Regelmäßige Koordinationseinheiten

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  • Ich mache mir zur Zeit relativ viele Gedanken, wie ich nach der Saisonvorbereitung das restliche Trainingsjahr gestalten möchte. Letztes Jahr (mein erstes als Trainer) war noch relativ "spontan" und aus dem Stehgreif, was mir nachdem ich mich mehr mit den verschiedenen Aspekten und Methoden im Training auseinandergesetzt habe als zu wenig und nicht zielführend erscheint. Daher möchte ich eben dies ändern. Nachdem ich zumindest jetzt erstmal ein für mich schlüssiges System gefunden habe - befasse ich mich die einzelnen Intervalle mit Trainingsinhalten zu füllen. Unabhängig von dem Schwerpunkt den wir trainieren habe ich überlegt alle 2-3 Wochen eine Trainingseinheit nur dem Thema Koordination zu widmen. Ich möchte am Anfang die Gewichtung zwischen allgemeiner Koordniation / fußballspezifischer Koordination 50:50 zu halten und dann langsam mehr auf die fußballspezifische Koordination eingehen (von der zeitlichen Gewichtung). Das ganze möchte ich bei einer B Jugend machen, die generell keine groben Koordinationsprobleme haben, aber eben dort auch noch Verbesserungspotenzial haben. Es wäre also Interessant zu wissen was ihr von diesem Vorgehen haltet oder ob es den Trainingsfortschritt eher hemmt.


    Grüße Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hi Zodiak,
    Koordinationstraining als solches ist sogar sehr sinnvoll und sollte in jeder Alterstufe vorkommen. Ich fange damit schon in der F-Jugend an, allerdings ist dort Koordination anders zu trainieren als in den höheren Jahrgängen (ist ja eigentlich selbsterklärend dass U9 Training anders aussieht als U17 Training). Auf die Verteilung der Koordinationsübungen ist aber zu achten. Alle 2-3 Wochen eine komplette Einheit ist hierbei weniger zu empfehlen. Der Grund dafür ist, dass Koordinative Übungen eigentlich nur im ausgeruhten Zustand durchzuführen sind. Gibt zwar einige Studien, die auch einen ebenso großen Lernfortschritt bescheinigen wenn die Spieler unausgeruht sind, ich persönlich nehme davon aber noch abstand, da es nur "einige" Studien sind und die gängige Meinung noch den erholten Zustand empfiehlt. Wichtig ist, dass du bei den Bewegungsabläufen immer darauf achtest, dass diese korrekt ausgeführt werden, da sich sonst falsche Bewegungsmuster automatisieren und du so genau das Gegenteil von dem erreichst, was du möchtest. Du solltest auch darauf achten die Spieler weder zu unter- noch zu überfordern. Koordinative Übungen lassen sich ganz gut als Aufwärmen mit in das Training einbeziehen. Wenn deine Spieler beim betreten des Platzes schon selbstständig eine "Ecke" aufmachen, lass sie einfach 5-7 Minuten. In der Zeit kannst du schon mal deine Koordinationsübung aufbauen etc. Ich persönlich widme in fast jedem Training 10-15 min der koordinativen Schulung. Mal mit Ball, was gerade den kleineren noch erheblich viel mehr Spaß bereitet, aber auch oft genug ohne Ball. Mit Ball lassen sich viele koordinative Dinge üben. Zum Beispiel:
    Ein Spieler hat den Ball in der Hand, der Partner am Fuß. Auf Kommando passt der eine während der andere wirft. geübt wird hiermit Kopplungs,- Rythmisierungs,- Differenzierungsvermögen, evtl. sogar Orientierung und Gleichgewicht.
    Ich weiß nicht welches Material du zur Verfügung hast. Zu empfehlen ist eine Koordinationsleiter auf jeden Fall. Auch Stange mit Klips zur Sprungschulung sind nicht verkehrt, Mini-Hürden tun es da aber auch oder einfach über 2 Hütchen eine Stange legen.
    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Viel Erfolg mit deiner Mannschaft.
    Gruß

    Der FC Köln ist kein schlafender Riese! Vielmehr handelt es sich hier um einen träumenden Zwerg!!!