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    Der Kopfball gehört nun mal auch zum Fussball. Ich bin sogar der Meinung, dass er gerade weil er zumindest nicht gesundheitsförderlich ist, trainiert werden sollte. Ein richtig ausgeführter Kopfball (also mit der Stirn) ist bestimmt nicht so schädlich wie ein falscher Kopfball (seitlich, oben etc.).

    Wann bzw. in welchem Alter man anfangen sollte hängt meines Erachtens davon ab wie weit die Kids im koordinativen Bereich sind. Sofern die Koordination stimmt und somit ein kontrollierter Kopfball möglich ist sollte er auch trainiert, auf jeden Fall nicht ganz aus dem Training verbannt werden.

    @ bcefferen:
    Grundsätzlich sollte gelten: Entweder alle duzen oder niemand, hier unterschiedlich zu verfahren wäre meines Erachtens der größte Fehler. Und es wird immer und wohl bei allen so sein dass einem der/die ein oder andere Spieler/in mehr ans Herz gewachsen ist.

    Meine Kids (96er Jahrgang) dürfen mich duzen, ich habe damit keine Probleme. Für die Kinder bin ich trotzdem eine Respektsperson, das hat damit gar nichts zu tun. Respekt verdient man sich und hängt maßgeblich davon ab wie man sich als Trainer verhält und den Kindern gegenüber tritt.

    Jemand der einem nicht das Du anbietet nur um mehr Respekt zu erhalten ist meines Erachtens auf dem Holzweg.

    Hallo Fluegi,

    gebe Dir vollkommen recht, das schwierigste ist den Kindern zu erklären warum schwächere Spieler mitspielen oder gar anstelle von stärkeren Kindern spielen.

    Doch an was macht man fest, was schwach oder stark ist. Die Erfahrung zeigt, dass hauptsächlich diejenigen Kinder als stark eingestuft werden, die auch die Tore schießen. Unabhängig davon wie die Toren zustande gekommen sind. Oftmals wird zwar ein Tor erzielt aber die Technik wurde nicht richtig ausgeführt, zuviel Eigensinn, es wurde nicht abgespielt etc.

    Es ist nicht ganz einfach hier entgegenzuwirken. Ich mache das in der Form, dass ich grundsätzlich zuerst und mehr den Vorbereiter eines Tores lobe und danach den eigentlichen Torschützen. Dies hat sich gut bewährt, die Eigensinnigkeit hat stark abgenommen, der starke spielt auch viel lieber einen schwachen an weil er auch dafür sein Lob bekommt und besonders erfreulich: die schwächeren kommen somit auch zu mehr Erfolgserlebnissen.

    Grundsätzlich versuche ich natürlich den Kindern zu vermitteln, dass alle Kinder am Erfolg beteiligt sind, auch der Torwart, der Abwehrspieler, der Einwechselspieler und nicht nur die Torschützen oder Vorbereiter.

    Auch lege ich Wert darauf, dass auch im Spiel versucht wird Aktionen richtig auszuführen. Mir ist es lieber, ein Schuß geht mal vorbei wenn die richtige Schußtechnik oder auch mal mit dem schwachen Fuß probiert wurde anstatt nur den Ball mit allen Mitteln ins Tor kriegen zu wollen.

    Kinder neigen dazu sich schnell Dinge anzueignen wenn Sie hiermit mal Erfolg hatten, egal ob es richitg war oder nicht. Ich bin allerdings der Meinung, dass hier der kurzfristige Erfolg gegenüber dem richtigen Erlernen hinten anstehen muss. Jugentraining kann nur eine langfristige Sache sein und über längere Zeit wird sich nur "Qualität" durchsetzen.

    Ich war gestern mit meiner Truppe (E-Jugend, 96er) auf einem Turnier. Es handelte sich hierbei um eine größere Veranstaltung für F, E und D-Jugendliche. Was dort im Bezug auf das Verahlten von Trainern und Eltern wieder zu Beobachten war ist einfach nur erschreckend um nicht den Ausdruck asozial zu gebrauchen. Dass von allen Seiten in extrem ungeeigneter Weise und Ausdrucksform ins Spielfeld reingeschrien wird muss ja leider schon als normal bezeichnet werden. Allerdings haben sich bei diesem Turnier auch Szenen abgespielt bei denen der Spass nun wirklich aufhört:

    Da wird ein Trainer zu einem seiner Spieler, nachdem er ihn schon auf dem Feld angeschrien hat dass das Kind zu heulen anfing, in der Form handgreiflich, dass er Ihn mit beiden Händen am Kopf packt und schüttelt!!!!

    Bei einem F-Jugendspiel (!!) liefern sich die beiden "gegnerischen" Betreuer zuerst quer über das Feld verbal eine Auseinandersetzung bei der Ausdrücke gebraucht werden die ich hier nicht wiederholen möchte. Nachdem sich das ganze dann schön hochgeschaukelt hatte kommt es soweit, dass die Betreuer sich noch während des Spiels auf dem Platz (!) an die Gurgel gehen. Erst ein dritter Betreuer konnte die Beiden mit Mühe und Not auseinanderbringen!!!!

    Dies waren nur die beiden "Highlights" aus unzähligen Vorkommnissen. Ich habe noch nie so viele Kinder weinen sehen weil Sie von Trainern/Betreuern/Eltern regelrecht fertiggemacht wurden. Da wird ein E-Jugendlicher zusammengebrüllt, weil er bei einem 9-Meterschießen nicht getroffen hat usw. usw. usw.

    Ich war auf jeden Fall froh, als das Turnier beendet war und ich mit meinen Kids wieder weg war.

    Da kann man sich nur noch fragen wo das Ganze noch enden soll!?!?!?

    Ja, solche Momente kennt jeder Nachwuchstrainer und ich glaube das sind auch die Momente auf die jeder gerne verzichten würde.

    Auch in meiner Truppe (17 Kinder, 96er Jahrgang also momentan noch der jüngere E-Jugend Jahrgang) ist der Leistungsstand sehr unterschiedlich. Damit jeder genügend Spielpraxis erhält habe ich schon desöfteren für die "schwächeren" Kinder Freundschaftsspiele durchgeführt. Um gleich Missverständnisse zu vermeiden: Auch die "schwächeren" Kinder sind bei den offiziellen Rundenspielen nicht außen vor, haben dort aber nicht immer die volle Einsatzzeit.

    Meistens haben wir gegen unsere eigene F1 Jugend gespielt, das ließ sich ohne großen Aufwand organisieren. Das ganze fand nicht im Trainingsoutfit mit Leibchen sondern ganz offiziell mit Trikots und allem was dazu gehört statt. Meistens gingen die Spiele knapp für uns aus, es gab auch mal ein Unentschieden. Meine "schwächeren" Jungs hatten dann immer lange Spielzeiten, persönliche Erfolgserlebnisse und es hat allen Spass gemacht. Und die Spieler der F-Jugend waren, auch wenn sie knapp verloren hatten, nicht enttäuscht, Sie hatten ja gegen die "Großen" gespielt.

    Ich hatte am Anfang etwas Bedenken, dass solche Aktionen zu einer 2-Klassengesellschaft innerhalb der Mannschaft führen aber das war nicht so. Durch das hierdurch bei den "schwächeren" gestärkte Selbstbewußtsein sind die Kinder noch enger zusammengerückt. Natürlich sollte man allen Kindern klarmachen, dass auch ein solches Freundschaftsspiel den gleichen Stellenwert wie ein "offizielles" Rundenspiel hat.

    Erst einmal Hallo an Alle, verfolge das Forum schon eine ganze Weile, bisher allerdings nur passiv. Dies ändert sich somit.

    Kurz zu mir: Bin selbst derzeit Betreuer einer E-Jugend, 96er Jahrgang und mittlerweile im 4. Jahr im Jugendfussball als Trainer aktiv.

    Die von Uwe gestellten Fragen sind mit Sicherheit nicht leicht zu beantworten. Hier stellt sich schon, wie mein Vorredner richtig bemerkt hat, die Frage was als gut oder schlecht einzustufen ist.

    Gerade im unteren Jugendbereich "lebt" ein vermeintlich gutes Kind oftmals von seiner körperlichen Überlegenheit gegenüber den Mitspielern bzw. Gegnern. Leider werden solche Kinder oftmals in Ihrer Spielweise von Trainer/Betreuern/Eltern bestärkt ohne dabei zu beachten ob ausgeführte Aktionen auch technisch richtig durchgeführt werden, vom Mannschaftsspiel mal ganz abgesehen. Da kommt wohl der übertriebene Siegeswille zu Tage ohne Rücksicht darauf wie der Sieg überhaupt erreicht wird.

    Doch was machen solche Kinder, wenn der körperliche Vorteil nicht mehr da ist?? Ich habe selbst schon während meiner aktiven Laufbahn und seit Beginn meiner Trainertätigkeit mehrfach erleben müssen, dass solche Kinder irgendwann hinten runter fallen weil das eigentliche fussballerische Können aufgrund des vermeintlichen Erfolges auf anderem Wege nicht vermittelt wurde und diese Missstände nicht merh aufzuholen waren.

    Hier kann die Devise nur lauten: Jugendtraining muss als langfrisitges Projekt verstanden werden und der Erfolg sollte sich (hauptsächlich) darauf konzentrieren den einzelnen in seiner Entwicklung weiterzubringen.

    Spiele sollten natürlich möglichst erfolgreich gestaltet werden, allerdings nicht um jeden Preis. Zum Sport gehört auch, dass man eine eventuell bessere Leistung eines Gegners respektiert. Gewinnen kann jeder, verlieren muss gelernt sein und gehört auch zu den Themen die einem Jugendfussballer vermittelt werden sollten.