Alles anzeigenWenn ich mir den Ansatz von Coach1976 ansehe, geht er aus meiner Sicht in die Richtung einer didaktischen Reihe (z.B. von "ich will den Ball" (Kinder: egozentriert/Individualtaktik) zu "wir wollen den Ball" (Jugend: peer group/Gruppen- oder Mannschaftstaktik)) oder hin zu Sub-Prinzipien (z.B. eigener Ballbesitz (suche den Raum) zu eigener Ballbesitz Gegner strukturiert (suche den Raum) und eigener Ballbesitz Gegner unstrukturiert (suche den Raum in Spielrichtung ("erster Blick nach vorne"))).
Hier stellt sich mir die Frage, ob es 3-4 "Ober"prinzipien gibt, die man unterteilen bzw. spezifizieren kann? (evtl. teilweise auch als Spielvisionen verbreitet?)
Ich erwische mich immer wieder beim "Prinzipien-Kuddelmuddel" - Spielprinzipien, Trainingsprinzipien, technische Prinzipien - hat das evtl. auch schon jemand für sich strukturiert?
Ich denke das in einer C Jugend schon klar sein kann und m.e. auch muß, welche Spielidee die Mannschaft hat. Damit wird für die Mannschaft ja klar,
warum ich Prinzipien einsetze, die die Umsetzung der Spielidee einfacher für alle machen.
Das ist übrigens der Ausgangspunkt, warum ich den Thread wieder heraus geholt habe. Ich trainiere gerade eine C2-Jugend Breitensport niedriges Niveau und dachte da wie Trainer E . Oftmals scheitert es allerdings schon am Prinzip "alle spielen mit" ("alle greifen gemeinsam an und alle verteidigen gemeinsam"), weil sie das in ihrer Sozialisation nicht gelernt haben (nach dem Motto, wenn der Abwehrspieler den Ball nach vorne schießt ist das Mittelfeld und der Sturm dafür verantwortlich - der Abwehrspieler sollte z.B. ja auch in der F-Jugend hinten bleiben und in der E-Jugend nicht über die Mittellinie).
Und da dachte ich mir so "Vereins-Spiel-Entwicklungs-Prinzipien", die jeder Trainer unterschreiben kann und aufeinander aufbauen wäre doch etwas Schönes - und jetzt sitze vor dem "gordischen Knoten".
Das Thema finde ich sehr interessant und ich würde gerne ein oder zwei Punkte hier reinbringen. Ich trainiere eine C-Jugend im Leistungsbereich und habe wie bei let1612 ähnliche Schwierigkeiten zu Beginn festgestellt. Ich weiß nicht in welchem Landesverband du trainierst, aber hier sind wirklich einige Corona-Folgen zu erkennen. Vor allem bei dem aktuellen 07er und 08er Jahrgang fehlt hier schlichtweg die Spiel- und Trainingspraxis mit Gruppentaktischenmitteln. Ich finde sowas sollte man in der Gestaltung der Prinzipien berücksichtigen, da diese sich immer wieder an den Fähigkeiten der Spieler orientieren.
Jetzt zu den Prinzipien. Prinzipien sind wirklich schwierig zu formulieren, denn sie sollten für alle Spielsituationen gelten ohne dabei die Spieler einzuschränken. Daher sind die DFB-Leitlinien unfassbar allgemein formuliert. Sie können auch enorm Kleinschrittig sein (Unterteilung in Raum und Spielphase). Zudem bilden wir die Spieler aus und sie sind noch nicht so weit wie Profispieler, die sich überwiegend mit Taktik beschäftigen.Daher sollten sie auch allgemein Formuliert sein und wenige reichen meiner Einschätzung nach.
Ich habe im Sommer für mich all meine Prinzipien definiert, aber meine Spieler nicht mit allen Erschlagen. Ich habe auch darauf geachtet, dass es wirklich allgemeingültig Prinzipien sind. Die Spieler können das Wissen in jeder Grundordnung und in jedem Verein anwenden. Beispielsweise das Prinzip: Mitspieler unter Druck helfen - Mitspieler ohne Druck = Wegbleiben. Das ist ein sehr allgemeines Prinzip, wodran sich jeder Spieler ein wenig orientieren kann (Kommt beim DFB meine ich auch vor). Sagen wir der linke Innenverteidiger ist unter Druck und wir trainieren das Prinzip. Bedeutet es für die ballnahen Spieler rechter Innenverteidiger, linker Verteidiger, Sechser die Passdistanz zu verkürzen und somit gleichzeitig Gegenspieler zu binden. Die Spieler auf der nächsten Ebene, linker Mittelfeldspieler und Zehner, Schnittstellen besetzen und Passdistanz verkürzen und die letzte Ebene können durch tiefe Laufwege unterstützen. Also vieles in einem Prinzip drin mit der simplen Frage, wie kann ich meinem Mitspieler in diesem Moment helfen. Ich denke solche Oberprinzipien sind im Kinderbereich gefragt und dann die Kreativität der Kinder gefragt, um die Prinzipien zu füllen.