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  • @hoeness2


    Ich habe in sechs Jahren Kinderußball mit zwei Kindern schon Trainer erlebt (nicht in den Vereinen der Kinder), bei denen ich sagen würde: Lieber die Mannschaft abmelden als kleine Kinder einem solchem Typen anvertrauen. Wenn ich so mit meinen Kindern umgehen würde, hätten die Nachbarn wahrscheinlich schon mehrfach das Jugendamt angerufen. Das sind sicher Ausnahmen, und nach meinem Eindruck sind die Trainer heute im Schnitt deutlich besser (auch vom Verhalten her) als in den Siebzigern, als ich als Knirps gespielt habe. Trotzdem...


    Ich selbst habe im Exverein meines Sohnes einmal das Gespräch mit dem Jugendleiter gesucht. Nicht weil der Trainer sich danebenbenommen hat (netter Kerl), sondern weil das Training und die Spielweise (pauschal mal gesagt: Hinten dicht, viel zuwenig 1:1 und Langholz, im Training: Kopfballübungen mit achtjährigen, Rundendrehen, Training teilweise mit D-Jugendbällen usw.) nicht das Geringste mit dem tollen Jugendkonzept zu tun hatte, das der Verein stolz nach draußen präsentiert. Vorher hatte ich schon den Trainer darauf angesprochen. War beides komplett sinnlos, fühlten sich beide angegriffen, vor allem als ich auf die Widersprüche zum (wahrscheinlich irgendwo abgeschriebenen) Konzept hingewiesen habe. Noch ein halbes Jahr mit angeschaut, dann einzige Möglichkeit: Wechseln (intern gab es keine Möglichkeit), was relativ einfach war, weil er jetzt mit seinem besten Freund zusammenspielt und es auch nicht weiter weg ist.

  • Die Idee mit dem Mastertrainer finde ich sehr interessant. Allerdings sehe ich darin ja nichts anderes als ein festes Konzept in dem auch jeder Trainer einen Katalog an Übungen (Achtung!!!) als Hilfestellung bzw. Richtlinie erhält. Der Aufwand ist natürlich auch hier gegeben da einmal das ganze erarbeitet werden muss und anschließend auch Kontrolle und Steuerung bedeutet.

    Den Katalog zu erstellen dürfte noch das einfachste sein. Extrem schwierig bzw. zeitlich einfach nicht machbar ist Kontrolle und Steuerung.


    Warum braucht man einen Mastertrainer?
    Meine Beobachtungen ist bei den gängigen Schulungen (wie DFBmobil und Lehrgänge von NLZ für kleine Vereine) folgende:


    Es kommt ein Leiter/Trainer aus dem Stützpunkt/NLZ und stellt deren Philosophie vor.
    Dann macht er noch ein Training mit einer unserer Mannschaften.
    Dabei werden oft Sachen gemacht, die mit einem Breitensportverein einfach nicht umzusetzen sind.


    Für mich wäre es wünschenswert, einen Obertrainer der einen normalen Trainer beobachtet und ihm Tipps zur Optimierung gibt.

  • Meine Beobachtungen ist bei den gängigen Schulungen (wie DFBmobil und Lehrgänge von NLZ für kleine Vereine) folgende:


    Es kommt ein Leiter/Trainer aus dem Stützpunkt/NLZ und stellt deren Philosophie vor.
    Dann macht er noch ein Training mit einer unserer Mannschaften.
    Dabei werden oft Sachen gemacht, die mit einem Breitensportverein einfach nicht umzusetzen sind.

    Echt? Bei meinem Trainerlehrgang waren die Herren mit dem DFB-Mobil da und haben ihre Arbeit und ein Demotraining vorgestellt. Es wurden ausschließlich Standardmaterial verwendet und alles hätte man übernehmen können.


    Ich empfinde es als große Hilfe, dass ich bei den Trainern unseres Großen (zwei Jahre älter) zugucken kann. Gruppendynamische Prozesse, Trainingsinhalte, Gehabe der Kinder... da kann man sich schön vorbereiten und weiß in etwa was kommen könnte/wird.


    Ohne diese "Schulung" würde mir das alles deutlich schwerer fallen. Deshalb ja: Austausch mit den 1-2 älteren und jüngeren Jahrgängen und von einander lernen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • @hoeness2: "Wir haben es in zwei Teile geteilt, 1x sportlicher Teil und der Rest, aber eine richtige harte Aufgabenteilung haben wir nicht. Dafür sind wir als Verein einfach zu klein.
    Ziel ist es, möglichst viele Spieler in den Seniorenbereich zu bringen. Das die Spieler während Ihrer Jugendzeit Spaß haben sollen ist für mich Voraussetzung, sonst werden Sie irgendwann einfach aufhören.
    Ziel Mitglieder, JL und Verein sind zu 95% identisch.
    Standing ist gut, zumindest laut eigener Ansicht
    Wir sind ein Breitensportverein, ohne bezahlte Trainer mit zwei Mannschaften pro Jahrgang."


    Das ist aus meiner Sicht "jammern auf ziemlich hohem Niveau"! Jeder Jahrgang ist mit 2 Mannschaften vertreten - so schlecht können eure Trainer nicht sein (ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr der einzige Verein im Umkreis von 20-30km seid und die Kinder keine Wechselmöglichkeit hätten). Da würde ich mir mal eine Liste machen, was in meinem Verein alles gut bis sehr gut läuft (oder seid ihr eine JFG bzw. größere SG - und müsst nach der A-Jugend mehrere Herrenmannschaften bedienen?).


    Wenn ihr es aufgeteilt habt, dann würde ich vom sportlichen (Jugend)Leiter schon verlangen, dass er zumindest einmal im Quartal ein Training und ein Spiel eines Jahrgangs sich ansieht (GFEDCBA x2 = 14 Mannschaften x2 = 28 Termine) (ein Trainer 2x Training+1x Spiel =3 x4 Wochen/Monat = 12 x3 Monate = 36 Termine) - und oftmals trainieren die noch nebeneinander oder spielen hintereinander. Und dann kann er sich aus meiner Sicht ein sportliches Bild selbst machen.


    Auch den "Rest" würde ich näher definieren - dann findet man meistens auch leichter Personen, die das machen (z.B. einer Homepage pflegen, einer Finanzen usw.).

  • Bin auch Jugendleiter und lange Jahre auch Jugendtrainer gewesen. Würde es begrüssen hier einen eigenen Bereich zu haben in dem man sich austauschen kann. Man könnte ja beim Admin mal anfragen. Es sollte ja kein Problem sein im Bereich "Vereinleben..." ein Thema "Jugendleiter" zu eröffnen.

  • z.B. wäre ich aktuell für TIpps zum Thema "Trainersuche" dankbar. Da stehe ich wirklich ziemlich auf dem Schlauch. Die Saison startet nächste Woche und zwei Teams (F und E-Jugend) werden derzeit mit einer "Notbesetzung" von zwei Papas über Wasser gehalten.. Keine Ahnung wo noch ein Trainer herkommen soll...

  • z.B. wäre ich aktuell für TIpps zum Thema "Trainersuche" dankbar. Da stehe ich wirklich ziemlich auf dem Schlauch. Die Saison startet nächste Woche und zwei Teams (F und E-Jugend) werden derzeit mit einer "Notbesetzung" von zwei Papas über Wasser gehalten.. Keine Ahnung wo noch ein Trainer herkommen soll...

    Gezielt geeignete Eltern ansprechen. Ich kenne hier in MIttelfranken geschätzt um die 30 2007er Teams näher und die werden alle von "Trainer-Papas" trainiert, oftmals seit der G-Jugend.

  • Das ist glaube ich in fast jedem kleineren bis mittleren Verein so. Wer will schon eine 2,3,4 E oder F-Jugend machen. Das beste ist wenn du andere Spieler z.B. einen A-jugentlichen gewinnen kannst oder die Väter weiter motivierst und z.B. auf einen C-Lizenz lehrgang schickst. Vielleicht lecken sie ja Blut und bleiben dann auch noch Trainer wenn sie ihre eigenen Kinder nicht mehr trainieren, soll immer mal wieder vorkommen.

  • Ich auch;-) . War kurz Thema im Lehrgang kann mich aber nicht recht erinnern. Da ich auch Jugendkoordinator bin, würde mich das

    interessieren. Mit Weiterbildungsangeboten zu den Lizenzen kann man leider kaum einen locken, verstehe ich persönlich zwar nicht, ist aber Fakt. Den meisten vorhandenen, durchaus engagierten, ist es zuviel Aufwand. Hilfestellungen im Verein durch SChulungen etc. werden zwar angenommen, aber kaum umgesetzt (und ja, wir controllen schon die Qualität des Trainings). Letzten Endes sind wir froh für 12 Jugendmannschaften Trainer stellen zu können. Die Qualität reicht aber von Papatrainer (muß nicht schlecht sein) bis Lizenztrainer (2 von 12;-( ). Bei manchen Jugenden engagieren sich bis zu 3 Co Trainer, bei anderen keiner. Wie in den vorigen Posts beschrieben, gibt es sicher keinen Königsweg. Allein die Umsetzung des Trainingskonzept im Grundlagenbereich bereitet schon Schwierigkeiten.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Hallo Trainer E,


    bist Du in unserem Verein tätig? :)


    Genau das Gleiche haben wir bei uns auch.

    Wir würden den Trainerschein bezahlen, aber fast niemand nimmt es an.

    Hängt aber auch vielleicht daran, dass niemand 15 Tage Urlaub investieren will.

    Was ich dann schon irgendwo nachvollziehen kann.


    Ein Trainingskonzept durchgängig umzusetzen ist unfassbar schwer.

    Was fast genauso schwer ist, Trainer für zweite bzw. noch schwerer für dritte Mannschaften zu finden.


    Am wichtigsten ist es für alle Mannschaften Trainer zu haben, alles andere ist "schöner wohnen" und kann nicht konsequent umgesetzt werden.

  • Hallo Hoeness2,

    scheint überall gleichgeartet zu sein. Das mit dem Urlaub kann ich ja evtl. auch nachvollziehen. Bei uns geht es aber auch über 5 Wochen Abends und dann eben Samstag und Sonntag. Kann man schon mal machen. Verein bezahlt das gerne, und so richtig geschadet hat es den wenigsten ;-).

    Am genialsten ist, wenn man hört : Dafür haben wir die Spieler nicht (umsetzen von Trainingskonzepten). Deswegen gibt es ein Trainingskonzept, damit man die Spieler dafür -macht- (und sich entwickeln lässt), was das Konzept altersgerecht auch durchaus zulässt, und bei den (wenigen) die es umsetzen funktioniert es wunderbar.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Dieses "Riesenproblem" sich an einen Leitfaden zu halten mag ich langsam nicht mehr akzeptieren. Dieser Unwille und diese unerschöpfliche Unfähigkeit der Menschen macht mich irgendwie immer wieder fassungslos.

    Was ist eigentlich so schwer daran, sich als Verein hinzustellen und zu sagen: "Kuckt mal Trainer - Ausbildungspyramide - Alterstufen - so wird das gemacht." Das wäre doch ein schöner Anfang.

    Kann ja eigentlich nur daran liegen, dass entweder geglaubt wird man könne es besser oder sich nicht outen will ein Depp zu sein.

    Bei uns im Verein ist es unheimlich schwer dieses Thema überhaupt anzusprechen. Geschweige denn von anderen Trainern eine Aussage zu bekommen, ob sie das kennen oder sich gar daran orientieren. Jeder macht was er "denkt" und wenn, dann spricht man nur über einzelne Kleinigkeiten: welche Übung mal einer toll gemacht hat o.ä. . Antworten auf konzeptionelle Fragen sind dann so "das machst du schon", "das wird schon", "da sehe ich eigentlich keinen Bedarf" etc.

    Mir ist schon klar, wie man so ein Projekt langfristig und sensibel anpacken muss und wo wann wie Einfluss genommen werden kann um es mal umzusetzen und welche Risiken damit verbunden sind, aber WARUM ist das so?? Es wäre doch für alle eine ganz klare Hilfestellung und eine Verbesserung.

    Wahrscheinlich hätte ich das eher in den Frustabbau Thread schreiben sollen :)

  • Hallo Ersatzbank,


    Es ist gar nicht schwer für einen Verein sich hinzustellen und zu sagen: so ist das und so wirds gemacht. Es ist schwer das umzusetzen.

    Auch wenn der Verein alle Hilfestellungen anbietet.


    PS:

    Da Du ja Horst Wein Fan bist: Das Größte Hindernis ist nicht das Trainer neuen Ideen erstmal ablehnend gegenüber stehen, sondern auf die Anwendung Ihrer veralteten LEhrmethoden nicht verzichten können. ( Zitat sinngemäß)


    glaube das trifft es ganz gut

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Stehe bezüglich des sinngemäßen Zitats voll hinter dir. Nicht nur im Fußball. Alte Gewohnheiten hinter sich zu lassenund auf etwas neues tatsächlich einzugehen ist schwer.

    Aber das ist ja mein Punkt!

    Warum macht man nicht wenigstens den leichten Teil?!? Immer einen Schritt nach dem anderen. und der schritt vor der Umsetzung ist erst mal die Bekenntnis. Dann kann man daran arbeiten - und gerne auch daran scheitern! Aber man sollte doch annehmen, dass es machbar ist einfach mal zu beginnen.


    Aber selbstverständlich will ich nicht falsch verallgemeinern - ich kenne nicht so viele Vereine. Man möge meine Meinung zu diesem Thema bitte als meinen Einzelfall verstehen.

  • Hier geht es um Konzept und dessen Umsetzung. Ich habe über die 2,5 Jahre andere Vatertrainer und Jugendspieler bei mir als Co-Trainer begleitet. Die Jugendleitung steht voll hinter mir und dem Konzept. Solange die Trainer bei mir waren, fanden sie das auch alle klasse - haben sie zumindest gesagt ;) Teile verfolgen es als selbst verantwortlicher Trainer auch weiter - andere allerdings nicht. Jetzt gibt es aus meiner Sicht 3 Möglichkeiten:

    1.) sie einfach machen lassen

    2.) ihnen zu sagen, was einem auffällt (Herr Dueck hat da gerade wieder einen schönen Artikel dazu geschrieben)

    3.) sie rauswerfen und jemand Neues holen (siehe oben, hierzu Fehlen einerseits Ideen zur Gewinnung von Kinder- und Jugendtrainer - zumindest nach denen, die dem Konzept treu bleiben und es alleine auch umsetzen)


    Somit habe ich mich für 1.) mit hin und wieder einem "Kommentar" entschieden - musste auch immer wieder feststellen, dass selbst wenn man nach Feedback gefragt wird, dieses nicht gern gehört wird und schon gar nicht umgesetzt wird

  • Genau! Dein "1.)" ist doch voll ok.

    Im Vergleich zu gar keine Konzept hat nun mit deiner Variante jeder Neueinsteiger der Bock darauf hat die Chance auf Orientierung und besseren Einstieg. Das ist doch definitiv eine Verbesserung und Chance, der sich eigentlich doch kein Verein entziehen sollte.