Einen "Rowdy" in der Mannschaft/Verein - wie geht man damit um?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Es geht hier einfach darum , den Rest zu schützen... solange, bis eine Änderung des Verhalten erreicht wurde. Es ist aber sicher nicht die Aufgabe der Trainer, dieses grundsätzliche Verhalten der Gewalt im Täter zu ändern... dazu sind die Eltern da, die dann durch ihre Erziehungsberechtigung des Jungen weitere Schritte einleiten können (Stichwort Phsychologe,etc.).


    Das bei positiver Änderung eine Rückkehr denkbar ist- steht ausser Frage. Aber erstmal muß man reagieren.

  • Zitat

    Trump hat eine Mehrheit bei den Wahlleuten erreicht.

    Richtig. Sonst wäre er nicht Präsident... Auf US-Präsidentschaftswahlen bezogen ist "das Volk" nur sekundär...

  • Jo, aber was für zwei? Es genügt EIN Aggressor, können auch beliebig mehr sein...)

    Möglich!


    Bei einem einzelnen Aggressor und X Beteiligten ohne direkten Einfluss spricht man aber dann von Amoklauf. Was hier nicht der Fall zu sein scheint.


    Natürlich kann der Junge ohne Grund das Messer gezogen haben, das wissen wir hier aber nicht und es ist auch in der Schule eher unwahrscheinlich. Und genau wegen diesem Unwissen würde ich immer beide Seiten Betrachten und anhören bevor ich hier ein Urteil auf mögliche Teilwahrheiten abgebe.



    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Ich würde sogar nicht einmal so viel Wert auf das Messer geben. Man könnte darin sehen, dass der "Rowdy" seiner Wortgewalt wohl wenig zumutet. Aber Worte könnten bildlich gesprochen jahrelang klaffende und quälende Wunden hervorrufen, eine Schnittwunde am Arm verheilt da doch zügiger. Ein Messer hat, wie hier im Thread ersichtlich, jedoch mehr Symbolkraft, besonders in der textlichen Wiedergabe.


    Wir (Trainer, Erwachsene, Lehrer) müssen uns einfach mehr darauf besinnen, dass wir ALLE die Aufgabe haben, auf Kinder helfend einzuwirken. Ich meine jedoch, dass wir das bereits in großem Stil verlernt haben, bzw. manche ein recht seltsames Verständnis von "helfend" aufweisen. Meistens hilft das dann nur dem, der eigentlich Hilfe gewähren sollte. Man muss ja nicht einmal Trainer sein, wenn man eine solche Szene als Passant sieht, hat man ebenfalls die Pflicht, zumindest aufzuklären, sinngemäß Erste Hilfe in Sachen Erziehung und Entwicklung zu leisten (auch wenn sich das nur im Promillbereich abspielt... ich verbinde mal zwei Sprichwörter: Steter Tropf höhlt auch nen heißen Stein...;-)


    Eine Gegnerschaft zum "Täter" hilft nicht, sondern erzeugt ansteigende Aggression. Dann habe ich vielleicht einen vermeintlich geschützt, lade aber den Aggressor zusätzlich auf, was er evtl. an jemand ganz anderem rauslässt...
    Ich bleibe dabei, am "Täter" zu arbeiten, ist der beste Schutz für alle tatsächlichen und potentiellen "Opfer".


    Es hat hier ja keiner gesagt, dass der bedrohte Junge möglichst ignoriert werden soll. Auch seine Gefühle sind zu ergründen und zu beobachten.

  • Wenn jemand meint, er muß den Täter / Agressor in Watte packen...schlechte Kindheit / Elternhaus... der solls tun.
    Für mich zählt der Fakt der Bedrohung. EIn absolutes NOGO- der Weg aus der Kabine ist damit ersteinmal klar. Ein Messer als Symbol zu betrachten...dann kann ich mir ja gleich als Trainer eine Pistole einstecken für alle Fälle... ich hab keine Lust wegen eines austickenden Kindes ein Messe rabzubekommen. Stell mir grade vor...so einen Flegelfall im Training...der baut nur Scheiße.... den rufe ich zur Ordnung..schicke ihn Bälle einsammeln und er würde mich mit dem Messer bedrohen... Wer sich das vorstgellt, der möchte glaube ich gar nicht in der Haut dann stecken.


    Aber wenn jemand da noch eine softe Tour fährt...dann viel Spaß.


    Aber nachher nicht jaulen!

  • Für mich zählt der Fakt der Bedrohung. EIn absolutes NOGO- der Weg aus der Kabine ist damit ersteinmal klar. Ein Messer als Symbol zu betrachten...dann kann ich mir ja gleich als Trainer eine Pistole einstecken für alle Fälle... ich hab keine Lust wegen eines austickenden Kindes ein Messe rabzubekommen. Stell mir grade vor...so einen Flegelfall im Training...der baut nur Scheiße.... den rufe ich zur Ordnung..schicke ihn Bälle einsammeln und er würde mich mit dem Messer bedrohen... Wer sich das vorstgellt, der möchte glaube ich gar nicht in der Haut dann stecken.


    Aber wenn jemand da noch eine softe Tour fährt...dann viel Spaß.


    Aber nachher nicht jaulen!

    Würde für mich nur die Bedrohung zählen, würde ich mir selbst begrenzte Auffassungsgabe vorwerfen.
    Nur mit Ängsten rumzuwerfen bringt nicht weiter, vor allem den Themaeröffner nicht. Das ist nur AfD at its best...

  • Außer Notwehr/Nothilfe wären die evtl. angeführten Gründe für meine Entscheidung völlig unerheblich. Die Eltern der bedrohten und auch der anderen Kinder wollen nicht mehr mit diesem Kind trainieren. Ich stehe da völlig auf der Seite dieser Eltern und würde dieses Kind nicht mehr trainieren, solange es nicht therapiert sein sollte und nicht nur nach Meinung des Therapeuten keine Gefahr mehr darstellt, sondern auch nach Meinung der Eltern, Kinder und von mir.

  • Uh, das sind aber viele "Spezialisten" die da am urteilen sind, du hast alle mit "und" verbunden... Der Kerl würde wohl nie mehr trainieren. Pflichtbewussterweise würden manche auch noch in den Nachbarvereinen anrufen und "warnen"...

  • Dann trainiert er eben, wenn seine Erziehung weiterhin ungünstig verlaufen sollte, nie mehr. Dafür aber die anderen Kinder. Wäre mir lieber so, als anders herum.
    Anrufen und warnen braucht man wohl nicht. So etwas spricht sich auch so herum. Ich habe auch im Breitensport immer gewusst, wo neue Spieler herkamen und warum gewechselt wurde. - Nicht nur die Version einer Seite (Eltern ) gehört, sondern auch die der anderen Seite (alter Trainer/Verein) .

  • Ich hab da mal Fragen.


    Problem 1
    Spieler A foult Spieler B.
    Spieler B reagiert darauf mit einer Tätlichkeit und bekommt die Rote Karte und dann 4 Spiele Sperre.
    Spieler A bekommt die Gelbe Karte.


    Frage:
    1. Wer würde da jetzt mit dem Schiedsrichter über die Rote Karte diskutieren wollen?
    Auslöser war ja Spieler A....


    Wir sind im Sport und da gibt es Regeln an die man sich zu halten hat!
    Die Vergehen werden isoliert betrachtet.
    Nur weil dir jemand etwas tut, darfst du dich nicht zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen etc.


    Problem 2
    Kind A hat Streit mit Kind B.
    Kind B reagiert darauf und bringt ein Messer mit und bedroht Kind A.


    Fragen:
    2. Haben wir auch gesellschaftliche Regeln für so etwas?
    3. Ab wann ist es gerechtfertigt einen anderen mit einem Messer zu bedrohen?


    Es gibt Täter und es gibt Opfer! Und aus Opfern können Täter werden!


    Bringen wir also den Kindern bei:
    Du darfst einen anderen mit einem Messer bedrohen, wenn der andere vorher xyz getan hat.



    Die Antworten auf Frage 3 werde ich sehr interessant finden.

  • So sehe ich das auch! Vor allem deine Besinnungspassage über die Anti-Helfer! Danke!

  • 3. Ab wann ist es gerechtfertigt einen anderen mit einem Messer zu bedrohen?
    Die Antworten auf Frage 3 werde ich sehr interessant finden.

    Da wirst du keine brauchbare Antwort darauf kriegen. Juristisch wird zuerst geprüft, ob die (Gegen-)Maßnahme überhaupt erforderlich war. Dann ist die Frage, ob sie sich eignet und angemessen war.
    Es gibt dafür keinen Katalog, es sind immer Einzelfallentscheidungen (bzw. kann man sich manchmal auf vergleichbare Fälle beziehen).


    Um auf deine Wortwahl einzugehen: Das StGB kennt die Formulierung, eine Straftat anzudrohen. Bedrohen ist grundsätzlich nie gerechtfertigt. Ein Messer ziehen um Verteidigungsbereitschaft zu signalisieren, kann auf den Drohenden in einer Weise wirken, dass er seine Aggression abbricht. Dann war das Messer ziehen eine @let1612 :) verhältnismäßig gute Maßnahme, die akut zu einer guten Lösung führte - ohne die Zukunft zu berücksichtigen. Womöglich rüstet der ehemals Drohende in Anbetracht der mittlerweile bekannten möglichen Gegenmaßnahmen des Bedrohten weiter auf und versucht es nochmals...

  • Entschuldigt bitte, die Klausurenphase und der allg. Fußballalltag hatten mich (zu) sehr im Griff.


    Wir haben folgend reagiert :
    Ich habe den Jugendleiter eingeschaltet ,da ich "nur" Trainer bin und nicht vereinsübergreifend agieren möchte/kann/darf.
    Dieser hat entschieden ,dass der Verein etwas machen sollte obwohl es in der Schule passiert ist.
    Dieser hat sich der Sache angenommen und mit allen Seiten Gespräche geführt. Natürlich hat auch er verschiedene Storys von den Eltern und den Kindern erhalten.
    Darauf sprachen wir mit der Schule, die uns die Konsequenz der Klassenkonferenzen mitteilte. Hierbei wurde auch von der Schule erwähnt, dass der Junge das Messer wohl mitgehabt hat, da er von älteren Schülern bedroht wurde - nur dann damit Mist gemacht hat.


    Die Schule hat für das eine "Opfer" aufgrund von Falschaussagen nach dem Vorfall (in meinen Augen hat der Junge gemerkt ,dass er nach dem Vorfall am längeren Hebel saß) eine Suspendierung von 5 Schultagen ausgesprochen.
    Der Täter wurde mit 2 Wochen Suspendierung bestraft - gemeinsam mit den Eltern haben Verein und Trainer beschlossen, diese Sanktion auf den Fußball auszuweiten.


    Von 6 Trainingseinheiten und 2 Spielen hat der Täter alle verpasst , wurde aber zusammen mit dem "Opfer" während der Trainingszeit vom Verein an einen Tisch geholt und auf eine Pommes eingeladen- hier wurde dann den Kindern etwas Kameradschaft und Mannschafssport erläutert.



    Danach soll alles so ablaufen wie zuvor, natürlich mit der Ansage dass das Kind jetzt unter besonderer Beobachtung steht (was auch definitiv der Fall ist)


    Da den Eltern des Opfers diese Sanktion seitens des Vereins nicht ausreichte, haben diese Eltern beschlossen das Kind in der zweiten Mannschaft unterzubringen . Ist Legitim, aber die Eltern sind so verletzt dass sie Stimmung gegen de Täter machen... Da wurde in der Whatsappgruppe einfach eine Diskussion mit Anschuldigungen (die nach wie vor nicht zu 100% geklärt sind) über den Jungen gestartet, dass ich auch gesagt habe, dass ich so etwas in der Mannschaft nicht möchte , und habe ihn aus der Whatsapp Gruppe entfernt .


    Egal wie gerecht oder ungerecht das jetzt ausging, hat der Verein die Sanktion beschlossen und in meinen Augen die beste Möglichkeit zur Schlichtung gefunden. Da tut so etwas nicht Not.

  • Hallo zusammen!



    In meinem Beitrag geht es nur im weitesten Sinn um "Rowdys", ich wollte aber nicht extra einen neuen Thread aufmachen.



    Obwohl die Trainingsbeteiligung meiner D3 nicht allzu hoch ist (heute z.B. 7), ist mangelnde Aufmerksamkeit der Kids immer wieder ein Problem. Um nicht alles 3x zu erklären, erwarte ich zumindest für diesen Augenblick die Aufmerksamkeit, ohne das Bälle in die Luft geworfen werden, die Kinder diskutieren oder sich sonst irgendwie ablenken.


    Um das zu erreichen, versuche ich es bisher so:


    - ich warte bis auch der letzte merkt, das es immer ruhiger wird
    - wenn das warten nicht hilft, frage ich ob sie ihr Kaffeekränzchen beendet haben
    - frage ich ob sie in der anderen Mannschaft mitspielen wollen, die nebenan trainiert
    - sage ich deutlich, das die Bälle ruhig auf dem Boden liegen sollen
    - wieder mal sagen, das es anstrengend ist, alle übertönen zu müssen (meist klappt es dann)



    Damit es sportlich, fair usw zugeht, erwarte ich außerdem das sich alle mit Respekt behandeln. Wer provoziert/ beleidigt, tritt, Trainingsmaterial durch die Gegend schmeißt, absichtlich Bälle wegschießt o.ä., frage ich zuerst ob er eine Runde um den Platz laufen möchte, um die überschüssigen Kräfte abzubauen. Für den ersten Moment hilft die deutliche Ansage, oft folgt daraufhin aber dasselbe Verhalten als Trotzreaktion. Dann kommt die deutliche Ansage das er sich durch dieses Verhalten 2 Runden eingefangen hat, die dann in der Regel widerwillig gelaufen werden.


    Ein besonders dreister Fall von fehlender Aufmerksamkeit war aber folgender: Ich habe gerade eine Übung erklärt, die 2 Spielern offenbar zu langweilig (whatever) schien, und sich stattdessen lieber unterhielten. Langsam gingen sie immer weiter weg, bis sie schließlich am anderen Ende des Spielfelds standen. Als sie irgendwann wieder kamen, fragte ich verwundert ob sie jetzt wieder da sind, was auch bejaht wurde. Das so ein Verhalten absolut destruktiv ist und somit 1 Runde fällig ist, wurde mit o.g. Trotzreaktion erwidert - 2 Runden!


    Den Abschuß brachte aber ein anderer Spieler. Kurz vor Trainingsende fängt er einen Streit mit einem anderen Spieler an. Da er dabei mit heftigen Beleidigungen um sich warf und ich ihn zuvor schon auf seine Wortwahl hingewiesen habe, schickte ich ihn mit energischem Ton ebenfalls in eine Runde. Seine Reaktion daraufhin "nö ich geh nach Hause" machte mich in dem Moment sprachlos, so das das Training offiziell beendet war.




    Jetzt die alles entscheidende Frage - wie würdet ihr reagieren? Übertreibe ich? Gehe ich komplett falsch an die Sache? :-/

  • @D-Jugend-Motivator
    Wie sich die Bilder doch gleichen.
    Dazu kommt, dass einfachste wirklich babyeinfachste Anweisungen nicht kapiert werden.
    "Jeder stellt sich mit einem Ball Fuss an eines der gelben hütchen" - keine chance, dass die das schaffe ohne das ich dreimal erklären und hinweisen muss.


    Letzte woche ein Experiment: 12 Kinder. Als ich nach drei mal eingreifen gemerkt habe, dass es schwer wird die Anweisung " stellt euch mal in einer reihe als Schlange auf - immer 2 m abstand zum nächsten", habr ich die alleine gelassem und einfach die stoppuhr aktiviert: fast 6 minuten!
    Es war die erste Übung. Inclusive des ersten ruhe ins team bringen beim begrüßen und warten bis alle da sind war fast die erste viertel stunde des trainings im arsch.
    Normal? Für mich ja, seit ich diese Mannschaft trainiere.