Frage: Kann man sich das in den Lehrgängen vermittelte Wissen nicht selbst aneignen? Und: Welche Relevanz hat das Eigenkönnen tatsächlich im Trainingsalltag? Bewegungslernen funktioniert ja nicht in erster Linie über "zeigen und zuschauen" sondern über "tun" .... In den Trainingseinheiten von Bundesligaleistungszentren, die ich gesehen habe, wurde relativ wenig vom Trainer "gezeigt".
Beiträge von Dani
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Anmerkung: Man muss sich nur mal die Stundenumfänge der Kurse ansehen, um zu sehen, dass dies alles mit einem (Sport-)studium überhaupt nicht zu vergleichen ist. Ein Lizenzlehrgang entspricht von der Quantität etwa einem 4-Wochen Studium. Zum Vergleich: Regelstudienzeit an Unis ist 4 Jahre!!
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Gibts bei solchen Veranstaltungen auch eine Evaluation, d.h. wird ein Feedback der Teilnehmer abgefragt und ausgewertet?
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Den Kindern schaden nicht die Tabellen, sondern ihre hier immer wieder zitierten psychisch gestörten Eltern und Trainer, deretwegen man die Tabellen für alle abgeschafft hat. Damit wollte man die Trainer und Eltern erziehen - und nicht die Kinder. Leider ist es so, dass eben diese Eltern zuhause mit Excel trotzdem ihre Tabellen erstellen und Meisterschaften, Herbstmeisterschaften und sonstiges vor Spielbeginn ausrufen. Der Effekt des Ganzen bleibt mir daher bislang in der Praxis weitgehend verborgen.... Leider wird die Diskussion hier getragen von Leuten, die in erster Linie ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten wollen und damit Gefahr laufen vom einen Extrem ins andere zu verfallen. Etwas mehr Maß wäre sicher angebracht. Nicht die Tabellen sind das Problem, sondern die einzelnen Trainer, die sich dieses Aufgabenfeld zur Befriedigung ihres eigenen Egos ausgewählt haben und grundsätzlich wenig Interesse an den Bedürfnissen der Kinder zu zeigen scheinen. Diese existieren auch mit DFB-Richtlinien und Abschaffung der Tabellen in unverminderter Zahl weiter.
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Ich denke auch aus Erfahrung, dass mit so vielen Kindern kein vernünftiges Training mit einem (!) Trainer möglich ist. 4 und 9 ist leider ein gewaltiger Unterschied. Otto hat hier recht. Du bist vermutlich die ganze Zeit mit Schuhe binden und trösten beschäftigt während sich die Hälfte der Gruppe verselbstständigt. Wie soll man da noch irgendwelche Übungen realisieren? Vermutlich werden viele nach und nach den Verein wieder verlassen und damit würde genau das eintreten, was man doch verhindern will: Die Kids verlieren die Lust am Fußball noch bevor sie angefangen haben. 5-6 Jährige kommen in den Fußballverein, um Fußball zu spielen und geben sich in der Regel nicht mit Fangspielen mit 20 4jährigen zufrieden. Der Vergleich mit 9jährigenLeichtathleten ist - sorry - absurd!
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Man sollte trotz allem nicht vergessen, dass sich gerade der Bereich der 4-7 Jährigen nicht so pauschal betrachten lässt. Die "guten" 6 und 7 jährigen wissen sehr wohl wo das Tor steht, wer verloren hat und wer nicht. Die sitzen ja schon in den Stadien auf den Tribünen und lassen sich nicht für blöd verkaufen. Hier kommt die Ergebnisorientierung nicht von den Eltern sondern von ihnen selbst. Da kommt es darauf an, wie man als Trainer damit umgeht. Ignorieren sollte man das nicht.
Gerade zwischen 5 und 6/7 Jährigen gibt es auch große Unterschiede bezüglich dessen, was sie im Training erwarten. Es ist da oft unheimlich schwer diese Erwartungen unter einen Hut zu bringen - eine der Hauptschwierigkeiten im Bambinitraining, besonders dann, wenn die Trainingsgruppen zu groß sind, und nicht genug Trainer vorhanden sind.
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Also ich denke man muss das nicht so dogmatisch sehen. Auch wenn man Positionen einführt ist es auf den ganz kleinen Feldern der Bambinis immer erstrebenswert, dass alle mit stürmen und alle verteidigen. Das oberste Gebot ist bei mir, dass alle beteiligt sind. Dann macht Fußball allen Spaß, es gibt durch die vielen Zweikämpfe Lerneffekte und erfolgreicher spielt man auch noch. Ich sehe da den Widerspruch gar nicht. Was ich bei vielen Mannschaften der G- und F-Jugend sehe, sind festgefügte Positionen nach dem Motto "Du bleibst vorne" oder "Ihr bleibt hinten". So habe ich auch mal als Spieler angefangen mit dem Resultat, dass ich pro Spiel als "Verteidiger" maximal einmal den Ball berühren durfte.
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Ich vermute mal,dass jene Vereine die schon in der G und F-Jugend positionsgebunden "ausbilden", spätestens in der E-Jugend auch tabellenmäßig schlecht dastehen. Das Problem, dass die Defensivspieler technische Defizite haben, kennen wir ja in Deutschland selbst aus den Profiligen bis hin zur Nationalmannschaft. Dies war ja auch ein Grund für die Reformen im Jugendbereich. Es gibt in unseren G-Jugend Spielen Mannschaften, deren Verteidiger von vornherein nur dazu da sind die Bälle hinten wegzuschießen währenddessen zwei "Cracks" fürs Tore schießen zuständig sind. So war es auch zu meiner E-Jugend Zeit. Man muss ja auch nicht dogmatisch rotieren. Aber gerade die zurückhaltenden Kinder brauchen gerade die Ermutigung nach vorne zu gehen, um "mitzuspielen". Ein Erfolgserlebnis wie ein Tor wirkt anschließend oft Wunder bezüglich Motivation und technischer Weiterentwicklung.
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Beim Trainer ist der ausgeprägte Siegeswille im unteren Jugendbereich und eigentlich im gesamten Jugendbereich, den man auch Ausbildungsbereich nennen könnte, völlig fehl am Platze, soweit er sich dadurch nicht an das hält, was gut für die Kinder ist.Wer wollte da widersprechen? Gleichwohl bewegt man sich immer im Spannungsfeld zwischen "Gewinnenwollen und erfolgreich spielen" und "Förderung aller anwesenden Spieler". Dieses Spannungsfeld lässt sich nicht immer so einfach auflösen. Unglücklicherweise scheint es immer noch so zu sein, dass die meisten Jugendtrainer - egal in welcher Altersklasse - gute Resultate für ihr eigenes Ego zu brauchen scheinen. Andererseits spielen auch die Kinder, um zu gewinnen, um Turniersieger zu werden etc. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt auch anstelle einer strikten Befolgung von Verbandsrichtlinien. D.h. auch der Trainer darf mal bei einem Tor/Sieg für die eigene Mannschaft jubeln. Das Hauptproblem, die Fixierung von Spielern auf festgelegte Positionen und Rollen im Spiel (immer noch üblich!) schadet letztlich auch dem langfristigen Erfolg. Ein Spieler, der seit der G-Jugend nur hinten auf der Außenverteidigerposition die Bälle weghauen soll, wird weder Spaß am Fußball haben noch wird er irgendwann ein guter Fußballspieler. Spaß steht an oberster Stelle! Gewinnen macht Spaß! Verlieren gehört dazu!
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Als Neuling in diesem Forum fällt mir folgendes auf:
1. Erkannt wird der falsch verstandene Leistungsgedanke unter Trainerkollegen und Eltern
2 Zitiert werden dessen teilweise absurde Auswüchse
3. Akzeptiert werden die Leitgedanken des DFB und die neue "Gewinnen ist nicht wichtig"-Philosophie
4. Erwähnt wird die schwierige Unsetzbarkeit in Teilbereichen
5. Bedauert wird das Theorie-Praxis GefälleIch habe beim Durchlesen dieses und anderer Foren viel gelernt. Für das in den neuen Prinzipien zum Ausdruck kommende neue Denken war und ist es im unteren Jugendbereich höchste Zeit. Gleichwohl denke auch ich - wie von einigen sehr zaghaft angedeutet - dass man hier Gefahr läuft ins andere Extrem zu verfallen. Der Sieg gehört genauso zum Fussball wie die Niederlage und - ganz wichtig - der Umgang mit ihr. Ich sehe weder im Gewinnenwollen ein Problem noch in den Tabellen an sich. Vielmehr glaube ich, dass das Gewinnenwollen den Reiz des Sports ausmacht, sonst könne man ja in der Tat die Tore weglassen. Zumindest sollte man dann nicht nur auf Tabellen, sondern auch ganz auf Torezählen und Spielstände verzichten. Ich denke auch, wenn man gute Spieler in der Mannschaft hat, ihnen auch die Möglichlkeit geben sollte, sich im Zusammenspiel zu entwickeln. Das heißt ja nicht, dass man (zunächst) Schwächere ausgrenzt. Hierfür braucht es natürlich verantwortungsvolle Trainer, d.h. solche, die gelernt haben mit Siegen, Niederlagen und Tabellen im Kinderbereich umzugehen. Vermutlich möchte der DFB mit einigen der Maßnahmen weniger die Kinder, sondern die Trainer erziehen.
