Was gibt man einer F-Jugend mit ins Spiel?

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  • In unserem Verband wird in der F-Jugend 1:5 gespielt.


    Ich habe mich unlängst mit einem bekannten F-Jugend-Trainer unterhalten, der sich darüber beklagte, dass er mit seiner F-Jugend in letzter Zeit häufig hoch verliert. Auf meine Frage, worauf er das zurückführt, meint er - vereinfacht zusammengefasst -, dass ein Grund sei, dass die Jungs nicht passen. Die Dribbler würden sich allzu oft festrennen und dann gehe der Ball halt verloren. Die für die Verteidigung vorgesehenen Spieler würden sich außerdem "hintenreinstellen" und bei gegnerischen Angriffen förmlich überrannt.


    Meine - ihn zu den Dribblern nicht ganz zufriedenstellende - vorsichtige Antwort war, dass es doch eigentlich gut sei, wenn er Kinder habe, die sich etwas zutrauen. Er meinte, dass es aber nicht gut sei, wenn sie permanent den Ball verlieren. Man übe nun im Training zu Beginn den einfachen Pass (was ja auch erstmal nicht vollkommen verkehrt ist). Zu den Abwehrspielern meinte ich, dass es doch möglich sein könne/müsse, die hinteren Spieler dazu zu bewegen, nach vorne zu gehen. Es sei doch grundsätzlich gut, dass alle Kinder angreifen und alle Kinder verteidigen sollten. Das klang dann wahrscheinlich für den Trainer mehr nach Anarchie auf dem Platz. Einfache Erklärung für die Niederlagen könnte - so mein Eindruck - sein, dass in dieser Mannschaft einfach nicht so viele starke Spieler spielen.


    Trotzdem aber nun meine Frage.


    Welche Vorgaben kann man - unabhängig von Trainingsinhalten - denn allgemein einer F-Jugend für das Wettspiel auf den Weg geben?


    - Ich denke, dass man allgemein es Kindern nicht verwehren sollte, weiter den Weg in das 1:1 zu suchen. Außerdem könnte man die Vorteile eines Zusammenspiels ansprechen.


    - Ich persönlich denke weiter. dass man eine gewisse Grundformation durchaus vorgeben könnte, z. B. die von Andre´ in der Halle vorgeschlagene Würfel-5. Ich denke auch, dass man vorgeben kann, dass alle bei Angriffen und Verteidigen mitmachen, unter Beachtung der grob zugewiesenen Zuordnung.


    Was aber wären noch für Spielvorgaben/Anregungen allgemeiner Art in der F-Jugend denkbar? Gibt es Grundregeln, die zwingend für das Wettspiel an Kinder weitergegeben werden müssen oder ergeben sich viele ansprechbare Punkte aufgrund der zunehmenden Praxis praktisch von selbst? Dass es endlos viele Punkte gibt, die man individuell ansprechen kann, ist natürlich sowieso klar. Oder sind wieder soooo viele allgemeine Vorgaben wichtig, dass das den Rahmen sprengen würde?



    Ich frage das auch, weil ich vor einigen Jahren eine F-Jugend betreut habe und mich gefragt habe, ob man den Kindern nicht viel mehr allgemeinen Input für das Spiel mitgeben müsste als die wenigen oben genannten Punkte ? ?( In ein bis zwei Jahren würde ich dann auch mit meiner jetzigen Bambinigruppe F-Jugend spielen und natürlich auch deshalb für feedback dankbar.

  • Das sie das 1 gegen 1 suchen ist nicht nur gut, sondern sehr gut. Wenn sie dabei den Ball verlieren ist das egal, selbst wenn direkt ein Gegentor fällt!
    Spielforgabe à la Position kannst du machen, muss aber nicht sein, es sollte jedoch immer der hinweis kommen: "Wir wollen alle gemeinsam angreifen und alle gemeinsam verteidigen."
    Das schlimmste ist es, wenn ein Stürmer vorne immer duch einen hohen Ball aus der Abwehr bedient wird und die beiden Spieler sich nicht bewegen.


    Taktische Anweisungen die Kinder Verstehen, auch in der F sind unter Anderem folgende. Diese sollte im Training auch immer wieder angesprochen werden, am besten werden sie wie bei Horst Wein über Fragen erarbeitet.
    Vor dem Spiel kann man die Kinder dann immer mal wieder daran erinnern:



    - dem Ball entgegen gehen
    - den Ball nicht (am Körper) vorbeilassen (also nicht den Ball umlaufen)
    - den Ball nicht springen lassen
    - nach Ballverlust nachsetzen
    - vom Mitspieler wegbleiben, wenn er nicht in Bedrängnis ist
    - zum Mitspieler/Gegner am Ball, wenn er in Bedrängnis ist (sich gegenseitig helfen)
    - den Körper zwischen Ball und Gegner bringen
    - nach einem Abspiel freilaufen
    - den weg zum Tor("innere Linie") decken
    - den freien Raum andribbeln (nicht mit dem Ball hinten stehen und gucken, dribbeln und gucken!)


    Später (ab E) noch:
    - der Ball wird nicht gestoppt!!
    - offene Spielstellung!!!!!
    - Grundlagen der Individualtaktik des offensiven/defensiven 1 gegen 1



    Man könnte (ich mach es nicht) auch noch mitgeben:
    - keine Querpässe vor dem eigenen Tor
    - Einwürfe möglichst nach Vorne
    - Spieleröfnung durch den Torwart, damit dieser Lösungsmöglichkeiten gegen eine sehr verbreitete Manndeckung hat, und keine Frustration durch Gegentore nach Abstoß hat


    Wenn du es schaffst alle diese Dinge bis zum Ende der E-Jugend so zu vermitteln, das sie im Spiel unter Raum-, Zeit- und Gegnerdruck Anwendung finden, hast du meiner Meinung nach auf höchstem takischen Niveau gearbeitet.

  • Ich würde (vor allem bei einer schwächeren F) die Vorgabe (und zwar pro Halbzeit genau EINE) als Aufgabe formulieren. Außerdem würde ich den Kids nie eine Aufgabe stellen, die im Training schon geübt wurde.


    In der Praxis würde das bei mir so aussehen:


    Wenn ich das "Problem" erkannt habe, dass die Spieler keine Pässe spielen, würde ich mindestens eine Woche lang das Thema Passspiel gemeinsam mit den Kids "erspielen". Ich würde verschiedenste Spielformen zum Thema 2v1 durchführen (diverse Endlosschleifen und natürlich möchte ich an dieser Stellen wieder einmal Horst Wein erwähnen.) und den Spielern immer wieder vor Auge führen, das es leichter ist zu zweit einen Gegenspieler zu überwinden als alleine. In diesem Alter sollten die Kinder innerhalb kürzester Zeit in der Lage sein sowohl die Idee zu verstehen, als auch die technischen Fähigkeiten zu erwerben um in bestimmten Situationen auch das Passpiel im Wettkampf anzuwenden.


    Beim Spiel am WE würde ich die Aufgabe folgendermaßen formulieren:"Heute hat jeder von euch die Aufgabe mindestens einen Pass zu spielen. Genauso wie wir es beim Training geübt haben."
    Während des Spiels würde ich es tunlichst vermeiden die Spieler zu instruieren. Also kein "Maxi! Pass endlich zu Franzi! Ich würde das Spiel beobachten, die Spieler die die Aufgabe erfüllt haben sofort dafür loben, die Spieler die es versucht haben, aber gescheitert sind, ermutigen weiter zu machen und die Spieler die in der Hektik des Wettbewerbs nicht an ihre Aufgabe denken würde ich immer wieder daran erinnern, dass sie noch eine Aufgabe zu erfüllen haben. Es bleibt aber den Kindern überlassen wann sie die Aufgabe umsetzen und natürlich werden die Kinder weiterhin ermutigt 1v1 Situationen zu suchen. Zu Dribbeln ist keinesfalls verboten.


    Dieses Thema würde ich solange behandeln, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wurde. Nicht gut wäre es einmal so, und die Woche darauf wieder komplett anders zu verfahren. Der Idealfall wäre natürlich das man als Trainer schon vorher zumindest einen ungefähren langfristigen Plan hat.


    In Ausnahmefällen, bleibt noch die Möglichkeit individuell eine Aufgabe an einen bestimmten Spieler zu stellen.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Die Dribbler würden sich allzu oft festrennen und dann gehe der Ball halt verloren.

    Ich würde das RICHTIGE Dribbling zum Trainingsthema machen.
    Festrennen heißt für mich, ohne Anwendung und/oder Kenntnis von Finten mit gesenktem Kopf in einen oder mehrere Gegenspieler laufen.
    Da gibt´s auch ohne Passspiel reichlich zu tun.
    Wenn ich dann den Kopf ersteinmal oben habe, erkenne ich von selbst, dass der Pass die bessere Option ist.
    Das "In-den-Gegner-rennen" ist nach meiner Erfahrung meistens ein "Kopf-unten-Problem".

  • Es sei doch grundsätzlich gut, dass alle Kinder angreifen und alle Kinder verteidigen sollten. Das klang dann wahrscheinlich für den Trainer mehr nach Anarchie auf dem Platz. Einfache Erklärung für die Niederlagen könnte - so mein Eindruck - sein, dass in dieser Mannschaft einfach nicht so viele starke Spieler spielen.

    Hast es ihm ja noch sanft vermittelt, dass eine Mannschaft nur so gut ist wie sein Trainer!


    Bei wiederkehrenden, hohen Niederlagen liegt es sicher nicht allein daran, als das Kinder in diesem Alter besonders gern dribbeln. Sie erkennen ab der F-Jugend normalerweise, dass es manchmal besser sein kann, abzuspielen.
    Allerdings glaube ich nicht, dass seine Spieler schon deshalb im Wettkampf mehr passen, nur weil im Training jetzt ein paar statische Passübungen macht? Wenn sein Team nicht verstehen lernt, was wann erfolgreich ist, dann wird das Ausprobieren ausschließlich mit Dribbling zu kämpfen noch eine Weile weitergehen. Der Grund ist nicht das Fehlen starker Spieler, sonder es ist der Trainer, der seinem Team eigentlich nichts vermitteln kann, weshalb es regelmäßig hohe Niederlagen hagelt. Es ist ihm anzuraten, sich ein wenig näher mit Fussball zu beschäftigen, um zunächst an seinen Defiziten zu arbeiten und danach geeignetes Training zu finden. Zwar geht es in erster Linie nicht ums Gewinnen um jeden Preis, dennoch gibt es eine günstige Kombination aus Erlebnis und Ergebnis, wenn vom Trainer die richtigen Impulse kommen.


    Übrigens gibts auch den umgekehrten Fall, den "Wegschießer"! Der traut sich nichts zu, weil ihm vom Trainer oder seinen Eltern eingebläut wurde, dass es schlimm ist, wenn er den Ball an den Gegner verliert. Um jegliches Riskio zu vermeiden, schießt er einen zu ihm gepaßten Ball sofort weg! Auch hier ist nicht das Kind, sondern der Trainer der Versager! Ich habe dieses Wort deshalb bewußt gewählt, weil nur allzuhäufig die Schuld bei den Kindern gesucht wird, anstatt zunächst einmal bei sich anzufangen, um das eigene Potenzial zu erkennen.


    Damit komme ich zurück zum Begriff der Anarchie im Kinderfussball. Die ist allzuhäufig bei den Erwachsenen zu finden, weil sie das Spiel der Kinder nicht besser, sondern noch schlechter machen. Es ist dann für die nachfolgenden Trainer schwierig, diese vom Vorgänger geerbten Defizite aufzuholen.


    Entweder reißt sich dein Kollege am Riemen und lernt Fussball um es auch lehren zu können oder er sucht sich ein Hobby, für das er weniger tun muß, um mehr Erfolgserlebnisse zu bekommen?

  • Okay, ich fasse mal zusammen:


    Vorgaben für eine F-Jugend als Mannschaft gibt es also eigentlich wenige, wenn ich das richtig sehe.


    Individuell kann man Kindern viele Tipps näher bringen, die Aufzählung von @Skriwer finde ich recht hilfreich. Aber das dürfte dann eher zum Training gehören und sollte nicht ins Spiel gerufen werden.


    RICHTIGES Dribbling finde ich einen sehr guten Hinweis. Da gibt es eigentlich viele gute Übungen wie z. B.: Kinder dribbeln und müssen durch Tore mit bestimmter Nummer dribbeln (Nummer gibt Trainer mit Anzahl der erhobenen Finger vor).


    Theoretisch denkbar wären zur spielerischen Vermittlung eines Überzahlspiels dann noch "leichte" Überzahlspiele wie z. B. dass sich jeweils zwei Kinder durch hintereinander liegende Verteidigungszonen spielen, die mit je einem Verteidiger besetzt sind.


    Das würde ich mal so als Arbeitsthemen "anregen". Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass der Kollege tatsächlich - unabhängig von seinen Trainerqualitäten - einfach eine nicht so starke Mannschaft hat. Könnte natürlich sein, dass die Kinder mit den richtigen Trainingsinhalten trotzdem weiter wären.


    @TW-Trainer


    Im Grunde gebe ich Dir Recht. Mir kamen auch - vorsichtig formuliert - Zweifel, als es hieß, wir machen nun Passübungen zu zweit, damit das "Passspiel" besser klappt. Ich denke sogar, dass die Kinder solche Übungen als Strafe für Niederlagen empfinden, wenn die Trainer das entsprechend im Hinblick auf verlorene Spiele kommentieren. Das ist also so oder so keine gute Idee.

  • Das "In-den-Gegner-rennen" ist nach meiner Erfahrung meistens ein "Kopf-unten-Problem".

    Das möchte ich ergänzen um das "MItspieler-nicht-sehen-Problem". Selbst wenn der Kopf oben ist, nehmen die Kinder in diesem Alter ihre Mitspieler oft nicht wahr. Gründe dafür sind sicher die "Ich-Bezogenheit", die in diesem Alter völlig normal ist oder auch einfach das Sehvermögen. Hinzu kommt aus meiner Sicht auch die höhere Geschwindigkeit im Vergleich zu den Bambinis. Gegenspieler bewegen sich "plötzlich" auch mehr und vor allem schneller.
    Gerade das Dribbling sehe ich in der F als das wohl wichtigste Entwicklungsziel. Und das Wettspiel ist nun mal auch die Überprüfung der Zielerreichung.
    Zur Frage der Vorgaben bin ich bei @Strznievski, eine Vorgabe pro Halbzeit. Darauf würde ich mich im Spiel beim Coaching auch beschränken. Machst du mehrere Vorgaben, musst du diese im Spiel auch coachen (alles in die Pause packen wird m.M.n. zu viel).

    oder ergeben sich viele ansprechbare Punkte aufgrund der zunehmenden Praxis praktisch von selbst?

    Das ist meine Erfahrung. Darüber hinaus hilft es, altersgemäße Hinweise im Training zu geben, bzw. darüber zu sprechen.
    Ich erlebe immer wieder, dass von Trainern Vorgaben gemacht werden, die von den Kindern inhaltlich überhaupt nicht verstanden werden, geschweige denn umgesetzt werden können.

  • Theoretisch denkbar wären zur spielerischen Vermittlung eines Überzahlspiels dann noch "leichte" Überzahlspiele wie z. B. dass sich jeweils zwei Kinder durch hintereinander liegende Verteidigungszonen spielen, die mit je einem Verteidiger besetzt sind.

    Ganz einfache Spielform dazu, die auch jede F-Jugend versteht:
    Spiel im 3:3, 4:4 oder 5:5
    Mannschaft, die den Ball hat, spielt ohne TW. Mannschaft, die den Ball nicht hat, spielt mit 2 TWs. Sorgt ganz nebenbei noch für Umschalten im Kopf und Kommunikation auf dem Platz...

  • @Follkao


    ich stimme mit dir überein, dass kleine Teams sehr gute Trainingsmöglichkeiten bieten. Hat man eine große Trainingsgruppe, so kann man mit sie teilen und z.B. mit einer Gruppe eine Spielform (z.B. 4 : 4) machen und mit der anderen eine Übung. Danach wechselt man, in dem nunmerh die Spielformgruppe eine Übung macht und umgekehrt.


    Aber soll es bringen, wenn man in der F-Jugend 2 Torhüter bestimmt, die dann jeweils nach Ballbesitzwechsel das Team wechseln? Kannst du uns mal deine Erfahrungen dabei schildern?

  • Aber soll es bringen, wenn man in der F-Jugend 2 Torhüter bestimmt, die dann jeweils nach Ballbesitzwechsel das Team wechseln? Kannst du uns mal deine Erfahrungen dabei schildern?

    Das hast Du falsch verstanden. (Nach nochmaligem Lesen stimme ich zu, dass ich das missverständlich formuliert habe...) Man bestimmt nicht zwei feste TW und sie wechseln auch nicht das Team.
    Du spielst z.B. 5:5 oder 4:4. Nach Ballbesitzwechsel gehen von den vieren/fünfen zwei ins Tor. Aus der anderen Mannschaft verlassen die zwei das Tor und spielen auf dem Feld mit.
    Auf dem Feld spielst Du dann also 5:3 oder 4:2.
    Meine Erfahrungen damit:

    • Durch die Überzahl von 2 Spielern sieht man eher den Mitspieler. Günstigstenfalls lernt man, die richtige Entscheidung zwischen Dribbling und Pass zu treffen.
      Wer dann noch mit gesenktem Kopf in mehrere Gegenspieler rennt, wird von seinen Mitspielern dezent auf die Optionen hingewiesen ;)
    • Dadurch, dass bei Ballverlust zwei ins Tor müssen, wird Kommunikation gefördert. Auch die stillsten Kinder teilen ihren Mitspielern mit, dass sie jetzt die TW-Position einnehmen, weil sie gerade am weitesten hinten sind.
    • Allen ist bald klar, dass Ballverlust sofort Unterzahl auf dem Feld bedeutet. Recht bald bleibt da keiner mehr vorne stehen.
  • Okay, ich fasse mal zusammen:


    Vorgaben für eine F-Jugend als Mannschaft gibt es also eigentlich wenige, wenn ich das richtig sehe.

    Jein. Es gibt schon einige. Aber sie sind supersparsam anzuwenden. Bei G- und F-Jugendspielen hast du das Ergebnis deiner Trainerarbeit vor dir. Es ist wie ein Zeugnis, fix und fertig und braucht nicht dran gerüttelt zu werden.
    Die Kinder sind dann im Anwendungsmodus, weil sie im Wettbewerb stehen. Alles was sie verinnerlicht haben, bringen sie zur Anwendung. Jeder noch so gute Tipp von außen würde, wenn überhaupt, nur zufällig funktionieren.
    Was im Training ein oder zweimal geklappt hat, wird vermutlich nicht zum Vorschein kommen, weil es nicht verinnerlicht ist.


    Die Vorgaben vor einem Spiel können also nur motivierenden Charakter haben: "Heute wollen wir wieder alle richtig Spaß haben!" bis hin zu "Keiner bleibt hinten stehen, alle gehen mit vor und alle rücken zurück" oder, an einzelne gewandt "Erinnere dich an dieses und jenes aus dem Training."
    Stopfe ich die Kinder mit zu viel "Müll" voll, VERstopfe ich uU die Wege, auf denen die Kinder ihre verinnerlichten Fähigkeiten ausspielen wollten.


    Mit Sicherheit niemals falsch ist es, den Kindern einfach viel Spaß zu wünschen und ansonsten den Schnabel zu halten.


    Was kannst du dem anderen Trainer mitgeben? Vermutlich nichts, er scheint ne gewisse Überzeugung zu haben. Er soll eine DFB-Kindertrainingschulung mitmachen, da wird er eingenordet :)

  • Mag banal klingen, aber ich finde das klappt ganz gut: Ich gebe den Kindern einfach mit, sich daran zu erinnern was wir im Training gemacht haben und es in geeigneten Situationen einzusetzen.
    Wenn ich dann sehe, dass es mal klappt, dann stelle ich das heraus und sage zu den Jungs "seht ihr, es klappt!" Und dann merke ich, dass wir manches gar nicht mehr üben müssen, weil es sich langsam festsetzt.

  • Mag banal klingen, aber ich finde das klappt ganz gut: Ich gebe den Kindern einfach mit, sich daran zu erinnern was wir im Training gemacht haben und es in geeigneten Situationen einzusetzen.

    Das finde ich gut.


    Wir haben vor unseren Spielen ein kleines Ritual, dass wir immer durchgehen.


    Zuerst sage ich den Kids ein paar motivierenden Worte (hier werde ich zukünftig Ersatzbanks Vorschlag mit einbauen).


    Dann frage ich die Kids ein paar Sachen und sie antworten mir:


    "Was beschützen wir?": Einen Schatz (der Schatz ist unser paß am Fußball)
    "Was ist das wichtigste im Fußball?": Spaß haben, Tore schießen, Tore verhindern und Freunde sein.



    Dann mache ich die Aufstellung. Ich baue dann imer Playmobilfiguren auf, die jeweils eine Person/Position darstellen. Die Figuren passen dann ein bisschen zu jeder Position. z.b. ist ein zentraler Verteidiger ein Ritter der die Burg verteidigt. Ein Flügelstürmer ist ein Rennfahrer, also ein Flitzer....usw.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Die Idee mit den Playmobil-Figuren finde ich großartig.


    Ich auch! Klasse.

    Danke. Die Idee sollte den kinder visuell anschaulich machen wo eine Position ist und diese vll auch mit einer coolen Geschichte verbinden. Dann ist es vielleicht manchmal auch nciht so schlimm wenn man Abwehrspieler ist, man ist ja der coole Ritter, der die Burg verteidigt....

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly