Beiträge von Coach31

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    Ok, in Hessen macht man in der Hinsicht nix. Wir haben uns keine Spiele eines NLZs angeschaut und schon gar nicht mit den Trainern der Teams diese Spiele ausgewertet.


    Allerdings.... Halte ich diese Maßnahme zwar für gut, aber das fällt für mich auch eher zum Scouting.


    Der Unterschied zwischen "ein Spiel lesen" und Scouting liegt für mich darin, dass man beim "Spiel lesen" als Trainer "in Game" ist. Das heißt, die eigene Mannschaft spielt und man steht, sitzt an der Seitenlinie. Das ist was ganz anderes als "unbeteiligt" auf der Tribüne zu sitzen und ein Spiel zu bewerten.

    So ist es. Natürlich ist es auch nicht hilfreich wie ein Baumstamm da zu stehen. Das Team muss merken, dass der Coach da ist.


    Wenn es läuft, dann merkt man meistens nicht, dass der Trainer da ist. Selbst Klopp sitzt bei einem 5:0 gegen gegen Wolverhampton ruhig auf der Bank :-).


    Im Ernst, die "Trainer", die bei einem entschiedenem Spiel den großen Taktiker raushängen lassen, sind Blender.


    In Deutschland bzw. Europa wird da ohnehin zu wenig differenziert.

    In den USA gibt es den Coach und die Trainer.


    Für mich sind viele "Trainer" eher Übungsleiter. Aber ein richtiger Coach definiert sich nicht hauptsächlich über sein Training oder wird nach diesem bewertet.

    Mir geht es nicht um das Kommentieren jeder Ballaktion. Hier ging es um das "Spiel lesen" und erst wenn ein Trainer das kann, kann er gutes und erfolgversprechendes In Game Coaching betreiben.


    Ein Trainer, der ein Spiel nicht lesen kann, ruft zumeist nur: "Auf Hans, lauf"

    "Larry, was machst du denn da Junge? Du musst auch mal Kreide fressen!"

    Im besten Fall kommt was motivierendes.

    Taktische Korrekturen und Anweisungen kommen nur von Trainern, die ein Spiel lesen können.


    Allerdings kann ich auch einen anderen Trainertypus nicht leiden... Nämlich den, der die ganze Zeit, vor allem am Anfang des Spiels, nur ruhig auf der Bank sitzt ( gerade wenn es für sein Team nicht läuft), aber wenn man dann sicher führt, dann kommen die ganzen taktischen Anweisungen und man lässt den Guardiola raushängen.


    Gute Trainer helfen ihrem Team, wenn es nicht läuft. Wenn meine Jungs 4:0 führen, 20 Minuten vor Spielende, brauche ich nicht mehr den Kasper zu machen.


    Und nein, ich lasse den Spieler es nicht absichtlich falsch machen, damit ihn sein Gegenspieler überläuft, "damit er was lernt". Lernen soll er das im Training.

    Bei den Spielen ist der Coach dazu da, dass er seinem Team hilft die Begegnungen zu gewinnen.


    Edit: Das ganze Spielfeld beobachten ist nichts anderes als das Spiel zu lesen :)

    Wenn ein Spieler in ein NLZ wechselt, gibt es für die jungen Talente ( beispielsweise E-Jugend) keinen Cent.


    Wenn ein NLZ einen Spieler in der U17 oder U19 verpflichtet, gibt es meistens auch kein Geld für den abgebenden Verein , weil Verträge abgeschlossen werden.


    Wann die Spieler nach Hause kommen, hängt vom Terminplan ab. Die Spieler der U17 und U19 von Bundesliga-NLZs wohnen in den Internaten, wenn sie von "außerhalb" kommen.


    Und ja, die Eltern dieser Spieler, aller NLZ Spieler, nehmen sehr viel auf sich. Sowohl finanziell als auch zeitlich . Alles wird den Jungs in einem NLZ nicht geschenkt und die Fahrten ( falls die Eltern zuschauen wollen) zahlen die Eltern selbst für sich.

    maider187


    Du kannst während deiner Spiele auf der "Tribüne" sitzen und Notizen machen?


    Du bist 0 angespannt? Dir ist das Spiel, wie sich deine Mannschaft präsentiert ( sowohl fußballerisch als auch disziplinarisch) also eigentlich egal bzw. Es ist sekundär?


    Du SCOUTEST das gegnerische Team, während deine Mannschaft gerade dagegen spielt und machst dir Notizen? Interessant. Das habe ich noch nie gesehen. In über 20 Jahren.


    Mir geht es um den Begriff des Spiel lesens im Spiel. Eine Aktion des Gegners zu sehen, bevor sie passiert. Beispielsweise deine ballfernen Spieler anzuweisen mit Tempo nach hinten zu arbeiten, weil 1-2 Sekunden später eine Diagonalball des Gegners genau in diesen Raum. Kommt.


    Oder deine Mannschaftsteile darauf hinzuweisen, dass sie kompakter stehen müssen und das auch klar anzusagen, wenn die Abstände zu groß sind.


    Zu sehen, dass der linke AV des Gegners große Probleme im defensiven 1:1 hat und dann deinen stärkeren Außen gegen ihn zu stellen, obwohl dieser eigentlich auf der gegenüberliegenden Seite spielt.


    In Game Aktionen. Das ist das, was ich meine. Auch dem eigenen IV zu sagen, dass er an dem Mittelstürmer (der sich etwas gelöst und ins Mittelfeld fallen gelassen hat) des Gegners dran bleiben muss und ihn sich nicht drehen lassen darf, weil gerade einer der gegnerischen Außen gestartet ist und das Zuspiel des Stürmers in die Schnittstelle erwartet.


    Zu sehen, dass der gegnerische Torwart bei hohem Bällen nie die Linie verlässt bzw. unsicher ist. Und dann die Anweisungen zu geben, jeden Standard nahe an das Tor zu bringen.


    Das ist ein Spiel lesen und durch das coaching hilft man dem Team, das Spiel zu gewinnen.


    Das was du meinst ist immer noch scouten.

    maider187


    Wo habe ich gesagt, dass es ein Problem ist, wenn man auf der Tribüne sitzt, oder vor dem Tablet bzw. TV und sich Notizen macht?


    Ich sagte nur, dass das für mich kein "Spiel lesen", sondern eher scouten ist.


    Wenn man von "Spiel lesen" redet, dann geht es darum, das Spiel zu beobachten und zu "lesen" während es läuft. Das Spiel der eigenen Mannschaft. Da sitzt man in der Regel nicht vor dem TV :)

    Das sind auf jeden Fall Maßnahmen, um sich weiterzuentwickeln, aber letztlich reden wir beim Scouting des Gegners ( ohne eigene Beteiligung bei der Spielbeobachtung) und dem Coachen der eigenen Mannschaft im Wettkampf, von zwei unterschiedlichen Dingen.


    Als Trainer ist man bei den eigenen Spielen viel angespannter, emotionaler und man steht direkt am Spielfeldrand und hat "Stress". Man sitzt nicht ruhig auf der "Tribüne" und kann sich Notizen machen.

    TrainerE


    Das ist eine sehr pauschale Aussage. Ich weiß nicht, ob du jetzt von Kifu redest oder hohen Jugendbereich.

    Mit aktivem Coaching kann man sein Team durchaus besser und erfolgreicher machen.


    Natürlich nicht, wenn man Blödsinn reinruft, aber taktische Anweisungen gehen immer.

    Spieler ( auch im Seniorenbereich) und Kinder ebenfalls, können sich meistens nicht wirklich selbst einschätzen bzw. verkennen oft die Situation.


    Als zweiter TW in der D-Jugend lernt sie nix. In dem Alter muss sie spielen. Was für einen Wechsel sprechen könnte, wäre spezifisches TW-Training und, wenn sie zwei Jahre in der D-Jugend spielen kann und dieser Verein höher spielt, als ihr aktueller Verein.


    Allerdings wäre mir das persönlich auch zu wenig. Als TW muss man regelmäßig spielen.

    Ich glaube, dass man es zu einem kleinen Teil "lernen" kann, aber aus meiner Sicht ist genau das der Punkt, der gemeint ist, wenn man von Trainer - Talenten spricht.

    Diese "Gabe" kann sich mit den Jahren und der hinzukommenden Erfahrung weiterentwickeln, aber aktiv lernen, kann man das meiner Meinung nach nicht.


    Jeder Trainer hat Stärken und weniger starke Seiten. Ein Spiel lesen können, gehört zu einer Stärke. Das kann man sich aber nicht einfach aneignen. Genauso wenig wie natürliche Autorität.

    Ich finde es wirklich interessant eure Posts zu lesen und welche Gedanken ihr euch macht.


    Allerdings glaube ich, dass es hier gerade "tot-philosophiert wird. Ich habe oft erlebt, dass vor allem Trainer im Jugendbereich gerne von" festen" Vorgehensweisen reden. Meistens hat man dann immer eine Gegenmaßnahme für jedes System, jede Grundordnung und jedes Verhalten des Gegners.


    Meine Erfahrung bezüglich der Grundordnung bzw die Art des Abwehr oder Mittelfeldpressings im Leistungsbereich der Jugend, ist die, dass in 80% der Fälle eine Art Mittelfeldpressing gespielt wirs. Oft auch ohne wirkliches Pressing.


    Und wenn ich mir als neutraler Beobachter dann diese Spiele anschaue, bei denen dann beide Teams ein Mittelfeldpressing aufziehen und das Offensiv-Team krampfhaft versucht ein tolles und durchdachtes Flachpassspiel aufzuziehen, dann in eine Pressingfalle nach der anderen läuft bzw. es dann zu zig Fehlpässen und dann den Kampf um den Ball kommt, der dann oft ins Aus geschlagen wird... Dann schläft man im besten Fall ein. Vor allem dieses Ballgeschiebe, das dann oft aufgezogen wird, ohne Raumgewinn, ist zum kotzen. Nach 20 Minuten verliert dann einer die Geduld und es werden vom IV lange Bälle nach vorne geschlagen.


    Solche Spiele werden dann oft durch Standards entschieden und dann heißt es: Taktisch gut gespielt :)


    Zum Thema: Wenn du einen Gegner hast, der ein Mittelfeldpressing aufzieht, dann wäre eine Möglichkeit den Ball bzw die Seite ein bis zweimal zu verlagern und dann einen Diagonalball auf die Außenposition zu spielen. Dafür sollen die offensiven Außen breit stehen und auch in den Raum starten.


    Wenn der Gegner sich darauf einstellt, dann kannst du variieren und durch das Zentrum kombinieren.


    Und Fakt ist: Standards, Standards, Standards... Es gibt kein Team auf der Welt, das Weltmeister, Europameister Champions-league Sieger oder Nationaler Meister geworden ist, das nicht einige Spiele über Standards entschieden oder mit entschieden hat. Du willst aufsteigen? Ihr werdet Standards brauchen.

    Ich finde dein Engagement lobenswert. Du machst dir viele Gedanken und was deine Spielidee angeht, sind wir gar nicht weit weg voneinander.


    Allerdings finde ich es schwierig, wenn man den Spielern die meisten Laufwege vorgibt. Gerade was das Zusammenspiel im Zentrum angeht... Da kann der Gegner sehr viel Einfluss darauf nehmen und in dem Bereich sollten Spieler unterwegs sein, die kreativ sind und sich "eigenständig" aus Drucksituationen lösen können.


    Aber ansonsten sind deinr Posts sehr detailliert. Weiter so.

    Wirklich "vorbereiten" kannst du dich nicht wirklich. Klar, für die Klausur schon ( so gut es halt geht) und du solltest die Begrifflichkeiten kennen. Was ist eine Übungsform, Spielform... Wo liegt der Unterschied.

    Wie baut man ein Training auf usw.


    Aber für eine Lehrprobe bzw. die möglichen Fehler oder deren Korrekturen... Da kannst du dich nicht vorbereiten. Warum?

    Du weißt doch gar nicht, ob und welche Fehler passieren.


    Entweder siehst und erkennst die Fehler, oder eben nicht. Dann kommt es darauf an, was du für eine TRAINER-Persönlichkeit bist. Wenn du dich nicht traust Erwachsene zu "kritisieren" bzw. zu korrigieren ( gab es bei uns im Lehrgang auch), dann wird es eng.


    Die Videoanalyse ist auch so eine Sache. Die Prüfer entscheiden, ob sie es dir einfach oder schwer machen. Der Kollege direkt vor mir hatte das gleiche Material wir ich. Ihm wurde eine Frage gestellt und dann hat er kurz erzählt, seine Übungsform zum Schwerpunkt skizziert und das war es.


    Bei mir war das dann nicht so locker. Mir wurden vier Fragen gestellt und die haben mich versucht absichtlich aufs Glatteis zu führen. Es ist wichtig, dass du dich nicht verunsichern lässt.


    Dann muss ich leider sagen, dass es bei uns nicht objektiv zu ging. Die Prüfer haben sich bei den Lehrproben teilweise unterhalten, aber über andere Themen und haben oft dann auch ganz woanders hingeschaut.


    Die Benotung für das Eigenkönnen waren willkürlich. Wir hatten einen Kollegen dabei, der noch nie als Trainer gearbeitet hatte und seit über einem Jahr wegen eines Kreuzbandrisses kein Fußball gespielt hat. Er hat in zwei Wochen an keiner Einheit teilgenommen und hat am Ende 10 Punkte bekommen, weil er bor Jahren mal in einem NLZ war.


    Andere Kollegen, die zweimal am Trag trainiert und sich den "Hinter aufgerissen haben", aber auch kicken konnten, haben weniger bekommen, weil sie Bezirksoberliga oder jetzt Gruppenliga als höchste Klasse im Seniorenbereich angegeben haben.


    Bei der Videoanalyse kann es dir auch helfen, wenn du aus dem gleichen Kreis kommst wie die beiden, zusätzlichen Prüfer. War bei uns auch von Vorteil für den ein oder anderen Lehrgangsteilnehmer.


    Und nein, ich bin bei der Prüfung nicht durchgefallen, sondern habe bestanden und zwar mit einer Note, die mich für die nächste Lizenzstufe berechtigt hat.


    Allerdings war es insgesamt mehr als ernüchternd wie das bei diesen Lehrgängen teilweise abläuft. Meistens sind die anderen Lehrgangsteilnehmer absolut in Ordnung und auch die "Ausbilder" sind "menschlich" meistens auch ok.


    Aber die Prüfer haben selbst teilweise wenig bis unterklassige Erfahrung was das Führen und Trainieren einer Vereinsmannschaft angeht.

    Man selbst muss sich aber anhören, dass man mit der B-Lizenz in der höchsten Liga des Bundeslandes arbeiten kann und dass das der Maßstab ist.


    Dann will ich bitte auch Prüfer, die in dem Bereich gearbeitet haben, nicht in der Rente sind und nicht nur U14 Mädchen-Auswahlteams trainieren.


    Fachlich sind das Top-Leute, also die Mitarbeiter an den Sportschulen, aber haben meistens kaum oder gar keinen Praxisbezug, wollen einem dann aber erzählen wie der Hase im Vereinsfußball läuft.

    Es war schon immer so und wird immer so sein... Fußballer verstehen nur klare Ansagen und wenn sie dich ernst nehmen sollen, muss man diese Ansagen auch klar durchziehen.


    Bei den Aktiven/ Senioren geht man an ihr Geld. Zu spät absagen oder überhaupt nicht absagen, kostet.


    Wenn man das dann durchzieht, können die ganz schnell immer pünktlich absagen. Und wenn man die Aufwandsentschädigung auch noch an die Trainingsbeteiligung knüpft, dann sagen die auch fast nie ab :-).


    Bei den Kids habe ich sowas nie erlebt. Das Eltern oder Spieler gar nicht kommen. Und ich war früher über ein Jahrzehnt in einem Stadtteil - Verein. Klare Ansagen und mal bei einem Spiel draußen oder komplett weglassen...dann klappt es auch mit den pünktlichen Absagen :)

    Bei uns sind in der B-Jugend-Regionalauswahl keine NLZ-Spieler mehr dabei. Die Jungs aus meinem letzten Verein hatten dann immer weniger Lust dorthin zu gehen.


    Wir haben in der höchsten Spielklasse unseres Bundeslandes gespielt. Sie hatten also 3-4 Mal die Woche, sehr leistungsorientiertes, Training und bei der Regionalauswahl waren dann auch Spieler "unterklassiger" Teams, die teilweise auch in unserem Verein schon durch das Raster gefallen waren.


    Diese Auswahl hatte nur den Sinn nochmal, vereinfacht zu scouten. Falls die NLZs was übersehen haben.

    Das ist leider auch nichts Neues und oft auch typisches Verhalten, der "Vorstandsgrößen".


    Ich kann dir, aus viel Erfahrung, nur eines raten: Trenne dich von Leuten, die dir zu viel Energie rauben.


    Gedankt bekommst du im Fußball fast nie etwas.

    Ich muss dir aber auch sagen, dass dich keiner zwingt da zu bleiben. Klar, dein Argument mit den Kleinen kann ich nachvollziehen, aber sorry, auch deren Eltern werden es dir nicht danken. Zumindest der Großteil.