Beiträge von Netzer

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Hallo liebe Trainer-Gemeinde :)
    Ich suche noch Anregungen für mein Lehrprobenthema im Rahmen der C-Lizenz-Prüfung: "Offensivtraining im Spiel mit einem zentralen Stürmer".
    Zielgruppe wird eine U15 Auswahlmannschaft sein.


    Meine ersten Gedanken zu der Frage, worum es im Kern der Aufgabenstellung gehen könnte, sind: Öffnen von Räumen durch die Spitze (z.B. entgegenkommen, klatschen lassen) in Verbund mit flexiblem Hineinstoßen in freie Räume.


    Erste Gedanken zur Umsetzung: eine passende Spielform auf Basis des 4-2-3-1 finden. evtl. würde ich mit den 4 Offensivspielern zunächst gegen 2 (teilaktive Innenverteidiger) üben lassen (Spiel in die Tiefe, freilaufen (kurz kommen), klatschen lassen, Spiel (direkt oder ggf.über Dritten) in den freien Raum auf einen in den frei gewordenen Raum stoßenden Außenspieler, Torabschluss), dabei als Ausgangspunkt die zentrale Position etwa 50 m vor dem Tor wählen. Mir fehlt da aber noch der gedankliche "Durchbruch", zum einen bin ich mir nicht sicher ob das den Kern der Aufgabenstellung wirklich trifft. Zum anderen habe ich mit der Altersklasse gar keine Erfahrung.
    Ich hoffe auf eine paar gute Tipps und Anregungen von Euch :)
    Besten Gruß,
    Netzer

    Guenther, danke für deine Beiträge!!!


    Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. Gute finde ich, dass Guenther als einer der „alten Hasen“ dieses Forums nicht müde ist und für dieses Forum unbequeme Realitäten widerspiegelt und damit für Denkanstöße sorgt. Ich denke, dass quasi-fundamentalistische Anwendung der vermeintlichen KiFu-Prinzipien, auch nicht zielführend ist.


    Es darf nicht sein, dass Günther hier als „Verräter“ abgewertet statt inhaltlich und sachlich diskutiert wird. Egal ob Günther, Andre, TW-Trainer oder Uwe, jeder Beitrag von euch dazu ist wichtig, auch wenn ihr diese Argumente in der Vergangenheit schon so oft ausgetauscht habt. Der Jugendtrainer, der sich hier im Forum informiert, ist wissbegierig und bildet sich sein eigenes Urteil. Viel haben viel von euch mitgenommen.
    Diese oder jene Argumente dürfen nie Tabu sein, früher oder später stellen sich die Fragen eh, es muss umfassend und offen alles auf den Tisch – wieder und wieder, ob es passt oder nicht. Nur so denkt und reflektiert der Leser umfassend.


    Ich danke euch für jedenfalls für dieses bereichernde Forum und Günther für die o.g. Beiträge.

    Hallo taktikfuchs,
    die o.g. Tipps kann ich so teilen. wir sind beim training so zwischen 20 und 30 bambinis und machen das training mit 3 trainern.


    zu beginn gemeinsame begrüßungsrunde und immer mit allen kindern zusammen 1 -2 spiele (ballgewöhungsspiele, tickspiele), danach teilen wir alle kids mittels trainingshemden in einigermaßen leistungs-(bzw. entwicklungs-)homogene 4er gruppen auf.
    Wir haben davon abstand genommen, in feste trainingsgruppen aufzuteilen, da man bei den bambini viel zulauf, probetrainings , sehr schnelle entwicklungsschübe und auch sehr unbeständige trainingsbeteiligung hat, sprich: man muss jedes training neu gucken, wer da ist und wer in seiner entwicklung wie weit ist. Deshalb teilen wir jedes training neu auf, was zwangsläufig auch eine gewisse durchlässigkeit zufolge hat.


    Zurzeit läuft es darauf hinaus, dass wir in drei gruppen einteilen:
    - Spielstarke 2006er + reihum 2 schwächere 2006er
    - schwächere 2006er + 2007er
    - schwächere 2007er + 2008
    Jede gruppe teilen wir unter sich, so wie es passt, in 3er oder 4er-mannschaften auf , mind. 2, max 4.
    Bsp. Ein trainer nimmt die zwei 4er teams 2007er/2008er zu sich und macht mit ihnen ggf. einfache übungen wie slalom-torschuss und vor allem fußballspiele auf kleinem spielfeld (ca. 20 x 10m). bei den ganz kleinen braucht man die besten nerven… ;)


    die spielstarken 2006er kommen immer in eine gruppe, reihum kommen je nach anzahl dann ein paar spielschwächere 2006er mit dazu, die von der entwicklung nun mal noch nicht so weit sind wie die anderen. Das funktioniert ganz gut.


    So haben wir regelmäßig drei unterschiedliche trainingsgruppen, die sehr ausgewogen sind.
    Bei den Spielen und turnieren passen wir unsere mannschaft immer an die spielstärke der gegner an, wenn möglich melden wir zwei eigene, gleich starke, gemischte mannschaften (starke und schwächere gemischt), ab und zu sind dann auch mal 1-2 von den ganz kleinen dabei.
    Stark besetzte turniere spielen dann auch mal nur die spielstärksten 10bis12 kids, das ist dann auch für alle ok. Die unterschiede in der g- jugend sind nun mal sehr sehr groß und ich glaube es kommt ganz entscheidend darauf an, diese aufzufangen bzw. auszugleichen.
    Gruß Netzer

    habe unserer G-Jugend mal eine Taktiktafel auf den Boden gelegt und verschiedene Playmobifiguren vom Ritter über Cowboy als Spieler aufgestellt bwz. aufstellen lassen. Kam super an! Spielerisch finde ich es ok

    Zitat

    Zweikampfverhalten bei G-Jugendlichen - die eigentlich noch mit der Windel auf'm Platz rumlaufen?


    Am Beispiel des o.g. Zitats: ich denke beim Lesen der Beiträge in diesem Forum oft, dass die Autoren schon lange keine G-Jugend mehr trainiert oder spielen gesehen haben.
    Eine G-Jugend alter Jahrgang bedeutet in der zweiten Saisonhälfte, dass die Kids 7 Jahre alte sind und je nach Entwicklungsstand (einige spielen da ja schon seit 2 Jahren) sehr wohl Spielintelligenz, Torschuss und auch Zweikampf wie in einer F-Jugend haben. Man sollte sich nicht so 100% an dem Ausbildungszielen des DFB ausrichten sondern man muss immer schauen wie weit die Kids sind.


    Wovon geht ihr aus? Dass ein Kind in die G-Jugend /Bambini kommt und weder 2 m weit schießen noch rückwärts laufen kann?
    Es gibt beides! Diejenigen, die besser erstmal Kinderturnen machen sollten und diejenigen, die in der G-Jugend bereits 2-3 Jahre Kinderturnen hinter sich haben udn dieses einfach satt haben. Einige knallen dir von zehn 7metern 9 in den Winkel und lösen Kontersituationen bereits mit einem geschickten Pass. G-Jugend heißt für mich nicht bloß allgemeine Bewegungsschule und Toben. Wenn die Mannschaft es verlangt und es gut für sie ist, dann ist bereits Fußballtraining wie in der F-Jugend angebracht.


    Insofern finde ich das in diesem Forum oft unangebracht, dass Fragen zum Training einer G-Jugend nach dem Motto herabgestuft werden: Schnürsenkel binden, Windeln wechseln und die Clownsnase aufsetzen reicht - Wer das meint spricht wie der Blinde von der Farbe

    1910: wir sind zwei Trainer und nehmen je nach Vorhaben 2 bis 3 Eltern mit als Helfer dazu.


    Andre: Ob die DFB-Sudie richtig oder falsch ist, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich sie nicht kenne.
    Es ist aber eher so, dass einige Kinder sehr gut abspielen wenn Mitspieler besser stehen. In der Summe wirken diese Einzelaktionen dann manchmal wie Spielzüge. :)

    Danke für die Antworten!
    Das fußballspezifische Stationstraining stellt allerdings nur das quasi-Abschlussspiel des jeweiligen Trainings dar und umfasst in der Regel je 5 min je Station. Im Vorwege nehmen allg. Toben, Fangspiele und allg. Bewegungs- und Turnübungen mit und ohne Ball den größeren Raum ein, das hatte ich nicht geschrieben. Erst zum Ende machen wir Spielform bzw. Stationstraining und dazu teile ich die Teams ein, so war das gemeint.


    Wir trainieren übrigens 1 x die Woche 1,5 Stunden.
    Die 4 Jährigen haben sehr viel Spaß dabei, insofern: warum nicht? Anregungen für gute Übungen und Spiele für die ganz Kleinen nehme ich natürlich trotzdem sehr gern auf!
    Viele Grüße
    Netzer

    Liebe Trainer!
    Mit großem Interesse habe ich die fundierten und beherzten Diskussionen in diesem Forum rund um Realitäten und Lehrmeinungen im Kinderfußball verfolgt. Vorab: Danke für die Inspirationen! :thumbup: Da ich mit meiner G-Jugend ganz am Anfang meiner Trainertätigkeit stehe, bin ich natürlich besonders empfänglich für gute Argumente, die mir dabei helfen eine sinnvolle und gerechte Philosophie zu finden. Damit ihr euch hineinversetzen könnt beschreibe ich die Situation mal etwas ausführlicher, bevor ich zu den Fragen komme:

    Ich selbst trainiere seit 1,5 Jahren die G-Jugend /Bambini in einer Kleinstadt. Im letzten Jahr bestand die Mannschaft aus 10 bis 15 Kindern. Wir haben je Stufe 1 bis 2 Mannschaften, im unteren Jugendbereich sind diese –sofern möglich- nach altem Jahrgang (z.B. E1) und jungem Jahrgang (E2) eingeteilt sind.

    Diese Saison sind bei mir in der G-Jgd derzeit über 30 Kinder im Alter von 4 bis 7 Jahren (es trainieren auch einzelne "F"-Spieler bei uns mit, die von der Leistung und ihrem Freundeskreis gut in die G-Jugend passen). Es sind 10 Kinder alter Jahrgang (2005), 15 Kinder junger Jahrgang (2006) und mind. 5 Kinder Jahrgang 2007.
    Knapp 20 Kinder sind immer da und völlig fußballbegeistert, die übrigen 10 sind noch gaaanz am Anfang, in jeder Altersgruppe gibt es Kinder, die mit dem Ball noch nicht so viel anfangen können und Kinder, deren allgemeine Beweglichkeit und Körperbeherrschung schwächer ausgeprägt ist. Soweit zu den Grundvoraussetzungen.

    Das besondere ist dabei vielleicht, dass bei uns bereits Kinder ab 4 Jahren mitspielen.
    Der Leistungsunterschied ist innerhalb der Gesamtgruppe deshalb enorm, so dass ich im Training, insbesondere bei den Spielformen (meist 3:3 oder 4:4) die Teams mit Bedacht einteilen muss bzw. je nach Konstellation Übungen und auch mal eine „Ballspielgruppe der 4 Jährigen“ ausgliedere. Ich teile dann einigermaßen gleichstarke Teams ein, die dann gegeneinander spielen bzw. gemeinsam verschiedene Spielformen oder Spiele im Sinne eines Stationstrainings nacheinander durchlaufen (z.B. 5min Elfmeterkönig, 5min Kleinfeld 20 x 40m mit Futsal, 5min Pause / Zuschauen, 5min Minifeld 10 x 20m). Das Training machen wir meistens zu zweit oder zu dritt (+ Eltern helfen als Stationsbetreuer).

    Manchmal teile ich die Gruppen nach dem Alter der Kinder ein, so dass die Jahrgänge untereinander spielen, manchmal teile ich sie nach Entwicklungsstand, also im weiteren Sinne nach Leistung, ein.

    Es ist so, dass ca. 10 Kinder fußballerisch für ihr Alter sehr weit entwickelt sind, sie haben schon 1,5 Jahre Training bei mir mitgemacht und viele haben ältere Geschwister, die sehr viel Fußball mit ihnen spielen. Ich beabsichtige, diese zehn Kinder aus dem alten Jahrgang (2005) plus 4 weitere besonders stark entwickelte aus dem jungen G-Jahrgang (2006) in der kommenden Saison mit in die F-Jugend zu nehmen, da sie einfach fußballerisch viel weiter sind als die übrigen Bambinis.

    Wir haben bislang 5 Freundschaftsspiele draußen gemacht und an einem Hallenturnier mit zwei eigenen Mannschaften teilgenommen.

    Bei den Freundschaftsspielen habe ich anfangs die „stärkste“ Mannschaft aufgestellt, um erstmal zu schauen wie weit wir sind und den Kids nicht gleich eine Niederlage zu Beginn zu bescheren.

    Meine Leitlinie war zunächst: Es werden hauptsächlich die Älteren spielen, die nächstes Jahr in die F-Jugend wechseln, und ich werde die Mannschaft immer so aufstellen, dass sie etwa gleichstark wie der Gegner ist, so dass keine Mannschaft regelrecht „abgeschossen“ wird und als frustrierter Verlierer zurückbleibt.
    Es sind einige Ausnahmetalente dabei – und das was unsere Mannschaft fußballerisch geboten hat, war für G-Jugendverhältnisse äußerst beeindruckend. Im ersten Spiel führten wir nach wenigen Minuten bereits mit 6:0, so dass ich komplett durchwechselte, um das Ergebnis noch zu korrigieren.

    Nach und nach würfelte ich in den folgenden Spielen die Jungen und Neuen dann reihum mit rein. Dabei hatte ich auch das Gefühl, dass alle Kinder mit ihrer Rolle zufrieden waren. Einige bekamen allerdings mehr Spielzeit als andere. Ich versuchte die Mannschaft immer so aufzustellen, dass wir weder deutlich überlegen noch deutlich unterlegen waren.

    Bei dem ersten Hallenturnier haben wir dann erstmals mit zwei Mannschaften gespielt und damit stellte sich auch erstmals die Frage der Einteilung, die wir wie folgt gelöst haben:
    In einer Mannschaft waren alle 6jährigen (2005erJahrgang)- in der anderen Mannschaft der Großteil der 5 Jährigen. Die verbliebenen 1-2 Startplätze je Team habe ich mit einigen besonders engagierten 4jährigen „aufgefüllt“, die damit zu ihrem ersten „Einsatz“ kamen. Die Mannschaften habe ich mit dem Vereinsnamen und der Trikotfarbe benannt und nicht in Mannschaft 1 und Mannschaft 2 aufgeteilt, um zu vermeiden, dass die Kinder daraus Assoziationen ableiten, Mannschaft 2 bestünde aus „den Schlechten“.

    Wie ihr merkt bin ich da durchaus sensibilisiert und bestrebt allen das Gefühl von Gleichwertigkeit zu vermitteln, aber dennoch kribbelt es stark in den Fingern, wieder die „beste“ Mannschaft aufzustellen, die ich nächstes Jahr auch in die F geben möchte. Die Mannschaft bestünde dann aber aus dem alten Jahrgang (2005) und 4 besonders stark entwickelten Kindern des jungen Jahrgangs (2006) und für die übrigen 20 Kinder wäre es wohl offensichtlich, dass nicht nach Alter, sonder in „gut“ und „weniger gut“ eingeteilt wird.

    Die zukünftige F-Jugend in der beschriebenen Konstellation versteht es allerdings, sich selbst, uns als Trainer und alle sonstigen Anwesenden geradezu durch ihre Spielintelligenz und ihren Spielfluss zu verzaubern. Die Kinder kennen sich untereinander sehr gut und spielen sich den Ball bereits gekonnt zu, da sie erkennen wer frei anspielbar ist und wer nicht. Passspiel / Spielaufbau haben wir in der Form zwar nie geübt, die Kids bringen es aber mit.

    Jetzt wo die Hallenturniere bevorstehen, stellt sich die Frage hinsichtlich der Einteilung der Mannschaften erneut in abgewandelter Form, da wir nunmehr auch zeitweise mit 3 Teams gleichzeitig an einem Turnier oder „G-Junioren-Meeting“ teilnehmen wollen:

    • Mannschaften strikt nach Jahrgang einteilen? 2005er und 2006er wäre naheliegend und möglich, beide sind etwa gleichstark und könnten gegen andere Mannschaften auch bestehen. Die 2007er hätten aber für sich betrachtet wahrscheinlich kaum die Möglichkeit, ein Spiel zu gewinnen oder ein Tor zu erzielen, da die anderen Mannschaften meist überwiegend 2005er Jahrgang sind. Das könnte zu Frustration und Überforderung führen.
    • Sofern wir drei Mannschaften stellen, die Jahrgänge komplett mischen und drei etwa gleichstarke Mannschaften machen?
    • Oder eine starke Mannschaft (künftige F-Jugend inkl. der 4 jüngeren Talente) und zwei gleich starke Anfängermannschaften? Damit würde ich die zukünftige F2 bereits zusammenführen.



    Die Perspektive für kommende Saison ist wie gesagt, den 2005er-Jahrgang gemeinsam mit den 4 besonders stark entwickelten Kids aus dem 2006er Jahrgang als F2 Mannschaft zusammen zu belassen. Oder spricht aus eurer Sicht etwas dagegen, die 4 mit hochzunehmen? Wie ist eure Meinung dazu?