Beiträge von Tzypo

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    Erstmal würde ich gar nicht das Wort "schwach" nehmen. :)

    Am Beispiel:

    Wenn jemand. zufällig den Vorteil hat früher eine größere periphere Wahrnehmung oder früher die Reaktionsfähigkeit zu entwickeln, hat hat er es viel leichter im Spiel, gerade bei den Bambinis.

    In der Perspektive bedeutet das aber gar nicht zwingend, dass er ein besserer Fußballspieler wird. Vielleicht ist er sogar jetzt schon der "bessere Fußballer" hat nur keine Chance das zu zeigen weil er mit einer Verzögerung von 100ms spielt weil seine Reaktionsfähigkeit noch nicht ausgebildet ist..


    => Es geht nicht drum bessere von schlechtere Fußballer zu trennen als viel mehr Gruppen zu schaffen, die gemeinsame Bedürfnisse an das Training haben.


    Insofern geht es darum Gruppen zu finden. in denen sich die Kinder wohlfühlen und ein Training bekommen, dass ihnen Spaß macht.


    Dazu gehören, aber auch Überlegungen zu den sozialen Strukturen. Gute Freunde würde ich persönlich in dem Alter nicht trennen.


    Aus diesen Gründen würde ich die Teams auch nicht G1 / G2 oder stark und schwach nennen, sondern neutraler "Rot" und "Blau" oder "Tiger" und "Panther"...

    Generell weiß man doch vor der Pupertät eh nicht wo die enden werden. Deswegen würde ich keine "Leistungsgruppe" machen.


    Vielleicht ist jemand ein begnadeter Dribbler aber nach der Pupertät wiegt er 70kg und kann / will nicht rennen ;) Dann das ganze Thema "Dropout" wenn der Spaß verloren wird. Zum Beispiel weil die Pubertät länger braucht und der Trainer das nicht blickt. Das ganze Thema "Spiel lesen" das man auch erst viel später beurteilen kann usw usw usw...


    Wir haben auch 2 sehr starke Bambinis, älterer Jahrgang und das trotz Geburtstag in der 2. Jahreshälfte. Die Jungs fallen nicht nur durchs Dribbeln auf, sie verstehen auch das Spiel schon wesentlich mehr als die anderen (suchen bewusst den freien Raum, kommunizieren im Spiel....)


    Diese nehmen auch an F-Jugend Spieltagen teil und haben sehr viel Spaß dabei.

    Nun aber das in meinen Augen allerwichtigste: Es ist für die Kids ein Bonus und kein Zwang oder Druck.

    In dem Alter geht sehr viel kaputt wenn man sie in eine Rolle zwängt die sie überfordert.

    Manche haben auch einfach Spaß dran sehr gut zu sein aber bei ihren Freunden zu bleiben. Dann ist das auch ok.


    Ergebnisse sind in den Alter "komplett" egal. Für die Kinder ist es natürlich wichtig zu gewinnen, aber da muss man sie richtig drauf einstellen und ihnen zeigen was wirklich wichtig ist.


    Für mich sind das diese Punkte :

    "Haben sie Spaß?" -> Ohne Spaß geht bei den kleinen nichts und dicht dadran hängt natürlich das Thema Dropout....

    "Verhalten sie sich so, wie ich es im Sport erwarte " -> Fairplay, Zusammenhalt, Spielen wollen, keine Currywurst auf dem Spielfeld im Mund...

    "Trainingsfeedback" -> Hat man Training den Jungs weiter geholfen? -> trauen sie sich mehr, hab ich mal einen Trick gesehen....



    Vorteile einer Gruppe aus stärkeren Bambinis wären für mich der Punkt "Herausforderungen" zu schaffen.

    Diese Bambinis haben das Bedürfnis größere Herausforderungen im Training zu bekommen, die man im normalen Training nicht machen kann, weil es die anderen frustrieren würde.

    Aktuell lösen wir das durch ein Zusatztraining zusammen mit der F-Jugend das wäre mit einer Gruppe starker Bambinis natürlich besser.

    Schließe mich da auch voll an.


    Es gibt auch Hallenspiel-feste bei denen man 4 gegen 4 oder noch besser 3 gegen 3 spielt und es vorallem zusätzlich tolle Spielangebote gibt. Sowas ist für die Kinder ein Highlight und es frustriert sie nicht. Selbst die dann nicht auf dem Feld spielen wollen haben dann Spaß und Unterhaltung.


    Der Badische Fußballverband richtet demnächst eins aus:

    https://www.badfv.de/kreise/he…6b7ec5bff8709c81eb61f3905


    Generell musst du dir halt anschauen was für die Kinder in dem Alter überhaupt möglich ist zu leisten.

    Sie haben nur ein schwach ausgeprägtes peripheres Sehen, eine hohe Reaktionszeit und sehr wenig Überblick ( Körpergröße).

    Dazu haben die meisten auch noch große Koordinative Probleme.


    Dazu ist in dieser Altersgruppe der Unterschied von den akzelerierten Kindern zu den anderen extrem hoch.

    In meiner Gruppe habe ich Kinder die können gerade so Rückwärts gehen können, bis hin denen die sicher dribbeln, sich instinktiv freilaufen rufen und passen alles drin.


    Das wichtige ist, dass du die Kinder vom Druck abschirmst.

    Wenn Spielfeste sie überfordern, lasse sie weg, oder mach ein eigenes mit altersgerechten Regeln und Spielen.

    Das "gemeinsame Pressen" auf den Ball ist in diesem Alter ein wichtiger und Notwendiger Schritt in ihrer Entwicklung.

    Also wir haben bei Bambinis immer Spielstationen. Da sollte es ja um das Erleben gehen.

    Goodie: Spielplatz ist so ungefähr die idee die ich auch habe :)


    luibo welche Stationen waren das?


    Wir haben eine STation bei der eine Mama was mit dem Fallschirm macht, Dosen werfen, Kriechtunnel, Abenteuerparcour, Maltisch mit Fußball motiven.

    Werde es nachsehen, aber es macht in meinen Augen einen Unterschied ob die Beine Passiv oder aktiv gedreht werden.

    Zudem ist in der Stellung die man in dem Bild sieht, die Fußspitze immer noch nach vorne und nicht nach außen gedreht.

    Wir hatten das im Profil-Lehrgang des Verbandes. Die Tage kann ich es im Skript mal raussuchen.

    Die Thematik ist das die Kinder im Bambinialter den Fuß / Hüfte aus anatomischen Gründen nicht aufdrehen können, was im Endeffekt dazu führt, dass sie keine "richtigen" Flachpässe spielen können

    Hallo


    bitte lasse sie weiter in den Rudeln spielen, solange sie es brauchen. Es ist ein notwendiger Entwicklungsschritt.


    Dazu kommt das biologische Voraussetzungen in dem Alter entgegen eines Passspiels wirken und selbst der motivierteste Spieler dann irgendwann frustriert sein wird.

    Da ist unter anderem der eingeschränkte Blickwinkel (geringe Größe und eingeschränktes peripheres sehen)

    Pack mal nur zum Spaß einem Kind eine GoPro auf den Kopf und schneide am Computer später rechts und links mal 20-40% weg, dann weißt du was ich meine mit eingeschränkten Blickwinkel.


    Ein anderer Punkt ist das diese Kinder aus biologischen Gründe die Hüfte nicht aufdrehen können => Keinen sauberen Pass spielen können und ohne Pässe bringt das Positionsspiel wenig.


    Last but not Least: In dieser Jugend hast du die Zeit und Chance mit den Kindern Spaß am Bewegen und Fußball spielen zu haben. Wenn die Kinder hier Spaß haben und viel dribbeln, dann können sie in den folgenden Jahrgängen sehr viel lernen.


    Wenn du jetzt mit Passen / Positionsspiel anfangen würdest hätten sie es später viel schwerer die folgenden Lernziele zu erreichen.

    Hier ist ein Beispiel das Rückwärts laufen, so viele Kinder können nur sehr langsam oder gar nicht rückwärts laufen.

    Hier hast du die Möglichkeit das vorzubereiten damit es in der F-Jugend für die ersten Übungen da ist.

    Oder dribbeln und Tricks. Sehr viele Bambinis dribbeln sehr gerne und wenn sie das oft tun, können es die meisten am ende ihrer Zeit richtig gut.

    Auch einige erste "Tricks" können sie erlernen, besonderes die im älteren Jahrgang.

    Hier liegt das Lernziel

    a) in der Motivation (Hey das kann ich auch) und

    b) Koordinative Schulungen. So Tricks sind sowas wie "Sohle Ziehen und vorlegen", die Schere, sogar einen Übersteiger kann man ihnen zeigen.

    Wie gesagt hier ist es nicht wichtig, dass sie das technisch perfekt machen oder dass im Wettbewerb funktioniert.

    Es geht um den Spaß und die Koordination.



    => Lass sie dribbeln und in Möglichst kleinen Gruppen viele kurze spielen machen.

    Also 3 gegen 3 und immer wieder Pausen damit sie nicht mental abschalten.

    Das Funino Spielsystem wurde ja auch schon erwähnt. Wobei ich mich hier nur auf die Spielform nicht auf die hinführenden Aufgaben beziehe.



    Die Fußballverbände bieten teilweise auch schon Bambini spezifische Profil-Lehrgänge an, die ich nur empfehlen kann!

    Hallo


    Ich bin recht neu im Forum und haben bisher nur mitgelesen.

    Seit einer Weile betreue ich zusammen mit einem erfahrenen Trainer eine F-Jugend und habe auch bereits einen ersten Lehrgang unseres Verbands besucht.


    Je mehr ich mich nun in das Thema einlese und auch das was ich Lehrgängen sehe, fällt auf dass es einen deutlichen unterschied zwischen Theorie und Realität gibt.

    So hört man oft, dass Taktik und Technik Schulung erst mit der E-Jugend starten sollten. Man sollte in der F Jugend primär spielen und nur wenig rein technische Übungen einbauen. Taktik sollte generell erst ab E Jugend starten?


    Auf Spieltage sehe ich aber Mannschaften die schon sehr klare Taktische Strukturen haben, die bei manchen auch über reines Positionsspiel hinaus gehen. Teilweise mit sehr einstudierten schnellen Umschalten mit geplanten Bewegungsabläufen.


    Auch technisch sieht man einigen Mannschaften an, dass da sehr gezielt und sehr intensiv Technik trainiert wurde.


    Wie viel Technik trainiert ihr pro Einheit / pro Wochen?

    Habt ihr ähnliche Erfahrungen ?


    Wie steht ihr dazu ?