Beiträge von barridh

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    Dank Euch allen für die Unterstützung, das hat sehr geholfen.


    Coach1976

    Deine ruhige Beschreibung hat mir Fokus gegeben. Ich war emotional am Limit, und habe mich hilflos gefühlt im Spagat gegensätzlicher Interessen und Zwänge. Kennt man natürlich zur Genüge aus dem Alltag, aber hier hat es mich einfach kalt erwischt.


    Ja, so in etwa habe ich es mir jetzt zurecht gelegt. Ein Gespräch mit dem Trainer hat bisher ja nicht geklappt, da ist einfach keine Gesprächsbereitschaft oder Einsicht ob der Versäumnisse erkennbar. Mir ist wichtig, dass ich weder eine Hauruckentscheidung aus dem Bauch heraus treffe noch zu lange zögere. Mein Sohn soll da gestärkt rauskommen, vor allem wie man Konflikte aktiv gestaltet, wie man grundlegende Grenzen erkennt und setzt und klare Entscheidungen für sich und andere trifft.


    Überraschend ist für mich, dass bei anderen Mannschaftsgraden (Herren z.B.) die Stimmung/Ausrichtung scheinbar anders ist: Fairer Umgang mit sich und den Gegnern, Stärken der Gemeinschaft, positive Aufarbeitung von Fehlern. Kann das in einem Vereinen sich derart konträr entwickeln?


    Ich will eine positive Botschaft hinterlassen, sollten wir gehen müssen - eigentlich vor allem seinen Mannschaftskameraden gegenüber. Von jenen erkennen einige sicher nicht, wie ungenügend der Umgang und Vorbild des Trainers sind. Oder sie trauen sich nicht aktiv zu werden. Für sie ist es schlicht Normalität und der anzustrebende Status Quo.


    Ich bin schon aktiv wegen Alternativen und verstehe, dass ich dem Verein spätestens zum 31.12. offiziell kündigen muss, so dass mein Sohn dann im Januar wechseln könnte.

    Ich habe euer Forum gefunden und glaube, das ich hier richtig bin mit meine Thema. Verzeiht den langen Text.


    Dank Euch vorab - Ich brauche Rat und Hilfe:


    Mein Sohn wurde vor drei Monaten vom Trainer in die C-Jugend-Mannschaft aufgenommen. Er hatte noch keinerlei Mannschaftserfahrung, deshalb sind wir ihm dankbar. Es ist wohl nicht selbstverständlich, wenn man nicht ab F-Jugend schon Spielpraxis hat. Es gefällt ihm gut, weil einige Jungs sehr gut kennt - sie haben gemeinsam die Grundschule besucht. Sie spielen im Viertel auf dem Bolzplatz so oft es geht. Den Trainer kenne ich ebenfalls aus der Grundschulzeit. Sein Sohn ging dort mit meiner Tochter in die gleiche Klasse. Er war umgänglich, aber wir trafen uns nur zu den Schulfestlichkeiten einige Male.


    Ich sehe ein ernstes Problem in der Mannchaft:


    Es handelt vom Haupttrainer, der auch seinen Sohn im Team hat. Er schreit und streitet sich permanent während des Spiels mit den eigenen Spielern, dem gegnerischen Trainer und auch dem Schiedsrichter. Er meckert, schimpft, kommentiert sarkastisch, tobt auf und ab, unkontrolliert. Drei Spiele habe ich mir jetzt in Folge angesehen, und das Verhalten wiederholt sich immer erneut. Es gibt teils mehrere Warnungen des Schiedsrichters, Wortgefechte mit manchmal übelsten Tiraden und permanentes Mikromanagment in die Mannschaft auf dem Platz in destruktiver Weise: Runtermachen, Lächerlich machen. Er hat grundsätzlich Recht, alle anderen sind nur Vollidioten. Er sieht seine Mannschaft an vorderster Front, aber das entspricht nicht der Realität. Der Cotrainer ist quasi eingenordet und bleibt dauerhaft passiv.


    Der Einstieg für mich war ein Freundschaftsspiel, das mit einem Spielabbruch geendet hat. Zwei Spieler unserer Mannschaft konnten sich nicht in Zaum halten, am Ende gab es eine Schlägerei zwischen einem von ihnen und einem Gegner. Der Gegner war ein ehemaliger Spieler, da scheint es eine negative Vorgeschichte zu geben, die ich nicht kenne. Unser Trainer hat schon vor Spielbeginn seiner Mannschaft Stress angekündigt, wenn dieser Spieler Ärger machen sollte. Hat er dann in Form von Provokationen (Ellbogen, auf Füße treten, Schimpfwörter). In der Rangelei rund um die Schlägerei hat er den gegnerischen Spieler gepackt und in den Schwitzkasten genommen. An dem Tag war ein DFB Pokal Spiel, so dass ein Elternteil der gegnerischen Mannschaft Anzeige bei präsenten Polizisten gestellt hat. Der Cotrainer saß nach Aussagen meines Sohnes weinend in der Kabine.


    Das toxische Verhalten des Trainers strahlt extrem stark auf die Mannschaft aus. Zum einen ist sie wie gehemmt in ihrem Spiel. Es scheint, als ob sie immer einen Moment der Kritik abwarten und um dem zuvor zu kommen, zögern sie, laufen nicht aktiv genug, sind beim Umschaltspiel nicht bei der Sache, haben Angst Fehler zu machen. Zum anderen sind es mittlerweile fünf bis sechs Spieler, die das agressive Verhalten des Trainers kopieren und selbst identisch auf dem Platz anwenden. Das führt zu häufigen gelben Karten vom Schiedsrichter wegen unsportlichem Verhalten, Meckerns. Anweisungen des Schiedsrichters wird nicht gefolgt. Auch Schreien diese Mitspieler bei eigenen und fremden Fehlern die Mannschaft bzw. einzelne Spieler zusammen. Bei Misserfolgen wird gebrüllt und verbal wie physisch Wut abgelassen an Zäunen und dergleichen. Sie haben sich dann manchmal nicht im Griff und es eskaliert wegen Lappalien.


    Man muss noch erwähnen, dass das Spiel der Mannschaft auf wenige Performer ausgelegt ist und alles sich nach diesen Achsen ausrichtet. Noch dazu sind diese Spieler einer Nationalität und unterhalten sich oft mit Trainer und Eltern in dieser Sprache, der die Mehrheit der Mannschaft nicht folgen kann.


    Es gibt permanente Einmischung vom Spielfeldrand, ebenfalls oft agressiv und unfair. Noch dazu rauchen beide Trainer sofort nach Spielende oder dem Training ungezügelt vor der Mannschaft und sie sind beide Cornaleugner - habe ich aber erst heute erfahren beim Plaudern vor dem Spiel.


    Ich war nach der ersten Erfahrung platt und wollte ein persönliches Gespräch. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob das überhaupt etwas bringt. Der Trainer scheint verankert im Verein, wir sind ganz frisch dazugekommen. Ich wäre bereit, mich dauerhaft einzubringen und zu unterstützen, aber ich bin Laie mit nur grundlegenden Kenntnissen. Aber ich sehe sehr klar, dass dieser Mann eigentlich nicht mehr trainieren darf bzw. wir da rasch weg müssen.


    Mein Sohn gefallen die Jungs und sie sind auch toll. Sie machen ja nur das, was sie von uns Erwachsenen lernen und vorgelebt bekommen. Aber ich sehe im Kontext der Mannschaft und des Trainers eigentlich nichts von dem, was Fussball ausmachen sollte: Spaß am Wettkampf, Fairnis, respektvolles Miteinander, Gemeinschaft.


    Ich bin überfordert. Wie gehe ich hier am besten vor?