1:1 nach Coerver

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  • Hi,


    ich mache momentan sehr gerne 1:1 Varianten nach Coerver im Training (F-Jugend), ich wollte bisher vor allem verschiedene Dinge erreichen:


    - den Mut 1:1 gehen (auch mit Aussicht die Situation zu lösen)
    - schnelles Umschalten nach Ballverlust/-gewinn
    - Präzision (eher kleine Tore)


    Ich merke auch, das die Kinder diese Spielform sehr spaßig finden und wenn ich in Stationen trainiere, dann wollen sie immer so schnell wie möglich an die 1:1 Station.


    Jetzt meine Frage, kennt jemand noch andere Variationen von Coerver?
    Ich habe jetzt vor allem die Beispiele auf der DFB Seite nachgemacht und teilweise auch ein bisschen verändert.


    Ziele wären im Moment (da dort Defizite herrschen):


    - kontrollierte Ballannahme und -verarbeitung
    - mehr Finten (im Moment versuchen die Kinderin 80% der Fälle durch "schnelles vorbei dribbeln" das Tor zu erzielen)


    Ich danke euch

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • In der F ist es meines Erachtens noch nicht so wichtig das Finten beherscht werden.
    Man kann sie schon lehren, weil die Kinder spaß dran haben und es gut die Koordination schult, aber kaum ein Kind wird diese im Spiel anwenden
    können. Wenn man es dann trotzdem sieht, ist es ja unsi schöner, auch wenn die Gegenspieler meilenweit entfernd waren :-).


    Das Problem mit den Coever Spielformen (auf der Seite des DFB) ist, das sie das 1 gegen 1 isoliert trainieren, also losgelöst von jedem Kontext eines Spieles.
    Es hat zwar seine Berechtigung aber ich würde das Training unbedingt mit Spielformen erweitern die mehrere Spieler enthalten, aber bei denen Trotzdem das 1 gegen 1 immer wieder gefordert ist.
    Hierbei wird dann gleichzeitig die Wahrnehmung geschult und es können kreative Lösungen gefunden werden. Beispiele wären:
    - grünes Feld: 2 gegen 1 nach Horst Wein. Für ein paar Durchgänge verteidigt jeweils 1 Spieler eine Linie, dann wechseln die Aufgaben
    - rotes Feld: 1 gegen 1 mit Wandspieler, nach Ballgewinn geht es natürlich sofort weiter. Der Wandspieler soll immer helfen.
    - gelbes Feld: Anspieler zu Anspieler im 1 gegen 1

    Es soll immer über die Linie gedribbelt werden, bzw. auf dem gelben Feld wird ein Punkt erzielt wenn man beide Außenspieler einmal angepasst hat.
    Variieren würde ich die Spielformen mit verschiedenen Feldformen und Zielflächen: vertikale Dribbeltore, Minitore, Jugendtore, seitliche Kontertore, Dribbeldreiecke und -vierecke, Kegel zum umpassen etc..
    Auf dem gelben Feld kannst du die Anspieler in Ecken gegenüber stellen(schwerer) oder sich frei bewegen lassen (einfacher). Du kannst sie auch einschränken indem sie sich immer hinter Passtoren anbieten müssen.
    Damit müsstest du auch gleich die Ballkontrolle mit bearbeiten, da es besonders bei dem roten und gelben Feld sehr auf eine Mitnahme mit dem richtigen Fuß und in die richtige Richtung ankommt. Das würde ich hier auch coachen.
    Die größte Freude gibt es jedoch, wenn ein Ball im Netz Zappelt. Lieber schnell mit Toren spielen.


    Ein 2 gegen 2 auf Minitore eignet sich auch hervorragend um das 1 gegen 1 zu schulen, da immer erst eins gewonnen werden muss bevor man eine Überzahl hat.
    Ich hoffe dir nützen diese Anregungen, :)

  • @Skriwer


    Vielen DANK! Die drei Varianten sehen doch schonmal sehr cool aus. Werde ich mal ausprobieren.



    Hast du die Beispiele von einer bestimmten Seite oder gerade selbst erstellt?


    Danke in jedem Fall. Sehr hilfreich!

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Da ich gerade keine Möglichkeit habe Bilder zu erstellen beziehe ich mich auf obige. Welche mir sehr gut gefallen und ich in dieser Form auch noch nicht probiert habe.


    Ich würde in der gelben Variante die grünen Anspieler durch Minitore ersetzen. Anschließen steht der Angreifer auf der einen (langen) Seite und der Verteidiger (mit Ball) gegenüber. Nach einem Zuspiel des Verteidigers startet das 1gg1 auf eine beliebige Seite. Ballannahme und Tempo sind hier entscheidend.


    - Ebenso kannst du beide Spieler von der selben Seite starten lassen und das Zuspiel erfolgt über einen festen Zuspieler. Frontal, von der Seite oder von hinten. Deiner Fantasie kannst du freien Lauf lassen. Gerade die Ballmitnahme, das Lösen vom VT und die Entscheidungsfindung stehen hierbei besonders im Fokus.


    Hoffe ich konnte es ausreichend erklären.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @Skriwer: Welche Nutzungsbedingungen hat das fussballtraining Grafikprogramm? Unter deinem Link habe ich dazu leider nichts gefunden - beim Vorgänger wäre es eine Copyright-Verletzung gewesen, sofern nicht genehmigt durch den Urheber.

  • Hmm, ich weiß es nicht. Ich bin ehrlich gesagt davon ausgegangen, dass das Programm dafür gedacht ist.
    Wozu sollte ich das Programm sonnst benutzen? Um mir selbst Bildchen zu malen ist es viel zu Aufwendig, da nehm ich lieber einen Zettel und einen Stift.
    Außerdem will ich ja nichts Verkaufen was denen gehört. Ich denke aber schon (jetzt wo ich darüber nachdenke) das die in ihren AGBs to verbieten, dass man ihr Material ohne schriftliche Erlaubniss verbreitet. Ist eigentlich standart.
    Naja in solchen Fällen heißt es dann bei mir aber: Wo kein Kläger...


    @totog Naja die sache mit den Anspielern hat schon ihren Sinn. Hier geht es darum das die Kinder lernen wie man vernünftig an einem Gegner, den man im Rücken hat vorbei kommt, bzw. mit dem ersten Kontakt sich den Ball so legt, dass man den Gegner Überspielen kann oder sich Freiläuft und dann direkt aufdreht. Nach der Aktion gilt es sich sofort wieder abzusetzen um einen erneuten Pass zu bekommen. Ständiges orientieren und freilaufen im Raum, gepaart mit vielen Zweikampf Aktionen. Den Ball frontal zugespielt zu bekommen und dann in seitlicher Bewegung einen Zweikampf zu führen ist eine ganz andere Situation.
    Es geht auch einiges an Dynamik in der Spielform verloren. Ich muss aber zugeben, das es warscheinlich für F-linge zu kompliziert und nicht altersgemäß ist. Bei meiner jetzigen Truppe(E-Jugend, 2006) geht da aber schon voll die Post ab.
    Deshalb sollte man auch viele Pausen einbauen, oder im Stationstraining noch ein Paar entspannte Stationen haben.

  • Ich finde deine Übungen auch Klasse. Meine Erfahrungen sind einfach das in der F und auch bei jungen E Spielern zuerst die Ballmitnahme und das 1gg1 gerne noch etwas entkoppelt sein dürfen. Das geht natürlich mit dem Verlust an Dynamik einher den du ansprichst.
    Ich kann aber auch hier alle Varianten aus dem Spiel einbeziehen. Anspielen aus allen Richtungen, eigenes Andrbbeln, usw..


    Ich habe deine Übungen bisher noch nicht probiert, für mich ist dies aber die Steigerung mit Passoption und Gegnerdruck bei der Annahme. Ist dann natürlich auch mit mehr Dynamik verbunden.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

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    - (Quelle: paderball.com)