Die Kinder verstehen mich einfach nicht

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  • Wenn ich eine Übung erkläre - egal wie einfach - dann gibt es immer einen Teil Kinder, der scheinbar einfach irgendetwas macht, nur nicht im entferntesten auch nur etwas ähnliches wie das, was ich gerade erklärt habe. Und dabei ist es völlig egal ob fünf andere Kinder vorher dran waren und es richtig gemacht haben und auch völlig egal ob es eine Sprachbarriere gibt oder nicht.
    Einfaches Beispiel: Ich sage - wie in jedem zweiten Training eigentlich - "Bildet mal einen Kreis". Dann bleiben drei Kinder stehen und schauen mich an wie Autos, drei albern rum weil sie nicht zuhören, die restlichen bilden einen Halbkreis, der stark einer Linie ähnelt und ein Kind stellt sich ganz woanders hin.
    Oder so eine 3 vs 0 Übung: Drei Kinder greifen ein leeres Tor an. Aufgabe: Tor gilt nur wenn jeder am Ball war. Nach 5 Durchläufen gibt es immernoch Kinder, die Laufen einfach von Anfang bis ende durch und denken gar nicht daran abzuspielen.
    Bei der Art und weise wie die Kinder das nicht checken, gehe ich nicht davon aus, dass ich zu viel rede oder zu kompliziert erkläre - ich gehe einfach davon aus, dass die in einer Alice-Im-Wunderland Welt sind wo ich sie nicht erreiche.
    Ist noch jemand hier der das so empfindet?
    Zum Beispiel auch ein Kind im letzten Training im Tor: Angreifer läuft mit Ball am Fuss auf das Tor - ist noch viel zu weit weg um zu schiessen - der Tormann wirft sich plötzlich in die rechte untere Ecke seines Tores und rollte sich ab. Der Angreifer konnte das noch nicht mal ausnutzen weil zu weit weg und musste erst noch 10 Meter laufen bis er nah genug am Tor war um es nicht zu verfehlen. Auch wenn ich das nun vielleicht politisch unkorrekt ausdrücke: es kann doch nicht sein, dass 40% meiner Mannschaft einen "Dachschaden" haben?

  • Hmm schwer zu sagen von so weit weg, es scheint mir aber so als ob du fir Kinder nicht da abholst wo sie sind.
    Ich glaube nicht, dass sie eine 3 vs 0 Ünung nicht verstehen, ich glaube sie finden es blöd den Ball abzugeben.
    Jeder von ihnen will das Tor schießen und nicht den Ball passen. Wenn du schon solche Übungen machst, dann lass sie doch alle ein Tor schießen.
    Gibt es Probleme wenn du Teams machst und ein kleines Turnier spielst im Training? Warscheinlich nicht. Aus meiner Erfahrung sind die Kids richtig dabei und dann noch in der Kabine am rechnen wer gewonnen hat.
    Aber auch da wird es dann den ein oder anderen geben der mal Blümchen pflücken geht und auch das ist in Ordnung denn sein Mitspieler wird ihn schon daran erinnern das sie gerade Fußball spielen.
    Ich geb dir einen Tipp und ich weiß es fällt einem schwer. Lass los. Denk dir ein paar Spiele aus(nicht nur Fußball) und lass die Kinder, Kinder sein. Greif nur ein wenn es unsportlich oder gefährlich wird. Dem ein oder anderen kannst du mal einen Tipp geben wie eine Technik noch funktionieren kann oder warum es besser ist den Ball nicht springen zu lassen. Den rest der Zeit bist du dabb bur dafür da die Zeit zu nehmen, zu kontrollieren das alle genug Trinken und entgültige Regelentscheidungen zu fällen.
    Die Konzentrationsfähigkeit der Kinder wird sich langsam erhöhen und sie sind dann irgendwann soweit, aber bis es soweit ist dauert es etwas.
    PS Einen Kreis zu machen fällt vielen auch noch im Herrenbereich schwer ;)

  • Hi Trainerkollege,


    also das Problem mit dem Kreis ist ganz einfach zu lösen. Wenn du die kids zusamenrufts und sich alle die Hände geben du als Trainer machst da mit und dann geht man auseinander bis die arme sich strecken. Schon hat du einen Kreis. Jeder spieler soll einen Fuss auf dem Ball dabei haben. Das klappt bei mir ganz gut. Das mit dem 3v0 ist von Horst wein und meiner meinung nach Quatsch hoch 10. Die Kids erkennen da nicht den Sinn warum sie den Ball abgeben sollen. Wenn dann probiere 3v1. Oder mache Dreiergrupen die sich in der Freien bewegung die Bälle zuspielen. Von mir aus auch nach Muster. Spieler 1-3 durchnummerieren und 1 passt zu 2 und 2 zu 3 und 3 dann zu 1 usw.


    Das problem mit dem TW hatte ich nie da sind die meisten kids im Tor motiviert oder der ein oder andere was verträumt. Aber das sich jemand schon vor dem Schuss hinwirft hatte ich noch nie.


    Hoffe ich konnte etwas helfen.


    Gruß
    Francesco

  • Es gibt Träumerle, das geht auf keine Kuhhaut. Andere Kinder, auch gerne ein halbes Jahr jünger, fordern in der gleichen Zeit, dass sich die Mitspieler freilaufen müssen, damit sie anspielbar sind. Wir haben auch von allem was dabei.


    Nicht umsonst spricht man doch vom Blümchenpflücker und vom Türmchenbauer, oder? Die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne ist noch so niedrig...


    Wir hatten ein Kind, das sollte zu einem roten Hütchen laufen (vier Farben zur Auswahl), dieses berühren und wieder zurück. Ging nicht. Farbenblind war es nicht. Ein Versuch an meiner Hand klappte, nächster Versuch alleine? Keine Chance. :D Da fragt man sich schon, wass die Grundschullehrer den ganzen Tag über erleben...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • @Ersatzbank: ja das ist der normale Wahnsinn im Kinderfussball. Ich erachte 3-0 nicht als Quatsch, sondern als schöne Einstiegsübung. Sollte nicht jeder einmal den Ball berührt haben, zählt das Tor nicht. Kurz erwähnen, dass das Tor nicht zählt, weil xy nicht abgespielt hat und weiter gehts. Die anderen Gruppen die es umsetzen kräftig loben und hervorheben, dass es einen Punkt für das Tor gibt. Spielt er beim 2. Mal nicht ab, bitte die gleiche freundliche aber bestimmende Ansage machen. Dann drauf achten, was innerhalb der 3er Gruppe passiert. Die, die es verstanden haben, werden den Kollegen entsprechend auf kindliche Art massregeln. Danach dürfte es klappen.
    Bei mir sind es auch immer die gleichen Pappnasen. Die darfst Du na klar nicht zusammen in eine Gruppe packen.


    Ich hab 3-0 immer auf Zeit gespielt und auch die Zeit gemessen. Ansonsten ist der Anreiz dieser Übungsform gering und es stellt sich schnel Langeweile ein. Alsbald Du merkst, 3-0 wird langatmig, Positionswechsel und/oder auf 3-1 wechseln.

  • Bin dem Alter zum Glück entwachsen. Hilfreich sind bekannte Rituale aus dem Kindergarten und der Schule zu übernehmen( Schweigefuchs) usw. oder neue einzuführen. Bei den Kleinsten finde ich 3- 0 zu abstrakt. Der eigentliche Lerninhalt der Übung ist für den Lernstand deiner Gruppe auch nicht weiterführend.
    Kreis um dich versammeln und dann Pusten, mit Glück entsteht ein Kreis. Die Kinder finden das auch witzig.Puh da freue ich mich ja geradezu auf meine pubertierenden Mädchen.

  • Danke für die vielen Antworten. Die Kreistricks sind obligat - danke fürs in Erinnerung rufen!
    Die Beispiele die ich genannt hatte waren nur exemplarisch (das 3:0 mache ich z.B. schon auf Zeit etc.).
    Aktuell habe ich ja mein großes Rudel zweigeteilt und daher relativ kleine Gruppen von jeweils 7 bis 12 Kindern. Die Kinder sind im F-Alter.


    Die alle richtig abzuholen scheint mir tatsächlich das Problem, wobei ich eben so langsam anfange zu zweifeln. Daher der thread.


    @Goodie erwähnte die Blümchenpflücker. Das ist ein guter Arbeitstitel: "Versteht mich der Blümchenpflücker?" Das Beispiel mit den Hütchen und Farben ist genau die Gewichtsklasse meines Verzweifelns! Staffellaufspiele, Turniermodus, Fangspiele - bei denen klappt nichts und nie. Eigentlich müsste ich sie in die Bambini-Gruppe stecken - selbst dem Trainer der G würde ich diese Kinder nicht zumuten. Aber das ist ja keine Lösung. Ich möchte mich gerne verbessern.


    Meine eigentliche Frage lautet dann eventuell so: Wie hole ich Messi UND die Blümchenpflücker dauerhaft richtig ab ohne den einen zu überfordern und den anderen zu langweilen?
    Nochmal: ich glaube nicht, dass es an den Aufgaben liegt, sondern an der Aufnahmebereitschaft/-fähigkeit der Kinder.


    Mein aktueller Status ist wirklich so krass, dass ich bei einigen geneigt bin die Eltern mit den Kindern mal zu einer Untersuchung zu schicken. Anm.: ich habe noch einen Sohn der 2 Jahre jünger ist als die jüngeren meiner Trainingsgruppe daher kann ich schon einschätzen was die können sollten und ich arbeite auch als Übungsleiter für unseren Verein und bin öfters bei Gruppen von Erst- bis Viertklässlern und da ist das eben anders als in meiner Trainingsgruppe. Da erlebe ich eigentlich nie das Kinder so krass neben der Spur sind. Wo ist denn da die Grenze?

  • Wir hatten mal einen Jungen, bei dem hatte ich das Gefühl, dass nahezu alle Verhaltensweisen auf Asperbersyndrom hinweisen. Der war überhaupt nicht in die Gruppe zu integrieren und wurde von uns auch über die Eltern mehr oder weniger rausgeworfen. (hat geschlagen, getreten und gespuckt) Da musste man dann einfach die anderen Kinder schützen.


    Beim Volleyball hatte ich mal ne Schul-AG. Da wurde ich einmal (!) laut und schwupps, hat sich ne Mutter über mich beschwert: "Mein Sohn kann nichts dafür, er hat AHDS und Dyskalkulie" Aha, na ja, rechnen soll er hier ja nicht.
    Solche Kinder gehören in die Hände von Spezialisten, nicht in die ehrenamtlicher Sportler, die mit den Kindern Spaß haben sollen.


    Die Frage ist ja, wie der Kontakt zu den Eltern ist. Ist das Kind vielleicht längst in Therapiel? Natürlich kann man mit den Eltern mal das Gespräch suchen und die Eltern bitten, sich mal ein Training anzuschauen um entweder deine Eindrücke zu bestätigen oder zu widerlegen... "Der X verschläft jetzt zum dritten Mal den Start beim Staffellauf. Ist er sonst auch so unaufmerksam?


    Wir wissen zur Zeit um die Besonderheiten unserer Blümchenpflücker und kennen die Hintergründe. Das erleichtert das Ganze deutlich.

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  • In Punkto laut werden scheine ich safe zu sein. Im Gegenteil. Die Eltern stellen immer wieder fest wie geduldig und sanft ich bin. viele sagen mehr Disziplin würde nicht schaden. :)
    Auch schauen die Eltern eigentlich immer zu - das ist auch etwas das mich wundert: Wenn mein Kind in einer Gruppe so daneben läge würde ich schon beim zweiten mal mit meinem Kind reden ob man da nicht was ändern könnte - z.b. nicht mehr hingehen ...
    Ich liebe die Kids alle. Jeder hat seinen Charm aber irgendwas ist einfach faul...

  • Vorsicht!
    Bei Eltern Defizite der Kinder anzuzeigen, kann ziemlich nach hinten losgehen.
    Nachdem ich meiner Frau( therapeutische Ausbildung) gewisse Auffälligkeiten geschildert hatte und mich mit mir beratschlagt hatte, wurde ich bei den Eltern vorstellig, mit der Bitte wegen gewissen Symptomen mal einen Spezialisten zu konsolidieren. Danach war ich persona non gräte und wurde fast gelyncht.
    Erst Jahre später beichtete mir die Mutter beim Dorffest nach ein paar Bier, sie hätte früher auf meinen Vorschlag hören sollen.
    Also Vorsicht

  • Bei allem, was ich bisher von @Ersatzbank gelesen habe, wirst Du es wahrscheinlich schon so versucht haben, aber ich rufe es trotzdem nochmal in Erinnerung.
    Mir war bei den Kleinsten damals aufgefallen, dass ich irgendwann die Distanz verloren hatte und sie nicht mehr als kleine Kinder (6,7 jährige) angesehen hatte. Ich dachte sie wären schon viel weiter. Und wir hatten ähnliche Probleme. Dann sind wir einfach wieder einen Schritt zurück gegangen und haben wieder mit Geschichten Fußball gespielt. Mit der Kanonenkugel über die Brücke, am Troll vorbei, dann in die Burg schießen. Oder als Pirat die englische Kriegsmarine in Grund und Boden geschossen.
    Bei 3:0 - probiere es doch mit: 3 Zauberer müssen jeweils was in den Kessel (= Ball) legen, bevor der ausgeleert (= Schuss ins Tor) werden kann. Gibt bestimmt deutlich bessere Ideen. Damit holst Du die Jungs/Mädels in meinen Augen ab, egal ob es ein Blümchenpflücker oder Messi ist. Dem Messi kannst Du ja noch besondere Aufgaben geben.
    Ich weiß, ist anstrengend und ich bin derzeit echt froh, dass ich das im jungen E-Jahrgang nicht mehr brauche. Aber nach meiner Erfahrnugn sind die Kinder für solche Spiele länger zu begeistern, als ihr Auftreten manchmal nahelegt.

  • Vorsicht!
    Bei Eltern Defizite der Kinder anzuzeigen, kann ziemlich nach hinten losgehen.
    Nachdem ich meiner Frau( therapeutische Ausbildung) gewisse Auffälligkeiten geschildert hatte und mich mit mir beratschlagt hatte, wurde ich bei den Eltern vorstellig, mit der Bitte wegen gewissen Symptomen mal einen Spezialisten zu konsolidieren. Danach war ich persona non gräte und wurde fast gelyncht.
    Erst Jahre später beichtete mir die Mutter beim Dorffest nach ein paar Bier, sie hätte früher auf meinen Vorschlag hören sollen.
    Also Vorsicht

    Das habe ich in der G einmal gemacht. Fazit: Ein sehr gutes Gesprächsklima zu den Eltern hat sich entwickelt. Ich habe viel erfahren und hatte plötzlich ein ganz anderes Verständnis und habe den beiden Kindern viel mehr wohlwollen entgegengebracht, weil ich wusst was bei ihnen abging - 2 Monate später waren alle 4 weg und nie mehr was gehört. Deswegen bin ich auch vorsichtig - Ziel ist ja nicht die Kinder wegzuhaben, sondern zu wissen wie sie abgeholt werden. Ich mag eigentlich erst zu den Eltern gehen, wenn ich diesen Teil Selbstreflexion zu ende gedacht habe.

    Bei allem, was ich bisher von @Ersatzbank gelesen habe, wirst Du es wahrscheinlich schon so versucht haben, aber ich rufe es trotzdem nochmal in Erinnerung.
    Mir war bei den Kleinsten damals aufgefallen, dass ich irgendwann die Distanz verloren hatte und sie nicht mehr als kleine Kinder (6,7 jährige) angesehen hatte. Ich dachte sie wären schon viel weiter. Und wir hatten ähnliche Probleme. Dann sind wir einfach wieder einen Schritt zurück gegangen und haben wieder mit Geschichten Fußball gespielt. Mit der Kanonenkugel über die Brücke, am Troll vorbei, dann in die Burg schießen. Oder als Pirat die englische Kriegsmarine in Grund und Boden geschossen.
    Bei 3:0 - probiere es doch mit: 3 Zauberer müssen jeweils was in den Kessel (= Ball) legen, bevor der ausgeleert (= Schuss ins Tor) werden kann. Gibt bestimmt deutlich bessere Ideen. Damit holst Du die Jungs/Mädels in meinen Augen ab, egal ob es ein Blümchenpflücker oder Messi ist. Dem Messi kannst Du ja noch besondere Aufgaben geben.
    Ich weiß, ist anstrengend und ich bin derzeit echt froh, dass ich das im jungen E-Jahrgang nicht mehr brauche. Aber nach meiner Erfahrnugn sind die Kinder für solche Spiele länger zu begeistern, als ihr Auftreten manchmal nahelegt.

    Den Weg werde ich auf jeden Fall gehen: In den Kinder die Kinder sehen! Fast glaube ich nachdem ich all das geschrieben und gelesen habe, dass du ins schwarze getroffen hast. Danke.

  • Ich hatte das Freitag auch das die Kids mich nicht verstanden haben, allerdings war ich auch allein mit 12 Kids und hab es nicht gründlich genug erklärt da es recht hektisch in der Halle war, ihr kennt ja solche Nachmittage. Meist kapieren es nur zwei oder drei nicht, die hören aber auch nie zu.
    Diesmal hab aber ich gehudelt.


    Es ging darum mit Ball und erhobenem Kopf dem gegenüber entgegen zu dribbeln, der musste Zahlen anzeigen und der Dribbler musste "ablesen".
    Hatte zusätzlich auch versäumt zu erklären wozu die Übung ist.


    War auf jeden Fall mein Fehler.


    Wie gesagt habe ich auch zwei oder drei die es nie kapieren, die verteile ich in der Regel auf verschiedene Gruppen und stelle sie ganz nach hinten, wenn sie zuschauen können klappt es oft besser. Dann haben sie zwei oder drei Kids vor sich und nehmen es besser auf.

  • Gerade im Kifu gilt doch, nach spätestens 1 Minute rollt der Ball, denn selbst die aufmerksamsten Kinder hören nach einer gewissen Zeit nicht zu. Die Frage, die man sich doch stellen muss ist, wie der Transfer vom "Gesagten" zum "Gehörten" am besten funktioniert. Ich lasse alle Übungen, die ich erkläre auch vormachen oder mache sie selbst vor und vor allem erkläre ich dies nicht erst im "Kreis", sondern stelle die Spieler schon dort hin, wo ich sie in der Übung haben will. Da geht sonst eine Menge an Zeit verloren. Vielleicht ist der "Träumer" kein Träumer, sondern ein Haptiker.
    In der Regel funktioniert das immer und falls der Träumer es immer noch nicht umsetzen kann, habe ich aber dann die Möglichkeit ihn aus der Übung rauszunehmen und es ihm separat zu erklären, ohne die Übung zu unterbrechen.


    Zum Thema Feedbackkultur wäre ich vorsichtig das ganze zu pauschalieren. Manche Eltern sind für jedes Feedback offen. Das bedeutet in meinen Augen nicht, dass man aber nur diesen Kindern Feedback geben sollte. Ich denke, jeder Trainer sollte sich Zeit nehmen und allen Kindern regelmäßig unter Beteiligung der Eltern Feedback geben (kann ja auch positiv sein). Dann muss ich mir für das Gespräch ein Ziel setzen und dann überlegen, wie ich diese Message transportiere. Wenn ich den kritischen Eltern Beispiele für meine These geben kann, überzeuge ich diese auch. Am Ende geht es doch nur darum dem Kind zu helfen und Tipps zu geben. Am vorteilhaftesten ist es, wenn du als Trainer durch geschickte Fragen die Kinder und Eltern dahin lenkst, dass sie selber aussprechen, was du denkst, denn ich finde die meisten Kinder haben eine gute Selbsteinschätzung.

  • Gerade im Kifu gilt doch, nach spätestens 1 Minute rollt der Ball, denn selbst die aufmerksamsten Kinder hören nach einer gewissen Zeit nicht zu. Die Frage, die man sich doch stellen muss ist, wie der Transfer vom "Gesagten" zum "Gehörten" am besten funktioniert. Ich lasse alle Übungen, die ich erkläre auch vormachen oder mache sie selbst vor und vor allem erkläre ich dies nicht erst im "Kreis", sondern stelle die Spieler schon dort hin, wo ich sie in der Übung haben will. Da geht sonst eine Menge an Zeit verloren. Vielleicht ist der "Träumer" kein Träumer, sondern ein Haptiker.
    In der Regel funktioniert das immer und falls der Träumer es immer noch nicht umsetzen kann, habe ich aber dann die Möglichkeit ihn aus der Übung rauszunehmen und es ihm separat zu erklären, ohne die Übung zu unterbrechen.


    Zum Thema Feedbackkultur wäre ich vorsichtig das ganze zu pauschalieren. Manche Eltern sind für jedes Feedback offen. Das bedeutet in meinen Augen nicht, dass man aber nur diesen Kindern Feedback geben sollte. Ich denke, jeder Trainer sollte sich Zeit nehmen und allen Kindern regelmäßig unter Beteiligung der Eltern Feedback geben (kann ja auch positiv sein). Dann muss ich mir für das Gespräch ein Ziel setzen und dann überlegen, wie ich diese Message transportiere. Wenn ich den kritischen Eltern Beispiele für meine These geben kann, überzeuge ich diese auch. Am Ende geht es doch nur darum dem Kind zu helfen und Tipps zu geben. Am vorteilhaftesten ist es, wenn du als Trainer durch geschickte Fragen die Kinder und Eltern dahin lenkst, dass sie selber aussprechen, was du denkst, denn ich finde die meisten Kinder haben eine gute Selbsteinschätzung.

    Das Feedbackgespräch ist auch eine interessante Maßnahme. Und natürlich ist Feedback nicht per se negativ besetzt. Eher im Gegenteil: Feedback sollte immer wertfrei sein! Ich werde das mal anstreben.

  • Mit allen deinen Beiträgen wirkst du eigentlich immer sehr souverän und sattelfest @Ersatzbank. Darum wundert (und beruhigt) mich dein Eingangspost ein wenig.


    Ich persönlich habe nur ganz wenig "disziplinäre" Probleme mit meinen Spielern. Das hat mehrere Gründe:


    x Ich widme meine Aufmerksamkeit in erster Linie den Kindern die "mitziehen". Kinder in diesem Alter gieren nach Aufmerksamkeit. Wenn sie links liegen gelassen werden, wenn sie Blödsinn machen, hören sie ziemlich schnell damit auf.


    x Lange Erklärungen fallen bei mir fast völlig weg. Ich habe noch nie "stellt euch mal im Kreis auf" gesagt. Wenn ich etwas erkläre, müssen die Kinder zuhören. Wer nicht zuhört, steht nachher blöd da.


    x Ich lasse fast alles als Wettbewerb spielen. Dadurch haben die Spieler schon eine große Motivation alles richtig zu machen. Dazu gehört auch zu wissen, was jetzt überhaupt abgeht.


    x Wenn ich etwas erklären will, nehme ich mir den betroffenen Spieler zur Seite. Alle anderen spielen/üben weiter. Das vermeidet Langeweile bei denen, die es nicht interessiert.


    x Viele Übungen und Spielformen sind gleich, oder lediglich eine Variation des letzten Trainings. Dadurch fallen Erklärungen praktisch weg.


    x Im Training treten meistens zwei Teams im Wettbewerb gegeneinander an. Bei jeder Übung/Spiel gibt es Punkte zu erobern. Braucht ein Team zu lange, sich entsprechend aufzustellen, gibts nach einer Warnung ganz einfach einen Punkt für die andere Mannschaft.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • @Strznievski danke für das Lob. Ich hätte das Thema vielleicht auch im auskotzthread posten können, aber es schien mir einen eigenen thread wert. Denn irgendwann muss man wohl mal mit Eltern reden wenn die Kinder auffällig sind, oder den JL einbinden - aber weil das Thema sensibel ist, ist mir der Rat hier im Forum viel wert. ich denke schon, dass ich damit umgehen kann. Und ich bin sicher, mein team ist extrem betroffen. Ich habe mindestens 7 Kinder die bei anderen Vereinen schlicht abgelehnt wurden und heisse diese auch willkommen. Aber wenn ich auf Turnieren schaue, da ist bei anderen Mannschaften noch nie ein kind dabei gewesen dass nur annähernd so daneben liegt wie meine untalentierten 5 Kinder. Und ich habe schon das Gefühl manche Eltern verheimlichen da etwas vor mir, das ich in meiner Funktion wissen sollte.