Beiträge von Kikon

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    Würde mich interessieren, wie du Passspiel oder Standards spielnah trainierst - vor allem da du von Wiederholungen sprachst. Könntest du das konkret machen?

    Zur Spielform:

    Anschließend an Constantin würde ich es auch um tiefe Anspielstationen im nächsten Schritt erweitern (was du vermutlich auch schon auf dem Schirm hast). Deine Spielform simuliert ja Ballgewinne nahe der letzten Abwehrlinie des Gegners, alternativ könntest du das 4vs3 hinter die Mittellinie verlegen und je einen oder zwei Stürmer (und dazugehörige IVs) als Tiefe Anspielstation abstellen. So kannst du deine Schwerpunkte natürlich beibehalten, hast aber eine andere Art/Ort/Situation des Ballgewinns. Natürlich sind die Wege für die konternde Mannschaft hier weiter und somit mehr Pausen vonnöten.


    Zum Abschlussspiel:


    Du könntest an den Seiten Passtore oder football-ähnliche Endzonen platzieren. Das Spiel läuft normal auf zwei Großtore, auf ein Kommando von dir wechselt das Spiel auf diese seitlichen Tore, die zuerst für jedes Team festgelegt sein können, im nächsten Schritt aber auch variabel sein können. Vorteile: Gegner definitiv unsortiert, du kannst passende Momente bestimmen, die Schwerpunkte bleiben erhalten (schnelles Umschalten, Tiefe suchen)

    Nachteile: keine direkte Positionsspezifik, kein direkter Torabschluss

    Ich verstehe gar nicht, wieso ihr alles so darauf aus seid, in einer Leistungsgesellschaft, in der wir nun mal leben, die Kids von jeglichem Leistungsdruck fern zu halten. Gerade im Sport, wo Leistung nun mal in Zahlen messbar ist.


    Und ich kenne kein Kind in dem Alter das sich sagen würde "Wir können ja eh nicht absteigen, da ist es mir egal, ob wir absteigen". Die fighten so oder so um jeden Punkt. Egal ob es um den Meistertitel oder die goldene Ananas geht.


    Das wäre nur eine Katastrophe, wenn sich die Trainer dem Ergebnisdruck ergeben und zu Gunsten einer besseren Platzierung von ihrem Ausbildungskonzept abweichen. Die meißten Trainer, die dafür anfällig sind spielen vermutlich eh schon für bessere Ergebnisse und das eigene Ego.

    Und ich verstehe nicht, welchen Punkt du machen willst. Coach31 habe ich doch dahingehend schon zugestimmt: "Da bin ich ganz bei dir, das Problem ist nicht das Bestehen des Auf- und Abstiegsmodus, sondern diese krasse Ausformung und was das (wohl)mit sich bringt." Niemand hat hier in die Richtung argumentiert, "die Kids von jeglichem Leistungsdruck" fernhalten zu wollen.


    Mein Punkt ist der, dass Strukturen Praxis beeinflussen, also gewisse Haltungen/gewisses Verhalten verstärken, bzw. abschwächen können. Dabei habe ich nicht den Ehrgeiz der Jungs und Mädels, sondern das "Drumherum" im Sinn, also die Erwartungen und Handlungen der Trainer, Eltern oder JL. Klar gibt es diesen Ehrgeiz schon, aber man muss den Kessel nicht noch zusätzlich anheizen. Da ist der Verband einfach gefragt, annehmliche Rahmenbedingungen zu setzen und den herausgegebenen Leitlinien eine dementsprechend Praxis folgen zu lassen.

    Diese Regelung ist viel zu extrem. Aber sechs Gruppen? Und wie ist das mit deren Meistern geregelt? Die steigen anscheinend nicht alle auf.

    Die Gruppenersten mancher Gruppen steigen direkt auf, andere müssen ein Entscheidungsspiel gegen andere Gruppenerste spielen.


    Da gabs den Fall, dass ein Team - als D1 (beide Gruppe) gemeldet - in der starken Gruppe tabellarisch komplett abgeschlagen war, dann aber mit der gemeldeten D2 die schwache Gruppe dominierte und schließlich im Entscheidungsspiel aufstieg. Wer im Laufe der Saison wo gespielt hat, kann man sich denken.

    Die Struktur stellt sich in der D-Jugend so dar: BOL - Kreisliga - Kreisklasse - Gruppe. Es gibt aktuell unterhalb der KK sechs Gruppen. Letzte Saison war die KK mit 12 Teams und ebenso vier Abstiegsplätzen bestückt.


    Da bin ich ganz bei dir, das Problem ist nicht das Bestehen des Auf- und Abstiegsmodus, sondern diese krasse Ausformung und was das (wohl)mit sich bringt. Werde in jedem Fall berichten, mir schwant aber nichts Gutes.

    Derselbe Landesverband (BFV) fördert zeitgleich FUNino, um die von Chris angesprochenen Grundsätze umzusetzen. Gerade in diesem Zusammenhang muss/kann man das Zustandekommen solcher Ligasysteme nicht verstehen.

    Ich habe mittlerweile davon gehört, dass ab kommender Saison "A-Klassen" zwischengeschaltet werden sollen. Das lässt zumindest hoffen, dass ein Problembewusstsein herrschen könnte, wobei diese Behäbigkeit mich dann umso mehr nervt.

    Die Gruppeneinteilung ist raus: D-Jugend Kreisklasse, 10 Teams und vier Abstiegsplätze.


    Ausbildungstechnisch einfach eine einzige Katastrophe, wenn solch ein Ergebnisdruck schon durch die Struktur der Liga ausgeübt wird. Da wird um jeden Punkt gefightet werden, mit allen möglichen Nebenerscheinungen und das Ganze in einem Alter, wo Ausbildung noch das A und O ist/sein sollte.

    Hier der Link zum BFV Talentsichtungstag

    und auch da ist es :) "Die E-Jugend-Mannschaften treten künftig in Turnieren (FUNino) gegeneinander an und können so im vertrauten Vereinsumfeld und in einer möglichst praxisnahen Situation ihr Können unter Beweis stellen."

    Und ja, einige Sichtungstrainer sind darüber nicht glücklich.

    Und nein, das hat in seltensten Fällen mit dem Format oder explizit FUNino zu tun, sondern mit der wirklich im besten Fall als mangelhaft zu bezeichnenden Organisation des BFVs. ;)

    Welchen weitblick?? Ganz ehrlich den passgenauen 30 meter abschlag aus dem fussgelenk kann ein tw in der u11 garantiert nicht. die vororientierung fürs flache Spiel fordert schon ausreichend.

    Na der "Weitblick", den ich schon beschrieben habe und den jetzt auch noch einmal Follkao dargelegt hat. Es geht überhaupt darum, diese freien Räume und mögliche 1vs1 Situationen, die durch einen weiten Abschlag entstehen können, zu erkennen. Passgenau ist hier niemals eine Kernforderung gewesen.

    Habe ich, erst letzten Freitag. Fands für meine Spieler eine überragende Erfahrung, weil sie nach Ballverlust, Halten/Vorbeigehen eines Schusses wirklich das ganze Feld im Blick haben mussten und richtig gefordert waren. Wir spielen sonst in einer Großstadt nur gegen ambitionierte Teams, die wie wir alle mehr oder weniger denselben Spielstil/diesselben Prinzipien haben. Dass das nicht meine Spielweise ist und ich sie nicht für altergemäß halte, ist klar. Aber man sollte schon die Verhältnismäßigkeiten sehen. Wie oft begegnet dir solch ein Team? Mir ehrlich gesagt selten (eins von 10), und ich mache auch für meine schwächeren oft Testspiele gegen Gruppenteams. Da sehe ich insgesamt eine positive Entwicklung, wie dort gewichtet wird.
    Dann musst du nur unter Gesichtspunkten der Ausbildung die Rückpassregelung komplett abschaffen, aber dem TW bei Abstoß das Andribbeln als Option geben. Da wäre ich wiederum dabei, aber dieses Herumdoktern an einzelnen Phänomenen halte ich für nicht zielführend.

    Blöd ausgedrückt, meinte jeden, der TW spielt, das sind tatsächlich bei mir mehrere.

    Ich habe mich im letzten Spiel wieder gefragt, ob mein TW überhaupt diese direkte Option auf dem Schirm hat, habe es mit ihm besprochen, war nicht immer der Fall. Das sollte man immer bedenken, dass man eher Leitlinien vermittelt und diese nicht zu Dogmen werden lässt.


    Wenn ihr euch hier tatsächlich nur auf diese Trainer/TW-Abschläge als einziges Mittel bezieht, erschließt sich mir da der Sinn nicht. Das ist doch absoluter Konsens hier!

    Ich lasse meine U11 zwar auch nur flach hinten rausspielen und könnte mich damit jetzt einfach in die Reihe der "Guten" stellen, hinterfrage mich aber nach den letzten Eindrücken:

    - Trainiere ich meinem TW den Weitblick ab?
    - Ist das in der "Radikalität" noch ausbildungsorientiert oder schon dogmatisch?

    - Geht's nur mir so oder entwickelt sich solch ein Gefühl für Räume, Lücken und Situation nicht langsam und stetig? Diese Instant-Erfolge nach gemeinsamem Reflektieren, da sind mMn schon viele andere Qualitäten gegeben.

    Die Variante, den ballnahen 6er auf die freie Position des AV zu schieben ist gut. Der AV schiebt vor, was macht denn der offensive Außen? Die Seite dann wirklich überladen oder? Dann muss entweder ein gegnerischer ZM-Spieler das Zentrum öffnen, um den eigenen 6er zu folgen oder diesen frei lassen...klingt gut, werde ich mal anwenden und sehen wie es umgesetzt wird:thumbup:


    Den offensiven Außen kann man in den ballnahen Halbraum schicken, wo er sich hoch genug befinden sollte, um noch Raum fürs Entgegenkommen zu haben. Der Vorteil dieser Bewegung, die optimalerweise simultan mit den beiden anderen Rochaden passiert, liegt darin, dass der Gegner nun an einer zweiten Stelle zeitgleich entscheiden muss, wer den Spieler aufnimmt.

    Der offensive Außen könnte aber ebenso gut die Räume des 10ers oder Mittelstürmers anlaufen, wenn einer der beiden das offene Zentrum als Anspielstation für den 6er besetzt. Hier gehts dann wohl weniger um eine dann vorgefertigte Passfolge oder Raumbesetzung, sondern lediglich um die möglichen Optionen, je nachdem wie meine Mitspieler sich verhalten.

    Und um eines nicht zu vergessen: Diese Variante bereitet mMn auch einen Diagonalball sehr gut vor.


    Genau das von dir dargestellte Problem ist die Aufgabe, der sich der Gegner gegenüber sieht. Natürlich kein Allheilmittel, aber eine schöne zusätzliche Variante.

    Überladen der Flügel ist natürlich bei eigenem Ballbesitz auch eine zusätzliche Idee, nämlich indem ein 6er möglichst mit dem gleichzeitigen Aufrücken des AVs auf eine noch höhere Position dessen Position einnimmt. Bei dieser Aktion ist Timing alles, denn man möchte ja dem 6er durch das Mitziehen des gegnerischen Außenspielers möglichst viel Raum schaffen. Diese Variante bedingt oftmals Zuordnungsprobleme beim Gegner, denn im Gegensatz zum statischen Einnehmen der Zentrale durch die beiden Sechser sind Zuordnungen hier nicht auf Anhieb klar. ich fordere dann bei ausreichend Raum vor sich dann das Dribbeln diagonal in die Mitte, um der Außenlinie als begrenzendem Faktor zu entkommen. Ebenso ist das Blickfeld bei solchen diagonalen Läufen überragend groß.


    Allgemein geht es immer darum, den Gegner vor Aufgaben zu stellen und da sind Rochaden ein gutes Mittel, die aber letztlich auch immer gut abgesichert sein sollten.