Beiträge von berba9

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    Eine Katastrophe in meinen Augen. Hallenmeisterschaften waren mir immer egal, ich hätte aber gerne ab kommender Woche Hallentraining gehalten. Jetzt muss ich wohl oder übel alle meine Spieler nach ihrem Impfstatus fragen und wie es aussieht ist wohl maximal die Hälfte meiner C-Jugend geimpft im Moment. Weiß jetzt gar nicht, ob ich überhaupt in die Halle gehen soll. Enttäuschte Kinder und frustrierte Eltern sind da auch wieder vorprogrammiert... Ich war bisher echt froh, dass Kinder und Jugendliche aus dieser Impfdebatte rausgehalten wurden, zumal die eh mind. 3mal wöchentlich in der Schule getestet werden.

    Darauf zielt mein Ansatz weiter oben ja ab.

    Kinder werden 3x pro Woche getestet. Wenn man sie jetzt noch im Mannschaftverbund trainieren lässt, dann ist die Anzahl der Personen in der Halle überschaubar und Kontakte sind noch einigermaßen nachvollziehbar. Die Kids haben die Möglichkeit Sport zu treiben und sich auszupowern. Hallenturniere mit Zuschauern führen egal ob 2G, 3G oder 3G+ zwangsläufig zu erhöhtem Infektionsverlauf.

    Trotzdem würde ich in Deinem Fall mit einer U15 so lange wie möglich draußen trainieren. Vorausgesetzt es sind genügend Platzzeiten bei Flutlicht vorhanden und das Wetter lässt es zu. Aktuell sind ja selbst die Rasenplätze noch in vertretbarem Zustand. Bei Verfügbarkeit Kunstrasen oder Hartplätzen würde ich in der Altersklasse im Moment ganz auf die Halle verzichten solange Eis, Schnee und 2-stellige Minusgrade das nicht verhindern.

    Sorry, mir ging es gar nicht um deinen Ansatz, sondern mit "Katastrophe" habe ich den Beschluss mit 2G betitelt. So wie es jetzt ist, bringt es aber ja überhaupt nichts, wie oft die Kinder getestet werden. Ich bin jetzt auch am Überlegen, einfach draußen noch eine Weile weiterzumachen... besser als 50% aller Kinder vom Training auszuschließen allemal

    Eine Katastrophe in meinen Augen. Hallenmeisterschaften waren mir immer egal, ich hätte aber gerne ab kommender Woche Hallentraining gehalten. Jetzt muss ich wohl oder übel alle meine Spieler nach ihrem Impfstatus fragen und wie es aussieht ist wohl maximal die Hälfte meiner C-Jugend geimpft im Moment. Weiß jetzt gar nicht, ob ich überhaupt in die Halle gehen soll. Enttäuschte Kinder und frustrierte Eltern sind da auch wieder vorprogrammiert... Ich war bisher echt froh, dass Kinder und Jugendliche aus dieser Impfdebatte rausgehalten wurden, zumal die eh mind. 3mal wöchentlich in der Schule getestet werden.

    Ich glaube, hier wird deutlich, wo das Hauptproblem ist: es fehlt in vielen Vereinen an einer klaren Struktur! Würde jeder an seiner Tür hängen haben


    A) wir sind ein Breitensportverein, in dem jeder unabhängig vom Können spielen kann

    B) wir sind ambitioniert, wenn du gut bist spielst du ab der D-Jugend in der 1., wenn nicht irgendwo drunter

    C) wir sind ein Leistungsverein, hier kannst du nur mitmachen wenn du es drauf hast.

    Würde auch sagen, dass man hier nicht so pauschal etwas festlegen kann. Für meinen (Dorf-)Verein gilt im Prinzip A (wir sind ein Breitensportverein...). In meiner Mannschaft ist es jetzt aber so, dass ich tatsächlich erstmals Kinder nach Hause schicken muss, weil mir bei 30 Spielern der Betreuungsaufwand einfach zu groß wird und darunter viele sind, die im entweder C-Jugendalter erst angefangen haben zu spielen oder schlichtweg untalentiert und desinteressiert an zielgerichtetem Training sind. Also muss ich leider in den sauren Apfel beißen und 8 bis 10 Kinder wegschicken mit Verweis auf deine Punkte B und C. In der B-Jugend sieht es dafür ganz anders aus: Deren Kader bestand am Anfang der Saison nur aus 12 Spielern und die waren froh, dass sich noch zwei Spät- und zwei Wiedereinsteiger gefunden haben, sodass da mittlerweile wenigstens 16 Spieler auf dem Papier stehen - Leistung erstmal zweitrangig. Insofern hat RedDevil da schon recht.

    Meiner Meinung nach hat man als Jugendtrainer in einem nicht leistungsorientierten Verein (also bei dir Variante A oder B) einerseits die Aufgabe, die Quantität aufrechtzuerhalten, sprich es muss gesichert sein, dass von einem Jahrgang in der A-Jugend immer noch genügend Spieler übrig sind, um eine Mannschaft zu stellen. Andererseits gilt es, die Qualität zu steigern, d.h. ich will, dass sich jeder bestmöglich weiterentwickelt und im Erwachsenenalter optimalerweise die Herrenmannschaft verstärkt. Geraden die beiden Zielsetzungen miteinander in Konflikt, gilt es, Lösungen zu finden und da benötigt es oft jede Menge Fingerspitzengefühl. Ich kann es mir leisten, einen Spieler nicht mehr einzusetzen, wenn ich weiß, dass da noch 15-20 andere sind, die mir bis zur A-Jugend erhalten bleiben werden. Ich muss es mir leisten, schwächere Spieler auch mal einzusetzen, wenn ich schon in der C-Jugend nur noch einen Kader von 15-16 Spielern habe.

    Ich glaube, die meisten machen den Fehler, schon zu früh zu ergebnisorientiert zu denken. Dann wird es meistens ab der B-Jugend richtig eng, wenn plötzlich auch der ein oder andere aufhört, der vorher ja noch immer gespielt hat. Umgekehrt macht es keinen Sinn, Ressourcen zu verschwenden für Kinder, die früher oder später sowieso dem Sport den Rücken kehren werden. Daher: Frühzeitig nicht nur die aktuelle Leistungsfähigkeit im Blick haben, sondern immer auch: Ist das Kind engagiert und motiviert? Interessiert es sich für Fußball, also auch für Bundesliga usw.? Ist es mit einigen besseren Kindern gut befreundet, geht vielleicht mit denen zur Schule? Dann sollte ich dieses Kind eher noch besonders fördern als vergraulen.

    Diese Problematik ist denke ich jedem Jugendtrainer bestens bekannt. In gewisser Weise zählt es vielleicht sogar zu den schwierigsten Aufgaben, vor die man als Coach regelmäßig gestellt wird. Meiner Meinung nach ist der Trainer gefragt, das Potenzial seiner Spieler richtig einzuschätzen. Es gibt wie beschrieben diejenigen, bei denen man schon früh merkt, dass ihnen die nötige Einstellung zum Sport abgeht und sie auch nicht wirklich Interesse daran haben, dazu zu lernen. Solchen Kindern darf man mMn ab der D-, spätestens ab der C-Jugend auch mal Grenzen aufzeigen. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es bei manchen einfach keinen Sinn mehr macht, sie über die Jahre immer noch mit "durchzuschleppen". Spätestens ab C-Jugend hört für mich der Kinderfußball auf und die dann Jugendlichen müssen auch mal selbst wissen, warum sie eigentlich zum Fußball kommen.


    Wovor ich aber sehr stark abrate ist, Spieler, die engagiert und lernwillig sind, aber vielleicht nicht die Allertalentiertesten, zu vergraulen, indem man sie erst sehr spät einwechselt und gar nicht spielen lässt. Solche Spieler brauchen das Vertrauen des Trainers und dann macht es oftmals auch spät noch "Klick" und sie bleiben dem Verein erhalten. Ich kann mich selbst da nur als Beispiel nennen: Ich gehörte in der D/C selbst immer zu den schwächeren Spielern und mein damaliger Trainer ließ uns Ersatzspieler oft ganze Spiele lang auf der Bank schmoren. In der B bekam ich dann einen neuen Trainer, der von Anfang an ankündigte, dass bei ihm jeder Spielzeit erhalten wird, der ins Training kommt. Von da an durfte ich und die anderen regelmäßig spielen und wir sind auch schnell daran gewachsen. Erfolg hatten wir trotzdem noch und die meisten aus meiner damaligen Jugendmannschaft spielen auch immer noch aktiv. Hätte der Trainerwechsel damals nicht stattgefunden, wäre es wohl anders gekommen.

    Genau, das deckt sich mit meinen Beobachtungen. Darüber hinaus habe ich die Erfahrung gemacht, dass Spielformen, bei denen auf Tore/Minitore gespielt wird, einfach besser funktionieren, als reines Ballhalten, egal ob Überzahl/Unterzahl oder mit gleich großen Teams. Bei stärkeren C-Jugendteams mag das zwar funktionieren, aber meine Spieler lassen dann den notwendigen Ehrgeiz vermissen bzw man hat wieder das Problem, dass sie den Sinn der Übung und die Absicht dahinter gar nicht erst kapieren. Es geht hier wahrscheinlich wirklich eher um dieses "spielerische Lernen", wie man es vor allem auch im F- und E-Bereich handhabt. Allerdings ist es halt nicht einfach, wenn wie gesagt das eigentliche goldene Lernalter schon überschritten wurde und bestimmte Verhaltensweisen auf dem Platz intuitiv noch nicht sitzen. Eine Übung kann vom Grundprinzip her noch so gut sein - daraus lernen wird ein Spieler denke ich nur, wenn er den Sinn dahinter versteht und ihn dann auch ins Spiel 11gg11 zu übertragen weiß. Daran scheitern meine Spieler so ein wenig. Wie gesagt, ich will meine Vorgänger als Trainer nicht kritisieren, aber mMn wurden da in den jüngeren Jugenden wichtige Dinge vernachlässigt. So etwas wie Spielintelligenz und Übersicht lässt sich denke ich gerade schon im E-/D-Bereich gut vermitteln.

    Schon mal vielen Dank für die vielen Antworten und Anregungen! Scheint tatsächlich so zu sein, dass dieses "Problem" (ist ja in dem Sinn gar keines, sondern eher eine Herausforderung für den Trainer) dann doch etwas verbreitet ist. Um ein paar Punkte aufzugreifen:

    Marthi Ok, das Beispiel mit Hinterlaufen usw. war etwas schlecht gewählt. Das sind halt die Inhalte, die ich normalerweise mit meinen C-Jgd Teams immer gemacht habe. In dieser Saison habe ich eben festgestellt, dass ich erstmal eher kleinere Brötchen backen muss, vor allem weil auch schon viel einfachere Basics noch nicht sitzen, sprich Freilaufen beim Einwurf, Anbieten zum Doppelpass usw. Das sind ja durchaus Dinge, die ich normalerweise schon von einem C-Jugendlichen im Ansatz erwarte. Natürlich auch immer noch ausbaufähig.

    Spielformen für kleinere Gruppen (3v2, 3v3, 3v3+2 etc) scheinen tatsächlich eine gute Idee für den Anfang zu sein. Wie ist denn eure Erfahrungen mit den Übungen? Ich frage mich, was besser ist: sich einen Aspekt herausgreifen und einfach so lange trainieren, bis es klar sichtbare Verbesserungen gibt? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es z.B. nicht reicht, einen Schwerpunkt nur für 1-2 Wochen zu trainieren und dann mit dem nächsten weiterzumachen. Damit habe ich am wenigsten erreicht. Andererseits gibt es halt so viele Dinge, die wir verbessern müssen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll und vor allem auch zeitlich gar nicht alle in einer Halbsaison z.B. unterbringe. Welche von den mir genannten Schwächen sollte ich als erstes anpacken und welche ergeben sich vielleicht irgendwann von alleine? :/

    Ich meine damit Dinge wie Positionsspiel, Bewegung ohne Ball, Freilaufen, Strafraumbesetzung, Raumaufteilung, wann verlagere ich das Spiel auf die andere Seite, wann starte ich den Lauf in den Tiefe, wann komme ich besser dem Mitspieler entgegen und biete mich kurz an etc. Also im Prinzip grundlegende Dinge, die zum Fußball spielen einfach dazu gehören, aber nicht unmittelbar etwas mit Ballbehandlung zu tun haben. Konkret geht es um eine C-Jugend. Ich verliere reihenweise Spiele gegen Gegner, die fußballerisch schlechter oder gleichwertig mit meiner Mannschaft sind, sich jedoch einfach schon "erwachsener" auf dem Spielfeld verhalten. Bei meinen Jungs wurde da vor allem im E- und D-Jugendalter mMn einiges versäumt, was ich den Spielern nun noch mühsam beibringen muss. Sie spielen eigentlich noch wie Kinder, sprich: Einer hat den Ball, der Rest steht nur rum und am Ende folgt ein blind gespielter Pass ins Nirgendwo anstelle von einem Spielaufbau mit Hand und Fuß.

    Das Problem ist: Mit Taktiktafel und minutenlangen Ansprachen kommst du in der Regel nicht weit, gerade in dieser Altersgruppe nicht. Verpacke ich das ganze in Übungen/Spielformen stelle ich aber auch keinen positiven Effekt fest. Zwar kann ich beispielsweise im Training eine Spielform zur Spielverlagerung einbauen. Das klappt auch oftmals ganz gut. Aber im Spiel erkennen meine Spieler dann z.B. trotzdem nicht, in welcher Situation es sinnvoll wäre, zu verlagern. Oder zu hinterlaufen. Oder in die Tiefe zu starten. Dazu kommen halt wie erwähnt große Probleme im positionsspezifischen Verhalten, vor allem was Stellungsspiel und Laufwege ohne Ball betrifft.

    Ich weiß halt aktuell nicht, wie ich das ganze anpacken soll, vor allem in einem Alter, in dem viel von dem, was ich geschrieben habe, normalerweise zumindest im Ansatz schon sitzen sollte (zur Info vielleicht noch: wir spielen in der niedrigsten Spielklasse). Es ist ja meine Aufgabe als Trainer, die Spieler in dieser Hinsicht besser zu machen, aber zur Zeit gehen mir einfach die Ideen aus, wie ich WIRKLICH etwas bewirke.

    Daher die Frage: Kennt vielleicht jemand gute Übungen/Spielformen, die genau bei den beschriebenen Problemstellen ansetzen? Hatte vielleicht jemand schon einmal eine ähnliche Situation zu meistern? Wie gehe ich da am besten vor? Ich wäre für jeden Ratschlag dankbar.

    Danke schon mal für die Antworten. betreuer72 Wir spielen tatsächlich eh schon in der untersten Spielklasse. Es ist aber nicht so, als wäre die erste Elf völlig aussichtslos. Ist eher so, dass es nach den 11-12 besten Spielern eine riesige Lücke gibt und dann kommen die besagten Spieler.

    derZUliebeTrainer Es als Herausforderung sehen und das Beste rausholen hört sich in der Theorie ja immer recht schön und gut an, aber irgendwo sind halt auch Grenzen gesetzt, vor allem auch in meiner Bereitschaft, das alles mitzumachen. Wie gesagt, wäre ich jetzt E-Jugendtrainer und hätte eine Gruppe eher weniger talentierter, dafür aber motivierter Kids, würde die Sache wohl anders aussehen. Aber es handelt sich hier halt um 13- bis 14-jährige Jugendliche, bei denen ich manchmal gar nicht genau weiß, warum sie überhaupt noch zum Fußball kommen. Hört sich natürlich wieder etwas harsch an, aber es ist halt schon so wie es konschi sagt: Von einem Spieler in der U15 erwarte ich schon, dass er auch mit etwas Überzeugung an die Sache rangeht und sich auch von sich aus verbessern will und nicht im Training rum steht wie ein Bambini-Kind, das von den Eltern halt zum Sport geschickt wird.

    Im Prinzip ist das Hauptproblem ja wirklich, dass ich keinen Co habe. Sonst könnte man immer zwei Gruppen machen, mit den Besseren dann anspruchsvollere Sachen trainieren, während die Schwächeren technische Grundlagen trainieren. Aber wir gehen als Verein, was Jugendarbeit betrifft, aktuell leider auf dem Zahnfleisch daher. Quasi die ganze Jugendabteilung wird eh schon von jüngeren Spielern aus der Herrenmannschaft trainiert, so auch ich. Ich habe es schon versucht, aber es will sich kein zweiter Trainer finden. Was dieses Problem angeht, scheine ich auf mich allein gestellt zu bleiben und das raubt einem mit der Zeit einfach die Freude an dem Ganzen, gerade weil ich mich wirklich frage, ob es sich denn überhaupt lohnt, seine ganze Energie in eine Gruppe Kinder/Jugendlicher zu investieren, für die der Fußballverein eh nur ein x-beliebiger Zeitvertreib ist und die weder Talent noch Ehrgeiz besitzen. Ich wollte ja auch bewusst eine U15 trainieren und nicht im F-/E-Bereich, weil man normalerweise mit C-Jugendlichen schon ein bisschen was anfangen kann und nicht mehr bei den Grundlagen ansetzen. So wie es aktuell ist macht das für mich leider keinen Sinn und ich bin echt ratlos, solange ich noch nicht mal einen Assistenten habe, der mich unterstützt.

    Hallo zusammen,

    ich bin zur Zeit Trainer einer 22-köpfigen C-Jugend-Truppe (leider alleine ohne einen Co-Trainer), im Training sind im Schnitt etwa 16 Kinder. Was an und für sich nach guten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Trainingsbetrieb klingt, das Problem ist jedoch: Gut die Hälfte der Mannschaft ist wirklich SEHR schlecht für ihr Alter (ich muss das leider so drastisch formulieren). Um das einordnen zu können: Diese 10-12 Spieler setzen sich zusammen aus:

    - zum Teil einfach talentfreien Kindern
    - Spät- oder Wiedereinsteigern, denen wichtige Grundlagen aus dem F-, E- und D-Bereich komplett fehlen
    - drei Spielern aus den USA, die neu in der Stadt sind und von Fußball wirklich absolut keinen Plan haben. Die Sprachbarriere ist ein zusätzliches Problem und sie behindern leider oft den Trainingsablauf aufgrund von Verständnisproblemen.

    Diese Spieler haben leider schon mit den einfachsten Grundlagen riesige Probleme: Sie bringen den Ball mit der Innenseite kaum weiter als 10 Meter (bzw. sie benutzen die Innenseite gar nicht), haben nicht im Ansatz eine Schusstechnik erlernt etc. und sie wissen halt auch vor allem nicht ansatzweise, wie sie sich auf einem Fußball zu bewegen haben. Sie wissen noch nicht wie ein richtiger Einwurf geht und so weiter und so fort. Leider fehlt bei den meisten auch die richtige Einstellung, es ist ein riesengroßer Kindergarten.

    Jetzt sind solche Dinge ja in F und E sicher noch ein Stück weit normal. Da hast du öfter noch Neueinsteiger und Kinder, die halt trotz wenig Talent einfach auch mit bolzen wollen. Aber in der C-Jugend??! Ich verliere aktuell zunehmend den Spaß am Trainerdasein, weil so einfach kein zielgerichtetes Training möglich ist. Ich bin jetzt seit drei Jahren bei uns in der U15 Trainer - normalerweise trainiere ich immer viel mit Spielformen, bringe den Jungs Dinge wie Hinterlaufen, Tiefenläufe etc bei oder anspruchsvollere Techniken wie Außenristschuss oder bestimmte Finten. Aber das macht halt keinen Sinn, wenn es bei den meisten schon bei den Basics hapert. Ich könnte natürlich erstmal auf einfachere Technikübungen setzen - jedoch ist das halt alleine mit 16 Spielern schwierig umzusetzen (kann quasi nicht mal in Gruppen aufteilen oder so) und ich frage mich halt auch, ob sowas in der U15 überhaupt noch wirklich zielführend ist. Daher bin ich zur Zeit wirklich ratlos. Ein klares Konzept, wie ich mit dieser Truppe weitermachen will, fehlt mir einfach. Hat vielleicht irgendjemand einen Rat, wie ich mit so einer Situation umgehen sollte?

    ich kann den Profisport auch mit Theater vergleichen.

    Übertrieben gesagt dürfen zwei Profiboxer Kopf an Kopf kämpfen, aber Schauspieler dürfen nicht mit Abstand spielen und davon in einem Zuschauerraum der zu 1/10 gefüllt ist angeschaut werden?

    Brot und Spiele für das Volk, hat schon in der Antike funktioniert ;)

    Danke schonmal für Eure Antworten! Eine Teambesprechung in Sachen Regeln etc. hatte ich tatsächlich noch nicht. Es ist halt erst meine zweite Saison als Trainer und im ersten Jahr lief alles einwandfrei - da habe ich das nicht für notwendig empfunden. Aber das ist sicher eine gute Idee.


    Bzgl. den "Störenfrieden": Es ist so, dass einerseits die Spieler aus dem älteren Jahrgang, die schon im letzten Jahr bei mir waren, sich auf einmal ganz anders verhalten, jetzt wo sie die Ältesten im Kader sind. Sie gehen auch nicht als Führungsspieler voran, eher im Gegenteil. Und andererseits habe ich die Jüngeren, die sich wie gesagt noch wie Kleinkinder verhalten und ständig nur am quatschen sind. Am Ende bleibt vielleicht noch ein Führungsspieler übrig, der auch mal von sich aus den Anderen sagt, dass sie sich zusammenreißen sollen.


    Das Problem ist, dass diese Spieler erst einmal lernen müssen, dass Training mehr ist als beaufsichtigtes Bolzen. Dass es Übungen gibt, die allesamt einen Sinn haben und deshalb ernsthaft mitgemacht werden müssen. Aber wie gesagt, wir sind ein Dorfverein. Diese Jungs hatten bisher nichts anderes als die klassischen Vatertrainer, die tw. nicht mal selbst aktive Fußballer waren. Ich frage mich, ob man diese Einstellung zum Training überhaupt noch aus den Köpfen der Spieler bekommen kann und wenn ja, wie. :/

    Hallo zusammen,

    Ich lese hier schon eine Zeit lang mit und habe nun selbst ein Thema, bei dem ich gerne um Rat fragen würde. Ich bin seit letzter Saison (19/20) Trainer der C-Jugend bei mir im Dorfverein. Bis zur Corona-Pause im Frühjahr gab es dabei absolut keine Probleme: Ich hatte ziemlich wenige Spieler, die fußballerisch zwar nicht alle unbedingt die Talentiertesten waren, dafür aber immer sehr gut mitmachten und sich im Prinzip sehr "erwachsen" verhielten, sprich es gab keinerlei Konflikte und der Trainingsbetrieb lief reibungslos.

    Nach der Corona-Unterbrechung sollte sich dies aber ändern. Der ältere 2005er-Jahrgang rückte raus und es kamen einige 2007er zu mir hoch. Ich habe mich ursprünglich sehr gefreut - endlich ein größerer Kader und dazu noch bestückt mit dem wahrscheinlich besten Jahrgang bei uns im Verein. Aber es sollte ganz anders kommen. Seit Tag eins mit der neuen Besetzung ist jedes Training quasi das pure Chaos. Zielgerichtetes Training ist mit dieser Mannschaft bis dato überhaupt nicht möglich, da sich die Spieler verhalten wie kleine Kinder. Am besten führe ich einfach ein paar Beispiele an:

    - Vor jeder Übung vergehen erst einmal 10 Minuten, bis man überhaupt anfangen kann. Es beginnt damit, dass die Spieler ewig brauchen, um überhaupt einmal "herzukommen". Da werden sich erst noch Geschichten aus der Schule, vom Zocken oder was auch immer erzählt. Meistens muss ich schon 2-3 mal schreien, damit die Spieler überhaupt einmal vor mir stehen. Wenn ich dann endlich anfangen kann, etwas zu erklären, dauert es meist nur wenige Sekunden und schon merke ich förmlich, wie mir kein Spieler mehr folgt. Die Blicke gehen auf den anderen Platz rüber, wo gerade die D-Jugend trainiert oder es wird gleich einfach weitergeredet. Und hat die Übung dann mal angefangen, klappt natürlich gar nix...wie auch, es hört ja niemand zu. :rolleyes:

    - Die Mannschaft ist extrem unzuverlässig. Neulich habe ich 4 meiner Jungs gesagt, ich würde ein Feld aufbauen und sie sollten derweil die beiden Minitore holen. Feld ist fertig aufgebaut...aber die 2 Minitore haben sich noch immer keinen Millimeter bewegt. Sie haben es einfach ignoriert. Und das war bei weitem kein Einzelfall.

    - hinzu kommen noch ständig nervige Kleinigkeiten à la "Die Teams sind unfair", "Wann machen wir endlich ein Spiel?" (nach 20min Training) usw. usf. Generell wird einfach nie ernsthaft mitgemacht, immer ein Gelächter, Gekicher, Gequatsche, Gequassel...

    - Der vorläufige Höhepunkt dann vorige Woche im Training: Ich mache ein klassisches Dreifarbenspiel (4+4 vs. 4). Ich wollte logischerweise, dass die Unterzahlmannschaft schnell ins Gegenpressing umschaltet und den Ball zurückerobert. Was stattdessen der Fall war: Die Unterzahlmannschaft versuchte die beiden anderen Mannschaften zu verarschen und machte solange auf sich aufmerksam, bis einer mal so "blöd" war und sie anspielte.

    Und ich könnte noch ewig weitermachen...

    Natürlich wurde ich bei solchen Szenen des Öfteren auch mal lauter, drohte mit Abbruch des Trainings usw. Aber der Effekt hielt jeweils maximal bis zur nächsten Einheit an, danach wieder das selbe Spiel. Ich weiß, dass Jugendliche in diesem Alter nicht einfach sind, aber in diesem Ausmaß ist das doch nicht mehr normal. In der C-Jugend sollte doch eigentlich langsam aber sicher der erste Schritt Richtung Erwachsenenfußball gemacht, erste gruppentaktische Elemente einbezogen werden usw. Aber mit dieser Truppe hat das alles keinen Sinn mehr...die wollen wie in der F-Jugend einfach nur Torschuss und Abschlussspiel...und das, obwohl es sich, wie schon gesagt, um eine richtig talentierte Mannschaft handelt.

    Nun zu der eigentlichen Frage (sorry wenn der Text etwas lang war): Hat hier jemand Erfahrung mit einer solchen Chaostruppe? Wie sollte ich mich am besten verhalten? Helfen Maßnahmen wie Runden laufen, Trainingsabbruch etc.? Oder lieber mal das Gespräch vor versammelter Runde suchen? Oder sogar einsehen, dass mit diesem Team kein zielorientiertes Training möglich ist und das Ganze in der Winterpause beenden, sollte es nicht besser werden?