Hallo Spieler-Papa,
ich bin auch ein stolzer Spieler Papa
Und der von dir geschilderte Fall hat mich gleich an die Lage in unserem Verein erinnert. In der abgelaufenen Saison war die F1 immer getrennt von F2/F3, daher lasse ich sie mal außen vor. F2 und F3 hießen übrigens auch nicht so, sondern F2 grün und F2 weiß. Das hat man gemacht um die Kinder (welchen das übrigens völlig egal ist) nicht zu diskriminieren. Bis zur Winterpause waren wir zu wenige Kinder, so das bei jedem Spiel eine andere Aufstellung herauskam. Einige mussten immer aussetzen. Das war den Betroffenen jedes mal sehr schwer zu vermitteln.
Zur Winterpause haben wir dann noch mal einen Schub neue Kinder bekommen, so dass wir tatsächlich zwei vollständige Mannschaften hatten.
Ein Elternabend wurde einberufen, die Mannschaften sollten jetzt aufgeteilt werden. Der Trainer präsentierte eine Aufteilung, von der er sich zwei relativ gleich starke Mannschaften versprach. Dann machte er einen große Fehler: Er fragte ob alle damit zufrieden wären !?!?
Natürlich nicht !
Der eine hatte einen dicken Kumpel in der anderen Gruppe, andere hatten Angst um ihre Fahrgemeinschaft. Einer meinte tatsächlich sein Sohn müsse in der vermeintlich besseren Gruppe spielen, weil ja sein großer Sohn schon von einem anderen Trainer im Verein laufend übergangen werde. Und wenn sein Sohn nicht da spielt wo er sich das vorstellt werde er ihn abmelden.
Als ich mir dann erlaubte in den Raum zu stellen ob zwei homogene Gruppen nicht besser für die Entwicklung der Kinder wären, wurde ich fast ausgebuht. Das sei Quatsch und so eine Einstellung verbiete sich in einem Breitensportverein. Mit meiner Meinung war ich allein, zumindest traute sich keiner in dieser leicht angespannten Stimmung mir beizuspringen.
Es gab also eine neue, absolut Elternkonforme, Einteilung.
Die Hallenturniere spare ich mir jetzt und komme direkt zu den Spielen draußen. Ich war bei den Spielen der F2 grün .Es waren pro Spiel jeweils ca. 11 Spieler da, die alle relativ gleichmässig zum Einsatz kamen. Es kristallisierte sich heraus, das wir 4 gute, 2 nicht so gute und 5 sehr schlechte Kinder haben. Die vier "Stars" rannten und kämpften in jeden Spiel bis zum Umfallen. Bei der Auswechslung standen sie sofort wieder beim Trainer um ja wieder sofort ins Spiel zu kommen. Die eher schlechten Spieler nahmen von außen keinerlei Anteil am Spiel. Sie reagierten teilweise genervt, wenn sie eingewechselt werden sollten.
Die willigen Spieler merkten auch sehr schnell, das hier was nicht stimmt. Und der ein oder andere "Träumer " erhielt also auch mal eine klare Ansage von seinen Teamkameraden. Unser Trainer sah sich also genötigt vor dem nächsten Spiel erst mal eine Drohung gegenüber den "Stänkeren" auszusprechen: "Wenn heute wieder einer meint, er könnte den xy oder den yz anschnauzen, dann kann er sich das Spiel gleich von der Bank anschauen !" Ob man das in der Form den Kindern sagen muss, weiß ich auch nicht. So verging die Runde, ohne Sieg mit nur einem Unentschieden.
Mein Sohn war total gefrustet. "Papa, ich kann nicht noch mehr rennen" "Papa, wir gewinnen nie wieder ein Spiel", usw.
Jetzt die Parallelen zu dir @Fussball-Papa
Für die kommende Runde ist geplant, dass die Besten der beiden Mannschaften die F1 bilden. Das kann man bei uns relativ leicht festlegen, da die Leistungsunterschiede doch sehr groß sind. Die F3 wird aus den G-Jugend Spielern bestehen die hoch kommen.
In der F2 bleiben die Leistungsschwachen übrig, die keine Punktrunde spielen werden sondern nur Freundschaftsspiele gegen ausgesuchte Gegner. Davon versprechen sich alle Trainer eine bessere Förderung der einzelnen Kinder.
Und das muß doch das Ziel sein.