Wie verbindlich darf/muss E-Jugendtraining sein

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  • Moin,


    Das Thema war glaube Ich auch schon einmal Teil im Frustabbau-threat, lässt mich aber auch nicht mehr los.
    Wir haben es bisher in G- und F-Jugend so gemacht, dass wir bei Absagen nicht weiter nachgefragt hatten und es auch keine Sanktionen gab, wenn zumindest die Abmeldung erfolgt war.


    Nun in der E-Jugend möchten wir das ändern!
    Wir haben viele Kinder in der Truppe und können daraus zwei Mannschaften machen.
    Nach Rücksprache mit den Mittrainern haben wir uns dazu entschlossen, keine Einteilung nach Leistung vorzunehmen, sondern haben die sozialen Aspekte berücksichtigt (Stark und Schwach gemischt).
    Unsere schwächeren Kinder alleine würden wohl ein Großteil der Spiele sehr hoch verlieren und das wollten wir nicht, da kein Frust aufkommen soll.


    Jetzt aber die Frage:
    Es sind meistens die schwächeren Kinder, die mal ein Training sausen lassen, weil der beste Freund noch zum Spielen da ist oder weil man lieber ins Schwimmbad gehen möchte.
    Wir möchten hier jetzt die Eltern mehr mit in die Verantwortung nehmen, dass die Kinder, die schon vier Jahre Fußball spielen und sich somit für dieses Hobby entschieden haben, nicht mehr wegen solcher Dinge nicht zum Training kommen, einfach weil es ja nun ein Mannschaftssport ist.


    Wie seht oder handelt ihr das?

  • meinen bisherigen Erfahrungen folgend wird sich da wenig ändern. Ich hab auch Kinder in meiner U9, die mal lieber ins Schwimmbad gehen oder die Oma besuchen statt ins Training zu gehen. Ist auch völlig in Ordnung, ich zwing niemanden zum Training, nur spielt bei mir keiner der nicht trainiert. Das wissen alle, was sie daraus machen ist ihre Sache.

  • Das Thema ist bei meinem Großen jetzt auch aufm Tisch.
    Kein Training = weniger/keine Spielzeit.


    Ich frage mich aber, wie das bewertet werden soll.
    Gehen wir mal davon aus, die Kinder trainieren Di und Fr.



    Di Fr Konsequen
    Otto x x spielt viel
    Karl x - spielt weniger
    Fred - - bleibt zu Hause
    Anton - x Diskussion!!!


    Klar, Freitags nicht da, spielt nicht. Aber das Gedächtnis ist kurz und warum soll Anton am Freitag kommen, wenn er weiß, dass er eh kaum oder evtl. gar nicht spielen wird...


    Die Diskussion ist so alt wie der Mannschaftssport!!!


    Ich fand es schon als Spieler schrecklich, am WE auf der Bank zu hocken, nur weil ich mal beim Training aussetzen musste. Wobei ich immer eine gute Trainingsmoral hatte.


    Erfolgsversprechender finde ich, regelmäßig (z.b. monatlich) die Trainingsbeteiligung im Team zu kommunizieren
    Otto: 100 % -> Startaufstellung
    Karl: 70% -> Startaufstellung, erster Spieler der raus muss.
    Anton: 50% -> erster Einwechselspieler
    Fred: 20 % -> letzter Einwechselspieler


    Da Trainingsmoral meist auch mit der Leistungsstärke paralell läuft, schneidet dies auch nicht zu sehr in des Trainers Herz, der ja doch erfolgreich sein möchte.


    Zusätzlich könnte der Trainingsweltmeister die Kapitänsbinde bekommen und der mit der roten Laterne (an diesem Spieltag) die Ehre des Trikotwaschens haben.


    Aber egal was man sich einfallen lässt: Ich empfehle immer einen Elternabend, bei dem die Regeln ALLEN klar erläutert werden. Nicht nur den Kindern, auch und gerade die Eltern müssen mit ins Boot. Denn seien wir mal ehrlich: die wenigsten 9 Jährigen sind schon selbstbestimmt. Wenn ich meinen Drops nicht bringe, dann kann er nicht trainieren. Es liegt in dem Alter zum großen Teil noch an den Eltern. (auch welches Selbstverständnis rund um ein Team die Eltern ihren Kindern beibringen.)


    Disziplinieren könnte auch, dass nur noch telefonische/persönliche Entschuligungen durch die Kinder selber akzeptiert werden.


    Ich finde ja ein Punktesystem sinnvoll:


    Kind trainiert 10 Punkte
    Kind meldet sich persönlich ab 4 Punkte
    Eltern melden persönlich ab 3 Punkte
    Eltern melden per Whatsapp o.ä. ab 2 Punkte
    Keine Abmeldung 0 Punkte
    Oma zum sechsten Mal verstorben -10 Punkte


    So bekommt man ein recht diffenziertes Bild

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

    Einmal editiert, zuletzt von Goodie ()

  • Ich würde nicht werten wie man sich abmeldet, sondern es sollte vorher kommuniziert werden wie man sich abmeldet. Finde es auch ansonsten nicht sehr flexibel. Du kennst deine Spieler besser und kannst sicher beurteilen ob jemand z.B. wirklich krank ist oder "krank".

  • Wie ist denn deine Erwartungshaltung?
    Ist einer der 80% aller Trainingseinheiten mitmacht immer gesetzt? oder nur wer 95% mitmacht?
    Was ist mit dem der 95% der Trainingseinheiten mitmacht, aber eigentlich immer gelangweilt ist, im Vergleich zu dem der nur 65% dabei ist, weil die Eltern eben nicht immer fahren können und er dafür ein Vollblutfussballer ist, der sich immer den hintern aufreisst?
    Wie groß ist denn dein Kader? Kommen überhaupt regelmäßig genug zum training, sodass solche Maßnahmen nicht im Sand verlaufen? Wie viele kommen selbstständig weil sie nah am Platz wohnen im Vergleich zu denjenigen die wirklich auf Eltern und Öffis angewiesen sind?


    Aber in der Tat denken mein Co und ich auch über etwas vergleichbares nach. Jedoch planen wir tatsächlich nicht die Kinder zu bestrafen, sondern die Eltern. Denn sowohl für das Absagen, also auch die meisten Ausfälle sind einfach bei 9 bis 10 jährigen die Eltern verantwortlich: Entweder sie verplanen die Zeit der Kinder anders, oder sie schätzen das Wort "Teamsport" falsch ein, etc. Wir planen Euros einzukassieren. Aber spielen sollen alle Kinder immer gleich.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Wir haben über 20 Kinder, so dass wir das umsetzen können.
    Eine hohe Trainingsbeteiligung bei fehlender Einsatzbereitschaft gibt es bei uns nicht.
    Die Kinder mit der hohen Trainingsbeteiligung brennen auch in der Regel für ihr Hobby.
    Das Problem sehe ich daher nicht.


    Sicher sind die Eltern oftmals dafür verantwortlich, dass ihre Kinder nicht zum Training kommen, aber dieses dann mit "Geldstrafen" zu sanktionieren finde ich bedenklich.
    Gibt Eure Satzung das her?
    Was machen, wenn die Eltern nicht Zahlen?
    Welche Handhabung hast Du dann?

  • bei uns gibt's die Möglichkeit, drei mal in der Woche zu trainieren, zwei Trainings mit der Mannschaft und eine Einheit Koordinationstraining mit externen Trainern. Die Teilnahme an zwei der drei Trainings sollte eigentlich für jeden möglich sein


    Bezüglich Geldstrafe, da würde ich als Elternteil höchstens lachen, das ging gar nicht

  • aber dieses dann mit "Geldstrafen" zu sanktionieren finde ich bedenklich.

    Zustimmung.
    Geldstrafen im Breitensport, hier auch noch im KiFu, schließe ich für mich aus.
    Was hilft es, wenn die Eltern keinen Bock mehr haben und das Kind einfach nicht mehr bringen? Weder gut für das Kind, noch für die Mannschaft.
    Ein Punktesystem finde ich auch unnötig. Mir scheint, hier wird ziemlich viel Aufwand betrieben, um eine gewisse Gerechtigkeit auszustrahlen.
    Wenn ein Kind nicht kann, gehört es sich abgemeldet. Punkt. Warum dann noch mit Punkten belohnen?
    Ich führe eine einfache Liste. Die Kids mit der höchsten Teilnahme am Training spielen von Anfang an, die anderen entsprechend weniger. Wenn ein Kind wegen anderer Sportarten nur 50 % trainiert, dann spielt es eben auch weniger. Das hat nichts mit fehlender Wertschätzung o.ä. zu tun. Ich mag das Kind trotzdem, fördere es und unterstütze es. Aber ich werde es nicht anderen Kindern vorziehen, nur weil es neben Fußball auch Tennis spielt und nur einmal in der Woche zum Training kommen kann.

  • . Ich mag das Kind trotzdem, fördere es und unterstütze es. Aber ich werde es nicht anderen Kindern vorziehen, nur weil es neben Fußball auch Tennis spielt und nur einmal in der Woche zum Training kommen kann.

    Aber ist es nicht ein Unterschied, ob ein Kind nicht zum Training kommt , weil es in einer anderen Sportart trainiert oder ob es mit dem Kumpel vor der Konsole hockt und kein Bock hat?

  • @Kalinka
    Natürlich ist es ein Unterschied, ABER: führt dieser Unterschied zu einer anderen Behandlung, im Sinne von Spielzeit?
    Falls ja, müsstest du gewichten, welche Gründe des Fehlens sanktioniert werden und welche nicht.
    Fehlen wegen Tennis ist dann ok, spielen mit Freunden nicht, was aber wenn der Freund von weit weg zu Besuch kommt? Das sind nur Beispiele, die verdeutlichen sollen, dass es immer schwieriger wird, "gerecht" zu bleiben, je mehr Ausnahmen zugelassen werden.

  • Es geht uns einfach nichts an, warum jemand nicht zum Training kommt.
    Deswegen erwarte ich auch von niemandem, dass er sich entschuldigt sondern nur, dass er sich abmeldet.
    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Kinder sich selbst abmelden zu lassen. Die Kinder sollen lernen, ihre Termine selbst auf dem Schirm zu haben. Natürlich benötigen sie dabei zunächst noch Unterstützung. Mit 10/11 Jahren am Ende der E-Jugend sollten sie das aber selbst hinbekommen.
    "Fußball ist Euer Ding - nicht das Ding Eurer Eltern. Also kümmert Euch auch selbst drum." Diese Aussage finden auch E-Kinder einleuchtend.
    Ich mache in den letzten Jahren mehr und mehr die Erfahrung, dass Eltern diese Vorgehensweise befremdlich finden. Sie möchten ihren Kindern doch so gern alles abnehmen... Z.B. die Entscheidung, ob heute am Training teilgenommen wird oder nicht...

  • Wenn man sich zwischen beiden entscheiden muss würde ich halt vom Gefühl her den Tennis Spieler nehmen, aber ich verstehe schon was Du meinst.
    Mein großer Sohn durfte mal nicht zum Spiel weil er zwei mal nicht beim Training war, das eine mal hatte er einen Konzertauftritt , das andere mal einen Arzt Termin, was wir auch beim Trainer angaben.
    Das waren die einzigen beiden Male im Jahr wo er nicht beim Training war. Dafür durfte einer mit, der es seit Urzeiten mal wieder geschafft hat zwei mal hintereinander zum Training zu kommen.
    Als Abwesenheitsgrund erschien immer wieder keine Zeit als Grund.
    Ich hätte da als Trainer abgewogen und die Begründung als Argument genommen.

  • Wenn man sich zwischen beiden entscheiden muss würde ich halt vom Gefühl her den Tennis Spieler nehmen, aber ich verstehe schon was Du meinst.

    Wenn vorher kommuniziert wird, dass die Trainingsteilnahme entscheidend ist, dann gibt es keinen Unterschied, beide waren nicht da.


    Mein großer Sohn durfte mal nicht zum Spiel weil er zwei mal nicht beim Training war, das eine mal hatte er einen Konzertauftritt , das andere mal einen Arzt Termin.

    Wie wurde es denn im Vorfeld kommuniziert? Entscheidet die Trainingswoche vor dem Spiel, wer mit darf, oder gibt es einen längeren Betrachtungszeitraum?
    Bei mir gibt es drei Abschnitte, Hinrunde, Hallensaison und Rückrunde.

  • Wenn vorher kommuniziert wird, dass die Trainingsteilnahme entscheidend ist, dann gibt es keinen Unterschied, beide waren nicht da.
    Mein großer Sohn durfte mal nicht zum Spiel weil er zwei mal nicht beim Training war, das eine mal hatte er einen Konzertauftritt , das andere mal einen Arzt Termin.

    Wie wurde es denn im Vorfeld kommuniziert? Entscheidet die Trainingswoche vor dem Spiel, wer mit darf, oder gibt es einen längeren Betrachtungszeitraum?Bei mir gibt es drei Abschnitte, Hinrunde, Hallensaison und Rückrunde.

    Es wurde gar nicht kommuniziert, auf Nachfrage wie denn die Entscheidungsgrundlagen sind kam nur , wem es nicht passt der kann gehen, was wir dann auch getan haben.
    Bei mir sind es halt die letzten drei Wochen, wobei ich schon Ausnahmen mache wenn einer mal wegen Schule nicht kann aber in der Vergangenheit immer dabei war, aber bei mir in der B-Jugend kommt hinzu das wir nur ganz selten sagen müssen , das einer nicht mit darf.

  • Ich sehe es ähnlich wie Follkao und Grätsche. Der Grund für das Fernbleiben sollte zweitrangig sein, da das Resultat eh das gleiche ist.
    Für mich entscheidend ist letztendlich nur pünktlich abgemeldet oder nicht.


    Seit 1,5 Jahren führe ich eine Liste über die Trainingsbeteiligung samt Punktesystem. Anhand der erzielten Punkte in der laufenden und der vorherigen Woche entscheide ich dann wer am Wochenende spielen darf.


    Das von mir genutzte System wird sicherlich nicht jeder mögen, mir persönlich hat es jedoch bereits zwei mal geholfen Diskussionen mit Eltern bezüglich der Spielteilnahme relativ schnell zu beenden.


    Sofern es zu dauerhaften terminlichen Überschneidungen mit anderen Aktivitäten kommt (z. B. Tennis wie o. g.), so vermerke ich dies dauerhaft, so dass die Eltern ihre Kinder nicht jede Woche aufs neue abmelden müssen.


    Übrigens, so sehr ich das telefonische Abmelden, durch die Kinder selbst, als erzieherische Maßnahme begrüße, mich persönlich würde es stören an Trainingstagen während der Arbeitszeit von den Telefonanrufen gestört zu werden. Da ist mir eine Whatsapp-Nachricht deutlich willkommener.

  • Das von mir genutzte System wird sicherlich nicht jeder mögen, mir persönlich hat es jedoch bereits zwei mal geholfen Diskussionen mit Eltern bezüglich der Spielteilnahme relativ schnell zu beenden.

    Es muss auch nicht jeder mögen. Wenn du es konsequent durchziehst, wird es aber sicher akzeptiert.
    Übrigens, so sehr ich das telefonische Abmelden, durch die Kinder selbst, als erzieherische Maßnahme begrüße, mich persönlich würde es stören an Trainingstagen während der Arbeitszeit von den Telefonanrufen gestört zu werden. Da ist mir eine Whatsapp-Nachricht deutlich willkommener.


    Ich sehe es ähnlich wie Follkao und Grätsche. Der Grund für das Fernbleiben sollte zweitrangig sein, da das Resultat eh das gleiche ist.

    Übrigens, so sehr ich das telefonische Abmelden, durch die Kinder selbst, als erzieherische Maßnahme begrüße, mich persönlich würde es stören an Trainingstagen während der Arbeitszeit von den Telefonanrufen gestört zu werden. Da ist mir eine Whatsapp-Nachricht deutlich willkommener.

    Geht mir genauso.

  • Ich lasse mir die Gründe für die Absage nennen.


    Hauptgrund dafür ist, dass ich planen will. Ist der Spieler verletzt/krank, oder steht er mir im Spiel zur Verfügung.


    Ich nehme auch einen Spieler mit, der sich in Spiel/Training verletzt, dann zwei Mal nicht trainieren kann und beim dritten Training wieder auftaucht. Er hat sich "im Einsatz für das Team" verletzt, kommt sofort wieder wenn er kann - dann bestrafe ich ihn ja nicht durch Zuhauselassen. Dasselbe gilt für mich weitestgehend für Klassenfahrten.


    Insgesamt schaue ich mir die ganze Trainingsbeteiligung über die Saison und dann spezifisch für die letzten 2-3 Wochen an. Man weiß ja auch so, wer immer ins Training kommt, wenn er kann und wer es vielleicht etwas weniger genau nimmt.


    Grundsätzlich sage ich meinen Spielern (die sind auch etwas älter) aber auch immer, dass Trainingsteilnahme noch keine Leistung ist, die eine Aufstellung rechtfertigt. Wer in der Schule da ist, aber nur rumsitzt, kriegt auch keine 1 oder 2. Teilnahme ist Grundvoraussetzung, dann muss im Training aber auch Leistung erbracht werden.


    Teilnahme an anderen Sportarten finde ich auch besser - werte ich aber nicht anders als andere Absagen.

  • Vielen Dank für Euren Input!


    So wie @Chris das beschrieben hat passt das ganz gut:
    "Insgesamt schaue ich mir die ganze Trainingsbeteiligung über die Saison und dann spezifisch für die letzten 2-3 Wochen an. Man weiß ja auch so, wer immer ins Training kommt, wenn er kann und wer es vielleicht etwas weniger genau nimmt"


    Eine Liste führe ich wie @SG-Nr8, bisher aber ohne "Außenwirkung".
    Das wird sich jetzt ändern.
    Ich nehme für mich mal mit, dass "Sanktionen" im Sinne von Spielteilnahme bzw. Spielanteile ein probates Mittel zu sein scheinen...