Da mein Benutzername ja wie die Faust aufs Auge zu diesem Thread passt, gebe ich auch mal meine Meinung hierzu ab!
Ist mein erster Post hier - also erstmal ein Hallo an alle!
Ich trainiere aktuell in der Jugend von einem 2. Bundesliga-Verein und da wird natürlich nach außen hin erstmal viel Wert auf ein einheitliches Ausbildungskonzept gelegt.
Allerdings würde ich die Aussage
"Wir haben ein Konzept, aber es wird nicht/kaum kontrolliert.
durchaus unterschreiben.
Ich glaube das gilt für die meisten Vereine.
Ausnahmen bestätigen hier die Regel.
Ich habe mal bei RB Leipzig hospitiert und dort wird EXTREMST auf das Konzept geachtet - selbst in den jüngeren Bereichen.
Aber generell ist es mit den Konzepten doch ähnlich wie mit dem Fußball-Stil heutzutage..
..Jeder strebt doch nach dem EINEN Optimum und daher ist sehr vieles heutzutage verwässert und standardisiert.
So würde ich z.B. behaupten das 99% der Teams in ihrem Konzept die selben Dinge formulieren:
- Bereits im Grundlagenbereich flach rausspielen
- Spielsystem und Spielstil an die aktuelle Entwicklung im Profifußball anpassen
- Hohen Wert auf Grundtechnik legen
- Regionale Talente sichten und fördern
- Identifikation mit dem Verein stärken
- Gesellschaftliche Werte vermitteln und großen Wert auf Verhalten etc. legen
Da noch von ''Konzept'' zu sprechen, halte ich für unpassend.
Das sind für mich eher grundlegende Dinge, die Standard sein sollten in jedem Verein, der längerfristigen Erfolg anstrebt.
Als wirkliches individuelles Konzept würde ich eher die folgenden (beispielhaften) Punkte sehen:
- Life-Kinetik-Training in allen Altersbereichen
- EIN klares System / ein klarer Stil in allen Großfeldjugendteams (siehe das 4-4-2 Angriffspressing bei RB Leipzig)
- AUSSCHLIEßLICH überdurschnittliche athletische / schnelle / technisch versierte Spieler verpflichten
- AUSSCHLIEßLICH deutsche / französische / englische / jamaikanische Spieler verpflichten (natürlich rein theoretisch..)
- klare Regeln in Bezug auf Einfluss der Eltern
Aber selbst WENN solche Dinge dann im Nachwuchskonzept klar definiert sind, ist es immernoch fraglich, ob dies dann auch regelmäßig geprüft wird.
Für die Kontrolle fehlt oftmals die nötige Manpower (auch in Profivereinen); vorallem im Grundlagen- und Aufbaubereich...
und bei der konsequenten Durchsetzung scheitert es oftmals an der Praxistauglichkeit.
Das ist so zumindest meine Erfahrung.
Also abschließend:
Ein Konzept zu haben ist immer besser als keins zu haben.. aber WENN dann sollte es auch durchdacht und individuell sein!