Beiträge von Luigi

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    Danke schon einmal für das rege Feedback.
    Ich werde die kurze Ferienpause dazu nutzen, noch einmal in mich zu gehen und mich auch noch einmal mit den anderen Trainern zu besprechen.


    Ich glaube, der Hinweis auf absolute Konsequenz ist sehr richtig und wichtig. Bisher habe ich es nämlich eher mit "in die Knie gehen und auf Augenhöhe" erklären versucht. Genutzt hat es nichts.
    Meine Sorge ist halt nur, dass der Junge wegläuft, sobald ich ihn tatsächlich einmal für eine begrenzte Zeit zum "runterkommen" an den Rand setzte. Das hat er schließlich schon einmal vor Monaten gemacht, als ihm eine Erklärung nicht passte. Da musste ich dann quer hinter ihm her über den Platz und ihn mit Überredungstricks wieder zurück holen (Aufsichtspflicht ....!). Zum Glück waren wir in dieser Trainingseinheit zu zweit, was wir nicht immer sind.
    Aus Gesprächen mit der Mutter zu diesem ganzen Thema weiß ich, dass das Elternhaus logische Konsequenzen lediglich für Strafen hält und Strafen nicht gewünscht sind, bzw. als nicht sinnvoll betrachtet werden. Die Frage nach einer Verhaltenstherapie hat die Mutter mir gegenüber von sich aus angesprochen und dieses kategorisch für ihr Kind abgelehnt.
    Da sie auch nicht beim Training da bleiben kann, bin ich also mir selbst überlassen.


    Ich werde trotzdem -ermutigt durch Eure Antworten- im neuen Jahr versuchen, dieses Problem mit Ruhe anzugehen: Konsequenzen ankündigen und dann auch ggfls. durchsetzen. Es hilft wohl alles nichts, denn so möchte ich wirklich nicht weiter machen :( .

    Hallo zusammen,


    da ich bereits seit langer Zeit interessiert dieses Forum verfolge, erhoffe ich mir hier einige Anregungen für eine schwierige Trainigssituation, um vielleicht die Dinge neu betrachten oder anders angehen zu können....
    Mein Team ist älterer Jahrgang F-Jugend.
    Seit ca. einem Jahr fällt ein Spieler immer wieder durch seine Wutausbrüche während des Trainings auf. Der Anlass ist meist seine Vorstellung von gerecht oder ungerecht, richtig oder falsch. Ein Beispiel: er findet, seine Mannschaft hat Einwurf (obwohl selbst seine eigenen Teamkollegen im Fairplay das anders sehen) oder er fällt im Zweikampf unglücklich, dann ist es immer ein Foul gewesen und er erwartet einen Freistoß.
    In den letzten vier Monaten hat sich das Ganze zugespitzt, so dass er nicht nur verbal laut getobt hat, sondern auch auf seine Mitspieler losgegangen ist, die dann je nach eigenem Temperament mit Ignorieren oder Gegenwehr reagieren. Zuletzt hat er dann das gleiche Verhalten auch im Spiel gezeigt (er hatte das Gefühl gefoult worden zu sein) und hat nicht nur seinen Gegenspieler, sondern auch Richtung gegnerische Eltern gewütet (das Bild vom Rumpelstilzchen kann seine Körperhaltung und sein Schreien gut wiedergeben).
    Bisher habe ich versucht, die Wogen durch Erklärungen zu glätten (warum der Einwurf doch anders herum ist, warum es kein Foul war, beim Spiel musste er für sein Verhalten vom Platz und ich habe ihm erklärt, dass solch ein Verhalten unsportlich ist und nicht geht und ich handgreifliches Verhalten auf dem Platz nicht akzeptiere).
    Meine Beobachtungen werden auch vom Co-Trainer und Trainer der anderen Jahrgangsmannschaft geteilt (wir trainieren häufiger zusammen).
    Warum ich aber jetzt erst schreibe: gestern hat der Junge mich angebrüllt, weil er nicht akzeptieren wollte, dass im Nebenraum der Halle (einem Gymnastikraum mit Fenstern) nur mit einem Softball gespielt werden darf. Selbst eine Erklärung, warum das so ist, nützte nichts.
    Die Eltern wissen Bescheid, sie selbst sagen, dass sie zu Hause die gleichen Probleme haben und der Junge emotional noch nicht so weit entwickelt wäre (er ist 8,5 Jahre) und leider nur mit Wut nicht aber mit Tränen oder anderen Gefühlen reagieren könne.
    Mein Problem: es zeichnet sich ja ab, dass es schlimmer und nicht besser wird. Seine heftigen Reaktionen richten sich nun nicht mehr nur gegen seine Mitspieler sondern auch gegen Co-Trainer, Trainerkollege und mich. Ich habe das Gefühl, dass da eine Grenze überschritten ist und ich mich eher wie bei der Kindererziehung zu Hause fühle, als beim Training auf dem Fussballplatz.
    Ich habe keine Idee, wie ich die Situation für das Kind und für die anderen besser lösen könnte. Erklärungen haben bisher nichts gebracht. Habt Ihr eine Idee?


    Erst einmal Danke fürs geduldige Lesen :) und ich hoffe auf Euren Erfahrungsschatz.