Beiträge von sportsfreund

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    Für mich ist spielnah, wenna) es Gegnerdruck gibt
    b) Spieler Entscheidungsoptionen haben
    Fertig.

    So sehe ich das auch.


    Spielnah, da ist jede Situation anders. Selbst ein 1 gegen 1 ist niemals gleich. Genauso natürlich sämtliche Spielformen.


    Ein Koordinationsparcours oder irgend ein Rundlauf, Passstafetten oder sonstiges ist nicht spielnah, da eben wesentliche Elemente, welche in einem normalen Spiel von großer Bedeutung sind, fehlen.
    Die wichtigsten Elemente hat Schimanski schön zusammengefasst.


    Was jetzt "spielfern" ist oder eben "nah", darüber lässt sich streiten. Mit den oben genannten Punkten kann man aber gut abgrenzen.


    Übrigens: SELBSTVERSTÄNDLICH haben auch spielferne Trainingseinheiten/Übungen absolut ihre daseinsberichtigung. Um einen Pass im Spiel zum Mann zu bringen, muss man ihn natürlich erstmal in einer isolierten Übung beherschen. Zumindest meiner Meinung nach. Es gibt natürlich auch andere Meinungen. Hierzu kann ich das: http://spielverlagerung.de/201…ning-im-nachwuchsbereich/ als Denkanstoß empfehlen.

    Ja, das Problem kenne ich auch bei meinen Senioren.


    Zwar haben wir gute 2-3 sehr gute Kopfballspieler. Dennoch fehlt eben doch des öfteren mal die Entschlossenheit.
    Gerade in engen Spielen, oder wenn der Gegner bei Rückstand am Ende der Partie alles nach vorne wirft, geht mir manchmal so richtig die Düse, wenn ein Verteidiger zentral vors Tor klärt oder sonstiges.



    Wir werden das auch die kommenden Wochen angehen. Die Frage ist aber: Wie?


    Standards lassen sich meiner Meinung nach nur bedingt im Training nachstellen, da wir im Schnitt eigentlich 13-14 Spieler im Training sind.


    Dennoch kann man gerade auch Defensiv mal ein paar Bälle durchspielen. Vielleicht auch mal an der Tafel anzeigen, wo Du Spieler positionieren willst, wer bei Ecken die Pfosten besetzt und welcher Spieler immer frei bleibt.
    Wenn jeder weis, was zu tun ist, steigt das Selbstbewusstsein und die Sicherheit.
    Deine Spieler brauchen einen Plan, wo Sie eben sofort wissen, wer welche Aufgaben hat.


    Wie gesagt, das reine Trainineren der Standards finde ich schwierig. Gerade dann das "entschlossene" Klären von Aktionen. Eigentlich will ich im Training nicht, dass meine Verteidiger den Ball auf den Acker hauen.


    Ich würde hier vielleicht vermehrt mit engen Spielformen arbeiten. Tore nah beieinander, so gibt es häufige Abschlüsse aber auch Klärungen.


    Dennoch, vllt hat ja jemand hier einen guten Tipp, wie man das defensivverhalten bei Standards "schulen" kann. Gerade eben die angesprochene Entschlossenheit, den Ball sauber zu klären bzw. aus der Gefahrenzone zu befördern?


    Danke schonmal-

    Ich versuche hier mal meine Erfahrungen als Trainer im Seniorenbereich zu schildern.
    Zu allererst ist dabei zu erwähnen, dass bei uns im untersten Amateurbereich gerade mal die Trainer eine kleine Aufwandsentschädigung bekommen. Spieler bekommt niemand was. Wenn ich meine „Entschädigung“ auf eine Stundenlohn umrechne, liege ich effektiv unter 5EUR/h.
    Wozu dient dann ein Strafenkatalog?
    Meiner Meinung nach gibt es da genau 3 Gründe:
    1. Regeln für die Spieler. Allen voran geht es da ums zuverlässige Abmelden, wenn man nicht trainieren kann oder an einem Spiel nicht da ist. Außerdem gibt es da auch die Klassiker wie „Meckergelb“ oder „Rauchen im Trikot“.
    2. „Füllen“ der Mannschaftskasse. Das Geld der Spielerstrafen fließt natürlich nicht in irgendeine Vereinskasse sondern ist allein für die Mannschaft da. Was die Mannschaft mit diesem Geld anfängt, ist dem Spielerrat überlassen (Abschlussfahrt, Grillfeste, Spielbälle)
    3. In gewisser Weise auch ein wenig für die Stimmung im Team. Einstandstore, verschossene oder verursachte Elfmeter, Eigentore, irgendetwas in der Kabine vergessen. Zwar nur immer 2 EUR, aber wie gesagt, für unsere Kasse ist das nicht schlecht und oft kann man eben doch mal über etwas lachen, wenn ein Spieler zum fünften Mal seine Schienbeinschoner vergisst.
    Nachdem der Mannschaftsrat im Vorfeld der Saison von allen Spielern gewählt wurde, haben wir Trainer den Rat damit beauftragt, die Strafen sowie die Preise festzulegen. Dabei ist auch der Mannschaftsrat für das Schuldeneintreiben verantwortlich. Wenn jemand zu unabgemeldet nicht erscheint oder zu spät kommt, bekommt der Mannschaftsrat von den Trainern Bescheid. Für alles weitere (Meckergelb, Sachen vergessen usw.) ist der Mannschaftsrat selbst vernantwortlich.
    Nun mal um den Bogen zu den höheren Amateurklassen zu spannen, wo dann schon die Spieler einiges an Aufwandsentschädigung erhalten:
    Auch hier sollten diese Grundsätze bestehen bleiben. Wenn die Strafen unangemessen vorkommen, sollte man fragen, wer diese Strafen so festgesetzt hat und wofür wird das Geld dann mal eingesetzt?
    Gibt es einen Spielerrat, mit welchen Mann darüber sprechen kann?
    Ich persönlich finde 100 EUR nicht so schlimm, wenn man als ambitionierter Kicker schon um die 200 EUR (wenn das den auch so ist?!) pro Monat verdient. Denn wenn man als Spieler Geld bekommt, geht man davon aus, dass dieser Spieler auch immer da ist und körperlich in der optimalen Verfassung. Von einem Trainer wird ja auch verlangt, dass dieser dann immer da ist…


    Ich sehe es also allgemein wie Ersatzbank einen Post über mir. Der Strafankatalog funktioniert auf Dauer nur, wenn alle Beteiligten damit leben können (vielleicht gibt es ja auch Spieler in der Mannschaft deines Sohnes, welche deutlich mehr verdienen, oder Spieler, welche gar nichts bekommen), und wenn auch jedem klar ist, was mit dem eingenommenen Geld dann passiert.

    Fußball ist und bleibt ein Mannschaftssport, allen voran in der Jugend in den unteren Ligen und bei den Senioren im unteren Amateurbereich.
    Als Trainer bist Du für das Auftreten der Mannschaft verantwortlich.
    Gibt es einige, die auffallen, musst Du durchgreifen.
    Ob das jetzt Spieler sind, die schlechte Stimmung verbreiten, den Ball nicht abspielen, oder auch dauernd gegen den Schiri meckern, ist egal. Fällt ein Spieler durch Aktionen auf, welche das Spiel der Mannschaft negativ beeinflussen, würde ich dem Spieler zunächst (am besten ein 4-Augengespräch) klar machen, warum sein Verhalten schädlich für den Mannschaftserfolg ist. Mach den betroffenen Spielern klar, dass Du Wert auf das "Miteinander" legst.


    Sollten nach dem Gespräch die Spieler das immer noch nicht kappieren, dann setze sie auf die Bank und erläutere, warum Du so gehandelt hast - gerne auch in der Mannschaftssitzung.
    Dann weis jeder, woran er ist.


    Ich persönlich würde da gar nicht lange nachfragen, wieso da Unruhe zwischen den Jahrgängen herrscht. Was mal war, braucht Dich eigentlich nicht zu interessieren. Die Spieler sollen merken, dass Dir das Jetzt wichtig ist.


    Problematisch wird das ganze, wenn Du nur 11 Spieler zur Verfügung hast bzw. der Kader recht knapp bemessen ist. Da wird es natürlich schwieriger, durchzugreifen.


    Dennoch: mache allen Spielern klar, dass der Erfolg für die Mannschaft nur über das Miteinander geht. Oft reicht ja ein klärendes Gespräch.

    Für mich ist das Jonglieren an sich kein Indikator dafür, wie talentiert ein junger Spieler ist, oder wie gut er trainiert, wenn es sich in diesem Bereich verbessert.


    Es gibt auch im höheren Amateurbereich genügend Erwachsene Spieler, welche keine 20 Kontakte zusammenbekommen, vor allem wenn der schwache Fuß dabei ist.
    Umgekehrt gibt es die B-Klassen Ronaldos, welche 100 Kontakte schaffen, aber nicht wissen, wie man ballorientiert verschiebt.


    Dass bei einer Sichtung die reine Kontaktzahl bewertet wird, glaube ich nicht. Gerade bei Stützpunkten sind doch meist fähige Trainer mit entsprechenden Lizenzen. Wie hier schon geschrieben wurde, die Trainer werden dort sicherlich eher Wert darauf legen, dass die generelle Ballbehandlung stimmt und man in beiden Füßen Gefühl hat.


    Zudem wird der Abschnitt "Jonglieren" bei der Sichtung nicht das einzige und wichtigste Bewertungskriterium sein.

    Sehr schwierige Situation...


    Zum Einen hast Du sicherlich viel für den Verein getan und der Verein sollte "in deiner Schuld stehen".
    Auf der anderen Seite finde ich es gut vom Vorstand/Abteilungsleiter, wenn er versucht, sich keine Euros durch die Lappen gehen zu lassen.
    Bei der Aussicht auf ein paar Euros in der Vereinskasse, vergessen einige eben auch das menschliche...



    Wichtig ist meiner Meinung nach aber auch, dass Ihr Euch möglichst im Guten trennt - Im Leben sieht man sich nämlich immer zwei Mal.


    Vielleicht kannst Du das mögliche Zurückziehen der A-Jugend ja auch zu deinem Vorteil verwenden.
    Mache dem Verein klar, dass ohne A-Jugend sicherlich auch der Seniorenbetrieb auch die kommende Jahre nicht wieder angemeldet werden kann.
    Du wärst dabei der entscheidende Baustein.
    Du willst ja den Verein nicht im Stich lassen sondern einfach selber auf gutem Niveau kicken.


    Oder handle mit dem Verein aus, dass du jetzt kostenlos gehst, dann aber auch wieder kostenlos zurück wechseln kannst - wenn Du irgendwann willst (da muss natürlich Verein B auch mitmachen, i.d.R. geht das aber).

    Ich finde Deine Anzahl von bis zu 15 Spielern als nicht zu hoch.


    Klar, je mehr Betreuer/Trainer pro Kind da sind, desto besser - gerade im ganz jungen Alter.


    Baue am besten deine Übungen doppelt auf (bspw. Passübungen nicht mit 1x 15 Leute sondern 1x7 + 1x8). Wenn die Übungen nah beinander sind und Du dich zentral aufhälst, kannst du beide Gruppen "coachen".
    Klar ist das nicht optimal, aber wenn man wie Du schon sagst wirklich allen Kindern etwas bieten will und nicht mehr Betreuer da sind, dann geht es nunmal nicht anders.


    Wichtig ist dabei, dass die Kids nicht blödeln, solltest Du gerade mal nicht hinsehen kannst sondern bei der anderen Gruppe bist.


    Ansonsten bist Du in diesem alter bis 6 Jahre ja mehr der Aufpasser/Betreuer, als der Trainer. Du hast ja schon richtig erkannt, dass Kindgerechtes Training wichtig ist. Dabei ist doch bei den Bambinis wichtig, dass sie viele Ballkontakte haben, die grundlegegenden Bewegungsabläufe sehen/erlernen und sich ordentlich auspower. Die Strafrunden sind dabei tatsächlich ein No-Go, wichtigstes Element eine Fußballtrainings sollte doch immer noch der Spaß sein.
    Da ist ein gezieltes Coaching einzelner Techniken meiner Meinung nach (ich weis, hier werden mich jetzt sicherlich einige steinigen) nicht so wichtig. Das reicht ab der F-Jugend locker.


    Kinder nach Hause schicken solltest du meiner Meinung nach unbedingt vermeiden. Gerade im Dorfverein ist doch oberstes Ziel, möglichst viele Kinder bis in den Herrenbereich dabei zu behalten...

    Jetzt schon die zweite Nennung dieser Übung im Thread. Da der Bezug zur Herrenmannschaft nun auch da ist: Ich habe das erlebt bei unserer Herrenmannschaft. Die kommen auf den Trainingsplatz und fangen genau mit dieser Übung an. Also eine Übung mit Zeit- und Gegnerdruck ohne Aufwärmen. Da sind mir die Augen rausgefallen. Bei den Kindern ok. Aber im Erwachsenenbereich? Oder bin ich da zu extrem? Im Herrenbereich gäbe es bei mir für derartige Übungen ohne Aufwärmen sogar ein explizites Verbot. Wie sehen das die anderen?

    Hallo Ersatzbank,


    Dein Einwand ist natürlich vollkommen berechtigt!
    Gerade ein intensives Rondo kann sehr belastend sein, nicht nur für diejenigen, die gerade in der Mitte sind.


    Ich stecke meinen Spielern bewusst ein relativ kleines Feld ab, sodass es in der Mitte i.d.R. genügt, "teilaktiv" zu verteidigen. Die Belastung ist daher nicht so hoch und die Bewegungsabläufe relativ "stressfrei".


    Ich hatte bisher in meiner Karriere im Seniorenbereich noch keine einzige Verletzung, welche sich "vor 19 Uhr" zugezogen wurde...


    Wenn wir ein intensiveres 9 gg 3 oder ähnliche Spielformen spielen, ist es natürlich selbstverständlich, dass man sich zunächst intensiver erwärmt...

    So am Sonntag startet bei uns auch die Punktrunde.


    Dann wird es auch zum ersten mal diese Saison Härtefälle geben.
    Bisher haben immer einige Spieler Urlaubs- oder Verletzungsbedingt gefehlt, bzw. wir konnten in Testspielen mehrfach wechseln.


    Jetzt sind bald wieder alle fit aber in Punktspielen macht es bekanntlich nur Sinn, 3 Feldspieler auf die Bank zu setzen.


    Grob habe ich den Kader schon im Kopf und denke auch, dass ich das gut "rechtfertigen" kann. Dennoch kann es natürlich durchaus sein, dass sich einige Spieler doch besser sehen bzw. gerne dabei wären. Mal sehen, wie die das aufnehmen.


    Ich hoffe natürlich, dass die Situation den Konkurenzkampf weiter belebt und sich positiv auf den Trainingsalltag auswirkt. Die Kunst ist es eben, dafür zu sorgen, dass jeder weiterhin eine Chance hat und daran glaubt, dass er bei entsprechender Leistung auch in den Kader kommen kann.

    Hallo zusammen,


    das hilft Euch wahrscheinlich nur bedingt für Eure Jugendmannschaften weiter, allerdings mach ich das so mit meiner Herrenmannschaft:
    Wir haben eingeführt, dass bis zum Beginn des Trainings (offiziell 19 Uhr) ein "Eck" bzw. Rondo gespielt wird.
    2 in der Mitte, Rest spielt Außenherum mit einem Kontakt.
    Doppelrunde ab 15 oder Handspiel oder Beinschuss.


    Wenn das gut läuft, lass ich das auch gerne mal noch einige Minuten laufen und wir fangen halt erst einige Minuten verspätet an. Manchmal spiele ich auch selbst mit (wenn ich nicht viel aufbauen muss).
    Wichtig hierbei ist, dass den Spielern vermittelt wird, dass trotz des Spaßes auch diese Übung mit Konzentration und Leidenschaft angegangen werden soll!


    Für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres, wie wenn Fußballer nur "dumm in der Gegen herumbolzen", ohne jeden Anreiz oder Ziel.
    Bei Rondo will man natürlich die Doppelrunde schaffen und vermeiden, dass man selbst in die Mitte muss. Dennoch kommt der Spaß natürlich nicht zu kurz.


    Da das Rondo an sich eine sehr einfache Übung ist, sollte das auch Problemlos bis zur E-Jugend runter anwendbar sein.

    Wie hier ja schon gesagt wurde, sind gerade Themen wie Fehlpassquote, Übersicht oder auch Zweikampfverhalten nur bedingt mit einem "Theorieabend" zu verbessern.
    Aus meiner Sicht haben gerade Spieler der unteren Ligen mehr mit sich selbst zu kämpfen, als auf eine saubere Sichel zu achten.
    Von daher - und wie Du schon sagst - macht es Sinn den Weg weg von der 4er-Kette zu machen. Die oben angesprochenen Probleme lösen sich dabei natürlich nicht von selbst.


    Mit Libero und 2x Manndecker musst Du eigtl. nicht viel erklären, wenn Ihr gegen den Ball spielt. Den Mittelfeldspielern solltest Du aber dennoch das Ballorientierte Verteidigen nochmals auf der Tafel zeigen. Genauso den Stürmern. Wie sollen Sie anlaufen? Soll der Gegner nach Innen oder nach Außen gedrängt werden?


    Das Spiel mit Ball wird dann schon komplizierter. Häufig sind ja Manndecker klassische "Zerstörer". Wie stark sind diese Spieler im Passspiel? Wie gut kannst Du diese im Aufbauspiel mit einbeziehen?


    Generell würde ich die Spieler nicht mit einem Vortrag und einer Flut an Infos überfordern.


    Grenze klar ab:
    - Spiel gegen den Ball
    - Spiel mit dem Ball


    Spiel gegen den Ball ist eigentlich immer gleich - außer Ihr spielt ein starkes Pressing.
    Spiel mit Ball, da gibt es ein paar Varianten. Versucht Ihr sicher hinten rauszuspielen (Flachpässe), setzt Ihr auf weite Diagonalbälle auf schnelle Außen oder Überbrückt Ihr das Mittefeld mit weiten Bällen und setzt auf Gegenpressing bzw. den zweiten Ball?


    Erläutere die Anforderungen an die einzelnen Positionen in den verschiedenen Angriffs-Varianten. Erkläre die Unterschiede, wenn Ihr tief steht oder hoch steht und den Gegner presst. Immer nur 2-3 Punkte, maximal.


    Mehr können sich die Spieler sowieso nicht merken.
    Stelle ein paar Dinge in den Fordergrund, welche dir besonders wichtig erscheinen.


    Wiederhole diese Punkte möglichst oft - in Sitzungen, vor dem Spiel oder wenn Du mal eine Spielform im Training erklärst/unterbrichst.


    Irgendwann sollte das jeder Spieler verinnerlicht haben und du kannst die nächsten Baustellen angreifen oder tiefer ins Detail gehen.


    Ich hoffe, das hat dir weitergeholfen...

    Unterhalte Dich doch einfach mal mit den faulen Stars. Frage sie, warum sie nicht ins Training kommen. Warum sie überhaupt Fußball spielen und ob sie künftig erfolgsorientiert spielen wollen oder nur ab und zu mal Sonntags von der Frau/Freundin wegkommen wollen.


    Ich würde da wirklich die Pistole auf die Brust setzen und zumindest etwas vertretbares der Mannschaft gegenüber aushandeln (Bsp.:"wenn Ihr einmal die Woche da seid, dürft Ihr auch spielen").
    Falls die betroffenen Spieler gar nicht ziehen, dann mach einen sauberen Schnitt und geb anderen Spielern die Chance. Nur selten ergeben sich aus den besten Einzelspielern auch die beste Mannschaft.
    Grundsätzlich kommt es natürlich drauf an, welche Ziele du persönlich verfolgst. Trainierst Du einen Dorfverein, wo es eigentlich nur wichtig ist, alle bei Laune zu halten und dafür zu sorgen, dass man zwei Mannschaften melden kann. Oder hat der Verein Ambitionen. Wie gut ist das Niveau. Wie sieht es mit Nachwuchs aus. Und und und...

    Das ist doch Täglichbrot eines Trainers - die Bestimmung des Kaders.


    Gerade in den unteren Klassen muss man eben oft entscheiden: Trainingsfleiß oder Talent?
    Wichtig ist, dass Du den Spielern deine Entscheidung notfalls persönlich erklärst. "Du bist Morgen nicht im Kader (bzw. spielst in der zweiten) weil sich xy über den Trainingsfleiß einen Platz verdient hat".


    Außerdem würde ich das als alles andere als ein Problem ansehen, dass die beiden Kader noch nicht eingeteilt sind. Du kannst doch selber am besten entscheiden, wer in die erste und wer in die zweite gehört. Außerdem ist der Übergang doch in den meisten Fällen fließend, sodass die Einteilung beim ersten Spiel ja alles andere als endgültig sein wird.


    Die Spielerzahl von 30 finde ich auch okey. Hast Du so viele im Training oder lautet so die offizielle Kaderzahl?
    Bei 30 Spielern insgesamt wirst du aus meiner Erfahrung schon sehr Probleme bekommen, zwei Mannschaften zu stellen. Urlaubszeit, Arbeit, Verletzungen...


    Wie gesagt, rede viel mit deinen Spielern. Erkläre Ihnen deine Entscheidungen. Im Optimalfall entwickelt sich dann ein guter Konkurenzkampf um die Plätze in der Ersten. Erfahrungsgemäß gibt es auch immer ein paar Spieler, die einfach nur Kicken wollen (die sind sowieso in der zweiten gut aufgehoben). Denen aus der zweiten, welche aber nach oben wollen, musst Du dann eben zu verstehen geben, dass die Tür nie zu ist und es eben durch Spiel/Trainingsleistung oder eben Verletzungen ganz schnell gehen kann, dass sie sich in der ersten dran kommen.


    Ich hoffe, das hat dir weitergeholfen...

    Erstmal Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der B-Lizenz!


    Ich habe zwar bisher nur die C-Lizenz (erst dieses Frühjahr erworben), dennoch empfehle auch ich jedem, der irgendwann mal leistungsorientiert arbeiten will (dazu zählt für mich vor allem auch die Jugend-Ausbildung), sich in dieser Richtung weiterzubilden.


    Gerade der klassiche Vatertrainer würde natürlich enorm vom Erwerb einer Lizenz profitieren. Hier fehlt es dann aber meist eben doch an Zeit und Eigenantrieb. Die Dorfvereine sind eben froh, dass sie überhaupt Betreuer haben.


    Auch ich überlege, früher oder später auch die B-Lizenz zu erwerben. Unser Lehrgangsleiter der C-Lizenz hat damals aber auch klar angesprochen, dass sich für die B-Lizenz wirklich nur gute Fußballer mit einer gewissen Ausdauer eignen, da vor allem die Praxisteile - wie Du ja schon beschrieben hast - nicht ohne sind und unter anderem auch einige dabei sind, welche schon in deutlich höheren Ligen gepsielt haben und fußballerisch einfach auf einem anderen Niveau sind.


    Willst Du dich auf das reine TW-Training fokusieren oder hälst Du das Traineramt einer kompletten Mannschaft inne?

    Hi SomaFalke,


    da Du konkret nach dem entsprechenden Defensiv-Verhaltens deines 4-4-2 gegen ein 3-5-2 fragst, versuche ich auch nur darauf einzugehen.


    Zunächst einmal hast Du ja schon selbst geschrieben, dass deine Stürmer denn Passweg in die Mitte verdichten sollen.
    Das ist meiner Meinung nach der richtige Ansatz.


    Dein Team muss versuchen, den Gegner dazu zu bringen, über Außen zu eröffnen.


    Entscheidend hierbei ist natürlich, wie breit die 3er-Kette des Gegner steht. Ich gehe mal davon aus, dass die 3 Innenverteidiger nicht bis zur Außenlinie rausschieben bei Ballbesitzt, sondern die 5er Mittelfeldreihe dann weiter vorne für die Breite zuständig sein wird.


    Du musst verhindern, dass der Gegner über seine 6er oder den 10er aufbauen kann. D.h. deine Stürmer laufen so an, dass der IV den Ball nur nach Außen spielen kann. Wenn der Ball unterwegs ist, wird dann je nach Passqualität (unsauberer Pass) eine Pressingsituation herbeigeführt:
    - 1 Stürmer verhindert den Rückpass zum IV
    - 1 Stürmer übernimmt den defensiveren 6er
    - Deine 6er machen generell Passwege für den Gegner in die Spitze zu
    Natürlich gilt weiterhin das ballorientierte Verschieben. Du benötigst eine Überzahl auf den Außen!


    Wie hier andere schon angemerkt haben, kann man hier natürlich keine pauschale Antwort geben. Wir wissen nicht, von welchen Leistungsniveau wir sprechen und wie genau das 3-5-2 des Gegners aussieht.



    Da du geschrieben hast "defensiv verteidigen" gehe ich davon aus, dass du nur bedingt Pressing im forderen Spielfeldbereich spielen willst sondern eher tief stehen willst um möglicherweise zu kontern.
    Mit einem starren flachen 4-4-2 wird es hierbei schwer. Meiner Meinung nach muss einer deiner beiden Stürmer ein wenig abkippen und einen 6er übernehmen bzw. den Passweg zu stellen.
    Ob dein zweiter Stürmer dann sich ebenfalls ein wenig fallen lässt, oder versucht, den Passweg zum zentralen IV zu zustellen, hängt natürlich davon ab, wie tief du stehen möchtest.


    Auch wenn das jetzt nicht wirklich in die Tiefe geht, hoffe ich, dass Dir das ein wenig weiterhilft. Ich glaube aber kaum, dass Dir hier jemand die perfekte Lösung geben kann. Dafür wissen wir zu wenig über dein Team und deine grundsätzliche Spielphilosophie (und die des Gegners).

    - Spielen die beiden Äußeren Teams sich den Ball Quer als Kette zu, bis sie eine Lücke gefunden haben?

    Ja. Dabei sollen die Außen ruhig geduldig spielen - dennoch natürlich schnell den Ball laufen lassen.



    Zitat von bob-rooney

    Sollte man die Anzahl der Ballkontakte begrenzen?

    Meiner Meinung nach nicht!





    Zitat

    Sollte man darauf achten das das mittlere Team die Formation der Kette beibehält und ggf. Korrigierend eingreifen?

    Auf jeden Fall! Das ist ja Sinn der Übung. Kein Überschieben zulassen! Auf Sichel und Dreieicks-Bildung machten.
    Genauso übrigens bei 3er Teams.




    Zitat

    Welche Spielfeldgrösse würdet ihr zum Anfang Bein einer D-Jugend empfehlen? 3 x 10m und Breite 20m?

    Wie gesagt, das solltest Du selber rausfinden. Die von dir angegebene Größe finde ich allerdings deutlich zu groß.
    Bei meinen Herren habe ich einfach mal nach Bauchgefühl aufgestellt.
    Im Nachhinein würde ich schätzen dass die 3 Einzelfelder jeweils 15 Meter Breit und 5-6 Meter tief waren.
    Im Zweiten Durchgang habe ich dann nur die Breite etwas vergrößert.





    PS: Klar ist diese Übung auch mit jeweils 3er-Teams durchführbar. Eine "moderne" Dreierkette macht ja auch nichts anders, als ballorientiert zu Verteidigen und bildet im gewissen Maße dann auch jeweils eine Sichel wenn der Gegner über Außen kommt und ein Dreieck, wenn einer der 3 Verteidiger rausrücken soll.

    Und wenn man diese Standartübung bei der Elite Jugend Lizenz auspackt und Ralf Peter als Dozent hat, wird man ordentlich rasiert ...Der hat diese Übung nach eigener Aussage so unfassbar satt :)


    Übung ist wirklich ein Klassiker, gibt viele andere schöne Übungen für dieses Thema, aber der Einstieg ist damit sicher immer gut - wird aus meiner Sicht aber auch schnell langweilig.


    Grüße
    Björn

    Das stimmt, man sollte es natürlich nicht eine Viertelstunde am Stück laufen lassen.


    Ich habe es so gemacht (wir waren 16 Spieler also 4 Teams):
    3 Teams sind mit der Übung beschäftigt. Das Team, welches Pause hat, hat ein Passviereck ohne Nachlaufen zur Erholung. Einzige Vorgabe war hier: 2 Kontakte, im Uhrzeigersinn mit rechts aufdrehen und passen. Dagegen anders herum.


    Jedes Team ist 2 Minuten in der Mitte, dann gleich Wechsel.


    Nachdem jedes Team einmal in der Mitte war - kurzer Stop. Erklären, was generell gut/schlecht lief.


    Dann ggf. Spielfeldgröße variieren. Ich habe das Spielfeld für den zweiten Durchgang ca. 2 Meter breiter gemacht. Dann selber Ablauf.
    Darauf achten, dass auch untereinander in der Kette gewechselt wird, sodass jeder mal "Außenverteidiger" ist (auch Wechsel der Ballbesitztteams!).


    Möglicherweise werden wir diese Form nochmal in 2-3 Wochen einbauen. Wenn bis dahin alles gut läuft, sollten ja schon Fortschritte erkennbar sein.

    Unabhängig von den Diskussionen, ob es sinnvoll ist, in einer D-Jugend auf Gruppentaktische Elemente einzugehen, will ich hier mal zwei Beispiele für mögliche Übungen zum ballorientierten kompakten Verteidigen/Verschieben aufzeigen:



    Dazu sind 3x4 Spieler notwendig. Du baust einfach ein 3-geteiltes Feld auf (rot). Alle 3 4er-Gruppen müssen geweils in ihrem Rechteck bleiben. Die beiden äußeren Teams müssen sich den Ball zuspielen. Pro Ballwechsel gibt es einen Punkt. Ebenso pro Ballgewinn von Team blau.
    Wichtig für die äußeren Teams: schnelles Passspiel und Seitenverlagerungen, um Lücken im blauen Team zu reisen.
    Wichtig für das Team in der Mitte: Sichel und Dreieck, eng zueinander stehen !


    Ich habe diese Übung mit meiner Herrenmannschaft zur Einführung der Viererkette gemacht. Dabei auch ein wenig mit der Spielfeldgröße variiert. Für den Einstieg eignet sich diese Übung dafür ganz gut. Die kam gut an!
    Allerdings habe ich mir auch viele Gedanken vor ab gemacht, um meinen Spielern zumindest die Theorie vor der Praxiseinheit zu erläutern. Dabei am besten die Spieler immer wieder aktiv mit einbeziehen und fragen ("was sind die Vorteile?", "welche Nachteile seht ihr?", "wieso die Sichel?", "wieso lenken wir im 4-2-3-1 normalerweise den Gegner auf die Außen?").
    Selbst wenn die Spieler selbst nie ballorientiert Verteidigt haben, erscheint Ihnen das "neue Konzept" sehr schnell logisch.


    Anschließend haben wir ein Spiel gemacht: 4er Kette + 3 Sechser + TW (mit Großfeldtor) gegen 9 offensive Feldspieler. Dabei hatte die Defensive die Möglichkeit, Tore durch Passtore an der Mittellinie (Großfeld, komplette Spielfeldbreite) zu erzielen.
    Dabei habe ich das Spiel immer wieder mal "eingefroren" und den Spieler gesagt, was sie gerade falsch machen. Natürlich versuche ich auch, das mal einzufrieren wenn sehr gut verschoben wurde.


    Dabei hat die Offensive in 25 Minuten nur 1 Tor erzielt. Einen besseren Nachweis, für die Vorteile des ballorientierten Verteidigens gibt es doch nicht!



    PS: Gerade das Spiel am Schluss funktioniert natürlich genauso effektiv mit wenigern Spielern auf einem kleineren Feld. Beispielsweise kann die Defensive auch mit 3 Verteidigern und 2 Sechsern dafür spielen (+TW) gegen 6, 7 oder 8 Offensivspieler.

    Sehe es auch so, wie meine Vorredner.


    Es gibt einfach kein 08/15-Raster, mit dem man bei talentierten Jugendspielern den Werdegang abschätzen kann.


    Um so schwerer, wird das Scouting ja für die Top-Klubs, die möglichst früh schon solche Talente verpflichten wollen. Mittlerweile wird auch mehr wert auf die sogenannten Soft-Skills gelegt. Athletik und Technik alleine sind weiterhin natürlich wichtige Elemente, allerdings eben auch Ehrgeiz, Spielverständnis, Spielintelligenz und vor allem Fleiß. Und diese Bausteine kann man schlecht messen oder zu Zahlen bringen...