Aderlass in der A-Junioren/Motivation U18/17

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  • richtig.
    Wird aber nicht so einfach, wie gedacht.

    Ist doch wie immer...
    die Aufgeschlossenen bilden sich eh fort, besuchen Kurse, kaufen Bücher und lauschen auch gerne Erfahreneren
    und die anderen wissen es eh besser, die fühlen sich ggf. belehrt oder schlimmeres.


    Und wenn man diese "Kollegen" in die Lehrgänge nötigt (weiterbeschäftigung nur noch mit Trainerschein) sitzen sie gelangweilt in der Ecke und denken sich ihren Teil.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Hab zu dem Thema im März eine interessante Abmeldung eines Spielers meiner A-Jugend bekommen, die die ganze Thematik eigentlich recht gut beschreibt:


    "Hi ihr beiden,


    ich habe mich nach langer Überlegung dazu entschieden mit Fußball ab sofort aufzuhören. Die Gründe dafür sind dass mir das einfach alles zu viel wird mit Schule, jetzt werde ich auch noch im Krankenhaus arbeiten gehen, meine Freundin und halt Pumpen (5-6 mal die Woche Fitnessstudio). Ich musste mich dann halt schweren Herzens gegen Fußball entscheiden. Man kann halt leider nicht alles machen. Und ich kann euch einfach nur sagen, dass das rein gar nichts mit euch Trainern oder der Mannschaft zu tun hat. Ganz im Gegenteil ich fühle mich in der Mannschaft sehr wohl und ihr seid super Trainer & habe viel bei euch gelernt. Hätte wahrscheinlich schon längst nach letzter Saison aufgehört mit Fußball, hätte ich nicht gehört dass die alte "B1" wieder in Form der neuen "A1" zusammen kommt...
    Und es ist halt so dass sich es so entwickelt hat bei mir, dass Fußball nicht mehr so einen hohen Stellenwert hat wie damals, wie z.B. ist mir Pumpen wichtiger geworden. Und denkt jz nicht, ich höre auf wegen Pumpen. Das stimmt nämlich nicht. Ich gehe schon seit 1 1/2 Jahren jetzt ins Gym und spiele (spielte) parallel Fußball. Aber jz klappt das halt nicht mehr, es ist alles zu viel geworden, wie schon oben erwähnt. Ich hoffe ihr zeigt Verständnis für meine Entscheidung.
    Ich werde trotzdem die A1-Weltmannschaft krass vermissen.
    Bin der Meinung, dass ihr diese Saison sehr viel erreichen könnt, und glaube an euch!
    Viel Erfolg! & Danke für alles!
    Man sieht sich!



    PS: liest den Text bitte der Mannschaft vor. Mir ist wichtig dass auch sie meine Gründe wissen."


    Kam natürlich per WhatsApp. Dass beschreibt die aktuellen 18 - Jährigen ebenfalls ganz gut.

  • Butze: Ja, da ist sie, die Problematik. Per WhatsApp gesendet, unverbindlicher geht es nicht, und dann noch nicht mal in der Lage, das den Kumpels selber zu vermitteln. Und noch ein paar Sprüche dazu, Allgemeinplätze, im Prinzip nett gemeint, aber März bedeutet ja mitten in der Saison... und wenn die Weltmannschaft dann in Unterzahl antritt, werden die verbleibenen Nasen sich darüber sehr freuen.


    Das "Ich" rückt da in den Mittelpunkt, vielleicht noch ein paar Konflikte im Team, die ja bei 20 Teilnehmern unvermeidlich sind, nix Großes, aber manchmal ärgert man sich eben. Muss man alleine eben nicht. Zum Pumpen kannst Du gehen oder auch nicht, interessiert keinen außer Dir selbst.


    Da spielt auch die hier so oft gepriesene Perspektive oder Qualität wohl eher eine untergeordnete Rolle. Denke ich jedenfalls. Die beschleunigt das nur, bei miesem Training wäre er in der B gegangen. Wenn dieser Einstellungswechsel weg vom Mannschaftsgefüge hin zum unverbindlichen Einzelsport kommt, kann man vermutlich nix mehr machen. Dann kommen die Telefonate, wenigstens noch Samstag zu spielen, kein Training mehr usw. Aber das ist doch am Ende nicht zielführend, nur aufschiebend...


    Wie kann ich möglichst viele Jugendliche vom Mannschaftssport begeistern? Viel früher mehr Verantwortung übertragen? Dinge veranstalten, die alleine eben nicht gehen? Wie kann ich frühzeitig erkennen, wer diese Richtung gehen wird? Kooperieren mit anderen Sportarten/Fitnessbuden? Wie bekomme ich einen jungen Menschen dazu, verbindliche Vereinbarungen einzugehen und einzuhalten?

  • so wie du @Manndecker hab ich den Text von @Butze auch gelesen.
    Teamsport vs. Selbstoptimierung?
    In unserer Gesellschaft trifft man mehr und mehr Selbstoptimierer und diverse Antisoziale Varianten und Abspaltungen davon. Es ist schwer diesem zu entgehen.
    Ich versuche einfach mit allem was ich für das Team mache, die entsprechenden Werte für ein angenehmes Miteinander vorzuleben. Mehr kann da kaum getan werden.
    Leider sieht man von Ronaldo nie seine Rede in der Kabine nach dem EM-Gewinn, sondern immer nur das ego-zeug. Der wahre Leader kann nur im Team existieren und nicht allein und genauso die teamplayer. Der Einzelkämpfer ist halt eher so der Leader ohne Follower.