Hallo liebe Gemeinde!
Gerne würde ich zu diesem Thema etwas beisteuern,möchte mich aber erst einmal kurz vorstellen.
Ich bin 49 Jahre alt,verheiratet,und wir haben einen Sohn.
Beruflich auch etwas angespannt,auch meine Frau,die auch noch zwei Kinder betreuen muss(unseren Sohn und mich).
Unser Sohn jetzt 20 Jahre alt war schon immer etwas hippelig in den ganz jungen Jahren.erst in der 4.Klasse hatte sich herauskristallisiert das er ADS hat.
Aber das nur am Rande.
Er begann mit knapp vier Jahren in der G-Jugend ,nein nicht Fußball zu spielen,sondern das laufen.
Ich muss heute noch darüber lachen wenn ich an sein verhalten auf dem Sportplatz sehe.Denn meine Frau oder ich mussten immer neben ihm stehen bleiben wenn er seine Übungen absolvierte.Der damalige Trainer sagte dann irgendwann zu mir:Da du eh immer hier bist kannst auch das Training übernehmen,ich suche eh jemanden der Zeit hat und mit Kindern umgehen kann.
Gesagt getan,nun war ich Trainer,nein nicht Trainer eher Betreuer und Ersatzmutti!
Der zu betreuende Kader umfasste 22 bis 27 Kleinkinder und deren Eltern oder Elternteile.
Die Kinder betreute ich dann bis zum Beginn der D-Jugend.
Der Anfang war für mich sehr sehr schwer,den nach zwei-drei Übungseinheiten hatte ich gemerkt wie der Hase läuft.
Die Eltern haben ihre Kinder zum Training gebracht und sind dann mit Quietschenden Reifen davon gefahren.Das heißt, die hatten eigentlich keine Interesse daran was den ihr Kind da so lernt,die waren froh das die Kinder aufbewahrt waren und Sie nun für etwas anderes Zeit hatten.
Nach drei oder vier Wochen Kennenlernen kam es zu Streitigkeiten und Problemen mit den Eltern und der häufig gestellten Frage:Warum spielt mein Kind nicht
In den Gruppenspielen.Wir haben uns dann zusammengesetzt und Regeln für Alle Beteiligten aufgestellt, und die da waren.
Das Training leitet Übungsleiter.
Keine teure Sportausrüstung,ein teurer Schuh macht noch keinen Weltmeister,er weckt bei den Kindern nur Neid -Gefühle.
Es wird über keinen Kind etwas negatives gesagt,vor allen Dingen nicht wenn es bei den Übungen und im Spiel mal nicht so klappt als wie gefordert.
Es wird nicht schlecht über den Gegnerischen Spielern,den Gegnerischen Fans,dem Schiedsrichter usw. geredet.
Wir treten als Mannschaft und Verein auf und nicht als mehrere Grüppchen
Anfeuern der Mannschaft Ja,aber in einem gewissen Rahmen.
Wir haben dann einen kleinen Stammtisch gegründet bei dem über alles diskutiert werden konnte, wobei die Fragen und Probleme immer ohne großes Geschrei aus der Welt geschaffen worden sind. Fahrgemeinschaften gegründet,Ordnungsdienst für Trikot,Platzreinigung,Kuchen backen und Getränkedienst eingerichtet,
Wir sind auch alle mal ins Schwimmbad,waren Zelten,haben Radtouren gemacht,miteinander Gegrillt,und alle Feiern organisiert.Es wurde jeder mit eingebunden.
Auch die Siege und Niederlagen wurden gemeinsam verarbeitet und keine Schuldzuweisungen getätigt.
Das ist nun schon sehr lange her und ich muss sagen:Ich habe noch keine Minute bereut.
Vor drei Wochen war ich mit meinem Sohn im Krankenhaus in der Notaufnahme wegen einer Verletzung vom Fußballspielen.Da kam ein Gleichaltriger Jugendlicher
in den Warteraum ,die Fußballschuhe in den Händen und das verschwitzte Trikot an,er begrüßte mich mit hallo Trainer wie geht es Dir.Ich sah zu im hin ,erkannte ihn nicht gleich nach all den Jahren ,da seine Familie weggezogen war.Aber es ist doch schön wenn sich einer noch an einen erinnert.
Darum sagt Ja zum fördern, fordern,und beibringen,die Jugend wird es danken!!