Beiträge von Dornpunzel

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    Gut, aus dem Blickwinkel habe ich es jetzt nicht gesehen. Für mich heißt:


    .... Spiel nicht den Helden, wenn du im Strafraum gefoult wirst - geh zu Boden, was dein Körper ohnehin will. Warum dagegen ankämpfen? Während du um dein Gleichgewicht ringst, hat sich deine Chance vielleicht erledigt. Lass dich fallen und freue dich über den Elfmeter.



    einfach nur, dass der Spieler nicht auf jeden Fall versuchen soll, irgendwie auf den Beinen zu bleiben. Denn wenn er so gefoult wurde, dass er fallen würde, würde er nicht alles tun, um das zu verhindern, steht der Mannschaft der Elfer doch auch zu.


    Dass es die Schiedsrichter nicht leicht haben, ist unbestritten. Ich würde den Job für Geld und gute Worte nicht machen wollen. Natürlich entstehen viele Drucksituationen erst von außen, das geht den Spielern - egal welcher Altersklasse - nicht anders. Das meinte ich ja, als ich schrieb, dass kein Kind in einer 'normalen' Spielsituation darüber nachdenkt, 'soll' ich fallen oder nicht. Wobei ich gerne zugebe, dass ich in dieser Hinsicht nicht die Objektivität in Person bin, da meine Jungs beide offensiv spielen und der Große diese Saison schon zwei gelbe Karten wegen 'Schwalbe' bekommen hat. Beide Male ist er über seine eigenen Füße gestolpert (er ist fast 1,80m und ja, ist noch ein bisschen schwierig). Er hat sofort wieder gestanden und mit keinem Wort einen Elfer gefordet, hat dem Schiedsrichter auch gesagt, dass er ohne Fremdeinwirkung gefallen ist, bekam aber gelb. Sowas kann ich halt nicht wirklich nachvollziehen.

    Leider kann ich dir keinen Rat geben, finde aber interessant, wie unterschiedlich das ist. Unser älterer Sohn hat in der C-Jugend regelmäßig gegen Mannschaften mit Mädchenbeteiligung gespielt. Das war zum Mäuse melken! Keiner, wirklich keiner der Kerls ist da mal 'rangegangen'. Zweikämpfe mit einem Mädchen? Nein, also nein, das macht man doch nicht! Natürlich hat der Trainer da auch mal ein paar deutliche Worte gesagt. Aber nicht in Richtung 'foult die mal', sondern 'vielleicht wollt ihr ihr noch einen roten Teppich zum Tor ausrollen? Zweikämpfe sind auch gegen Mädchen erlaubt." Fand ich witzig, als dann einer hochrot meinte: "Und was, wenn wir dann aus Versehen da hinfassen? Ich mach das nicht!"
    Alle - inklusive Trainer - sind sehr erleichtert, dass in der B-Jugend jetzt keine Mädchen mehr mitspielen.


    Vom Grundsatz her kann ich dein Problem sehr gut verstehen. Zwar spielen nur meine Jungs Fußball, der Jüngere ist aber immer der Kleinste auf dem Platz. Hat den Vorteil, dass er anfangs oft unterschätzt wird, den Nachteil, dass sich von 'dem Kleinen' niemand den Schneid aufkaufen lassen will. Da kommen schon Kommentare von der Seite wie 'jetzt holt doch den Kleinen endlich mal von den Beinen'. Er spielt links außen und läuft seinen Gegenspielern regelmäßig davon, weil er wahnsinnig schnell ist. Kannst dir also denken, wie oft er von hinten gekrätscht wird. Oft ist da auch eine Menge Frust beim Gegenspieler dabei, die Fouls entsprechend hart. Kommt auch vor, dass ihn ein Gegenspieler umhaut, der zwei Köpfe größer und zehn Kilo schwerer ist und mein Sohn das Fliegen lernt. Sein Trainer ist jetzt dazu übergegangen, ihn auch mal rauszunehmen oder die Seite wechseln zu lassen, wenn er merkt, dass dem anderen schon der Qualm aus den Ohren kommt. Passt Junior natürlich nicht, ist auch nicht die Lösung, aber was soll man machen.

    Hm, ich sehe die Aussage des Buches eigentlich völlig unproblematisch. Es geht ja nicht darum, sich auf jeden Fall bei jeder kleinsten Berührung fallen zu lassen. Sondern darum, nicht mit aller Gewalt auf den Beinen bleiben zu wollen. Wird ein Spieler so gefoult, dass er fällt, dann fällt er eben. Dann ist es halt so, dass der Gegenspieler einen Elfmeter verursacht hat. Wo liegt der Sinn, um jeden Preis auf den Beinen zu bleiben und da herumzustolpern, nur am dann vielleicht doch zu fallen? Es ist doch nicht der Fehler des Angreifers, wenn er fällt. Sondern der des gegnerischen Spielers, der ihn zum Fallen gebracht hat.


    Im Grunde reden wir hier ja von einer ganz normalen körperlichen Reaktion, die durch Einflüsse von außen aus den Fugen gerät. Welches Kind denkt schon - außerhalb des Vereinssports - darüber nach, ob es fallen 'darf'? Entweder es passiert oder eben nicht.


    Das wird ja langsam zu einer eigenen Wissenschaft. Wenn ich auch so manche Schwalbenentscheidung sehe, denke ich mir, das kann ja wohl nicht sein. Natürlich ist nicht jede Berührung ein Elfmeter. Aber es ist ja auch menschlich aus dem Gleichgewicht zu kommen, was soll der Stürmer dann machen? Sich in aller Form entschuldigen? Ich rede jetzt natürlich von 'normalem' Fallen und nicht von theatralischem Fliegen und einer unberechtigten Forderung nach einem Elfmeter.

    Da ist man Stolz, dass der Nachwuchs von Außenstehenden gelobt wird und offensichtlich für andere Vereine interessant ist. Ist auch nicht verwerflich und nachvollziehbar. Leider werden dabei aus meiner Erfahrung heraus die negativen Aspekte, die eintreten könnten, völlig ausgeblendet.


    Da habe ich bei @Dornpunzel aber überhaupt keine Bedenken und vermute dieser Thread wird sich für sie gelohnt haben und wichtige Entscheidungsgrundlage sein.

    Oh ja, diese Diskusion hat mir doch sehr geholfen, eine Entscheidung - unter Einbeziehung der Trainer und meines Sohnes natürlich - zu treffen. Vor allem, die Bestätigung, dass nach der E-Jugend der Zug noch nicht abgefahren ist, denn das war so ziemlich der einzige Punkt, der ich ins Schwanken gebracht hat. Dass sich unser Sohn durch ein jetzige 'Nein', die Chancen verbaut, später weiter zu kommen.


    Wir haben jetzt gesagt, dass wir uns im kommenden Juni noch einmal zusammensetzen, da weiß ich dann auch, wie unser Sohn im Gymnasium zurecht kommt. Junior sieht die ganze Sache inzwischen sehr locker und hat beschlossen, mit seinen Jungs jetzt einfach noch ganz viele Siege zu feiern. Am Wochenende konnten sie ein Jugendturnier gewinnen, er hat sich so wahnsinnig gefreut, da wurde sehr deutlich, dass sein Herz ganz eindeutig an diesem Verein hängt. :)



    Zitat


    Er hatte tolle Jahre mit anspruchsvollem Training und spielte in der jeweils höchsten Spielklasse seines Alters. Er war ein Jahr "on tour" und traf auf den Nachwuchs von Bundesligisten und ausländische Teams, nahm an großen Turnieren im In- und Ausland teil. Das sind Erlebnisse, die er für sein ganzes Leben hat und die er im Dorfverein niemals gehabt hätte. Auch wenn die letzte Zeit in diesem Verein nicht so schön war, bereut er sie nicht.


    Ich denke auch, dass diese Erfahrungen ein Kind immer weiter bringen, nicht nur auf sportlicher Ebene. Dennoch war es gerade der Aspekt 'war ein Jahr on tour', der das größte Kontra in meinen - unseren - Überlegungen war. Die Schule geht meiner Meinung nach einfach vor und gerade im ersten Jahr in der fortführenden Schule, wo er sich erst einmal eingewöhnen muss, war mir das zu heikel.

    Ich hätte noch Variante 4 anzubieten:


    Verein spricht den Spieler (C-Jugend) an, ob er ein Probetraining machen möchte. Spieler ist interessiert, sagt zu und bekommt die Auflage, das aber bitte vorher mit seinem Verein 'zu klären'.


    Ich hab ja kein Problem damit, wenn der Spieler wechseln möchte, dann soll der das auch seinem Verein mitteilen. Aber erst einen Jugendlichen anzusprechen und ihm dann zu sagen, dass er das klären soll, finde ich daneben. Ist das denn gängige Praxis?

    Bei unserem Sohn war es so, dass die Hand geröntgt wurde. Anhand der Wachstumsfugen können die Ärzte ablesen, wie 'weit' die Knochen sind. Entsprechen sie dem Alter des Kindes und es ist trotzdem zu klein, werden Hormone gegeben, um das Wachstum anzuschieben.


    Es ist bei unserem Junior halt jetzt so, dass die Knochen praktisch jünger sind als er selbst und er deswegen auch länger wächst, weil die Knochen einfach länger brauchen, um ihre maximale Größe zu erreichen. Das wird regelmäßig kontrolliert und es hat sich auf diese drei Jahre eingependelt, er wächst sehr langsam, aber kontinuierlich, es gibt weder große Ausschläge nach unten noch nach oben.


    Für den Sport ist das tatsächlich 'ein Problem', jetzt nicht nur auf den Fußball bezogen. Gerade waren Bundesjugendspiele und während er 'nur' eine Siegerurkunde bekommen hat, hat ein Kind Jahrgang 2005 mit ein paar Punkten weniger eine Ehrenurkunde erhalten. Er ist halt älter, da zählt es nicht, dass seine Beine ein ganzes Stück kürzer sind, er insgesamt einen Kopf kleiner und es für ihn daher fast unmöglich ist, dieselben Leistungen, um nur mal den Weitsprung zu nennen, zu bringen.


    Aber gut, er hat sich damit arrangiert und wird nicht müde, sich vor Augen zu führen, dass weder Messi noch Lahm durch ihre körperliche Größe glänzen. :P

    Vielen Dank noch einmal für eure Antworten und die wirklich interessante Diskussion.


    Ich habe jetzt noch einmal mit dem Trainer telefoniert. Es war wohl tatsächlich so, dass er unseren Sohn haben wollte, aber von den anderen Trainern des Stützpunktes überstimmt wurde.


    Er hat noch einmal bekräftigt, ihn wirklich gerne trainieren zu wollen und hat mir gesagt, dass er ihn in der Pause mit den Jungs habe kicken sehen und das habe ihn überzeugt. Außerdem hat er erzählt, dass diese Sichtungen immer ein bisschen zweischneidig sind. Einige Vereine scheinen ihre Jungs in der Rückrunde regelrecht auf diese Sichtung zu trimmen, in dem unter anderem die Technik-Übungen noch und nöcher eingeübt werden. Für andere sind die dann völlig fremd, ebenso wie der Kunstrasen, das kann schon einen Unterschied machen in den paar Minuten die man hat, ein Kind zu beurteilen.


    Ich habe ihm dennoch gesagt, dass ich gerne noch ein Jahr warten würde, auch um zu sehen, wie es in der neuen Schule läuft. Er hatte vollstes Verständnis und angeboten, dass er gern jederzeit - nach kurzer Info - mal reinschauen kann, offenbar geht einer der Spieler nächstes Jahr auf dasselbe Gymnasium wie unser Sohn, so dass er da auch einen Kontakt hat, wir werden sehen.


    Unser Sohn war zwar erst ein bisschen muffig, aber er hat meine Gründe verstanden und spielt ja auch gerne weiter in seinem Verein.


    @tobn
    Die Größe wird schon seit einigen Jahren vom Kinderarzt überwacht, er wurde auch genauer untersucht mit dem Ergebnis, dass sein Knochenwachstum gut drei Jahre verzögert ist. Er ist also körperlich auf dem Stand eins Achtjährigen. Das wird sich dadurch ausgleichen, dass er drei Jahre länger wächst.

    @Karl


    Eben das ist der Punkt, den ich nicht verstehe. Da wird mir gesagt, er braucht noch ein, zwei Jahre, aber in einen anderen Verein wechseln soll er jetzt schon mal? Der Sinn erschließt sich mir nicht.



    @tobn


    Das ist mir alles bewusst, deswegen ja meine Überlegung, ob der ganze Hickhack überhaupt lohnt. Mir geht es hauptsächlich darum, dass er Spaß am Spiel hat und auch Erfolgserlebnisse hat. Gut, er motzt schon manchmal, dass seine Ideen keine 'Abnehmer' finden in seiner Mannschaft, aber wer ist schon immer 100%-ig glücklich und zufrieden, egal in welcher Liga und Verein ... Dieses Jahr waren sie ungeschlagen 'Meister', das war toll, die Jungs haben sich gefreut und nicht weniger gefeiert als die Bayern. Das ist es doch, wofür man Sport macht und da ist es wurscht, in welcher Klasse das ist.



    @open-mindet


    Der Trainer hat es nicht ausdrücklich auf seine Größe bezogen, ich hatte das nur als Erklärung zugefügt. So wie ich das verstanden habe, gab es für den letzten Platz noch einen anderen Kandidaten, der aber körperlich mehr überzeugte, weswegen unser Sohn das Nachsehen hatte. Er soll sich jetzt mal noch ein, zwei Jahre körperlich weiterentwickeln, dann ist 'man' sicher, dass er es auch schafft. Ehrlich gesagt ist es mir so fast lieber, als wenn er noch reingerutscht wäre, es dann aber in der Endsichtung nicht geschafft hätte. Ist ja wie in einem Turnier. Irgendwo ist Platz zwei doch schlimmer als Platz drei, weil du so nahe am ersten warst.


    Vielleicht telefoniere ich noch einmal mit dem Trainer, ich war gestern doch zu überrumpelt, um gezielte Fragen zu stellen. Aber eigentlich bin ich auch dank eurer Beiträge inzwischen doch fast überzeugt, dass unser Sohn da, wo er jetzt ist, erst einmal gut aufgehoben ist. Wenn er wirklich so viel Talent hat, hat er das ja nächstes Jahr auch noch. :whistling:

    @@'Dornpunzel':


    Du führst an, dass das Probetraining schon übermorgen ist. Deshalb hast du doch keinen Zeitdruck. Lass deinen Sohn doch das Probetraining machen. Das heißt doch noch nicht, dass ihr einem Wechsel zustimmt oder dass der Verein ihn dann auch wirklich nimmt. Auch dort werden andere Sichter sein, die vielleicht die Meinung des einen Trainers, der mit euch gesprochen hat, nicht teilen.

    Stimmt schon. Nur denke ich, wenn ich ihn das Probetraining machen lasse, muss ich dann auch zustimmen, dass er wechselt, wenn er genommen wird. Alles andere wäre meinem Sohn gegenüber glaube ich nicht ganz fair. Der Trainer mit dem ich gesprochen habe, ist der der kommenden U13, das Probetraining wäre also bei ihm.

    Vielen Dank für eure Antworten!

    Der Sichter ist also gleichzeitig Vereinstrainer. Wenn Sichter (also Stützpunkttrainer oder Kreisauswahltrainer) ihren Job dafür nutzen, Spieler für ihren Verein zu aquirieren, finde ich das immer etwas zweifelhaft. Das wäre der erste Punkt, bei dem ein kleines Alarmglöckchen bimmelt. Der nächste Punkt ist, dass es offensichtlich für den Stützpunkt nicht reicht, für das NLZ aber schon.


    Aus Trainersicht stellt sich die Frage, ob er in der künftigen D-Jugend seines Vereins gefordert werden kann.

    Ja, es bimmeln die 'Alarmglocken'. Im Zusammenhang gesehen hört sich das für mich so nach 'wir wollen ihn mal sicherheitshalber haben' an. Zudem muss ich sagen, dass ich durch die Jahre im Verein natürlich schon die ein oder andere Geschichte von abgeworbenen und dann wieder fallen gelassenen Spielern mitbekommen habe, weil sie teilweise auch einfach dem Druck nicht gewachsen waren, Probleme in der Schule bekamen oder Ähnliches.
    Er könnte in seinem Verein immer mit den 2003ern trainieren, auch ein kompletter Wechsel in die ältere Mannschaft stand schon im Raum, da habe ich mich aber dagegen gesperrt. Was ihn selbst an diesen Verein bindet ist ja der Umstand, dass er hier mit seinen Freunden spielen kann. Das wäre bei einem Wechsel zu den 03ern ja nicht mehr so.


    @Dornpunzel



    Es gibt nur sehr selten Fälle, in denen ein Wechsel vor der C-Jugend lohnt. Dass hat auch nichts damit zu tun, dass dein Sohn bei der Sichtung (noch) nicht positiv aufgefallen ist, sondern seine soziale Umgebung zum Kompetenzgewinn notwendig ist. Denn die wenigsten, die zu früh aus der gewohnten Umgebung herausgerissen und einem permanent hohen Leistungsdruck ausgesetzt werden, verlieren nicht irgendwann den Spaß am Fussball.


    Danke für diese Worte. Meine größte Sorge war tatsächlich, dass es in ein, zwei Jahren 'zu spät' ist, auch wenn ich mir das gar nicht vorstellen mag, wir reden ja von Kindern, die sich noch in jede Richtung entwickeln können. Die Frage nach dem 'lohnt es sich', ja, das ist halt das große Fragezeichen. Ich würde diese Frage für mich tatsächlich mit 'nein' beantworten, gerade weil Junior in seiner körperlichen Entwicklung noch einiges aufzuholen hat. Vielleicht macht er den nächsten Schritt in zwei Jahren ganz locker. Nur möchte ich ihm nicht das Gefühl geben, ihn auszubremsen oder es ihm nicht zuzutrauen.


    Ich denke, ich werde seinen Trainer noch einmal um ein persönliches Gespräch nach dem Training heute Abend bitten, bei dem auch mein Sohn dabei ist. Wenn es um Fußball geht, steht die Meinung der Mutter bei den Jungs ja nicht unbedingt an erster Stelle ... 8o

    Guten Morgen,


    ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben in der Hoffnung, einige neutrale und professionelle Meinungen zu hören.


    Mein Sohn spielt derzeit in der E1 unseres Heimatvereins. Bekanntlich fand am vergangenen Wochenende die Sichtung des Bfvs statt. Gestern bekam ich einen Anruf vom Jugendtrainer des Vereins, bei dem diese Sichtung hier durchgeführt wurde. Er teilte mir mit, dass mein Sohn den Sprung noch nicht geschafft habe, man wolle ihm nach langer Diskussion doch noch ein, zwei Jahre geben, um sich körperlich zu entwickeln (er ist für sein Alter sehr klein). Das war okay, hatte ich auch ein bisschen erwartet, die anderen Kinder waren ihm einfach haushoch körperlich überlegen.


    Nun fragte er mich, ob Junior nicht an einem Probetraining in seinem Verein teilnehmen wolle, weil ihm die gute Spielübersicht und die Spielintelligenz unseres Sohnes positiv aufgefallen sei.


    Jetzt frage ich mich, ob das nicht ein bisschen gegensätzlich ist? Auf der einen Seite wäre es gut, ihm noch Zeit zu geben,auf der anderen soll er zu einem höherklassigen Verein wechseln? Ich bin da jetzt ein bisschen hin- und hergerissen. Natürlich habe ich gestern im Anschluss ein Gespräch mit dem Trainer meines Sohnes geführt. Er meint, dass unser Sohn sicher die Fähigkeiten und den Ehrgeiz habe, dort zu spielen, würde ihn aber natürlich gerne behalten.
    Ich muss dazu sagen, die Trainer hier sind wirklich sehr engagiert, unser Sohn trainiert nicht nur mit der E-Jugend, sondern kann ebenso bei der D-Jugend mittrainieren, auch in einigen Punktspielen bei den Großen war er schon dabei. Er wird also durchaus gefordert und gefördert, so wie ich das sehe. Da frage ich mich, wie viel Sinn es macht, jetzt den Verein zu wechseln - vorausgesetzt, er würde genommen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass er im September ins Gymnasium wechselt, natürlich mache ich mir da Gedanken, ob es nicht zu viel wäre, auch noch den Verein zu wechseln, höhere Fahrzeit zum Training zu haben, neue Mitspieler, größerer Druck etc..


    Da würde mir rein vom Gefühl her schon eher zusagen: Erst mal in der Schule ankommen lassen ein Jahr, weiter mit den Freunden trainieren, besser werden und sehen, was bei der Nachsichtung nächstes Jahr rauskommt. Wenn ich dann aber höre 'er ist ja auch schon fast elf', da kommen mir wieder Zweifel. Ist es wirklich empfehlenswert in diesem Alter zu wechseln, oder anders herum, ist es später zu spät? Natürlich möchte ich ihm nichts verbauen, aber ich muss ehrlich sagen, mir als Mutter ist die Schule einfach wichtiger und natürlich, dass mein Kind sich wohl fühlt in seiner Mannschaft.


    Ja ... was möchte mein Sohn. Na was wohl. Fußballprofi werde. Wechseln, um in einer besseren Mannschaft zu spielen, gegen bessere Gegner, er will tolle Turniere spielen, möglichst in ein paar Jahren mit den DFB-Junioren ein internationales Turnier. Dafür tut er viel, trainiert vier Mal die Woche, läuft jeden Tag einen Kilometer, um seine Ausdauer zu verbessern, sein heißgeliebtes Sprinttraining nicht zu vergessen. Wenn ich ihn höre, ja, natürlich, will ich ihm seinen Traum ermöglichen. Aber dann sehe ich meinen Hopser gegen Schränke prallen, die ein, zwei Köpfe größer sind als er. Ich sehe seinen Frust, wenn er nicht vorbei kommt, nach einem 'leichten' Schupser über den halben Platz fliegt - überspitzt ausgedrückt.


    Oh, ich weiß es einfach nicht und dieses Probetraining soll schon morgen sein. :/


    Wie seht ihr das? Bin ich zu ängstlich, zögerlich, gluckenhaft oder ist es auch vertretbar, ihn noch ein, zwei Jahre da zu lassen, wo er ist?


    Besten Dank für eure Zeit und Ratschläge schon im Voraus.


    Gruß,
    Dornpunzel