Beiträge von Trainer_cgn

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    Hi Spieler-Papa,

    ich schreibe einen Tag nach jedem Spiel einen Spielbericht an die Eltern und Spieler. Sie können sich dann meine Meinung nochmal durchlesen (wie eine Pressekonferenz) und wissen, wie meine Absichten und Intentionen sind.
    Eltern sind für mich immer wie Reporter. Sie stellen Fragen und wollen einen manchmal auf das Glatteis führen. Aber letztendlich wollen sie das Beste für ihr Kind und nicht immer für die Mannschaft, das muss Dir bewusst sein.


    Von daher halte ich es für logisch, Eltern vom Trainingsbetrieb fernzuhalten. Das Training sollte eine Umgebung sein, in der das Kind ohne Einflüsse der Eltern sich entfalten und entwickeln kann, in jeglichen Aspekten (gleiche Regel, wie in der Schule).

    Du solltest in unteren Jugendbereich es schaffen, ein enges Verhältnis zu den Eltern aufzubauen, aber dennoch distanziert zu bleiben (ggf. Siezen).

    LG
    Trainer_cgn

    anstatt die "besten" Spieler zu Scouten muss ein Verein die "besten" Trainer scouten. (Phrasenschwein #1)

    daran scheitert es doch oftmals.

    "Mittelmaß holt Mittelmaß" (Phrasenschwein #2)


    Bzgl. Geld hast du 100% Recht. Da finde ich es eine Schweinerei, dass sogar der DFB bis noch vor kurzem meinte, dass Beiträge von 100€ im Jahr okay seien...


    Wenn ich für 50€ mir ein Fahrrad kaufe, kann ich doch auch nicht erwarten Qualität. Und zeig mir mal einer, der Ballett- oder Gitarrenunterricht für 100€ im Jahr bekommt.

    Hallo Fjordson,

    in meinem aktuellen (ambitionierten) Verein gibt es aktuell 3 sportliche Leiter für den Aufbau-, Grund- und Leistungsbereich.
    Allerdings muss ich gestehen, dass deren Arbeit miserabel ist. Kein Konzept.

    Von daher würde es mMn keinen Unterschied machen, wenn wir keine Leiter hätten *lach*.
    Allerdings finde ich es immer wichtig, dass auch Trainer Trainer haben.

    Aus meiner Erfahrung kann ich zwei Beispiele nennen. In einer Fußballschule hatten wir 9 Mannschaften, also recht überschaubar. Da hat die Zusammenarbeit und die Kommunikation gut geklappt. Allerdings haben die beiden sportlichen Leiter ihr Amt auch hauptamtlich betrieben. Sie waren allerdings beim Trainingsbetrieb selten da. Dann schon eher beim Spielbetrieb.
    Doch uns Trainer haben sie auch nie gecoacht. Jedoch wurde ein halbes Jahr ein sehr bekannter Fußball-Lehrer verpflichtet, der uns da half. Ein weiterer Kritikpunkt ist der, dass sie auch alles steuern wollten und man als Trainer (ein wichtiges Glied der Kette) kein Mitspracherecht hatte.

    Zweites Beispiel ist aus einem NLZ im Norden Deutschlands. Dort fanden immer montags interne Sitzungen statt, wo jeder Stein umgedreht wurde, und jeder Trainer reflektieren musste und kritisiert wurde. Sehr spannend und förderlich.

    Im Breitensportverein sind mMn viele Trainer nicht bereit Kritik zu empfangen und zu akzeptieren, obwohl sie selbst als Trainer, den Spielern gegenüber sich kritisch äußern. :)

    LG aus Köln

    Hallo BWZ,

    das kann natürlich mehrfache Gründe haben.

    Wie sieht es mit der Siegermentalität aus? Sind Deine Spieler gewillt zu gewinnen und immer auf SIEG zu spielen?

    Die nächste Frage, die sich mir stellt, ist, wie Spielintelligent sind Deine Spieler? Erkennen sie Spielsituation und können diese richtig einordnen?
    Spieleröffnung, Einwurf, Eckstoß; 1:1, 2:1 (zu mehr sind die Kids ja noch zu jung :D )

    Ansonsten mach dir nicht zu viel Stress. In dem Alter ist ein Flugzeug eben interessanter, als als ballferner Spieler einzurücken *grins*
    Versuch einfach den Jungs einzutrichtern, was für Dich im Fußball am Wichtigsten ist ("Ich finde, dass ..."); Leitlinien mäßig.
    Dann kannst Du das Verhalten sogar noch konditionieren und mit Lob und Anerkennung verstärken/ bzw. abschwächen-

    LG aus Köln

    Mein letzter Satz ist nur ein Denkanstoß, falls du zur Erkenntnis kommst, dass du zukünftig deine Trainertätigkeit nur noch als unbezahltes Hobby siehst. Für viele ist der Frauenfußball nämlich ein weißer Fleck auf der Landkarte was ich sehr schade finde, da er meiner Meinung nach der bessere Fußball ist.

    Danke für die Antwort.

    Da gebe ich dir Recht. Das ist wirklich schade und mehr als ausbaufähig.

    LG aus Köln

    Das ist gar nicht so einfach und hängt im Jugendbereich zu 90% von dem verfügbaren Spielermaterial ab. Wenn du im Kinderbereich starke Spieler hast und auf Sieg spielst haust du eigentlich alles weg (auch NLZs), da kann man nicht viel falsch machen und macht sich auch keinen Namen. Natürlich sind solche Mannschaften in ambitionierten Vereinen auch sehr begehrt. Im oberen Jugendbereich sieht die Sache anders aus, solltest du es schaffen aus mittelmäßigen Spielern eine tolle Mannschaft zu formen die viel gewinnt macht das schon die runden. Die Vereine die halbwegs starke B/A-Junioren stellen können und einen Trainerposten frei haben sind jedoch rar gesät. Ohne Vitamin B geht eh gar nichts. Du musst wohl als Co (oder mit Glück Cheftrainer) in einem ambitionierten Verein anfangen und dann die richtigen Leute kennenlernen, die dich auch noch mögen.

    Der Weg ins NLZ geht eigentlich nicht über die Initiativbewerbung (versuchen schadet ja trotzdem nicht), alle Trainer die ich da kenne waren entweder Jugendspieler im gleichen NLZ oder kannten einen Trainer der den als Co geholt hat. Naja, oder sie sind halt schon immer da, bzw. ex-Profi...

    Danke Deine Antwort.

    Das Problem ist ja wie beschrieben, dass ich bis jetzt immer als Co-Trainer in einen Verein kam und dann durch meine Leistung glänzen konnte. Allerdings war die Zeit als Cheftrainer immer nur sehr kurz. Ich brauche meine Plattform und mich zeigen zu können.
    Und den Schritt in einen "Dorfverein" will ich nicht machen, da ich dann befürchte, den Boden unter meinen Füßen zu verlieren.

    Danke für Deine Antwort.

    Genau das denke ich mir auch.
    Als z.B. U9-Co Trainer werde ich bestimmt Schwierigkeiten haben mich hochzuarbeiten.
    Und bzgl. der Aufwandsentschädigung habe ich auch schon gehört. Ist halt so. Aber wie gesagt ist mein Ziel auch nicht 10 Jahre nur 150.- mit dem Fußball zu verdienen.
    Nur habe ich den "Luxus" nicht vom Fußball-Geld abhängig zu sein, muss also nicht schauen, wo ich die meisten Euro bekomme.

    LG aus Köln

    Das sehe ich wie Skriwer. Ein guter Bekannter von mir arbeitet als Chefkoordinator in einem NLZ und kümmert sich zudem um die U23. Auch wenn er bei den Personaleinstellungen mit entscheiden darf, so kann es immer passieren, dass dir ein alter Profi vor die Nase gesetzt wird, aus Gründen, die nicht immer nachvollziehbar sind. Dennoch solltest du es in meinen Augen weiter mit Bewerbungen versuchen, kosten kaum Geld und Zeit. Positiver Nebeneffekt ist aber, dass sie deinen Namen schon mal gehört (auch wenn es nur lurz gelesen ist) haben.


    Vitamin B schadet leider nur dem, der es nicht hat. Ist auch hier immer noch die beste Alternative um in dem Business Fuß zu fassen.


    Klingt bei dir auch fast so, als hättest du mit den Vereinen nicht viel Glück gehabt. Gibt es denn keinen Verein der gut geführt ist und bei dem du auch die Ruhe und Zeit hast etwas aufzubauen?

    Ich würde aber auch auf gar keinen Fall bis zum 30. Lebensjahr warten. Kannst du das nicht parallel mit anschieben? Gerade wenn du "nur" EINE Mannschaft übernimmst und den Rest drumherum etwas ruhen lässt?

    Danke für die Antwort.

    Es gibt leider in meinem Kreis zwar sehr viele, aber nur drei strukturierte Vereine.
    Der eine ist ein NLZ, aus dem Zweiten wurde ich entlassen und beim Dritten gab es mal ein Angebot für mich als Co-Trainer im Aufbaubereich. Aber auch nicht so das, was ich mir vorstelle.

    Ich arbeite aktuell seit 1 Jahr schon in einer Schule und gebe da Fußball-AGs. Anscheinend mache ich mich ganz passabel und hatte auch schon eine Anfrage als Sport-Vertretungslehrer zu arbeiten. Habe das aber auf Hinblick meines Studiums erstmal dankend abgelehnt.

    LG aus Köln

    Ich finde es gut, dass du ein Ziel und auch einen Plan hast wie du es umsetzen willst. Ich würde nur den Plan überarbeiten und deutlich straffen. Gib dir nicht bis 30 Zeit um mit dem Lehramtsstudium anzufangen, denn das hieße, dass wenn das gut geht du mit ca. 37 ins Berufsleben einsteigst. Gib dir Zeit bis du dein erstes Studium fertig hast, so im Trainergeschäft zu stehen, dass du davon leben kannst. Dein Bundesligatrainerkontakt sollte deine erste Anlaufstelle sein, im schlimmsten Fall kriegst du ein "Nein", aber verlieren kannst du nix.

    Dir muss klar sein, dass du Trainer als Beruf wählst und die von dir geschilderten Fälle sind normal. Stell dir die Frage, ob du das wirklich willst.

    Klar träumen wir alle davon unser Hobby zum Beruf zu machen. Nur ist das Hobby da um Spaß zu machen und der Beruf um Geld zu verdienen und das geht leider selten Hand-in-Hand.

    Wenn du mich nach meiner persönlichen Lieblingstrainerposition fragen würdest, sag ich dir Juniorinnenmannschaft bei einem "Dorfverein". Bei deiner Expertise bist du da ein 6er im Lotto und wirst viel Spaß haben bei der Teamentwicklung. Geld verdienen wirst nur leider nicht können.

    Danke Larius für die schnelle Antwort.
    Im Moment verdiene ich Geld mit dem Erfassen von Fußball-Live Daten. Ich komme über die Runden. Nur könnte ich mit dem Geld niemals eine Familie gründen. Nur will ich nicht meine Zeit in etwas investieren, was nichts mit meinem Ziel zu tun hat.

    Aber klar, ich verstehe deine Meinung. Und genau darüber mache ich mir Gedanken.

    Bitte erklär mir nochmal Deinen letzten Satz.

    LG aus Köln

    Hallo zusammen,

    ich versuche es kurz und knapp zu halten:
    "Spielerkarriere":
    Ist schnell erzählt. Als gebürtiger Kölner haben ich als Jugendlicher auf Verbandsebene gespielt. Meine Einstellung zum Fußball und Sport war immer tadellos, und meine Motivation immer ambitioniert. Letztendlich hatte ich aber in den Wichtigsten Phasen meiner "Karriere" die falschen Trainer und den falschen Ehrgeiz. Nun gut, aus mir ist dann nicht mehr als ein Bezirks-/ Landesliga-Spieler geworden. Wobei ich zurzeit leider keine Zeit (Studium + 3 vers. Jobs + Trainerjob) für eine Seniorenmannschaft habe. ;)


    "Trainerkarriere":
    In meiner zweiten U19 Saison wollte ich mich dann mal unbedingt als Trainer, der damaligen U13 Mannschaft, meines ambitionierten Vereins probieren. Ich hatte das Glück als Cheftrainer arbeiten zu dürfen und wurde somit ins kalte Wasser geworfen. Rückblickend machte ich sehr viele Fehler, aber auch instinktiv einiges richtig. Die Saison war vom Ergebnis sehr gut, aber noch wichtiger, die Spieler entwickelten sich.

    Nach der Saison bin ich zu einem größeren Club (ambitionierte Fußballschule, in der ich selbst gekickt habe) gewechselt. Dort fing ich als Praktikant an und hatte Glück, dass ich über den Cheftrainer der U12 in den Club als Co-Trainer reinkam (Sportlicher Leiter war gegen meine Verpflichtung, ohne Begründung). In dem Verein blieb ich 2 Jahre, lernte sehr viel über mich und den Fußball. Konnte sogar ein halbes Jahr mit einem sehr bekannten Fußballlehrer arbeiten. Dann kam der Knall, der Sportliche Leiter entließ mich aufgrund persönlicher Differenzen, obwohl ich immer über das geforderte Maß mit meiner Akribie und meinem Fleiß hinausging. Sichtlich unterbezahlt und dennoch täglich auf dem Platz. Akzeptieren und auf Morgen schauen.
    Die Entlassung folgte kurz vor den Sommerferien. Ein sehr ungünstiger Zeitpunkt, um einen neuen Verein zu finden.

    Durch "Freunde und Kollegen" bekam ich ein paar lose Anfragen. Die interessanteste bekam ich aus einem "Dorfverein" außerhalb von Köln. Dort suchten sie einen Co-Trainer für eine U19 Oberliga (2. Jugendklasse) Mannschaft. Ich akzeptierte.
    Die Realität war erdrückend. Nach anfänglichen Erfolgen machte sich das Chaos im Verein auf ALLES bemerkbar. Höhepunkt des Ganzen war sicherlich meine 20 tätige Amtszeit als U17-Cheftrainer (ehe mir man einen Nachfolger vor die Nase gesetzt hat). Dann war sogar noch der Verein brüskiert, dass ich nicht für ein paar Euro in der Doppelfunktion in zweite Glied rücken will (U17 & U19-Co Trainer) und informierte mich aufgrund dessen im kommenden Sommer meinen Vertrag nicht verlängern zu wollen. Unglaublich.

    "... was kommt als Nächstes?"
    Das frage ich mich. Ich bin jetzt 21 Jahre alt, besitze die B-Lizenz und absolviere mein Sportstudium (Schwerpunkt: Fußball + A-Lizenz).
    Mein Plan ist, bis ich 30 Jahre alt bin, einen vollen Fokus auf meine Trainerlaufbahn zu haben. Sollte ich im Anschluss immer noch nicht beide Beine im Leben haben, winkt ein Lehramt-Studium.
    Aber das beantwortet nicht meine Frage. Ich will in den Profifußball (wie 99% aller Fußball-Trainer und Spieler) und somit ins NLZ. Dafür investiere ich jede Stunde die der Tag bietet. Versuche mich ständig zu verbessern und zu erneuern. Nur irgendwie gerate ich ins Stocken.
    Es gibt zwei Optionen mMn.

    1. Ich suche mir einen kleinen Verein, baue einen sehr starke Mannschaft auf und mache mir dadurch einen Namen
    2. Initiativbewerbung NLZ


    Punkt 2. habe ich vor ner Woche gemacht.
    Ein NLZ hat sich gemeldet und mir abgesagt. Auf weitere Rückmeldungen warte ich noch.


    P.S.: Ich habe letztes Jahr einen heutigen Bundesliga-Cheftrainer kennengelernt (damaliger Jugendtrainer). Ich durfte unter ihm hospitieren und lernen. Wir stehen noch im Kontakt. Meint ihr es wäre eine Option über ihn an eine Stelle ran zukommen?


    Bitte gibt euren Senf ab. Vielleicht habt ihr ja ähnliches erlebt oder einen Ratschlag.

    LG aus Köln