Taktik auf Asche / Rasen

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  • Hallo zusammen,


    in der abgelaufenen Saison habe ich mit meiner Mannschaft eine sehr wechselhafte Statistik. Auf Kunstrasen (unser Heimbelag) haben wir einen Punkte Schnitt von ca 2,7 Punkten, auf Asche und Rasen nur von ca 1 Punkt. Wir kommen dank unseres Kunstrasens sehr über das spielerische, haben hohe Ballbesitzanteile. Diese auf den ungewohnten Plätzen auszuspielen, klappt aber oft nicht. Da fehlen uns dann andere Mittel. Für die kommende Saison stellt sich mir die Frage, was ich taktisch umstellen sollte, um erfolgreicher zu sein. Unsere Stärke auf Kunstrasen sollte nach Möglichkeit natürlich erhalten bleiben.


    Gibt es hier Trainer mit ähnlichen Erfahrungen, die sinnvoll umgestellt haben?
    Ich weiß, dass das wohl eine schwierig zu beantwortende Frage ist, aber ich bin froh über jede Inspiration!

  • Hallo zusammen,


    in der abgelaufenen Saison habe ich mit meiner Mannschaft eine sehr wechselhafte Statistik. Auf Kunstrasen (unser Heimbelag) haben wir einen Punkte Schnitt von ca 2,7 Punkten, auf Asche und Rasen nur von ca 1 Punkt. Wir kommen dank unseres Kunstrasens sehr über das spielerische, haben hohe Ballbesitzanteile. Diese auf den ungewohnten Plätzen auszuspielen, klappt aber oft nicht. Da fehlen uns dann andere Mittel. Für die kommende Saison stellt sich mir die Frage, was ich taktisch umstellen sollte, um erfolgreicher zu sein. Unsere Stärke auf Kunstrasen sollte nach Möglichkeit natürlich erhalten bleiben.


    Gibt es hier Trainer mit ähnlichen Erfahrungen, die sinnvoll umgestellt haben?
    Ich weiß, dass das wohl eine schwierig zu beantwortende Frage ist, aber ich bin froh über jede Inspiration!

    Grundsätzlich hat Kunstrasen andere Eigenschaften als normaler Rasen. Rasen verzeiht kleine Ungenauigkeiten eher als Kunstrasen das tut, stellt aber höhere Anforderungen an die Passqualität.
    Wobei man hier wieder einwerfen kann, dass sich auch Rasen in seinen Eigenschaften aufgrund von Feuchtigkeit, Länge und Tiefe unterscheiden kann.


    Ich denke folgende Grundsätze lassen sich ganz gut anwenden:
    - Auf Kunstrasen macht direktes Spiel deutlich mehr Sinn, als auf Rasen. Hier ist das Spiel mit 2 oder mehr Kontakten zu bevorzugen
    -Ballbesitzmannschaften profitieren eogentlich von Kunstrasen, aber das oft in diesem Zusammenhang vorkommende Pressing lässt sich auf Rasen besser spielen (da der Gegner für einen schlechten Pass eher bestraf wird)
    -Ein Belag, den ich kenne, auf dem spiele ich auch besser. Demensprechend würde ich (wie Goodie schon geschrieben hat) Testspiele oder Trainingseinheiten auf Rasen organisieren. Aber auch ein effektives Aufwärmen spielt bei der Gewöhnung an den Boden eine wichtige Rolle.

  • Constatin hat das schon ganz gut umrissen.


    Ich finde das Spiel auf Rasen sehr wichtig, weil das permanennte SPiel auf Kunstrasen und in der Halle Auswirkungen auf das Passspiel hat. Besonders, wenn der Trainer in diesem Bereich nicht überragend coacht.
    Das kann man bei nahezu allen Mannschaften beobachten, die überwiegend auf Kunstrasen spielen.


    Der KUnstrasen verzeiht viele Fehler in der Passstechnik.


    Auf Kunstrasen kommt eben auch ein (eigentlich zu) lascher Pass an, genauso, wie nur mit der Außenseite zum Nebenmann getrullerte Bälle. Ebenso unsaubere Pässe über das Standbein, ohne den Körper aufzudrehen. Die Passentfernung im Kleinfeld/Halle begünstigt diesen Umstand.
    Die Bälle kommen an, aber es ist idR eben kein ausreichendes, schon gar kein gutes Passsspiel. Und ich meine ausdrücklich nicht Zusammenspiel.
    Aber man kann auf Rasen genauso direkt spielen, hier widerspreche ich dann doch Constatin. Aber man muss technisch eben in der Ballan-und Mitnahme und im Passsspiel gut agieren. Auf Rasen hat das technische Vermögen in diesen Punkten größere Auswirkungen, weil der Platz nicht "mitarbeitet", wenn man in der Technik ungenau ist.


    Eigentlich ist Rasen auch eine gute Möglichkeit, um das technische Vermögen der Spieler in diesen Punkten mal zu überprüfen.


    Ich mache gerne viele Freundschaftsspiele. Wer einen Rsen als Spielstätte anbietet, zu dem fahren wir hin.



    Asche ist wiederum etwas anderes. Hier braucht man idR einen Kontakt mehr, um den Ball konrollieren zu können. Dadurch wird das ganze Spiel langsamer, man braucht mehr Platz: das Verteidigen wird einfacher. Das begünstigt die schlechtere Mannschaft.
    Eigentlich muss man hier einfachen Fussball spielen, um die besten Erfolgschancen zu haben - analog zu Spielen auf Schnee oder extremem Matsch. Eine andere Aufstellung wählen - die Außen im Mittelfeldbereich bespielt man kaum - und dann auf Zweikämpfe und zweite Bälle gehen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Danke für die Hinweise. Das war genau das, was ich mir vorgestellt habe.
    Über den Aspekt mit der Passqualität hatte ich mir noch keine so detaillierten Gedanken gemacht, finde die Überlegungen aber schlüssig.
    Freundschaftsspiele auf Rasen sind schon geplant, da könnten wir aber sicher noch mehr machen.
    Die Ideen zur Asche finde ich gut. Hatte auch schon überlegt, da mehr mit langen Bällen zu operieren, aber dazu fehlt mir oft ein robuster, kopfballstarker Stürmer, der die Bälle gewinnen bzw. festmachen kann. Eine Änderung des Systems ist vielleicht wirklich hilfreich. Normalerweise agieren wir in einem 4-4-2 flach. Fändet ihr es sinnvoll, da im Mittelfeld für die Aschespiele auf Raute umzustellen? Das müsste dann natürlich auch trainiert und erprobt werden...

  • Kunstrasen ist nicht gleich Kunstrasen.... gibt welche mit Sand gefüllt...es gibt welche, die werden bewässert...etc.... ist in etwa so, wie der Unterschied trockner Rasen im Sommer und pitschnasser Rasen im Herbst....also ist da auch schon Gewöhnungszeit notwendig....

  • Nach meiner Erfahrung profitieren auf Asche vor allem Mannschaften, die viel bolzen und über den Kampf kommen. Auch Underdogs haben bessere Chancen, weil die Vorteile von spielstarken Mannschaften geringer ausfallen. Dadurch dass der Ball schwerer zu kontrollieren ist, bekommt die verteidigende Mannschaft schneller Zugriff und es kommt zu vielen Zweikämpfen. Das kann gerade für Mannschaften von Vorteil sein, die physisch stark sind und/oder im Angriff auf direktes Spiel, Standards, Zufall und individuelle Momente setzen. Zudem ist es auf Asche meist schwerer die Initiative zu übernehmen und das Spiel zu gestalten. Die Fehlerquote ist dabei einfach höher als auf Rasen und Kunstrasen, so dass man anfälliger für Pressing und schnelles Umschalten wird. Wir spielen als D-Jugend auf Asche taktisch aber nicht anders als auf anderen Untergründen, da Ausbildung und eigene Spielidee in dem Alter für mich wichtiger sind.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Als Trainer könntest du dich auf Kunstrasen und Hartplatz konzentrieren und die 2 Rasenspiele herschenken und trotzdem aufsteigen - als Spieler, der auf Hartplatz und Kunstrasen groß geworden ist, sage ich aber, dass jedes Rasenspiel eine wahre Freude war - lass deine Spieler Freude haben ☺

  • Wir spielen als D-Jugend auf Asche taktisch aber nicht anders als auf anderen Untergründen, da Ausbildung und eigene Spielidee in dem Alter für mich wichtiger sind.

    Mal ganz bewusst als offene Frage gestellt:
    Ist es nicht der Spielintelligenz förderlich, wenn ich erlerne/erkenne, dass man seinen Fussball den Bedingungen anpassen muss? Also vor allem, wenn es in Extreme geht.
    Dass man eben zB auf kleinem SPielfeld mit Schneeboden weniger klein-klein und Dribblings praktizieren kann, als auf einem riesigen Rasenteppich?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Grundsätzlich finde ich schon, dass es für die Spielintelligenz nur förderlich sein kann, auf unterschiedliche Plätze reagieren zu müssen.
    Nochmal zu der Asche Thematik:
    Haltet ihr es für sinnvoll, vor Spielen auf Asche im Training Spielformen mit zwei Pflichtkontakten durchzuführen, damit man sich eben zwingt, den Ball zuerst zu verarbeiten, bevor man ihn weiter spielt? Die verteidigende Mannschaft hätte es so zudem leichter ins Pressing zu kommen, wie das ja auch auf der Asche der Fall wäre...