C-Lizenz ; Frage zur Aufgabenstellung

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  • Hallo zusammen,


    vor einem Jahr hatte bin ich gefragt worden, ob ich die Mannschaft meines Sohnes übernehmen wollte. Leider habe ich zuvor so gut wir nie Fußball gespielt und habe mich auch nicht wirklich für Fußball interessiert.


    Im weiteren Verlauf bekam ich die Möglichkeit die C-Lizenz zu erwerben. Als Lehrprobe wird uns folgende Aufgabe gestellt, wobei das Abwehrverhalten trainiert werden soll:


    "GEZIELTES EINRÜCKEN VON SPIELERN AUF DER BALLENTFERNTENSEITE"


    Leider kann mir hierunter nichts vorstellen, da mir die nötige Erfahrung im Fußball einfach fehlt. Ich kann mir nur wage Spielsituation vorstellen. Geht es um ein Pressing zum Ball hin mit der Abwehr oder soll nur geübt werden wie ballentfernte Räume eingenommen werden können.


    Ich habe wirklich sehr wenig Erfahrung in diesem Bereich. Ich hoffe es kann mir einer helfen, woraus ich dann, was die eigentliche Aufgabe ist eine Übung entwickeln.


    Besten Dank

  • Finde zwar die Fragestellung etwas seltsam, aber das Einrücken der ballentfernten Seite ergibt sich aus dem ballorientierten Spiel.


    Zwei Coachingschwerpunkte fallen mir dazu ein:


    1: Vorbereiten der Defensive: Wenn über eine Seite angegriffen wird, rücken die Spieler auf der ballfernen Seite ins Zentrum mit ein und bleiben nicht "breit" stehen, um in Falle eines Ballverlustes besser absichern zu können.


    Um gleich das neue SD-Bord gleich zu nutzen:


    2: Beim Verteidigen: Mitspieler rücken ballorientiert ein, um Lücken zu schließen.
    Hier eine Animation: in der das ballorientierte Verteidigen ein wenig erklärt wird:

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    Oder hier ein Pressing-Beispiel von RB Leipzig:

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    Beobachte, wie weit die ballfernen Spieler einrücken.

  • Edit: Oh ich habe das mit dem Abwehrverhalten überlesen.


    Dies ist eine schwierige Aufgabe, da es vermutlich nicht um das Verteidigen geht, sondern um das Einrücken von ballfernen Spielern bei eigenem Ballbesitz. Anders kann ich mir das "gezielt" nicht erklären.


    Hier musst du dich fragen: Warum sollte ein Spieler Einrücken?


    Spontan fallen mir dazu 2 sehr wichtige Konzepte ein.


    1. Gegenspieler Binden und dadurch Räume schaffen.
    z.b.
    - ein Flügelspieler rückt ein, bindet den gegnerischen Außenverteidiger.
    - der eigene Außenverteidiger rückt auf, gibt breite, und es kann ein langer Ball als Verlagerung gespielt werden.
    2. Eine Überzahl im Zentrum/Ballnahem Raum schaffen.
    z.B.
    - der ballferne Flügelspieler rückt ein um im Zentrum eine 3 gegen 2 Situation mit Mittelstürmer und offensiven Mittelfeldspieler gegen die Innenverteidiger zu kreieren und so vor das Tor zu kombinieren.


    Oft laufen diese Dinge natürlich Simultan ab und die Spielverlagerung wird gespielt wenn der Verteidiger mit geht und es wird kombiniert falls er den langen Ball antizipiert.


    Ich hoffe das hilft schonmal,auch wenn es nur sehr grob ist und bei Weiten nicht vollständig.

  • eigentlich machen wir das Spiel doch breit wenn wir in Ballbesitz sind - deswegen hatte ich die Aufgabe auch als defensiv-Aufgabe verstanden.
    Aber der Beitrag von @Skriwer gefällt mir auch als Lesart. Hast du nicht noch ein wenig mehr Aufgabenbeschreibung?

  • Geht es nicht um das Abwehrverhalten?

  • Bei diesem Thema solltest du unbedingt mit optischen Hilfsmitteln für die Spieler arbeiten. Optimaler Weise mit flachen Markierungstellern oder Bändern.
    Gehen wir mal davon aus, dass du eine Spielhälfte zur Verfügung hast. Zieh von den beiden 16er Ecken jeweils eine Linie bis zur Mittellinie. Und dann von den beiden 5er Ecken auch jeweils eine Linie bis zur Mittellinie. So hast du die eigene Hälfte schonmal in fünf Zonen eingeteilt. Benennen wir sie jetzt mal von deinem Keeper aus gesehen von rechts nach links in A,B,C,D,E. Das C ist bewusst in Fettschrift. Das ist dein wichtigster Coachingpunkt. C steht für Center, also Zentrum. Diese Zone ist immer besetzt. Komme was wolle. Wichtig ist es auch, dass der Verbund untereinander die Abstände hält. Das kannst du schön durch Einfrieren coachen und den Spielern anhand der durch die Markierungsteller zu erkennenden Zonen verdeutlichen.
    Was heisst nun gezielt einrücken ? Das bezieht sich auf die Ballposition bei Ballbesitz des Gegners. Nicht nur in der eigenen Hälfte, aber da wären wir dann bei Mannschaftstaktik ob man Abwehr-, Mittelfeld- oder Angriffspressing spielen möchte. Bleiben wir bei reinem Abwehrverhalten in der eigenen Hälfte.
    Man unterscheidet hier drei mögliche Varianten: Gegnerischer Ballbesitz und Spielaufbau über Außen. Also Ball in Zone A oder E.
    Ball im Halbfeld, also in B oder D.
    Oder aus dem Zentrum, also C.
    Gezieltes Einrücken bedeutet nun, dass du ganz bewusst bestimmte Zonen blank lässt und die ballnahen Zonen verdichtest. Beispiel erklärt an deinem Mittelfeldaußen (MA) der ballentfernten Seite: Gegner kommt über A. Dein MA rückt nun bis zur Linie C ein. E lässt er dabei völlig blank !
    Oder Ball im Zentrum. Hier lassen wir A und E blank und drängen den Gegner so dazu, über Außen spielen zu müssen. Wird er dahin gespielt, sofortiges Einrücken bis zur C-Linie (= Räume eng machen).


    Ist jetzt so die Kurzform. Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich erklärt, worum es beim gezielten Einrücken geht.

  • Hallo zusammen,


    zunächst einmal vielen Dank für alle Antworten. Die mir schon weitergeholfen haben.


    jetzt suche ich noch nach einigen Übungen und Übungsformen. Einiges "gärt" in mir, habe aber konkret noch keinen Plan.


    Ein Möglichkeit wäre:


    Bilden einer 4'er Abwehrkette und die Bewegung (Einrücken) dieser zu trainieren.


    Die 4'er Kette bildet eine leichte Kurve, wenn der Ball vom Gegner über außen geführt oder gespielt wird. Kommt der Ball vom Gegner zurück in die Mitte geht einer der mittleren Abwehrspieler auf ihn und verkleinert den Raum (setzt ihn leicht unter Druck), währen die anderen, ballfernen Abwehrspieler den Raum in der Mitte verdichten.


    So meine Idee wie das ganze ablaufen könnte.


    Hat jemand vielleicht eine konkrete Übungsidee ?


    Vielen Dank für eure Hilfe.

  • Hallo Ersatzbank,


    ich habe leider nicht mehr, wie oben in der Frage angegeben:


    Abwehrverhalten soll trainiert werden :


    "GEZIELTES EINRÜCKEN VON SPIELERN AUF DER BALLENTFERNTENSEITE".


    Leider habe ich keine weiteren Angaben.

  • Hallo alle zusammen,


    ich habe mir nun folgende Übung überlegt. Sie basiert auf dem eingestellten Video von Prof. Dr. Trainer:


    Ich habe in Summer 12 Spieler aus der D-Jugend. Alle kennen den Begriff "Viererkette".


    Entlang der Torauslinie positioniere ich 4 Hütchen, welche die Position der Spieler der Viererkette anzeigen sollen. Dies lasse ich auf stellen und davor 3 Stürmer.


    Folgende Varianten möchte ich spielen:


    1. Die Stürmer passen den Ball nach links außen - zurück zur Mitte und nach rechts außen. Hierbei möchte ich sehn, wie sich die Viererkette bewegt, und seitlich einrückt, bzw. wie die Innenverteidiger ein Abwehrdreieck bilden und am Rand eine Kurve bilden (wie im Video gezeigt).


    2 . Das Tempo wir erhöht.


    3. Sie Stürmer und Vierkette laufen vor und zurück


    4. Vor und zurück mit gesteigertem Tempo.


    Mehr Varianten fallen mir im Moment leider nicht ein.


    Über weiterführende Kritik und Kommentare wäre ich sehr dankbar.


    Vielen Dank

  • @BSV
    Dann verstehe ich das vorgegebene Thema wohl anders. Gezieltes Einrücken von ballentfernten Spielern soll mMn das Verdichten von Räumen im Mannschaftsverbund schulen. Und das ist nicht auf die 4er Kette beschränkt. Habe ich ja oben beschrieben. Die kann noch so gut verschieben und die Abstände halten. Bringt aber nichts, wenn die MA und 10er und 8er und 6er nicht gezielt mit zum Ball verschieben.


    Ich verstehe das Thema so, dass du den Spielern vermitteln sollst
    1. Ich rücke ballorientiert ein und lasse die Zone hinter mir zwar unbesetzt, aber nicht unbeobachtet. Also muss man auch die Schrittstellung coachen. Das "dritte Auge" hat den hinter mir postierten Außenstürmer im Blick.
    2. Ich rücke so ein, dass ich mögliche Passräume des Gegners zur Seitenverlagerung zustelle.


    Mein Hauptteil würde ich daher als Beispiel in folgender Spielform abhalten:
    Feldgröße je nach Spieleranzahl. Mach es nicht zu klein bei einer Lehrprobe. Bzw. bei einer Mannschaft, wo noch keine Grundlagen vorhanden sind. So hast du schnell Zeit zum Einfrieren, weil bei schlechtem Einrücken der Abstand des Spielers zum Ball besser deutlich wird.
    Das Feld in drei Zonen längs einteilen und dann noch quer eine Linie. So hast du insgesamt sechs Zonen. Jeweils an den Grundlinien zwei Minitore am Rand des Feldes.
    Die Angreifer müssen von außerhalb des Feldes erst in eine Außenzone spielen.
    Jetzt während des Spiels immer darauf achten, ob die Defensive komplett in die beiden ballnahen Zone verschiebt und die ballentfernte Seite frei ist. Verlagern die Angreifer in die Mittelzone ist das Zentrum komplett besetzt und die Außen an der Schnittstelle zur äußeren Zone um sofort Zugriff bei einem Ball auf außen zu haben.


    So verstehe ich das Thema. Kann aber auch sein, dass ich hier falsch liege und wirklich Verschieben der 4er Kette gemeint ist. Dann ist das aber sehr missverständlich ausgedrückt.

  • Mich verwundert das Thema sehr.
    Er soll mit einer D-Jugend in der Lehrprobe im gruppen-/mannschaftstaktischen Bereich trainieren?
    Passt doch gar nicht zum Lehrplan

    Warum nicht?


    Wahrscheinlich ist die D-Jugend einfach den Gegebenheiten vor Ort geschuldet. Ich hätte hier auch, wenn möglich, einen Älteren Kader gewählt.


    Dennoch beginnt in der D-Jugend neben Feinformen der Technik und Individual Taktik auch die Mannschaftstaktik. Entsprechend "Einfach" würde ich hier das Coaching und den Aufbau halten. Eine Spielform mit Zonen an den Außenbahnen welche je nach Position des Balles nicht oder zwingend besetzt werden dürfen ist für eine D-Jugend sicherlich nicht zu viel. Wichtig ist es allerdings in der Erklärung und dem Coaching die Hintergründe aufzugreifen. Warum einrücken und eben nicht nur die Außenspieler müssen verschieben.


    Als Problem sehe ich eher den Platz. Im D9-Feld das verschieben im 4er Verbund einzuführen finde ich zu eng. Daher würde ich entweder auf einen 3er Verbund gehen oder Spielfeld verbreitern um die Abstände besser sichtbar zu haben.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Oh da gehen die Geister auseinander. Ich bin nicht der Meinung das Mannschaftstaktik teil der D-Jugend ist und ich denke auch nicht das viele gruppentaktische Mittel schon explizit trainiert werden sollten.
    D-Jugend ist für mich Individualtaktik pur, Dribbeln und Dribbler aufhalten, der rest ergibt sich schon durch das Spielnahe training. Vielleicht noch absichern und mal einen Doppelpass. Der Verband sieht das bei uns ähnlich (Berlin) darum haben wir auch nur ein D8 Feld( 7+1)

  • Für den Thread sehe ich aber dennoch die Gegebenheiten vor Ort als größten Faktor. Unabhängig unserer Meinungen. ;)


    Wenn nun mal nur eine D-Jugend für die Lehrprobe verfügbar ist und das Thema dennoch ausgegeben wurde heißt es entsprechend anpassen. Daher sehe ich eine "Einführung" und eine einfachen Bearbeitung als Zielführend. "Einführung" ist allerdings schwierig da das Thema eigentlich mehr verlangt bzw. es nicht als Einführung gefordert ist.
    Daher würde ich eine einfache Spielform mit Zonen und Erklärung der Hintergründe verwenden. Als Vorstufe fällt mir jetzt ein 1gg1 ein welches durch hinzunehmen eines zweiten Spieler zum 1gg2 erweitert werden kann. Oder auch 2gg2 zum 2gg3. Hierdurch kann der Effekt von verengten Räumen erklärt werden was dann in die Spielform übertragen wird.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • rstehe ich also dann soweit richtig:
    Die Lehrprobe soll:

    • das Abwehrverhalten schulen und Räume dort eng machen wo der Ball ist indem man auf der Ballfernen Seite einrückt.
    • einfach sein, weil Bedürfnisse der D-Jugend berücksichtigt werden sollen = Individualtaktik mehr im Vordergrund als Mannschaftstaktig
    • auf dem Kompaktfeld stattfinden, was 4er-Kette schwer macht wegen Raummangel.


    Wenn die Zusammenfassung einigermaßen passt, dann brauchen wir Angriffe über die Seiten, denn bei Angriffen in der Mitte gibt es keine Ballferne Seite, oder?


    Also warum nicht einfach 3vs3 wobei der Angriff im Wechsel von links oder rechts gestartet wird. So hast du Gelegenheit zu coachen, dass die 3 defensiven dem jeweils ballfernen Angreifer Raum geben uns sich zum Ball hin orientieren:


    Oder ist das jetzt für eine "Lehrprobe" zu banal?

  • Man sollte nicht das Thema verfehlen. Im zweifel immer noch mal nachfragen, was überhaubt gemeint ist.
    Ich denke der wichtigste Punkt hier wird das Fortsetzen der Gruppentaktik sein. "Vom Absichern zum Verschieben" wäre da die Überschrift in meinem Bich :D .
    Der Außenverteidfiger läuft den Außenspieler an und stellt. Der ballnahe Innenverteidiger sichert den Außenverteidiger ab. Gleichzeitig rückt der ballferne Innenverteidiger gezielt ein um den Raum und speziell die Schnittstelle zu verengen und z.B. ein Spiel über den Dritten oder Doppelpass zu vermeiden. Das Gleiche macht dann auch der ballferne Außenverteidiger, nur das dieser sich noch etwas absetzt um den Raum in die Breite gegen eine Spielverlagerung zu sichern.
    Ich würde nicht ein 3 gegen 3 Spielen, sondern schon mit 4 hinten machen. Auf einem kleinen Feld mag das nicht die optimale strategie sein, jedoch vereinfacht es das Coaching. Außerdem Trainiert man sowas eh auch in sehr engen Räumen um die Wege kurz zu halten und zu verdeutlichen wie Kompakt man den Verbund haben möchte.

  • Oder ist das jetzt für eine "Lehrprobe" zu banal?

    Ich sehe etwas derart "einfaches nicht als zu Banal. Gerade vor dem Hintergrund des Alters.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

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    - (Quelle: paderball.com)

  • @'nero


    ich habe eine Übung mit 4'er Kette genommen.


    Dazu ist zusagen, das allen Spielern, die ich für die Übung zur Verfügung bekommen mit dem Begriff 4'er kette etwas anfangen können.


    Es sind gutgeschulte und talentierte D-Jugend-Spieler vom Stützpkt.