Alles anzeigenMeiner Erfahrung nach steigt der zeitlichen Aufwand enorm, sobald die Gruppe am Spielbetrieb teilnimmt und es ist nicht mehr von einer Person alleine zu schaffen.
Insbesondere die Elternarbeit und die Teilnahme an Spielrunden und Turnieren kostet enorm viel Zeit. Das schreckt viele ab und auch ich habe es unterschätzt als ich vor 2 Jahren begann.
Es ist schade, dass das Ehrenamt zunehmend ein finanzielles Risiko wird. Und es wäre fatal, wenn sich nur noch finanziell abgesicherte Menschen sozial engagieren würden / können.
Für mich ist es schön, dass ich Kindern geben darf, was mir als Kind gegeben wurde. Dennoch bedeutet das, dass ich 3 bis 4 Arbeitsstunden in der Woche am Abend oder früh am Morgen nachholen muss. Andere Trainer:innen in meinem Verein arbeiten im Schichtbetrieb und können das nicht. Da fällt dann auch mal das Training aus, weil es die Arbeit nicht erlaubt.
Das Argument "etwas Gutes für die Kinder tun" verliert zunehmend an Gewicht und es braucht mehr hauptamtliche Trainer:innen, dafür vielleicht weniger Vereine.
Es ist doch so, dass Eltern zunehmend nach professionellen Angeboten für ihre Kinder suchen und sich das auch gerne einiges kosten lassen. Die Kinder kommen zwischen 15:00 Uhr und 16:00 Uhr aus der Schule und haben zwei oder drei Tage in der Woche Programm. Freies Spielen ist eher die Ausnahme.
Diesem Trend sollten sich auch Fußballabteilungen und -vereine endlich anpassen und Vergütung auf Mindestlohnniveau anbieten.
Alternativ bräuchte es ein bedingungslose Grundeinkommen, damit soziales Engagement weiter möglich ist ohne finanzielle Abstriche.
Komplizierte Dinge brauchen Konzentration, schwierige Dinge brauchen Motivation.
Kühn-Görg, Monika
