Beiträge von BEHR

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    Meine Frau und ich trainieren zusammen eine F in einem Breitsportverein. Dazu gekommen sind wir weil unsere Kinder Fußball spielen wollten und der alte Trainer es etwas "schleifen" lassen hat. Wir sehen das Thema als Ehrenamt und erwarten daher dafür keine Entschädigung / Bezahlung. Da unser Verein finanziell keine großen Sprünge machen kann, kaufen wir uns unser Material oft selbst und bekommen dafür eine Spendenquittung. Wir sehen es als Hobby und dafür wird man selten bezahlt (außer man ist so gut, dass man es zu seinem Beruf macht).


    Fazit also: Die kleinen Vereine leben vom Ehrenamt und daher sollte das Thema Bezahlung so lange wie möglich vermieden werden. Die oben genannten 200€ erinnern schon an die Probleme die es auf Kreis- und Landesebene im Männerbereich gibt. Hier halten Spieler schnell die Hand auf und wechseln dann für einen 10er mehr im Monat den Verein, anstatt sich auf das wesentliche des Vereinssports zu fokussieren. Wer Trainer wird opfert viel seiner Freizeit, jedoch bin ich der Meinung das man auch mal geben kann (statt zu nehmen / fordern) ... insbesondere für den geilsten Sport der Welt mache ich das gerne :)

    Das hört sich alles ganz toll an...aber warum fragt ihr denn nicht mal die Kinder, welche Ideen sie haben zum Thema Spielzeit und durchwechseln.


    Meine Jungs sind nicht blöd..auch wenn es 4 bis 6 jährige sind..die wissen schon ganz genau , wer "gut" und wer "schlecht" ist... und wenn man dann da mit den schwächeren Spielern übertreibt, dann hast Frust bei den starken..


    Also alles ganz toll mit gleicher Spielzeit und so.... ABER... in der Realität etwas komplizierter, allen gerecht zu werden.

    Gegenüber den Kindern gibt es kein "gut" und "schlecht" und wenn Sie damit selbst anfangen erläutere ich es auch. Einige haben mehr geübt und andere weniger. Ich versuche es dann über das Thema Mannschaftssport zu erläutern, es ist ein Teamsport bei dem alle an einem Strang ziehen sollten. => Alle gehören zur Mannschaft und alle sollten daher auch mitspielen!


    Und glaub es mir eine Niederlage ist schnell vergessen, insbesondere wenn danach das neuner Schießen gewonnen wurde und wir intern noch gegeneinander weitergespielt haben. Weiterhin habe ich oft den Eindruck das die obigen Aussagen eher durch uns Trainer erzeugt werden (durch unser Gewinnen wollen) oder durch Eltern.

    Also nochmal... Wie würdet ihr das regeln wenn ihr in der F-Jugend 11 Spieler habt.
    Hälfte ziemlich stark, andere Hälfte "ausbaufähig".


    Option 1: Immer alle 11 mitnehmen, alle gleichviel spielen lassen und wahrscheinlich verlieren.
    Option 2: Immer alle 11 mitnehmen, die ausbaufähigen weniger spielen lassen und deren Frust über die Spielzeit in Kauf nehmen.
    Option 3: Ab und zu nur die stärkeren mitnehmen und für die anderen ein Freundschaftsspiel ausmachen.


    Ich bin seit ca. 1,5 Jahren jetzt in der F aktiv (sogenannter Spielerpapa und Trainer) und versuche mich im Moment mit folgendem: Wir spielen 1 - 4 und ich habe im Schnitt 10 Kinder. Für jeden Spieltag werden 2 Torhüter nominiert, einer immer neu und der andere recht fix, da er nicht draußen spielen möchte... Weiterhin bilde ich 2 Feldteams mit jeweils vier Spielern und versuche diese gleich stark zu machen. Im Spiel spielt dann einer der Torhüter eine Halbzeit und die beiden Viererteams wechseln alle 10 Minuten. Sofern es die Zeit zulässt spielen dann nach dem Spiel noch beide Mannschaften (also meine beiden 1-4er) 20 Minuten gegeneinander. Alternativ bei weniger Kindern spielen wir dann noch kurz Funino im Anschluss... Auch bei weniger Kindern versuche ich gleichmäßig zu rotieren.


    Im Ergebnis verlieren wir so häufig gegen Truppen, die der sogenannte "erste Vierer" schlagen würde... Ich erwische mich dann oft dabei davon abweichen zu wollen, da ich von Natur aus ungerne verliere / recht wettbewerbsorientiert bin ;) (dadurch habe ich natürlich am Anfang die typischen Fehler gemacht).


    Unsere Eltern spielen hier gut mit, liegt vermutlich daran, dass wir wenige Fußballerfamilien dabei haben...