Liegt es an uns Trainer?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • @Coach_Carter
    Ja, es scheint wirklich an dir zu liegen.
    Deine Erwartungshaltung und die Antwort auf die Fragen: "was wollen die F Kinder?", "was können die überhaupt leisten?" ,...
    liegen zu weit auseinander. Daher die Spannung. Diese verstärkt sich dann noch weiter, wenn Eltern in diese Kerbe schlagen.
    Leistungsträger, Videoanalyse, miteinander spielen,... das gehört nicht in den KiFu.
    Entspanne dich. Mache einen Lehrplan für die Jungs, angelehnt an das Leistungsvermögen.
    Koordination, Technik, Spaß!!!,..
    Spielformen sollten einen Großteil des Training ausmachen.
    Kleine Gruppen max. 3:3.
    Rotation auf allen Positionen...
    Wenn du das und noch mehr beachtest, bleibt kaum Platz für Spielendergebnisse.
    Das Ergebnis eines Spiels ist nur das Verhältnis zwischen zwei Mannschaften zu einem Zeitpunkt x, beeinflusst durch viele unvorhersehbare Ereignisse. Darum geht es nicht im KiFu.
    Es geht um die Entwicklung eines jeden einzelnen in deiner Mannschaft.
    Wohlweislich, dass viele hohe Niederlagen auch nicht förderlich sind. Aber da muss man manchmal durch und hier und dort Stellschrauben ziehen. Aber darum ging es dir ja nicht.

  • Anscheinend hast du recht das es an mir liegt. Wir spielen 4:4 im Training, das werde ich wohl auf 3:3 reduzieren. Wie erstelle ich so einen Lehrplan, bzw wie soll sowas aussehen, welche Inhalte?

  • Lege für jedes Monat Schwerpunkt fest welche du dann in 3-4 Trainings in diesem Monat umsetzt. Damit bist du schon mal aus der Gefahr das Training immer am letzten Spiel auszurichten. Gleichzeitig kannst du, wenn etwas nicht klappt im nächsten Training nochmal den selben Schwerpunkt einbauen. Wenn es gut klappt variierst du innerhalb des Schwerpunktes und machst z.B. beim Schwerpunkt 1gg1 einmal frontal und einmal Gegner im Rücken.


    Aber sei die bewusst. In der F geht es nicht um Perfektion. Es geht um kennenlernen und jedes Kind nimmt unterschiedlich viel mit. Dennoch hilft ein breiter Erfahrungsschatz den Kindern das nächste mal selbstständig Lösungen zu finden.


    Die Zeitschrift Fussballtrainer Junior hatte mal so einen Plan für F bis D Jugend. Einfach mal im Archiv suchen.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Finde es leider nicht......

    Das war im Juniheft 2016.


    Und auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: So wie ich das alles lese, glaube ich nicht, dass eine designte Trainingsänderung deine Situation verändern wird. Wenn Du die Luft nicht rauslässt und aufhörst Druck auszuüben verändert sich nichts. Lass die Jungs kicken und freue dich. habe spaß, sorge für geordneten Trainingsablauf. Hör auf zu verbessern. Gib keine Tipps mehr. verlange keine Umsetzungen. usw usw... - Das wäre mein Rat.

  • Ich habe wie die Vorredner auch den Eindruck, dass es sinnvoll wäre, wenn du dich mit Ideen für die Altersklasse nochmal etwas ausgiebiger auseinandersetzt und versuchst, dich darauf einzulassen. Das muss dann aber auch nicht unbedingt heißen, dass ihr gleich mehr Spiele gewinnt - und ist aber auch nicht das Ziel. Einzelne momentan gute und ggf. akzellerierte Spieler machen unheimlich viel aus. Hättest du einen davon und der würde jedes Spiel ein paar Tore schießen würden die Ergebnisse vielleicht schon anders ausfallen. Hast du keinen davon, dann ist das halt so. Aus eigener Erfahrung: auch mit vielen Niederlagen in der Altersklasse kann der Spaß erhalten bleiben und es können nachher ordentliche Fußballer dabei rauskommen.


    Bei den Erfolgserlebnissen würde ich hinterfragen, wie sehr das Spieler tatsächlich stört und wie sehr es dich und Eltern stört. Eventuell gibt es ja Möglichkeiten, für Erfolgserlebnisse zu sorgen, etwa mal mit einem Freundschaftsspiel gegen ähnlich ergebnismäßig schwache Gegner.

  • Zitat von Ersatzbank

    Hör auf zu verbessern.

    @Ersatzbank, das ist mir dann schon wieder auf der anderen Seite vom Pferd gefallen. Ich würde schon immer gezielt trainieren in dem Sinn, dass die Kinder sich fußballerisch sukzessiv verbessern. Dazu trägt nur allzu ausgeprägtes Ergebnisdenken nichts aus.


    In der F geht es um die fußballerischen Basics. Dazu gehört Koordination, dazu gehören 1:1, Ball-Führung, Schusstechnik, Finten, Passen (technische Ausführung). Da setzt du durch spielnahe Trainingsübungen Schwerpunkte. Da es nichts Spielnäheres gibt als ein Fußballspiel, ist ein Spiel das beste Training und du versuchst, die Kinder zu animieren, diese Dinge, die du gerade schwerpunktmäßig einübst, auch im Spiel auszuprobieren; auch wenn das dann anfangs gelegentlich noch schiefgeht und deswegen auch Spiele verloren werden, lobst du sie fürs Ausprobieren und motivierst sie immer wieder dazu. So können die Kinder nach und nach bestimmte Dinge durch Trainieren und Ausprobieren sich aneignen; davon werden sie nachhaltig profitieren, während ein gutes Ergebnis ganz schnell wieder vergessen ist.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • @Ersatzbank, das ist mir dann schon wieder auf der anderen Seite vom Pferd gefallen. Ich würde schon immer gezielt trainieren in dem Sinn, dass die Kinder sich fußballerisch sukzessiv verbessern. Dazu trägt nur allzu ausgeprägtes Ergebnisdenken nichts aus.


    In der F geht es um die fußballerischen Basics. Dazu gehört Koordination, dazu gehören 1:1, Ball-Führung, Schusstechnik, Finten, Passen (technische Ausführung). Da setzt du durch spielnahe Trainingsübungen Schwerpunkte. Da es nichts Spielnäheres gibt als ein Fußballspiel, ist ein Spiel das beste Training und du versuchst, die Kinder zu animieren, diese Dinge, die du gerade schwerpunktmäßig einübst, auch im Spiel auszuprobieren; auch wenn das dann anfangs gelegentlich noch schiefgeht und deswegen auch Spiele verloren werden, lobst du sie fürs Ausprobieren und motivierst sie immer wieder dazu. So können die Kinder nach und nach bestimmte Dinge durch Trainieren und Ausprobieren sich aneignen; davon werden sie nachhaltig profitieren, während ein gutes Ergebnis ganz schnell wieder vergessen ist.

    Ich schrieb das, weil ich vermute es idt einfach zu viel, was dort auf die Kinder hereinprasselt. Die lernen das aber alles auch ohne "Text".

  • Hallo zusammen,


    habe jetzt am Wochenende beim Spiel einfach mal nichts gesagt nur kurze kleine Anweisungen, und siehe da wir haben das Spiel haushoch gewonnen, wobei der Gegner um einiges schwächer war. Ich glaube den Ansatz zur Problemlösung gefunden zu haben....mal sehen wie sich das nun auf das Training auswirkt

  • Hallo zusammen,


    habe jetzt am Wochenende beim Spiel einfach mal nichts gesagt nur kurze kleine Anweisungen, und siehe da wir haben das Spiel haushoch gewonnen, wobei der Gegner um einiges schwächer war. Ich glaube den Ansatz zur Problemlösung gefunden zu haben....mal sehen wie sich das nun auf das Training auswirkt

    Naja, wir hatten am Wochenende auch einen sehr schwachen Gegner. Da musste ich auch nichts sagen...
    Wenn der Gegner aber sehr gut organisiert ist, und ich nichts sage, dann versinken meine im Chaos...das hatte ich z.b. bei einem Turnier vor kurzem...


    Erzähl demnächst mal wie diese herangehensweise gegen einen sehr starken Gegner funktioniert hat....

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Hallo zusammen,


    habe jetzt am Wochenende beim Spiel einfach mal nichts gesagt nur kurze kleine Anweisungen, und siehe da wir haben das Spiel haushoch gewonnen, wobei der Gegner um einiges schwächer war. Ich glaube den Ansatz zur Problemlösung gefunden zu haben....mal sehen wie sich das nun auf das Training auswirkt

    dran bleiben! Geil!

  • Ich denke, es geht nicht darum, nichts zu sagen und quasi apathisch ein Spiel zu begleiten. Es geht vielmehr darum, das Spiel positiv anteilnehmend zu begleiten, den Kindern Raum für Fußball zu geben, sie immer wieder zu ermutigen, das Spiel anzunehmen.


    Es geht darum, konkrete Handlungsanweisungen zu unterlassen. Weil solche die Kinder einschränken, sie verunsichern, ihnen die Möglichkeit nehmen, selbstständig Erfahrungen zu machen und entscheidungsfähig zu werden.


    Heißt konkret: Keine konkreten Anweisungen à la "spiel zu Kevin" etc. aber viel Lob, immer wieder motivieren, den Kindern Freude am Fußball vermitteln.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Ich denke, es geht nicht darum, nichts zu sagen und quasi apathisch ein Spiel zu begleiten. Es geht vielmehr darum, das Spiel positiv anteilnehmend zu begleiten, den Kindern Raum für Fußball zu geben, sie immer wieder zu ermutigen, das Spiel anzunehmen.


    Es geht darum, konkrete Handlungsanweisungen zu unterlassen. Weil solche die Kinder einschränken, sie verunsichern, ihnen die Möglichkeit nehmen, selbstständig Erfahrungen zu machen und entscheidungsfähig zu werden.


    Heißt konkret: Keine konkreten Anweisungen à la "spiel zu Kevin" etc. aber viel Lob, immer wieder motivieren, den Kindern Freude am Fußball vermitteln.

    Was du in diesm Fall glaube ich nicht verstehst, und deswegen deine durchaus richtige Meinung vertrittst ist, dass es den Betroffenen nicht immer möglich ist sich so zu reflektieren, dass sie diesen Unterschied erkennen. Daswegen ist es wirklich wichtig, dass Coach Carter sich erst mal zurück nimmt - selbst wenn es für den ersten Schritt noch das andere Extrem ist. Denn selbst das wird seinen Jungs gut tun.