Beiträge von FußballneulingmitCBF

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    ist im Kinderbereich doch immer das gleiche. Es spielen nur die aktuell besten Akteure, der leistungsschwächere Rest bekommt minimale Einsatzeiten und gehen dann irgendwann von ganz alleine und kehren der Sportart den Rücken. Bei einigen dieser Kinder vielleicht unvermeidbar (weil sie eben wirklich nicht für diesen Sport "gemacht" sind), bei anderen aber vielleicht schon.


    Das liegt ganz einfach daran, das viele Trainer (vielleicht oft ja ehemalige langjährige Fußballer) einfach das Erfolgsdenken aus dem Erwachsenenbereich auf den KiFu übertragen. Und die Verbände, mit ihren blöden Ergebnismeldungen bei 7-jährigen Kindern schlagen genau in die selbe Kerbe, obwohl die es ja eigentlich besser machen könnten. Trainer und Verbände missachten aus meiner Sicht die folgenden Prinzipien:


    Erfolg im EwFu: Sieg, Tabellenplatz, Aufstieg, Meisterschaft
    Erfolgt im KiFu: Ganzheitliche, nicht nur fußballbezogene Ausbildung, Forderung und Förderung des Einzelnen


    Das Kind, was nun etwas hinterherhinkt, kann ja ein Spätentwickler sein und in zwei Jahren dann auf einmal ein ganz anderes Leistungsvermögen besitzen (wenn es bis dahin auf der Ersatzbank durchgehalten hat). Ebenso können die jetzigen Früh- oder Normalentwickler, die mir heute den Sieg sichern, in zwei Jahren auf einmal von ihrer Leistung her abgefallen sein.


    So nun frage ich: Wer ist der bessere Kindertrainer, oder vielmehr, kann sich in der D-Jugend noch jemand daran erinnern, wie viele Spiele Du in der G- oder F-Jugend gewonnen hast ? Da ist dann doch von Bedeutung, ob der KiFu-Trainer die notwenigen Grundlagen geschaffen hat (und das in jeder Hinsicht), das man dann ab der D-Jugend auch ordentlich mit den Kindern (im Detail) arbeiten kann und ihnen nicht erst noch lernen muss, wie man sein Körpergewicht richtig verlagert, um auf einem Bein stehen zu können.

    Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber Dein Training sieht mir wie eine Kopie aus dem Erwachsenenbereich aus, und das kann bei 10-jährigen Kindern nicht funktionieren. Du überlädst Sie mit viel zu viel Technik, zu viel Fußballkunst und Fußballtaktik (die für die Kinder eher abstrakt ist, die sie diese aufgrund ihrer physischen und psychischen "Beschaffenheit" noch gar nicht meistern oder verstehen können) und das dann vielleicht auch noch zu Detailverliebt.


    Ein Training sollte bei dieser Altersklasse - so finde ich - einen Schwerpunkt haben (z.B. Torschuss, Passen, Ballan- und mitname etc.) und der sollte dann über mehrere Einheiten hinweg abwechselnd in Übungs- und Spielformen behandelt und eingeschliffen werden - und das in Grobform. Daneben sind Ballschule und koordinative/motorische Übungen von Bedeutung. Spezielle Lauf- und Sprintübungen sind hier aus meiner Sicht absolut unangebracht, verknüpf das mit interessanten Koordinationsaufgaben oder in Fang-, Lauf- und Staffelspielen. Gerade hierzu und für das Aufwärmen finden sich unzählige "Kleine Spiele". Schnelligkeit, Ausdauer und Ganzkörperkräftigung ziehen die Kids aus den Spielformen, das kannst Du dann später im D-Bereich mit entsprechenden Übungen gezielt vorantreiben. Versteh mich nicht falsch, mann kann auch in dieser Altersklasse im Training etwas an Leistung (so will ich es mal nennen) einfordern, wenn man es aber richtig verpackt, kommt die eh von ganz alleine.


    Zudem finde ich es auch ganz gut, wenn man die Thematik des Fußballs in dieser Altersklasse auch noch mit kleinen interessanten Geschichten verknüpft, um die Kinder auch bei der Stange zu halten. (So von wegen, der Ball ist unser Auto, wir machen ja gerade den Führerschein, fahren jetzt in England, sind Räuber und Gedarm etc. pp.). Das kitzelt dann noch mehr Wille und Mitmachbereitschaft heraus - und ich würde hoffen, das dies auch noch bei 10-jährigen funktioniert.

    das diese Absagen für das Spiel oder auch gerne bei zusätzlichen Trainingseinheiten oder mal einem schnellen Kick am WE ja regelmäßig nicht von dem eingentlich Betroffenen, nämlich dem Kind ausgeht. Die wollen doch eigentlich immer mit ihren "Jungs" kicken, wenn sie sich einigermaßen für diesen Sport interessieren. Nein, es sind die Eltern, die das Training in der Woche als schönen, fest eingeplanten Termin sehen, wo sie ihr Kind abliefern können. Und das noch für einen lächerlichen Jahresbeitrag für den Sportverein. Für die Eltern ist das kein Training, sondern "betreuungsfreie Zeit". Am WE ist ja der Papa auch daheim und da wollen wir ja mal was mit der Familie machen, aber doch nicht auf dem Fußballplatz.


    Es gibt auch noch eine weitere Komponente, die mir schon passiert ist. Man stellt ein Kind für das WE auf, fragt dann aber auch noch einmal beim Kind direkt nach, ob alles klappt. Mein bekommt keine direkte Antwort sondern die Frage des Kindes lautet dann "Spielen wir zu Hause". Meine Antwort "Nein, wir haben ein Auswärtsspiel". Antwort des Kindes: "Nein, dann kann ich nicht."


    Sei aber froh. Noch schlimmer sind die Kinder, die eigentlich weniger am Fußball interessiert sind und dann eben halt mal Deinen Trainingsablauf ins Wanken bringen, wenn gerade mal kein anderes Kind Zeit hat, sich zu verabreden oder es zu Hause gerade so langweilig ist.

    ob das geht, eine altersmäßig in der E-Jugend eingegliederte Mannschft noch im F-Junioren Bereich spielen zu lassen. Könnte mir aber gut vorstellen, das die Hürden hierfür sehr hoch sind, sonst wäre das wie in Deinem Fall beschrieben (den es sicherlich in 90% der Breitensport-Fußballclubs gibt) ja gängige Praxis der Vereine, nach unten zu melden.


    Ich würde das aber nicht machen und sehe zwei Lösungen:


    1. Melde die zweite (schwächere) Mannschaft nicht zur Spielrunde an und sieh dann aber auch zu, das Du die nun fehlenden Serienspiele durch Freundschaftsspiele gegen andere Clubs aus Deinem Umland bestreitest, die auch eine schwächere E-Mannschaft haben. Mit der Zeit kennt man sich ja und kann auch die anderen Teams einschätzen. Also sprich gezielt die an. Aus meiner Erfahrung könnte das aber schwierig werden, weil Du in der laufenden Serie wenige finden wirst, die nicht gemeldet haben und somit mit ihren Pflichtspielen bereits genug zu tun haben.


    2. Und das scheint mir der bessere Weg zu sein: Euer Jugendleiter soll sich mit dem E-Klassenleiter in Verbindung setzen, der - wenn er seinen Job richtig gut macht - ja die Ergebnisse und damit das Leistungsspektrum aus dem F-Bereich der nun hochkommenden Mannschaften vom F-Klassenleiter kennen sollte und ja auch seine schwächeren Pappenheimer aus dem E-Bereich kennt. Hier kann der Jugendleiter nun gezielt die von Dir angesprochene Problematik erörtern und vielleicht ist es dem Klassenleiter so möglich, das in der Zusammensetzung einer Quali-Gruppe zu berücksichtigen, damit diese Ergebnisse (und wir hatten hier im Kreis ein Spiel, was nach 8 Minuten in der 2. Halbzeit beim Stand von 34:0 abgebrochen wurde) nicht an der Tagsordnung sind. Das wird Dich dann aber trotzdem nicht ganz vor Klatschen schützen, weil dafür ist ja die Quali-Runde da, um zwischen Kreisklasse und Kreisliga auszusortieren. Später seit ihr dann eh mit den schwächeren Teams in einer Kresklassen-Gruppe eingeordnet.


    Für Punkt 2 spricht auch noch, das die Kinder sich diesem Wettbewerb auch stellen müssen und können, Du solltest sie davor nicht beschützen. Auch aus jeder Klatsche kann man sicherlich was lernen und leider gehören diese Ergebnisse im Kinderfußball irgendwie auch dazu. Gestorben ist dabei aber noch keiner udn wenn es in der Quali viele Niuederlagen hagelt, dann schieb halt noch ein Freundschaftspiel gegen eine schwächere E-Mannschaft ein, damit dann auch wieder mal ein Erfolgserlebnis möglich ist.

    Vergiss das einstudierte Pass-Spiel der anderen Teams. Das wird oft von den Trainern (regelmäßig altgediente Fußballer) so im Training, am Besten noch mit festen Spielerpositionen, gezielt geschult, um einen schnellen Erfolg sichtbar werden zu lassen.


    Erfolg in dieser Altersklasse heist für mich:


    1. Freude am Fußballspielen erhalten und ausbauen
    2. Koordinative und bewegungsmotorische Grundlagen für später schaffen (und zwar auch mit Trainingsinhalten, die nicht unbedingt direkt etwas mit Fußball zu tun haben)
    3. Ballgefühl fördern (mit unterschiedlisten Ballmaterialien)
    4. Ein wenig und zwar ganz grob in die Grundtechniken wie Passen und Schießen "hineinschnuppern", aber kein Techniktraining
    5. Viel freies Fußballspielen ermöglichen
    6. Immer beide Füße fördern und fordern


    Vieles von den aufgezählten Sachen bringen Dir zwar keinen unmittelbaren direkten Erfolg im Spiel, aber die Kinder werden es Dir später noch danken, wenn sie beim Fußball dabei bleiben.

    mal das folgende "Räuber und Gendarm"-Spiel bzw. ähnliche Spiele, bei denen Du gleichermaßen was mit Ball machts und durch den Wettberwerbsinstikt der Kinder auch gleich eine Art Lockerheit im Zweikampfverhalten hervorrufst:


    Feld 15x15m oder 20x20m


    Variante 1:
    Ein Dribbler mit Ball im Feld, ein Dribbler mit Ball außerhalb des Feldes. Der Dribbler außen dribbelt ins Feld und hat nun 15 Sekunden Zeit, den Dribbler im Feld zu verfolgen und mit Ball am Fuß abzuschlagen.


    Variante 2:
    Wieder ein Dribbler mit Ball im Feld, nun aber ein Akteur ohne Ball außerhalb des Feldes. Das Kind ohne Ball läuft von außen ins Feld und hat nun 10 Sekunden Zeit, den Dribbler im Feld zu verfolgen, den Ball zu erobern und den Ball des Dribblers über eine Außenlinie des Feldes wegzuspielen.



    Variante 3:
    Wieder ein Dribbler mit Ball im Feld und wieder ein Akteur ohne Ball außerhalb des Feldes. Das Kind ohne Ball läuft von außen ins Feld und hat nun 15 Sekunden Zeit, den Dribbler im Feld zu verfolgen, um den Ball zu erobern. Nun reicht es aber nicht aus, den Ball einfach über eine Außenlinie wegzukicken, nein der eroberte Ball muss über eine Außenlinie aus dem Feld gedribbelt werden, wodurch der ehemalige Dribbler nun ohne Ball natürlich wieder Nachsetzen kann, um den Ball zurückzugewinnen.


    Feldgröße, Zeitspanne usw. musst Du ggf. auf die Altersklasse anpassen. Geht auch zur Einstimmung gut ohne Ball (Variante 1) oder mit zwei Gendarmen und einem Räuber.

    "Ich frage mich auch, ob es sinnvoll wäre, dass der Empfänger das Zuspiel
    durch Zuruf fordern könnte und so selbst für das richtige Timing sorgen
    muss. Vielleicht macht das die Übung aber für die Lehrprobe zu
    kompliziert..."


    Nein, das würde ich (in dieser Altersklasse) nicht so machen. Das Zuspiel erfolgt, ich will es mal so nennen, intuitiv mit der Auftaktbewegung des Passempfängers.


    Im Haupteil reicht Dir ebenso eine Übung mit maximal zwei, drei Steigerungsformen bzw. Alternativen. Bomb Dich nicht mit zu viel voll (hier noch eine Finte, da noch ein Blümchen etc.), das wollen die gar nicht sehen und da hast Du in den 20 Minuten Lehrprobe keine Zeit zu.

    und da gibt es doch zahlreiche Variationen, Steigerungsmöglichkeiten und im Netz kann man sich da doch sicherlich mit Übungen zuschmeißen.


    U.a. ging es hier ja auch um die Mitnahme. Das kannst Du bereits beim Aufwärmen mit Deinen Hütchentoren ideal machen, in dem Du sie drittelst, der Ball dann z.B. im rechten Tor angenommen, ins linke Tor mitgenommen und dann wieder abgespielt wird (und umgekehrt, wodurch Du die Beidfüßigkeit automatisiert hast.)


    Ich will Dir noch einen Tip geben. Sicherlich wird Dir von Dir beschriebene Demo-Mannschaft ein sehr hohes Leistungsniveau haben und die bringen vielleicht Dir noch eher was bei, als Du denen. Das macht es in der Lehrprobe einfacher, weil Du fast keine groben technischen Fehler beheben musst. Behandele das Team mit Deiner Auswahl an Aufgaben, Deinen fein abgestuften methodischen Schritten und Deinen Erklärungen aber so, als hättest Du es mit "Feierabendkickern" zu tun und setze daher auch in der Lehrprobe das sicherlich vorhandene Wissen und Können der Akteure nicht einfach voraus.


    Und:Reden ist silber, selber Vormachen in diesem Fall aber Gold.


    Siehe beim abschließenden Spiel zu, das Du die Spieler zur Ausführung des behandelten Themas durch Sonderregeln oder eigentlich fast spielfernen Einrichtungen provozierst, z.B. durch am Rand oder hinter den Toren verteilte Anspieler etc.

    Stimmt bestimmt was Du sagst, ist aber aus meiner Sichtweise dieses Themas und analog zu den letzten Meldungen am Inhalt vorbeigeshossen.


    Ich für meinen Teil (und auch die anderen hier) habe nicht behauptet, das mein Sohn ein "Talent" ist oder ein Fußballkind, auf welches die Welt gewartet hat. Das kann ich gar nicht einschätzen und schon mal gar nicht in dieser Altersstufe. Reden wir in vier bis fünf Jahren noch einmal darüber.


    Ebenso bin ich nicht an einer Talentförderung oder ähnlichem interessiert, sondern hab mir mal meine Gedanken gemacht, wie andere hier übrigens auch - wie das mit meinem Kind in seiner jetzigen Mannschaft zum jetzigen Zeitpunkt (das kann ja in ein paar Monaten wieder ganz anders sein) weitergehen soll, damit er nicht iregendwann die Lust und den Spaß am Fußball verliert.

    Ja, das ist ein Phänomen, was ich in der ganzen Mannschaft schon beobachtet habe. Im Training spielen die teilweise einen richtig geilen Fußball und im Spiel denkt man dann, hier ist eine G-Jugend auf dem Platz. Kein Biss, das gute Kombinationsspiel wie weggeflogen, teilweise fast Angsthasenfußball. Im Training gönnen die sich bei den Spielen in den Kleingruppen (und da kann sich ja kein Akteur verstecken) nicht das Schwarze unter den Fingernägeln, im Spiel ist 1m rund um den Gegenspieler oft eine Tabuzone. Das kann ich für meinen Sohn so aber nicht unbedingt sagen, "rangehen" tut der immer, aber diese enorme Spielfreude aus dem Training oder dem privaten Bereich ist in den Spielen teilweise einfach versunken.


    Na ja, egal. Sie werden es alle noch lernen.

    "Ständig wechselnde Mannschaftszusammensetzungen behindern die Gruppendynamik"


    Genau das ist es. Ich habe auch einen großen Kader für einer Kleinfeldmannschaft und auch einige Kinder dabei, die leistungsmäßig hinterhinken oder unregelmäßig ins Training kommen. Gerade bei Kinderteams ist es aber doch normal, das man Früh- und Spätentwickler hat (und manchmal natürlich auch welche, die es nie lernen oder einfach für diesen Sport ungeeignet sind).


    Auch ich habe bisher allen Kindern fast gleichbererchtigt Einsatzzeiten gegeben und vor allem versucht, alle Kindern zu fordern und zu fördern. Damit kann man aber keine optimalen Spiel- oder Turnierresultate erzielen (was mir als Trainer egal ist, weil ich meine Aufgabe in einer langfristigen Ausbildung der Kinder sehe, eine gute Basis zu schaffen, als in frühester Kindheit Resultate einzufahren). Aber hier sehe ich eh eine große Diskrepanz im Kinderfußball zur Theorie und Praxis, aber das nur mal am Rande.


    Soll ich Dir mal sagen wie das andere Trainer machen (das heist aber nicht, das ich das für gut heise):


    Die nehmen ihre stärksten Kinder, bauen sich mit ihnen eine fähige Truppe auf, der Rest wird im Training irgendwie beschäftigt, darf dann im Spiel oder Turnier mal die letzten 2 Minuten spielen (aber nur wenn eh alles entschieden ist) oder kommt erst gar nicht mit zum Spiel. Und siehe da: Kurz- oder mittelfristig hat sich das Problem nämlich gelöst - leider hat man dann aber die Kinder für diesen Sport (frühzeitig verloren).

    "Meine Frau hat begonnen, Angst um das Seelenheil ihres Kindes zu kriegen, weil ihm die Fußballspiele teilweise gar keinen Spaß mehr gemacht haben und er währenddessen teilweise völlig verbissen und zum Schluss doch frustriert darüber war, dass das Spiel in die Hose gegangen war."


    Na, das kenne ich doch irgendwo her.


    Das hätte ich über die Situation bei uns aber haargenau auch so schreiben können. Das hat sicherlich etwas mit dem Druck zu tun, den sich die kleinen da selber auferlegen. Man sieht das auch im Spiel. Geht bei meinem Sohn mal was daneben, ist das fast gleichbeduetend mit einem Weltuntergang. Tränen sind da relativ häufig, obwohl absolut unbegründet. Bei anderen Kindern habe ich das noch nicht gesehen, die sind da (teilweise auch zu) emotionslos und spielen einfach gewohnt ihren Trott weiter. Früher war das bei meinem auch nicht so schlimm.


    Was glaubt ihr, was wir nach einem Spieltag teilweise für einen restlichen Samstag zu Hause hatten. Besch... wäre da noch gelinde ausgedrückt.

    .... und zwar von meinem Sohn, nun knapp 8 Jahre alt.


    Auch er scheint zur Zeit eine gute Veranlagung für den Fußball zu haben (von wem er das auch immer hat, von mir jedenfalls nicht) und man guckt ja als Vater immer auch ein wenig durch die rosarote Brille, aber auch erfahrene Fußballer haben schon zu mir gesagt, das er alles mitbringt, um ein guter Fußballer zu werden.


    Ich will es mal nüchtern und objektiv versuchen zu beschreiben, wie ich es sehe:


    Fußball ist eigentlich sein Leben. Ohne Perle im Kofferraum meiner Frau läuft nichts. Training, Spiel, Bundeliga, Sportschau und Sport 1 sind für ihn Pflichttermine. Da kann jeder erdenklicher Kindergeburtstag kommen. In der Schulpause steht nur Fußball auf dem Programm, egal ob die Gegner oder Mitspieler drei Klassen höher sind als er.


    Seine Stärken (aus meiner Sicht):
    1. Sehr dribbelstark (heist: sehr enge Ballführung in allen drei Varianten, sehr wendig, jetzt bereits mit vielen Körpertäuschungen und auch mit dem linken Fuß in der Lage, einen Ball ordentlich zu führen, zu passen und anzunehmen).
    2. Sehr gute Schusstechnik Vollspann und Innenspann (sehr hart, platziert, geht dem Ball nach, guckt vor dem Abschluss genau, was der TW macht)
    3. Sehr sichere Ballannahme und Ballmitnahme mit einem Kontakt (das zu mindestens wirklich optimal mit rechts).
    4. Gute Passgenauigkeit und vor allem Passschärfe (und "Kopf hoch", er spielt nicht blind irgendwo hin)
    5. Insgesamt technisch bereits im Detail sehr ausgeprägte Bewegungsabläufe, irgendwie schon automatisiert
    6. Kompromislos: Auch da hingehen, wo es "wehtut"
    7. Und das finde ich das wichtigste: Ausgeprägtes Spielverständnis und in einer Art intuitives Spiel, d.h. nicht lange überlegen, sondern eher aus der Situation das richtige machen.


    Ich hoffe, das klang nun nicht zu sehr von seinem eigenen Kind überzeugt.


    Er ist somit gegenwärtig in seiner Mannschaft sicherlich mit Abstand der beste Akteur, kann ein Spiel ganz alleine entscheiden und hat das in der Vergangenheit oft auch schon getan. In der Mannschaft selber gibt es noch zwei, drei andere Kinder, die den Fußball auch schon verstanden haben und technisch auch bereits ein gutes Niveau haben. Bei vielen der anderen Kinder ist aber das Spielverständnis gegenwärtig noch nicht so ausgeprägt, es fehlt ein weniger an körperlicher Durchsetzungsfähigkeit bzw. Durchsetzungswille und teilweise kommen auch einige motorische und technische Schwächen dazu. In dieser Altersklasse aber ganz normal und es ist halt Breitensport in einem kleinen Kaff.


    Nun war es in der Vergangenheit oft so, das er regelmäßig Alleinunterhalter war und sein ganz eigenes Spiel gespielt hat. Dabei musste er regelmäßig noch aufpassen, das ihm seine Teamkollegen nicht noch im Weg standen. Zudem hat er dann auch noch versucht (und das macht er heute immer noch), die Fehler seiner Mitspieler noch auszubügeln und ist dann z.B. mal schnell unmittelbar nach einem Angriff zurück vor das eigene Tor gesprintet, um einen gegnerischen, "durchgebrannten" Akteur noch abzulaufen. Das hat uns dann in diversen Spielen auch das Ergebnis gerettet.


    Das ist aber natürlich nicht der Sinn des Fußballs und es ist gelungen, ihn in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Jetzt also kommt nach eine erfolgreichen Dribbling oder Zweikampf genau im richtigen Moment der Pass zum hoffentlich mitgelaufenen Mitspieler. Und da liegt nun natürlich der Hase im Pfeffer. Oft verpuffen seine teilweise schön anzusehenden Aktionen einfach, weil a) keiner seiner Mitspieler sich entsprechend anbietet bzw. die nun entstehende Spielsituation auch nur ansatzweise erfasst hat (wobei das mittlerweile besser geht), b) diese dann den Ball nicht schnell genug annehmen und kontrollieren können, c) zu lange überlegen, welche Anschlussaktion sie nun machen, d) lieber vor Ball und Gegner stehen bleiben oder e) einen teilweise jämmerlichen Torabschluss hinlegen oder den Ball anderweitig vertendeln. Dementsprechend sind auch die Ergebnisse mittleriweile ganz anders.


    Für ihn ist es nun so, und da komme ich zur Ausgangsstellung dieses Themas zurück, das dann natürlcih frustrierend ist. Ich habe Szenen im Spiel beobachtet, da hat sich dieses Kind das dann 20-30 Minuten angeguckt, sich dann den Ball geschnappt, wenn möglich an Freund und Feind vorbei und ihn eingenetzt. Ein Kommetar zum Mitspieler war dann: "So geht das".


    Mittlerweile fällt aber auch er im Spiel regelmäßig ab und das steht dann im krassen Gegensatz zu seinen Trainingsleitsungen. Ich mache dafür zwei Gründe verabtwortlich, die betsimmt auch auf den 9-jährigen dieses Threats zutreffen könnten:


    1. Der Frust über sein letzendlich oft zweckloses Wirken und den damit einhergehenden Resultaten sitzt mittlerweile tief. Er hat auch schon einmal zu mir gesagt, das wir mit der Mannschaft wohl gegenwärtig nichts reißen werden.


    2. Ich denke, er ist mittlerweile oft auch überfordert und macht sich selber Druck. Er weis natürlich genau, das einiges an ihm hängen kann und das Umfeld mittlerweile auch eine gewisse Erwartungshaltung an ihn stellt. So wird dann schon gerne mal reingerufen "XXX, komm mach doch noch mal". Diese Bürde scheint einfcah zu viel für ihn zu sein.


    Nun, was machen ?. Der Verein hat angeboten, ihn in den nächst höheren Jahrgang dieser Spielklasse aufzunehmen. Hier wäre er dann natürlich mit älteren und teilweise besseren Kindern zusammen, was sicherlich förderlich wäre. Der Trainer ist aber ein A..... und trimmt mir die Kinder schon zu sehr auf Leistung. Kommt daher aus meiner Sicht nicht in Frage. Oder ihn in einen anderen Verein im Umkreis bringen, wo es schon Teams in seiner Altersklasse gibt, die richtig guten Fußball zeigen. Das ist dann aber natürlich mit viel Zeitaufwand und Fahrerei verbunden - und das will meine Frau nicht, weil Schule geht absolut vor. Ob er woanders spielen würde, kann ich gar nicht sagen, das habe ich noch nicht gefragt.


    Für micht steht bei allen Belangen im Vordergrund: Dieses Kind soll die Freude an diesem Sport behalten und ausleben dürfen. Keine Ahnung, ob man dazu in der passenden Mannschaft / im passenden Club spielen muss ?


    LG

    Aus meiner Sicht wichtig:


    Bei den Übungen vom Einfachen zum Schweren.


    Lieber wieder einen Schritt zurück oder einen methodischen Zwischenschritt einbauen, bevor die nächste Übung scheitert, weil sie zu schwer ist


    Wenn eine komplette Trainingseinheit im Zeitraffer gezeigt werden soll: Aufpassen, das der Schwerpunkt auch bei den Aufwärmübungen schon zu erkennen ist.


    Immer flexibel auf die zu trainierende Mannschaft reagieren können (Schwierigkeitgrad, Trainingsorganisation etc.)


    Wenig reden, sehr viel aktiv vormachen.


    (Grobe) Fehler gleich direkt korregieren.


    So war es zumindestens bei uns: Bei jedem Prüfungsthema (selbst bei Koordination) versuchen, einen Torabschluss einzubauen.


    Prüfungsthema im abschließenden Spiel als Schwerpunkt über Zusatzregeln mit einbauen.

    Hallo,


    ich will an dieser Stelle mal etwas zum passenden Alter des Kopfballtrainings sagen.


    Ich habe damit schon auf spielerische Art und Weise bei 7- und 8-jährigen Kindern angefangen.


    Bevor jetzt der Aufschrei kommt, nein natürlich nicht bis ins letzte mit ausgefeilter Technik, damit würde ich erst ab D-Jugend beginnen.


    Nein, wir haben uns ganz langsam an das Thema rangeprischt, auch weil die Kinder im Spiel immer mal in die Verlegenheit gekommen sind, einen hohen Ball auf den Kopf zu kriegen oder weiterleiten zu müssen. Sinn war für mich nicht der perfekte Kopfball, sondern die Angst vor dieser Art von ballberührung zu verlieren.


    Ich habe mit Luftballons angefangen und zunächst ganz spielerisch die Kinder z.B. mal gebeten, den Luftballon auf der Stirn zu balancieren oder ihn nur mit dem Kopf von einer zum anderen Hallenende zu transportieren. Da kann man relativ viel machen, wobei hier erstens auch die Angst vor dem Ball am Kopf genommen wird und zweitens auch noch einige koordinative Elemente enthalten sind. Man kann dann versuchen, den hoch geworfenen Ballon mit der Stirn leicht zu köpfen. Da der Ballon langsamer fliegt, ist die Trefferquote mit der exakten Kopffläche (also Stirn) sehr hoch und die Kinder lernen schon ein wenig das richtige Timing. Vorher hatte ich im "Trockenen" noch ein wenig darauf hingearbeitetet, das schon eine Art Bogenspannung zu erkennen ist, der Oberkörper schnell nach vorn zum Ball schnellt. Und vor allem, das die Augen bei Ballberührung auf sind (kann man schön mit Nummerntafeln machen, schnell hochhalten und Kinder müssen die Zahl aufsagen).


    Danach haben wir das das Ganze dann mit sehr leichten und etwas weniger aufgepumpten Plastikbällen (so 99 Cent Bälle aus dem Supermarkt) aus dem Stand geübt. Selbst hochgeworfen und geköpft. Man glaubt es kaum, das hat mit den Plastikbällen schon richtig gut geklappt und einige bringen wirklich richtig druckvolle Kopfbälle. Manche springen sogar schon ab. Wir haben dann mit einer Partnerübung aus ganz kurzer Distanz weitergemacht, wobei hier natürlich die Qualität des Zuwurfs entscheidend ist. Das dauert ein wenig, bis die Kinder begriffen haben, von unten mit einer möglichst flachen Flugkurve zu werfen. Das kann man auch ganz Klasse machen, in dem man zwei Gruppen macht, eine mit Ball als fest im Feld positionierter Zuwerfer und ein Kopfballer, der von Zuwerfer zu Zuwerfer läuft und immer in die Händer zurückköpft. Fast automatisch köpfen die Kinder dann sogar schon aus der Laufbewegung zurück, da der Werfer oft schon wirft, bevor das gerade anrasende Kind in Position gegegangen ist. Als Spielform habe ich es auch schon als eine Art Felderräumen per Kopfball über eine ca, 1m hoch gespannte Schnur gespielt.


    Wie gesagt, Sinn war für mich hier immer, den Kindern die Angst vor dieser Technik zu nehmen.

    Seien wir doch mal ehrlich, das Problem gibt es doch in jedem (Breitensport-) Verein, es sei denn, Du hast eine so gute Lobby, das Du Dir die Cracks aus den umliegenden Vereinen zusammenholst und daraus eine Überflieger-Mannschaft machst.

    Wenn ich mir mein Teams so angucke, dann gibt es folgende Kategorien:

    1. Kinder, die technisch und vom Spielverständnis so weit sind, das sie die einerseits ein Spiel ganz alleine entschieden können und auch problemlos mit einem jahrgangsälteren Team trainieren könnten. Das sind dann auch oft die Kinder, die geil auf Fußball sind und auch in der Freizeit viel rund um den Fußball machen. Auf die kann man sich immer verlassen.

    2. Kinder, die grundlegend gute Voraussetzungen mitbringen, den Fußball zu erlernen und auch praktikabel zu spielen und vor allem, sich auch neben dem Verein ein wenig dafür interessieren. Kann man sie zu einer sehr regelmäßigen Trainingsteilnahme begeistern, kann das mittelfristig auch was werden.

    3. Kinder, die auch einigermaßen sportlich sind, sich aber außer dem Training nicht für Fußball interessieren. Ich habe Fälle, da ist Fußball zu Hause gar kein Thema. Du kannst das Kind nach einem Verein der ersten Liga oder einem bekannten Fußballer fragen, es wird keine Antwort wissen. Damit ist auch das Spielverständnis deutlich schwerer zu erlernen bzw. bringen die Kinder von Punkt 1 bis 3 schon ein wenig aus dem privaten Bereich mit.

    4. Kinder, die gegenwärtig in ihrer körperlichen Entwicklung weit zurück sind und ihnen somit einfach auch ein wenig das Durchsetzungsvermögen fehlt, gerne auch gepaart mit Angst vor Körperkontakt. Die geht gerne auch damit einher, das sie kaum einen Zweikampf annehmen und lieber 1m vor dem Ball stehen bleiben.

    5. Kinder, die zwar Interesse am Fußball und dem Team zeigen, aber so große motorische und körperliche Defizite aufweisen, die erstens im Training nicht weit genug ausgleichen kann und die mittelfristig dazu führen werden, das der Leistungsunterschied zu den anderen Kinder so groß wird, das sie es selber registrieren und dann leider irgendwann aufhören. Das ist leider so, auch wenn man diese Kinder immer wieder zum Spiel mitnimmt, man ist das als Trainer machtlos und wird sie für diese Sportart dann wohl verlieren. Fraglich ist hier dann aber auch, ob sie für eine andere Sportart überhaupt geeignet sind.

    6. Kinder, die vielleicht ein wenig Talent zum Fußball mitbringen, wo die Eltern aber nicht dahinter stehen und so kommt das Kind dann mal ins Training, dann 3 Wochen wieder nicht, dann zwei Mal hintereinander, dann wieder 4 Wochen nicht etc. Natürlich sehr schwierig für den Trainer, da man das Kinder immer wieder in den laufenden Trainingsprozess und das von den anderen Kindern erlernte einbinden muss.

    7. Kinder, die eigentlich nur abgeliefert werden, damit sie den Eltern zu Hause nicht auf den Keks gehen, denen es aber wohl auch egal ist, wo sie dann sind. Trainingsbeteiligung gleich 100%. Und da ist der in jedem kleinen Kaff existierende Fußballverein zunächst die erste Adresse, bekommt man da doch für einen geringen Jahresbetrag eine optimale zweimalige Betreuung pro Woche. Was will man als Trainer mit denen machen, man ist schon froh, wenn sie die anderen Kinder nicht zu sehr ablenken und stören.

    Bezieht man das nun mal auf das Training, ist es zu mindestens mit den Kindern von Punkt 5 bis 7 schon sehr schwierig, Gruppen- oder Paarübungen zu absolvieren, weil sie aufgrund ihrer Defizite halt einfach Übungen mit fortlaufenden Prozessen immer wieder unterbrechen.

    Bezieht man das nun auf den Spielbetrieb, so hat man natürlich mit den Kindern von Punkt 4 bis 7 und auch ein wenig mit denen von Punkt 3 ein großes Problem. Will man die Einsatzzeiten im Spiel einigermaßen gleichgerecht verteilen, spielt das eigene Team dann praktisch mit Beteiligung dieser Kinder immer in Unterzahl – und so fallen auch die Ergebnisse aus. Zumal es dann fast ungerecht gegenüber den Kindern von Punkt 1 & 2 ist, die sich förmlich den A..... aufreisen und dann für 2 spielen müssen.

    Lässt man die Kinder der Punkte 4 bis 7 aber zu Hause oder gibt ihnen minimalste Einsatzzeiten, wird man eigentlich seinem Trainerauftrag (Jedes Kind fördern und fordern) nicht gerecht und handelt sich mitunter auch gerne Ärger mit den Eltern ein.

    [font=&quot]Demnach müssen wir uns also mit diesem Gegebenheiten anfreunden und das Beste daraus machen. Ein Bekannter sagte neulich mal zu mir „Trainiere was sinnvolles mit den Guten und beschäftige die anderen“. Damit kann ich mich aber nicht anfreunden. [/font]

    ... aber hat das mit einem hohen Ross nix zu tun.


    Ich kann sehr gut einschätzen wo ich herkomme und habe sicherlich keine Ambitionen als Trainer. Der Schein an sich ist mir doch egal, da kann ich mir eh nix für kaufen.


    Sicherlich ist es das wichtigste, die Kinder bei der Stange zu halten und zu versuchen, jedes Kind zu fördern, egal wie leistungsstark es ist. Das müsste aus meiner Sicht so mancher Kindertrainer mal lernen, wenn ich mich bei uns im Fußballkreis mal zu umschaue und mitbekomme, was Kollegen aus anderen Vereinen bei Kurzschulungen so erzählen. Wäre halt ganz schön gewesen, noch tiefer in den ganzen Komplex einzusteigen. Na ja, werde ich halt mal bei einer Jugendmannschaft in unserem Clun hospitieren oder ich muss eben doch noch Fußball spielen lernen, vielleicht ja beiden AH. 8)

    Hallo,


    habe mich mal hier angemeldet, weil ich die Diskussion um die C-Lizenz Leistungsfußball sehr intereassnt finde und sie auch ein wenig mich betriftt.


    Kurz zum Background:

    Ich habe in frühester Jugend zwar selber mal Fußball gespielt, das ist aber so lange her, das ich mich kaum selber daran erinnern kann. Das Leistungsniveau unserer damaligen Mannschaft war sehr hoch (einige der Akteure haben später höherklassig gespielt) und ich war wohl einfach zu schlecht, so das ich dann irgendwann in der frühen E-Jugend aufgehört habe. Das war es dann für mich auch mit dem Thema Fußball. Bis vor etwas über drei Jahren, als mein Sohn beim örtlichen Heimatverein Fußball spielen wollte. Damals gab es auch einige andere Kinder in seinem Alter für die erste Stufe des Bambini-Fußballs, aber leider keinen Trainer. Wie so oft war dann die Aussage des Vereins „Entweder von den Eltern macht das jemand – oder es gibt für Euch kein Fußballtraining“. Also ließ ich mich breitschlagen und stieg dort als Trainer ein. Mittlerweile bin ich immernoch der Trainer. Mitte 2010 fing dann der Verband mit einer dezentralen Schulung zum Trainer C-Breitenfußball an, an der ich auch teilnahm. Ich gab mir eigentlich wenig Chancen, da ich eigentlich überwiegend von erfahrenen und gut ausgebildeten Fußballern umgeben war. Was wollte ich als Elternteil da eigentlich. Und allein vom Zeitaufwand: Verschiedene Lehrgangs- und Profilbausteine, Erste Hilfe, Konfliktbewältigungstraining, Regelkunde, Lehrprobe und und und. Allein dafür müsste der Verband schon froh sein, das sich überhaupt jemand da (umsonst) hinsetzt.


    Letztendlich konnte ich im letzten Jahr aber die Prüfung erfolgreich ablegen. Die damalige Note war eine 1- mit Empfehlung für die nächste Lizenzstufe, wo man sich dann die 40 LE Basilehrgang C-Leistungsfußball schenken kann, aber trotzdem noch den Eignungstest machen muss. Einer der Prüfer sagte noch zu mir "So Leute wie Sie brauchen wir auf dem Fußballplatz". Mein praktisches Prüfungsthema war für mich relativ schwer zu erfassen und hatte etwas mit dem Schulen spezieller gruppentaktischen Angriffsmittel zu tun. Ich tat mich zu nächst schwer, das methodisch aufgelöst in schön kleinen Stufen als Übungs- und Spielformen auszuarbeiten, habs dann aber wohl doch gut hinbekommnen. Lustig dabei war, das einige der anderen Prüflinge - und das waren teilweise echt richtig gute Fußballer - bei der Prüfung relativ schlecht abgeschnitten haben, weil sie methodisch große Fehler im Aufbau ihres Themas machten und z.B. bei der Jugendmannschaft viel zu viel Wissen vorausetzen bzw. fast nichts praktisch demonstrierten, obwohl die das ja tausend Mal besser gekonnt hätten als ich selber.



    Nun bin ich fußballerisch sicherlich eher mit weniger Talent und praktischer Spielerfahrung ausgestattet und kann natürlich nicht über eine langjährige Junioren- und Seniorenkarriere berichten. Das merkte ich dann auch schnell beim Trainieren der Kinder, weil ich mir grundlegende Sachen selber erst wieder oder neu aneignen musste und praktisch immer mit den Kindern gelernt habe, nur halt immer eins, zwei Schritte vor ihnen. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Fußballer muss ich mir halt alles hart erarbeiten und da geht schon einiges an Zeit drauf. Eine Trainingseinheit mal schnell aus dem Ärmel zu schütteln, funktioniert in meinem Fall natürlich nicht. Bis zum heutigen Tag hat das aber überraschend gut geklappt und bedingt durch die erlernte Trainingsmethodik haben auch die Kinder sehr gute Fortschritte gemacht – und das gerade in Bezug auf die grundlegenden Fußballtechniken. Zudem lege ich im Training sehr viel Wert auf koordinative Elemente und Ballkoordination, die regelmäßig erst einmal ganz unabhängig vom eigentlichen Fußballspielen sind. Gerade auch desshalb, weil ich im Kinderfußball der Meinung bin, nicht relativ schnell eine schlagkräftige Mannschaft mit vielen Turniersiegen aufbauen zu müssen, sondern hier die bewegungsmotorischen Grundlagen auszubilden, damit die Kinder im Jugendalter dann den Fußball im Detail lernen können (oder wie willst Du einem D-Jugendlichen eine tiefergreifende Auswahl an Fintern beibringen, wenn der kein Gefühl für seinen Körper hat). Ich kenne da vielen andere Trainer, die eher auf das Spiel hin trainieren, wobei dann halt auch mal schnell einige Kinder hinten runterfallen, weil sie nicht ins Konzept passen.
    Das ganze Thema Fußball und Fußballpraxis/Theorie hat mich nun aber doch in den Bann gezogen und ich hätte doch Interesse, in die vertiefenden Themenkomplexe der nächsten Lizenzstufe hereinzuschnuppern. In erster Linie hat das nichts mit dem zu erwerbenden Trainerschein zu tun, da ich sicherlich keine Ambitionen habe, irgendwann mal eine höherklassige Junioren- oder Seniorenmannschaft zu betreuen. Nein, ich möchte es einfach ganz persönlich für mich machen.



    AN DIESER STELLE SCHEINT ABER der Weg für mich vorbei zus ein, weil ich realistisch eingeschätzt wohl weniger Chancen hätte, den Eignungstest zu bestehen. Schade eigentlich. Vielleicht aber auch zu Recht, weil ich in der Demonstrationsfähigkeit sicherlich Schwächen habe (wie z.B. beim Kopfball). ABER: Wie das Beispiel meiner Prüfung zeigt: Sehr gute Fußballer sind nicht automatisch auch sehr gute Trainer, aber nur die kommen wohl in den Genuss, die höheren Lizenstufen überhaupt anzugehen.



    Somit werde ich meine Pläne weiter zu machen wohl begraben müssen ;( .



    So weit mal meine Meinung.