10 Jahre FairPlayLiga - Eine Rückschau und eine Idee wie es weiter gehen "könnte".

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  • Und wer daran nicht teilnimmt, darf den ehrenamtlichen (!) Trainerjob dann nicht ausüben? So wünschenswert das auch wäre: Was man nicht wirkungsvoll sanktionieren kann, kann man auch nicht anordnen.

    Ich verstehe deine Bedenken, aber wie auch bereits andere geschrieben haben, ist es den Trainern durchaus zuzumuten einen Nachmittag für eine solche Veranstaltung zu "opfern", wenn sie sich sowieso schon bereit erklärt haben jede Woche 5 bis 10 Stunden für Trainings- und Spieltage aufzuwenden.

    Sollte dies eine zu hohe Hürde für den designierten Trainer sein, so sollte er die Mannschaftsbetreuung lieber jemand anders überlassen.

    Meine Meinung.

  • Meiner Meinung nach hat sich die Fairplay-Liga großenteils bewährt.


    Problematisch ist für mich nur die dritte Regel "Die Kinder entscheiden selbst". Hört sich gut an, aber funktioniert nach meiner Erfahrung nur so, dass die Trainer der beiden Teams gemeinsam diesen Prozess der Entscheidungsfindung gut leiten.


    Bei uns läuft das nach der Linie, dass, wenn nicht gerade ein wirklich grobes Foul passiert ist, im Zweifelsfall das Spiel weiterläuft. Jeder Standard nimmt den Kindern ja auch Spielzeit, aber die Kinder sollen möglichst viel Fußball spielen. Die Kinder akzeptieren meiner Erfahrung nach diesen Grundsatz und es gibt bei uns so gut wie nie Diskussionen.


    Am WE habe ich aber erlebt, wie es auch laufen kann. Auf einem E-Jugend-Turnier, das ich als entspannter Zuschauer beobachtet habe, wurde die dritte Regel ganz anders gehandhabt. Das heißt, dass, wenn ein Kind einen Freistoß fordert, es diesen in der Regel auch bekommen hat. Die Folge waren ständige Spielunterbrechungen, ständige Diskussionen zwischen den Kindern und einmal sogar fast handfester Streit zwischen einem Trainer und einem Vater. Das war eigentlich ein Turnier mit guten Spielen, aber die Handhabung der dritten Fairplay-Regel hat den Spaß beim Zuschauen doch erheblich gedämpft.


    Meiner Meinung nach kann die dritte Regel prinzipiell gut funktionieren. Aber nur wenn es durch die Trainer eine gemeinsame klare und möglichst großzügige Linie, die möglichst viel laufen lässt, gibt.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Große Anpassungen am Text gab es nicht ;)

    2017 siehe

    10 Jahre FairPlayLiga - Eine Rückschau und eine Idee wie es weiter gehen "könnte".


    2018: Brief des BFV an die Trainer

    "Fair Play Liga

    Liebe Sportfreunde,

    mit diesem Schreiben möchte ich im Namen des Bayerischen Fußball-Verbanden die Gelegenheit zum

    Jahresende nutzen und mich bei Ihnen, den Trainer/innen der F-Jugend-Mannschaften in Bayern, für ihr

    ehrenamtliches Engagement herzlich bedanken.

    Wir wissen, dass gerade im U9-Bereich eine intensive Betreuung der Kinder wichtig ist, um fußballerische, aber

    auch soziale Grundlagen für die Zukunft zu schaffen. Nur so können die Juniorinnen und Junioren nachhaltig für

    den Fußballsport begeistert werden. Der Junioren-Fußball befindet sich in Mitten von einigen Herausforderungen.

    Ressourcenknappheit in Metropolregionen, strukturelle Probleme in ländlichen Gebieten aber auch eine Vielfalt

    anderer Freizeitangebote sind hier nur einige wenige Stichpunkte. Aus diesem Grunde ist es umso wichtiger,

    dass die jungen Kinder schön früh an den Fußball gebunden werden und diesem über einen langen Zeitraum

    erhalten bleiben. Hier nehmen gerade die Trainer/innen im Frühstadium einer Laufbahn einen hohen Stellenwert

    ein.

    Auch die Verbände haben erkannt, dass der Fußballsport hier und da neue Wege gehen muss, um den

    Entwicklungen in der Gesellschaft standzuhalten. Aus diesem Grunde wurde 2013 die Fair Play Liga im F-Jugend-

    Bereich eingeführt. Eine Spielform mit großem Nutzen, aber auch mit der einen oder anderen Herausforderung

    für alle Beteiligten.

    Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Mannschaften ein frohes Weihnachtsfest und verbleibe mit den besten

    Wünschen für 2019

    Ihr

    Florian Weißmann"

  • Im Zuge der FairPlayLiga ist es ja auch wünschenswert, dass die Spiele nicht sehr einseitig sind. Also ein 10:0 oder ähnliches soll ja durch beide Trainer vermieden werden. Ist dies auch irgendwo offiziell niedergeschrieben oder ist das ein ungeschriebenes Gesetz?

  • Das ist ja ein uraltes Problem. Wie will man das verhindern? Gerade bei den ganz kleinen reichen ja ein, zwei Spieler, die schnell sind und schon ganz gut dribbeln können, und dann fällt gegen Mannschaften, wo die Kids noch Probleme mit dem Geradeauslaufen haben (von rückwärts will ich gar nicht reden), ein Tor nach dem anderen. In der G/unteren F gibt es auch etliche Teams, die gerade anfangen. Was will man da machen? An einem Spielfest, wo die Situation wie oben ist, den "Mini-Messi" nicht einsetzen? Keine Lösung, zumal man vorher oft nicht weiß, wie weit der Gegner ist. Das Einzige, was mir da immer einfällt, ist Mannschaften mischen. Ich habe aber praktisch noch nie erlebt, daß das praktiziert wird, was daran liegt, daß 99% der Trainer das nicht wollen (egal ob "schwaches" oder "starkes" Team).

  • Mein Bambini-Minimessi konnte einfache Anweisungen schon gut umsetzen: Tore nur noch mit dem schwachen Fuß oder keine zwei Tore hintereinander... Auch die Angabe, wer das nächste Tor schießen soll, setzt ne G1 die nicht unter Druck steht, um. Einfach mal im Training ausprobieren. Und ein Minimessi kann auch mal ins Tor!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Bei uns wurde die FPL vor ungefähr 6 Jahren eingeführt und ich bin froh dass es sie gibt. Nach so vielen Jahren habe ich aber auch die Erkenntnis, es gibt Vereine wo die FPL gar nicht nötig wäre weil alle Beteiligten sich eh fair benehmen.

    Und dann gibt es die unbelehrbaren, da hat man Stress ob mit oder ohne FPL. So ist das halt aber trotzdem danke ich es ist gut sie zu haben.


    Das einzige Problem was ich erst später erkannt habe, ist die Schiedsrichterei.

    Mein Sohn war 10 Jahre als er mit Ausnahmegenimigung an der Schiedsrichterausbildung Teil nehmen durfte.

    Praktisch ist das ein Problem, die Fussballkinder werden Stück für Stück an die Regeln heran geführt. Ein Jungschiedsrichter muss sofort mit mindestens E Jugendregeln pfeifen wenn die Ansetzung nicht so gar in der D Jugend statt findet.

    Das ist für viele junge schiris ein Riesen Druck. Leider bekommen sie nicht mehr die Chance langsam rein zu kommen, so wie ihre Spielerkollegen.

    Das wiederum schreckt noch mehr interessierte Kinder vom Schiedsrichterwesen ab.


    Gruß Peter