Beiträge von raumzeit

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    Es kommt gar nicht mal so selten vor, dass Spielerinnen sich nach dem Wechsel in den Frauenbereich nicht für die sportlich beste Mannschaft, sondern die mit der höchsten sozialen Kompetenz entscheiden.

    Da hast du auf alle Fälle Recht. Das kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen. Sowohl als Spielerin, als auch jetzt als Trainerin. Wir haben Kaliber in der Mannschaft, die problemlos 2. Klassen höher spielen könnten.


    Seid ihr beide Polizisten oder warum "Bulle"?

    Nein :) Das ist wahrscheinlich eine Anspielung auf Befragungstechniken, die man oft in irgendwelchen Profilerserien sieht. Liegt daran, dass ich eher etwas strenger bin und nicht so viel durchgehen lasse und mein Kollege eher die seichte Schiene fährt.




    Warum ist übrigens der alte Trainer gegangen und wieder zurück gekommen?

    Gegangen ist er, weil er der Ansicht war uns Nichts mehr beibringen zu können und wir uns quasi einen besseren Trainer verdienen, der uns weiterentwickeln kann. Als er dann die Fortschritte im Team merkte und hörte, dass wir auf das Großfeld wechseln, war er anscheinend der Meinung, dass seine Kompetenz nun doch wieder gefragt sein könnte. Der Vorstand war außerdem nicht fähig einen neuen Trainer zu finden...Man wollte/will keine vereinsfremden Personen...---> Das ist aber ein Kapitel für sich. Der ehemalige Trainer war der erste und bis dato einzige Trainer der Mannschaft und hat eine sehr freundschaftliche und eben lange Beziehung zu den meisten Spielerinnen....

    Sich wohlzufühlen geht durch das Knüpfen von Freundschaften. Um das zu erleichtern oder auch um kleinere Mißverständnisse auszuräumen kann man regelmäßige Treffen (ca. alle 4 - 6 Wochen) durch Team-Mitglieder organisieren lassen.

    Das spielt bei uns generell eine große Rolle. Wir haben jeden Monat einen Vereinsstammtisch, wo alle Mitglieder eingeladen sind. Die Mädels treffen sich auch regelmäßig zu außerfußballerischen Aktivitäten. Generell ist die freundschaftliche Stimmung im Team defintiv ein Pluspunkt und ein Anziehungsmagnet für neue Spielerinnen. Das spiegelt sich auch am Feld wieder. So gibt es bei uns kein "Rumgezicke" und die Spielerinnen beschimpfen sich auch nicht gegenseitig, sondern pushen sich eher, wenn mal etwas daneben geht. Das kann man von einigen unserer Gegnerinnen zB nicht behaupten. Da werden auch schon mal die Teamkolleginen als "Schwachmaten", oder der Trainer als "Missgeburt" bezeichnet <X

    Wenn du weiterhin Spaß am Tranerjob haben möchtest, dann empfehle ich dir den Besuch von Kurzschulungen für Mädchen- und Frauenteams. Falls es deine Zeit zuläßt, auch den Erwerb einer Trainerlizenz.

    Kurzschulungen zum Thema Mädchen- und Damenfußball bietet der ÖFB leider nicht an und von einer Trainerlizenz kann ich aufgrund von Zeitmangel (Uni + zwei Jobs) derzeit leider nur träumen.



    Grundsätzich geht es mir auch nicht um eine Universallösung. Dass es die nicht gibt, ist mir klar. Vielmehr versuche ich einfach durch verschiedene Meinungen Einblick zu neuen Standpunkten zu erlangen, da ich sonst leider Niemanden habe mit dem ich reflektieren könnte. Selbstreflexion mal ausgeschlossen...

    Grüß Euch!


    Ich bin seit Jänner 2016 Trainerin eines Damenteams, bei dem ich bis zum Ende der Saison 2016 selbst als Spielerin tätig war. Im Frühjahr 2016 als Spielertrainerin, da uns unser vorheriger im Winter verlassen hat. Die Herbstsaison war leider ein Flopp und nach dem Motto "Hey, wir haben nichts zu verlieren" setzte ich im Frühjahr viel auf Ballgefühl und Passqualität. Die Trainingsanwesenheit stieg und die ersten Erfolge ließen auch nicht allzulang auf sich warten. Mein primäres Ziel war es den Mädels einfach wieder die Freude am Fußball wiederzugeben, den Teamgeist zu stärken und ein gewisses Verantwortungsbewusstsein wieder in den Sinn zu rufen.


    Im Sommer entschied man sich dann vom Klein- aufs Großfeld zu wechseln. Eigentlich wollte ich nicht mehr als Trainerin fungieren, da mir die Belastung aus Verzicht des eigenen Trainings etwas zu viel wurde. Nachdem aber vom Vorstand und den Mädels der Wunsch kam, dass ich doch bleiben möge und ich sowieso mit einer Verletzung zu kämpfen hatte, blieb ich dann doch und als zweiten Trainer holte man den "alten" zurück.


    So starteten wir also mit diesem "Megaprojekt", dem vorallem der "harteingesessene" Kern etwas skeptisch gegenüber stand.


    Das Team als solches ist recht durchwachsen. Wir haben Spielerinnen, die technisch und spielerisch sehr gut unterwegs sind. Zweikampfstarke Anfängerinnen, schnelle Flügel, kleine (aber erfahrene) Innenverteidigerinnen und eine torgefährliche Stürmerin. Von jeder Kategorie ein wenig. Viele Spielerinnen haben erst vor einigen Jahren mit Fußball begonnen und einigen sieht man das noch sehr stark an. Kaum Ballgefühl, schlechte Körperspannung, teilweise Angst vor dem Ball und den Gegnerinnen und noch immer sehr wenig allgemeine Ahnung von Fußball (Regelwerk, Spielformen etc).


    Wir sind ein eher kleiner Verein, der auf Freundschaft basiert. Fast alle Mitglieder sind iwie miteinander verbunden, sei es durch Freundschaft, Schule, oder familiär. Auch sind einige Spielerinnen sehr sensibel, da sie den fußballerischen Umgangston nicht wirklich kennen. So wird ein "geh zum Ball, schneller nach hinten arbeiten" manchmal sehr persönlich genommen. Der vorherige Trainer war da sehr sehr seicht und hat vieeles durchgehen lassen. Deswegen werden wir oft auch als "guter Bulle, böser Bulle" bezeichnet :D


    Dadurch, dass wir stetig wachsen und immer mehr neue (gute) Spielerinnen komme, stehe ich ein bisschen vor einer Zwickmühle. Wie integriere ich die neuen, starken Spielerinnen, ohne dass die "alten" zu Bankwärmerinnen werden. Ich bin keine Verfechterin des Erfolgsfußballs und würde niemals einfach so Spielerinnen eliminieren, weil sie vlt nicht die stärksten sind. Andererseits habe ich die befürchtung, dass talentierte Spielerinnen, die nicht genug Einsatzzeit bekommen, nicht lange bei uns bleiben werden und dies für die Entwicklung bei uns nicht von Vorteil wäre. Soetwas wie gesunden Konkurrenzkampf gibt es bei diesem Team leider nicht.


    Ich habe jetzt schon mitbekommen, dass eine Spielerin über die "wenigen" 20min Spielzeit nicht sehr erfreut ist.


    Persönlich zu mir: Ich habe leider garkeine Ausbildung im Trainerbereich und mache dies wirklich alles nur so gut ich kann/weiß und stehe somit konstruktiver Kritik sehr offen gegenüber. Der Altersschnitt im Team ist 20+


    Ich freue mich über euer Input!