Beiträge von Strongman

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    Finde es schon mal richtig, dass du eine Fehlerkultur zulässt und nichts Unumstößliches vorgibst. Könnt ihr den Ball nicht aus der Hand werfen lassen (Vielleicht ist das regeltechnisch in Bayern ja möglich)? Ansonsten gehören zu einem Zusammenspiel immer mind. zwei, also schlage deinen Jungs doch mal vor, sich gemeinsam und ballnah zu postieren.

    Ich habe es bereits dem Gegner angeboten und auch selbst erfragt, ob es möglich wäre. Bei uns gibt es unbegrenzten Wechsel, daher auch keine Probleme, ob alle Spieler eingesetzt werden. Gerade im Ehrenamt (egal welche Liga, das als Argument zu nehmen ist für mich Ausrede) sollte man, wie es DSV geschrieben hat, aufeinander zu gehen und kommunizieren. Und es gibt mal Spieltage, die sind vom Verband schlecht gelegt (ich hatte mit ner C - Jugend einen Spieltag wo überall im Bezirk Jugendweihe war... oder mit einer F - Jugend zum Schuleinführungswochenende und solche Geschichten). Und Krankheiten kann auch keiner vorhersehen.


    Aber solange es hier Meinungen gibt wie: "Mir egal, was der Gegner für Probleme hat." wird sich im Bereich Fairplay auch nicht viel ändern. Gerade hier ist man selbst Vorbild für sein Team und die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder wird sicherlich auch gefördert. Die werden es dem Trainer nicht übelnehmen, dass er lieber in Gleichzahl spielt, wenn er die Gründe dafür erklären kann.


    In Unterzahl wollte ich aber auch schon spielen, nur leider kam dann das letzte Kind doch noch :D


    EDIT: Sollte man den Fairplay - Gedanken auch gegen Teams vorleben, die in der Regel eher gegenteilig handeln? Auch da muss ich sagen, JA erst recht dann. Das ist quasi die Prüfung. Und ich hoffe dann immer, dass der Funken auf den Kontrahenten überspringt. Und selbst wenn das eine Spiel verloren geht, am Ende habe ich ein reines Gewissen...

    vangaalsnase: Differnetielles Training besagt doch nur, dass Schwankungen im Lernprozess letzlich den Lernerfolg maximieren und eine Selbstorganisation beim Spieler auslösen. Und die kann der Trainer in Übungsrundläufen doch einbauen, indem er den Spielern mal "Fehlverhalten" vorgibt.


    Das Problem im Fussball ist - und da bin ich voll bei dir - das die Komplexität ausschließlich isolierte Formen völlig sinnlos erscheinen lassen. Zu viele andere Faktoren spielen im Spiel eine Rolle, die ich mit einem Spiel am Besten simulieren kann. Außerdem: das Spiel schult halt ganzheitlich. Doch kann ich sehr wohl auch in isolierten Formen Gegnerdruck einbauen oder Entscheidungen verlangen (mit Farben, nachstartenden Gegenspielern) - das ist doch möglich.


    Es ging für mich hierbei auch eher um das Betrachten einer Technik ohne alle Faktoren, um dem Kind eine Bewegungsvorstellung zu geben oder den Einstieg zu erleichtern. Ich vergleiche das immer gerne mit Kraftsport: Wenn ich eine Grundübung (wie z.B. Bankdrücken) realisieren möchte, wird es schwache Muskeln geben, die in der Muskelkette das Bewegen von hohen Lasten verhindern. Also trainiere ich begleitend die schwachen Muskeln mit einer Isolationsübung. So ähnlich sehe ich den Einschub von Rundläufen ins Spielformentraining. Von dem Effekt der Abwechslung ganz zu schweigen...


    Und ich wette, wenn du erfahrene Fussballtrainer aus dem oberen Leistungsbereich fragst werden sie dir sagen, dass Vielfalt im Training besser ist als nur Spielformen, nur Übungsformen, nur wettkampfgemäßes Üben, nur Schema XY. Die Welt ist bunt, der Sport ist bunt - warum also nicht auch das Training?

    Ich persönlich halte nicht viel von Rundläufen. Kann man machen zur Erwärmung oder um die Ausdauer etwas zu schulen(im älteren Jugendbereich) aber Alles in Allem sind mir solche Übungen zu eindimensional und zu weit weg vom Spiel. Ich konnte auch nicht beobachten, dass sich die Technik schneller verbessert als mit kleinen dynamischen Spielformen. Eher das Gegenteil ist der Fall.

    Du formulierst das ziemlich entgültig, so als ob die Trainingsform des Rundlaufs keine Berechtigung im Fussball hat. Sie folgt aktuellen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen. Aber selbst Wissenschaftler sind hin- und hergerissen zwischen Spiel- und Übungsmethode. Im Grunde ist es egal, welche Trainingsform man wählt, denn sie alleine gibt keinen Aufschluss über den Mehrwert für den Spieler. Jeder lernt anders und wenn wir uns über eines im Klaren sein können, dann das Variation (und damit auch mal das Einschieben einer Übungform in seine Spielformen) eine Grundlage im Motorischen Lernen darstellt.


    Grundsätzlich würde ich weniger erfahrenen Trainern eher dazu raten, Rundläufe als Trainingsmethode zu wählen, da die Steuerungsmechanismen einfacher zu bedienen sind. Eine Spielform hat tendenziell eine geringere "Schwerpunktreinheit". Doch auch diese Aussage dürfte für die Verfechter von Spielformen diskutabel sein. Warum denn nicht beides ins Training einbauen? Es gibt keine perfekte Trainingsform!