Frauenfußball ist wie Pferderennen mit Eseln?

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  • oder liegt es daran, dass die Mädchen Jungsfußball spielen "müssen"?
    Bzw. würde das Ergebnis anders ausgefallen, wenn neue Mädchen sofort in reine Mädchenteams kämen?


    Spekulativ... keine Frage.


    Ich glaube, dass die Mädchen erst später auf den Trichter Fußball kommen und die Jungs dann so viel weiter sind, dass sie gleich mal keine Chance mehr auf Anschluss haben. Und wenn es dann zunächst nur die Möglichkeit gibt, bei den Jungs mitzu machen, ist der Frust vorprogrammiert.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ist natürlich immer schwer zu sagen. Was denk ich viele Eltern auch abschreckt, ist dass es wenig Vereine gibt die eine durchgehende Mädchen und Frauenabteilung haben. Gibts keine B-Jugend denken sich sicherlich einige Eltern, das Mädchen erst gar nicht anzumelden. Kann man das sicherstellen und den Mädels das Gefühl geben, dass sie ein wichtiger Teil des Vereins sind, melden sich auch regelmäßg Mädchen zum Fußball an und bleiben auch.

  • Wahrscheinlich trifft alles irgendwie zu: weniger mögen fussball, viele beginnen erst später und manche möchten nicht im jungsteam. das alles macht es schwerer die teams und Ligen zu bilden. Die meist männlichen vereinsbosse werden das auch nicht ändern, denn in deren Augen bilden wir die kinder ja nur für die 1. Mannschaft aus. Ich denke da liegt schon auch der Hund begraben. Es gibt bei uns spürbar mMn weder initiativen noch Bestrebungen das zu ändern.

  • Revilo lustiger Nonsens, einen Boom hat es nie wirklich gegeben. Denn dann hätte die Statistik eine Hausse, die gibt es aber nicht. Die zarten Mädchen wurden wahrscheinlich von ihren Eltern gezwungen die Barbie zu vernachlässigen und mit einem Ball zu toben.
    Jetzt haben sie endlich wieder gemerkt wo ihr Platz ist, an der Fisher Price Spielküche.
    Die etwas mehr als 50 Prozent unserer Gesellschaft sollten den Herrn der Schöpfung lieber ihr Bier zum Fußball bringen. Manchmal kann man nur hoffen das weder Ehepartner oder Kinder den Mist lesen der hier verzapft wird.

  • Wo genau liest du aus meiner Aussage, dass ich Mädchen nicht im Fußball sehe, oder nicht haben möchte? Dass Mädchen besser was anderes spielen sollen?


    Zur kurzen Info:
    Ich bin Gymnasiallehrer im Fach Sport; unter meinem Namen findest du meine aktuelle Aufgabe im Fußball...und ja, da fallen auch viele Mädchen drunter. Aber es ist tatsächlich so, dass ich das Argument "meine Tochter sieht sich nicht unbedingt im Fußball" sehr häufig in Elterngesprächen höre. Die Tochter sitzt dann daneben, guckt verstohlen und nickt. Ob es ihre tatsächliche Meinung ist? Keine Ahnung! Vielleicht ist es auch über die Eltern gesteuert.


    Ich liebe den Fußball und freue mich über jedes Kind, das dieses Hobby ausführt und mit leuchtenden Augen einem Ball hinterher jagt.



    Deinen Beitrag oben hingegen finde ich geschmacklos und auf Provokation aus.

  • Ganz so abwegig finde ich Revilo's Idee nicht. Bei uns im Verein spielen ab der D-Jugend durchgehend Mächenmannschften. In meiner E- und in der F-Jugend haben wir derzeit erneut sieben Mädchen in den Kadern. Warum das ganze? Ich würde jetzt gerne schreiben weil wir so tolle Trainer sind, das ist aber leider nicht der Hauptgrund. In erster Linie liegt es daran das wir ein Dorfverein sind und gleichzeitig Ersatz fürs Kinderturnen, die Sportgynmastik oder was es sonst in den Städten noch alles gibt. Alle Kinder welche sich bewegen wollen (oder sollen) kommen daher zu uns. An uns liegt es dann oft diese für unsere Sportart zu begeistern und zu halten.


    Ich stelle aber bei vielen (den meisten) Mädchen fest das diese viel mehr Fokus auf die Gruppe als auf den Sport an sich haben. Hier lautet das Motto einfach "Bewegung mit Freunden". Ich denke mir daher sehr oft wenn die ein/zwei Leitmädchen morgen beschließen würden nun ins Volleyball zu wechseln wäre die Halbe Mannschaft dabei und ebenso glücklich mit dem neuen Sport. Natürlich gibt es auch Fußball verrückte aber deutlich weniger als bei den Jungen.
    Ob dies nun an fehlenden Vorbildern (Mutter hatte nie Bezug zum Fußball) oder anderem liegt möchte ich gar nicht beurteilen. Nur meine Erfahrungen einbringen.
    In die gleiche Kerbe schlägt auch dass meine Trainerkollegen aus anderen Vereinen, welche ein breiteres Angebot an Aktivitäten bieten, mir erzählen das eher selten Mädchen auf der Matte stehen. Woran das liegt steht für mich fest. Der Gesellschaftliche Status von Fußball ist für Mädchen geringer, weshalb die Freundinnen bereits in anderen Sportarten sind. In Kombination mit der "Bewegung mit Freunden" wird es dann eben nicht der Fußball sondern Tanzen, Volleyball oder anderes.


    Rivelo's Schlussfolgerung viele Mädchen spielen/spielten Fußball obwohl Sie vielleicht am Sport an sich wenig Interesse haben ist daher sicherlich etwas überspitzt aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen.



    Gleichzeitig führt das oben beschriebene dazu das der Mädchenfußball sehr viel mehr gegen andere Sportarten konkurriert als es bei den Jungs der Fall ist. Nicht nur das für Mädchen ganz andere Sportarten als gängig angesehen werden, zusätzlich hat der Mädchenfußball sehr viel weniger vom "Gesellschaftsbonus" welchen er für Jungs besitzt.



    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @AKjkv


    Ich glaube, da hast du @Revilo wirklich falsch verstanden?


    Das Thema ist vielschichtig, was sich schon aus unterschiedlichen, persönlichen Wahrnehmung aufgrund des eigenen Umfelds der Betragsverfasser ersehen läßt.


    Hier mal ein Zitat aus der bereits genannten Diplomarbeit zum Thema Wahrnehmung:


    "Obwohl die deutschen Fußballerinnen ähnlich erfolgreich sind, erlangen sie bisher keine vergleichbare Popularität. Nachdem die deutsche Nationalmannschaft 2001 zum fünften Mal Europameister wird, gewinnt sie zwei Jahre später erstmals die Weltmeisterschaft. Mia Künzer schießt bei der WM das Tor des Jahres. Im selben Jahr wird die Nationalstürmerin Birgit Prinz Weltfußballerin des Jahres. 2000 wird Heidi Mohr sogar von der „International Federation of Football History and Statistics“ zu Europas Fußballerin des Jahrhunderts gewählt. Trotzdem besuchen durchschnittlich nur 283 Zuschauer eine Frauenfußball Bundesligabegegnung."


    Dabei stellt sich sehr wohl auch die Frage, ob die Zuschauer dieser Spiele überwiegend männlich oder weiblich ist?


    Dazu noch eine Frage an die Trainer und Eltern von Fussballspielerinnen: welche Namen findet ihr auf den Fan-Shirts (z.B. beim Training) der Mädchen und Frauen? Sind das überwiegend Stars aus dem Frauen- oder dem Männerfussball?


    Es gibt darüber hinaus einige Studien, die zu dem Schluß kommen, dass bei Mädchen der Fussball nicht die gleich Beliebtheit hat wie bei den Jungen. Allerdings bin auch ich davon überzeugt, dass das frühere Rollenverständnis: (Mann als Herr des Hauses, Frau führt den Haushalt und erzieht die Kinder) nicht mehr die Akzeptanz in unserer Gesellschaft findet. Viele Männerdomänen verschwanden in den letzten Jahrzehnten.


    Die Frage, warum das beim Fussball nicht in dem Maße gelungen ist, kann m.E. mit dem Wert innerhalb der Gesellschaft zu tun haben. Aber sie klärt sich vermutlich nicht allein daraus?

  • Das weniger Mädchen Fußball spielen als Jungs ist unbestritten.
    Die Frage welche Trikots die Mädchen tragen, spricht nur für den medialen Stellenwert den der professionelle Frauenfußball genießt. Außerdem werden in der Türkei usw. keine Kopien von Damenmannschaften verkauft.
    Ich möchte mich auch nicht dazu äußern, dass der letzte Bericht über den Frauenfußball bei den großen Printmedien, die Nationaltrainerin im Bikini war.


    Ich glaube auch, dass die Trikotauswahl bei den Mädchen weniger Ausdruck des Vorbilds, oder wirkliches Statement für einen Verein ist.
    Ähnlich wie im Leseverhalten wo Mächen im Gegensatz zu Jungs stärker bereit sind einen männlichen Protagonisten zu akzeptieren.


    Was mich jedoch wirklich stört, wie Mädchen und Damenfußball häufig abgewertet, den Mädchen die Ausübung ihres Hobbys erschwert, verwehrt oder verleidet wird.
    Hierfür werden unzählige Argumente gefunden, die häufig aus dem sinnlosen Gegenüberstellung von männlichem und weiblichen Sport folgert.
    Aber lassen wir ihn doch für einen Augenblick zu.
    Natürlich steht bei vielen Mädchenmannschaften auch die soziale bzw. gesellschaftliche Komponente im Vordergrund.
    Ich hoffe dies gilt auch für C - A Jugend und Senioren der untersten Klassen, Denn der sportliche Nährwert ist sicherlich gleichwertig. Was auch okay ist, denn Sport soll ja auch diese gemeinschaftlichen Aufgabe dienen. Nur wird wegen des Vordergrundes des gemeinschaftlichen Erlebnis nie der sportliche Sinn in Frage gestellt. Vielmehr kann selbst ein B Klassenverein ohne Jugendabeilung mit hohen Zuschüssen von Land und Komune rechnen.
    Ich frage mich ob in anderen Ballsportarten die Daseinsberechtigung von Mädchen in ähnlicherweise unterschwellig oder offen in Frage gestellt wird.
    Komischerweise könnte uns hier die häufig als chauvinistisch beschriebenen USA als Vorbild dienen, wo Frauenfußball und sogar Fraueneishockey völlig akzeptiert ist.

  • Nochmal konkret die Frage: Wo habe ich mich, oder ein anderer User, so positioniert, dass du mit Aussagen wie


    "die zarten Mädchen wurden wahrscheinlich von ihren Eltern gezwungen die Barbie zu vernachlässigen und mit einem Ball zu toben. Jetzt haben sie endlich wieder gemerkt wo ihr Platz ist, an der Fisher Price Spielküche.
    Die etwas mehr als 50 Prozent unserer Gesellschaft sollten den Herrn der Schöpfung lieber ihr Bier zum Fußball bringen. Manchmal kann man nur hoffen das weder Ehepartner oder Kinder den Mist lesen der hier verzapft wird."


    um die Ecke kommst? Das hat hier keiner auch nur angedeutet!

  • Was mich jedoch wirklich stört, wie Mädchen und Damenfußball häufig abgewertet, den Mädchen die Ausübung ihres Hobbys erschwert, verwehrt oder verleidet wird.
    Hierfür werden unzählige Argumente gefunden, die häufig aus dem sinnlosen Gegenüberstellung von männlichem und weiblichen Sport folgert.

    Das ist sicherlich wahr, aber es gehört nunmal zu einem Sollzustand auch die Ermittlung des Ist-Zustands. Deshalb habe ich ja auch die wissenschaftliche Arbeit, die sich u.a. mit den Vorurteilen gegenüber dem Frauenfussball auseinander setzt.


    Ja, es gibt selbst Trainer im Spitzenfussball der Frauen, die ganz nüchtern angeben, dass sie sich sehr leicht viel mehr Geld und Ansehen bei einer Seniorenmannschaft im unteren Kreisklassenbereich verdienen könnten, als sie Sonntag für Sonntag vor leeren Rängen zu stellen. Sie müssten sich als Seniorentrainer auf unterstem Niveau nicht einmal Gedanken über den Fussball machen, weil es genügt, den Zuschauern und Vereinsverantwortlichen durch wildes Gestikulieren am Spielfeldrand an besonderes Engagement vorzugaukeln.


    Diskutiert man mit diesen Trainern über die Argumente junger Spielerinnen für den Frauenprofi-Fussball dann kommt häufig die Bemerkung: Den engaggierten und talentierten Jungen winkt später vielleicht ein Millionen-Vertrag. Aber was sage ich einem Mädchen, dass seine ganze Zeit in den Fussball investieren will, um es zu ihrem Beruf zu machen? Über 99 % der Frauen könnten nicht allein davon leben. Aber in der Senioren-Regionalliga laufen immer mehr Spieler mit Profigehältern herum.


    Was bleibt ist das Argument, dass auch die Mädchen ein Recht auf Förderung erwarten dürfen hat. Aber die Rahmenbedingungen werden wir so schnell nicht verbessern können.


    In den meisten Vereinen gibt es Mehrklassen - Gesellschaft. Zuerst kommt die 1. Seniorenmannschaft als das "Aushängeschild des Vereins". Mit etwas Abstand kommen dann die weiteren Senioren und Altherrenteams. An dritter Stelle kommt der Juniorenbereich. Mit entsprechendem Abstand kommt schließlich der Mädchen- und Frauenfussball.


    Dabei geht vielen Vorstandsmitgliedern bereits alles ausser der 1. Seniorenmannschaft am "Ar..." vorbei, weshalb man sich nicht wundern muß, dass ganz am Ende der Kette lediglich Desinteresse ankommt.
    Da investiert man schon eher mal für die Verlängerung der Vereinstheke, als dass man 1 x im Jahr die Schweineweide, auf denen die Mädchen- und Frauenteams trainieren sollen, trocken legt.

  • Das einige Mädels wieder aufhören mit dem Fußball ist auch eines der Probleme . Das größer ist aber , das viele Vereine gar keine Mädchen Mannschaften anbieten. Selbst wenn es angegierte Eltern gibt die viele Aufgaben übernehmen würden. In unserem Ort gibt es einen kleinen Verein der mit den Jungs Mannschaften sehr wenig Erfolg hat.Weil die guten Spieler in den nächst größeren Verein wechseln In diesem Verein gibt es eine junge Frau die selbst Fußball Spielt und auch als Trainerin arbeiten würde.


    Diesem Verein habe ich vorgeschlagen, die gesamte Werbung für die Aufstellung einer Mädchen Mannschaft U12 zu übernehmen . Mein Gedanke war ,das dieser Verein damit ein alleiniges Merkmal hätte und damit für viele neue Mitglieder /Mädchen attraktiv wäre. Davon mal abgesehen, hat unsere Verein auch kein Interesse an einer Mädchen Mannschaft.


    Wie schon oft von euch geschildert spielen die meisten Mädchen lieber mit Mädchen. Weil die Jungs meist einfach früher mit dem spielen anfangen und dementsprechend besser sind.


    Der Verein hat zwar eine Frauen Mannschaft gegründet aber leider keine für Mädchen unter 16. Da viel zu wenige Mädchen ab 16 Interesse für Fußball hatten, ist dieser Versuch leider gescheitert.


    Für eine Mädchen Mannschaft U12 würde ich auf Anhieb 30 Mädchen stellen können. Selbst wenn einige wieder aufhören würden. Währen immer noch genug Mädels für eine Mannschaft übrig .


    Da nur so wenige Mädels Fußball spielen , gibt es auch nur wenige die wirklich potential für mehr haben. Wenn so viele Mädchen wie Jungs spielen würden gäbe es auch eine größere Anzahl von wirklich sehr guten Spielerinnen.


    In unserer Kleinstadt es gibt es von der G bis zur A rund 240 Aktive Spieler davon sind nur 2 Mädchen.

  • Zum einen bin ich nicht der einzige, der hier den unreflektierten Quatsch der hier verzapft wurde kritisiert hat. Zum anderen wer sich nicht die Mühe macht die angegebenen Untersuchungen zu lesen und an der Realität vorbeiargumentiert, muss sich fragen lassen wo die eigene intrinsische Motivation liegt, insbesondere für Mutmaßungen die scheinbar ein Albi für Verbände und Vereine liefern sollen.


    Außerdem warum sollte mich dein persönliches Profil alleine vom Gegenteil überzeugen.
    Eher genausowenig wie deine anderen Ausführungen.


    Aber um nicht falsch verstanden zu werden es gibt in den Stützpunkten, Vereinen und auch in den Verbänden Personen die sich überzeugt und ehrlich für Mädchen und ihre Belange im Fußball einsetzen.

  • Dann mal in aller Deutlichkeit:


    JEDES Mädchen soll Fußball spielen dürfen und das analog zu den Jungs im bestmöglichen Umfeld.


    Klarer kann ich mich nicht positionieren!



    Alles Weitere was du aus meinen Aussagen zusammenbasteln willst interessiert mich jetzt nicht mehr

  • Unser Kindergarten hat vor drei Jahren erstmalig an einem Kiga-Fußballturnier teilgenommen. Das ganze wurde als Projekt über drei Monate aufgezogen, mit Fähnchen basteln, Teambuilding, Training und als Höhepunkt das Turnier selber.
    Auf der Liste: 21 Kinder, davon 7 Mädchen.


    Irgendwann das erste Training auf dem Fußballplatz: von den 7 Mädchen haben nur zwei mitgemacht, die anderen fünf hatten sich das so nicht vorgestellt und sind lieber an den Absperrungen turnen gegangen. Anders als erwartet, sind sie aber dabei geblieben. (In dem Kiga wurde zu der Zeit so wenig neben der Routine gemacht, dass wohl jede Abwechselung willkommen war.)
    Zum Turnier selber waren sie dann wieder vollkommen euphorisch. Die Stutzen sahen schließlich aus wie die Strümpfe von Pippi Langstrumpf und die Mädchen waren mit dabei. Allerdings haben sie auch gesehen, dass vor dem ersten Anpfiff zahlreiche Mädchen eine Cheerleading-Darbietung vorführen durften.


    Im Jahr drauf waren auf Grund der gemachten Erfahrungen nur noch 14 Kinder am Start, davon zwei Mädchen und die dann auch angemeldete Cheerleadertruppe umfasste 15 Mädchen, keinen Jungen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Diesem Verein habe ich vorgeschlagen, die gesamte Werbung für die Aufstellung einer Mädchen Mannschaft U12 zu übernehmen . Mein Gedanke war ,das dieser Verein damit ein alleiniges Merkmal hätte und damit für viele neue Mitglieder /Mädchen attraktiv wäre. Davon mal abgesehen, hat unsere Verein auch kein Interesse an einer Mädchen Mannschaft.

    Das ist natürlich schon sehr traurig, wenn man sich soviel Mühe macht und es dann mit einem Federstrich beendet wird.


    Der Mädchenfussball hat allerdings in einigen Gebieten eine gute und lange Tradition im Schulfussball. Vielleicht wohnst du in so einem Gebiet und findest dort mehr Interesse bei den Verantwortlichen eurer Schulen? Es geht ja in erster Linie darum, den Mädchen eine Chance zu ermöglichen Fussball zu spielen.


    Aber du und auch @Goodie sprechen ein weiteres Problem an, dass Mädchen häufig gerne unter sich statt in Jungenteams spielen. Sie wollen sich ganz einfach auch zu und von den Auswärtsspielen über andere Themen unter sich unterhalten.
    Manche hören auf, weil der zeitliche Aufwand zu große wäre, das Angebot eines anderen Vereins in der Umgebung anzunehmen. Aber selbst wenn sie den Aufwand nicht scheuen, kommt die nächste Hürde nach dem Wechsel von den B-Juniorinnen in die Damenmannschaft. Die A-Juniorinnen-Staffeln gibt es zwar, aber sie sind vielerorts lediglich soetwas wie eine "Resterampe" für die Spielerinnen, die es sportlich nicht in die Damenmannschaft schaffen. Doch unter den "erwachsenen Damen" fühlen sich die 17-jährigen Mädels trotz ausreichender Leistungen nicht immer wohl, weil es auch hier zu wenig gemeinsame Gesprächsthemen über den Fussball hinaus gibt.


    Natürlich darf man nicht vergessen, dass der Herrenfussball eine weitaus längere Tradition hat und die Älteren unter uns als Knirps in einer Schülermannschaft (ab C-Jugend) in den Vereinsfussball gestartet sind.


    Hier und da gelingt es die Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass der Mädchen- und Frauenfussball zum Verein gehört, genauso wie man früher erst einmal Verantwortliche davon überzeugen mußte, das Kinderfussball durchaus einen sportlichen und sozialen Wert besitzt.

  • Manche hören auf, weil der zeitliche Aufwand zu große wäre, das Angebot eines anderen Vereins in der Umgebung anzunehmen.


    Hier und da gelingt es die Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass der Mädchen- und Frauenfussball zum Verein gehört, genauso wie man früher erst einmal Verantwortliche davon überzeugen mußte, das Kinderfussball durchaus einen sportlichen und sozialen Wert besitzt.

    Generell sehe ich im Erhöhten Aufwand für den Mädchenfußball auch eine Hemmschwelle für Verantwortliche und Vereine. Wobei ich hierbei nur für unseren ländlichen Raum sprechen möchte.


    Obwohl es in unserem Verein Mittlerweile eine etablierte Mädchenstruktur gibt ist der Aufwand immer wieder Thema. Sei es nun bei der Trainersuche, den Fahrdiensten oder auch nur der zeitlicher Aufwand der Spielerinnen. Obwohl in den unteren Ligen eher selten Spiel auf Augenhöhe stattfinden ist der Aufwand der Auswärtsfahrten selten unter einer Stunde Anreise einzuordnen. Dennoch reichen 3-4 "gute Spielrinnen" um die Saison auf 2-3 wirklich Gegner zu beschränken. Die anderen Spiel dürfen halt einfach "nicht verloren werden". Das Entwicklungspotenzial ist in diesen Spielen aber eben auch sehr beschränkt.


    In Jungen-Bereich würde man nun sagen einfach 1-2 mal aufsteigen und gut. Aber hier ist man dann eben entsprechend weiter und erheblich länger unterwegs, was oft auch von den Spielerinnen gar nicht gewünscht ist. In der Breite trägt dies natürlich auch nicht zur "optimalen" Entwicklung vieler Spielerinnen bei.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Generell sehe ich im Erhöhten Aufwand für den Mädchenfußball auch eine Hemmschwelle für Verantwortliche und Vereine.

    Das ist auch so ein Argument, was nicht durch permanente Wiederholung an Wahrheitsgehalt gewinnt.


    Die finanziellen Rahmenbedingungen der meisten Mädchchenteams sind weitaus schlechter als die der Jungenteams. Selbst die Gründung der B-Juniorinnen-Bundesliga wäre seinerzeit fast daran gescheitert, als das der DFB Vorgaben an die Vereine machte, die kaum jemand erfüllen konnte bzw. wollte.


    Es gibt sogar Staffelleiter, die bewußt unwahre Behauptungen (z.B. es müßte für die Mädchen eine extra Betreuerin geben, separate Mädchenduschen, usw.), nur um Vereine daran zu hindern, Mädchenteams zu gründen.


    Dort, wo starke Mädchenteams in C-Jugendstaffeln der Jungen spielen, können sie sportlich gut mithalten. Man könnte hier sogar als Zuschauer den Eindruck gewinnen, dass es die Jungen sind, die wie Esel über den Platz rennen, weil diese Mädchen technisch, wie taktisch den meisten anderen Jungenteams überlegen sind. Allerdings gibts zu wenig Mädchenteams, weshalb ein anderer Eindruck dominant ist.


    Niemand würde ernsthaft behäupten, es gäbe kein Recht auf Gleichberechtigung in Deutschalnd. Aber sie wird ganz besonders im Fussball nicht gelebt! Es führt unweigerlich zur Frage, ob diese Gleichberechtigung gewünscht wird, weil gerade der Fussball weitgehend in der patricharischen Welt als Stellvertreterkampf von Befehl und Gehorsam und um Blut und Ehre stattfindet?


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    Ich finde die von mir verlinkte Diplomarbeit gerade deshalb besonders interessant, weil hier nicht aus dem Fachbereich Sport, sondern Soziologie an das Thema herangegangen wurde und dadurch andere Blickwinkel ermöglichte, wodurch einige Hintergründe, die wir mehr oder weniger unrreflektiert als unveränderlich wahrgenommen haben, klarer werden.


    Denn wenn der Zuschauer die Erwwartungshaltung einer Inzenierung (incl. Fouls, Schwalben, usw.) des Fussballspiels an die Kontrahenten stellt, dann kann dies auch erklären, warum es nicht nur im Mädchen-, und Frauenfussball, sondern auch im Kinderfussball sehr schwierig ist, die gewünschten Rahmenbedingunen zu schaffen. Deshalb kann ich diese Diplomarbeit auch den Kollegen,die sich intensiv mit der Fairplay-Liga intensiv auseinander setzen, sehr ans Herz legen.


    Andererseits erklärt die Erwartungshaltung auch den Entwicklungsweg des Mädchen- und Frauenfussballs in anderen Ländern. So wird der "weibliche" Fussball in Skandinavien, aber auch in Asien und Amerika zunehmend körperlicher und härter zelebriert und erreicht dort teilweise dadurch große Zuschauerbeliebtheit.


    Mich würde interessieren, ob ihr eher zu einem Mädchen- und Frauenfussballspiel gehen würdet, wenn es dort ähnlich "zur Sache" geht, wie bei den Jungen und Männern?

  • Das ist auch so ein Argument, was nicht durch permanente Wiederholung an Wahrheitsgehalt gewinnt.

    Ich habe in meinem Beitrag speziell darauf hingewiesen das ich für unseren ländlichen Bereich spreche und auch nur aus eigener Erfahrung in unserem Verein.


    Hier stellt es sich so dar das unsere C-Juniorinnen in der untersten Spielklasse derzeit nur eine Mannschaft in der Staffel haben welche Ihnen auf Augenhöhe begegnet. Die durchschnittliche Entfernung zu Auswärtsspielen liegt etwa bei 100km (maximale Entfernung ist ca. 160km). Natürlich gäbe es hier auch die Möglichkeit bei den Jungs mit zuspielen. Nachdem allerdings bereits mehrere Freundschaftsspiele gegen Jungenmannschaften aus der unteren Tabellenhälfte zum Teil mehr als deutlich verloren wurden drohte mehr als die halbe Mannschaft mit Beendigung der Kariere wenn wir bei den Jungs melden. BTW das war bereits geschehen und die Ab- und Ummeldung hat erneut einige Strafen und Ärger bedeutet.


    Fakt für unsere Teams ist das viele Mädchen erst deutlich später in den Fußball eingestiegen sind. Viel erst im Alter der D-Jugend. Für Mädchenmannschaften reicht es dennoch locker. Für Jungenteams ist es aber in der Masse einfach zu wenig und das wird sich auch nicht auf 1-2 Saisons legen.


    Persönlich bin ich als F und E Trainer ja auch der Meinung trotz Niederlagen kann es Spaß machen. In dem Alter sehe es die Girls (und auch Jungs) aber anders als meine Truppe. Daher bleibe ich auch beim erhöhten Aufwand für Mädchenteams. Wenn auch nochmal mit der Einschränkung das ich nur für unseren Bereich hier sprechen kann und möchte. Mir ist auch klar das sich dies in anderen Gebieten anders gestaltet und hier als Argument nicht herhalten kann und darf.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @totog


    Deine Beobachtung, dass Mädchen später in den Fussball starten, deckt sich sicherlich mit vielen Anderen. Allerdings wurde häufig nicht die Frage gestellt, um wieviel später? Diese Frage ist schon entscheidend. Denn ob ein Mädchen bei den älteren Bambinis oder in de C-Jugend mit dem Fussball beginnt, ist schon ein Unterschied.


    Die Qualität einer Mannschaft wird durch ihre Trainer und dem Trainingsfleiß beeinflußt. Nach meinen Beobachtungen ist die Qualität der Mädchentrainer noch im Durchschnitt (von Ausnahmen abgesehen) etwaas niedriger. Auch der Trainngsfleiß ist bei den Mädchen etwas niedriger, was darauf schließen läßt, dass unter den Mädchen die Anzahl derer, die es als Zeitvertreib ansehen, ein wenig höher ist.


    Ich hab mal gerade nachgeschaut, ob deine Beobachtungen für den Bayrischen Verband repräsentativ sind? Bei euch gibts im Berreich der C-Juniorinnen 5 Bezirksoberliga-Staffeln, 3 Bezirksliga-Staffeln
    und 19 Gruppenstaffeln. Bei euch im Verein gehts ja um die unterste Leistungsstufe, weshalb ich dort nachgeblättert habe.


    Auf unterster Verbandsebene gibts allein schon 150 C-Juniorinnen-Teams. Eure geografische Situation sollte demnach eher nicht repräsentativ für Deutschland sein.


    Allerdings ist mir etwas anderes aufgefallen. Es gibt in diesen Staffeln überproportional viele Teams, die zur Winterpause zurück gezogen werden. Kannst du uns was dazu sagen, welche Gründe das hat?