Die NLZs "produzieren" zu wenig Hipster-Spieler!

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  • Hallöchen,


    ich habe mal einen Artikel von Niemals allein zum Anlass genommen, die Jugendkarrieren der erwähnten Spieler zu googlen.


    Hier erstmal die Definition eines Hipster-Fussballers laut niemalsallein.de (mit leichtem Augenzwinkern):


    Zitat von Niemals allein

    Ein Hipster-Spieler ist also ein Spieler, den ein junger erwachsener Fußball-Hipster aus der urbanen Mittelschicht gut findet, weil oder während er jenen Spieler in der Mainstream-Berichterstattung nicht (angemessen) gewürdigt sieht. Sprich: Wer wahnsinnig schnell rennen kann oder besonders robust im Zweikampf, aber am Ball und im Freilaufen langweilig bis auffällig schwach ist, ist ein auffälliger, aber langweiliger Spieler (einer wie Cristiano Ronaldo). Haben wir gerade beschlossen. 22 Vertreter der anderen Sorte haben wir in der Zweitligahinrunde ausfindig gemacht und stellen sie kurz vor.


    Ich habe mir dann den Zeitpunkt angeschaut, bei welchem Alter diese Spieler in den Leistungsfussball gewechselt sind. Bei zwei, drei Kandidaten waren die Daten leider etwas unvollständig, so dass ich den ersten dokumentierten Wechsel als Sprung in den Leistungsfussball genommen habe, es aber durchaus sein kann, dass er auch schon vorher im Leistungsbereich gespielt hat. Hier die Liste:



    Dieses Ergebnis bestätigt eine Tendenz, die ich schon seitdem ich Fussballtrainer bin, beobachte, wenn ich interessante Spieler mal google.


    Spieler, die ungewöhnlich, kreativ, überraschend und unvorhersehbar spielen, sind oft lange in Amateurvereinen geblieben und erst spät "entdeckt" worden.


    Das Ergebnis ist ein Schlag in die Fresse für alle NLZs, die ab der U8, U9 oder U10 die besten Spieler ihres Kreises einsammeln. Diese Spieler sind ja nicht nur die herausragenden "Talente" eines Jahrgangs, sondern bekommen dann auch noch beste Ausbildungsbedingungen geboten (gute Trainer, beste Trainingsbedingungen, hohe Trainingsintensität und -anzahl, ständige Herausforderung durch starke Mit- und Gegenspieler im Training/Spiel, viel Spielpraxis auf Leistungsvergleichen, etc).


    Eigentlich kann es nicht sein, dass vier, fünf oder sechs Jahr später unentdeckte Spieler diesen Spielern vorgezogen werden und dann auch später den Sprung in den Profifussball schaffen (auch wenn es "nur" die 2.Liga ist).


    Der Vorwurf, der sich darauf ableiten lässt (etwas provokant und oberflächig formuliert): NLZs sammeln viel nach den Aspekten Physis, Athletik und Durchsetzungsfähigkeit ein, um kurzfristige Erfolge zu feiern. Diese Spieler werden dann auf "Gleichförmigkeit" erzogen und können an Kreativität einbüßen bzw. sich in dieser Hinsicht nicht mehr so gut entwickeln wie im Amateurverein.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • vielleicht sind auch einfach die langen Wege das Problem .
    Zum Training , aber vor allem am Wochenende zum Turnier .
    Wieviel mehr Zeit hat ein Spieler um im Garten und auf dem Bolzplatz zu kicken , als ein NLZler, der verdammt viel im Auto sitzt

  • @Schimanski


    Das scheint mir eine etwas kurz gegriffene Darstellung zu sein. Wenn Du z. B. bei kicker.de die Vereinskader durchgehst, wirst Du bei den einzelnen "Spielersteckbriefen" feststellen, dass doch einige Spieler schon in recht jungen Jahren in NLZ waren.


    Dass NLZ aber durch die Bank auf "Gleichförmigkeit" erziehen und fußballerische Kreativität unterbinden, ist ein recht fragwürdiger Vorwurf. Wenn ich das hiesige NLZ-U12-Team sehe, finde ich, dass sowohl individuell (sicher auch in punkto Handlungsschnelligkeit und überhaupt Schnelligkeit) wie auch im Zusammenspiel deutliche Vorteile bei vielen dieser NLZ-Kinder gegenüber Spielern anderer Teams gegeben sind. Woran das liegt, wissen wir nicht. Bei den Teams, die in der gleichen "Liga" spielen, sind mir kaum Kinder erinnerlich, die nun gerade wegen ihrer Kreativität besonders auffällig geworden wären. Vielmehr fällt doch meistens auch dann der jeweilige Spieler durch Durchsetzungsfähigkeit, Schnelligkeit usw. auf.


    Was zusätzlich zu berücksichtigen wäre, ist auch der Umstand, dass es Spieler gibt, die aus den verschiedensten Gründen - z. B. rein logistisch, familiär usw. - in jungen Jahren nicht in ein NLZ wechseln können, obwohl sie vielleicht wöllten. Dass diese dann doch später dahin wechseln, liegt nicht unbedingt daran, dass sie sich im Heimatverein besser entwickeln konnten. Man weiß es schlicht und ergreifend einfach nicht.


    Trotzdem gibt es sehr sehr viele Nachteile, die eindeutig gegen einen frühen Wechsel sprechen. Die haben wir aber auch schon oft diskutiert. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass es bis zum Alter von 10-11 Jahren vielleicht gar keinen nennenswerten Entwicklungsvorteil in einem NLZ gibt.

  • Eigentlich kann es nicht sein, dass vier, fünf oder sechs Jahr später unentdeckte Spieler diesen Spielern vorgezogen werden und dann auch später den Sprung in den Profifussball schaffen (auch wenn es "nur" die 2.Liga ist).


    Der Vorwurf, der sich darauf ableiten lässt (etwas provokant und oberflächig formuliert): NLZs sammeln viel nach den Aspekten Physis, Athletik und Durchsetzungsfähigkeit ein, um kurzfristige Erfolge zu feiern. Diese Spieler werden dann auf "Gleichförmigkeit" erzogen und können an Kreativität einbüßen bzw. sich in dieser Hinsicht nicht mehr so gut entwickeln wie im Amateurverein.

    Eigentlich kann es nicht sein, dass vier, fünf oder sechs Jahr später unentdeckte Spieler diesen Spielern vorgezogen werden und dann auch später den Sprung in den Profifussball schaffen (auch wenn es "nur" die 2.Liga ist).


    Der Vorwurf, der sich darauf ableiten lässt (etwas provokant und oberflächig formuliert): NLZs sammeln viel nach den Aspekten Physis, Athletik und Durchsetzungsfähigkeit ein, um kurzfristige Erfolge zu feiern. Diese Spieler werden dann auf "Gleichförmigkeit" erzogen und können an Kreativität einbüßen bzw. sich in dieser Hinsicht nicht mehr so gut entwickeln wie im Amateurverein.


    Sei weiterhin wachsam und kritisch! Es gibt darüber bereits wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Schein und Sein in der Elite-Talentförderung sowie der Arbeit von NLZ auseinander setzen und häufig zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Allerdings beschäftigt man sich dennoch fast ausschließlich mit den wenigen, die es später einmal auf einen Stammplatz im Profifussball schaffen und nicht mit denen, die auf dem Weg dorthin scheitern. So kennen wir die anteiligen Gründe nicht hinlänglich, um es allein den NLZ in die Schuhe zu schieben. Denn auch überehrgeizige Kinder und Eltern können unabhängig vom NLZ sich selbst bei der Weiterentwicklung bzw. deren Unterstützung im Wege stehen.


    Bei der Frage nach Kreativität und Genialität lassen sich wohl am ehesten Antworten in der Biologie finden, weil hier allgemeine Entwicklungsprozesse sehr gut beschrieben werden. Wenn sie das Gehirn junger Menschen erst im Alter von 15 - 18 Jahren auf seine volle Größe entwickelt und für die spätere volle Leistungsfähigkeit weiterentwickelt werden muß, dann kann eine frühe Beurteilung dieser Faktoren nur unzureichende Antworten finden, sodass der Zufall oft Pate steht, anstatt darin bereits ein planerisches Verhalten zu erkennen. Wäre es anders, dann sollte man das Abitur mit 11 Jahren machen,den Autoführerschein mit 12 und sich mit 14 auf das Amt des Bundeskanzlers bewerben.


    Die Angst, ein Talent würde vom Mitbewerber weggeschnappt einerseits sowie die Möglichkeit eines Wechsels zum großen Verein andererseits haben sich jedoch zu einem Hyp entwickelt, in der nur wenige Beteiligte noch den Überblick haben und wissen was sie tun.


    Weil mein Herz mehr für die Talente und ihre Eltern als für die Vereine schlägt möchte ich gern den Rat geben, sich über das Erreichte zu freuen, anstatt die Bodenhaftung zu verlieren, um sich ausschließlich Träumereien zu widmen. Denn wenn die Leistungsschritte gemacht werden, dann freiwillig und nicht, weil man sie versucht, sie durch frühere Abwerbung , noch mehr Trainingseinheiten mit noch mehr Leistungsdruck zu erzwingen. Solange der junge Mensch biologisch noch gar nicht sein Maximum an Leistungsfähigkeit erreicht hat, kann es von Vorteil sein, wenn die auf ihn wirkenden Impulse eine sehr breit gefächerte Basis für spätere Spezialisierung wird.


    Unser Problem ist, wir wissen schon wenig genug über unsere Kinder und noch weniger über den Fussball! Dennoch wollen wir uns nicht damit begnügen, uns ein Urteil zu machen, wenn die Fakten feststehen, sondern orakeln wie man dem Glück ein bißchen nachhelfen kann.

  • Sei weiterhin wachsam und kritisch! Es gibt darüber bereits wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Schein und Sein in der Elite-Talentförderung sowie der Arbeit von NLZ auseinander setzen und häufig zu ähnlichen Ergebnissen kommen.
    ...

    Wiederholt die freundliche Bitte, mal Quellen zu nennen, damit man sich die Arbeiten ansehen und ob ihrer Wissenschaftlichkeit und Aussagekraft überprüfen kann.


    Ich finde es immer wieder einer Diskussion nicht förderlich, wenn Dinge postuliert und als Fakt dargestellt werden, aber die Quellen auch nach Aufforderung nicht preisgegeben werden, damit alle sich damit auseinandersezten können, um die Argumente zu verifizieren und zu werten.



    Also, auf welche Arbeiten beziehst du deine Aussagen und deine postulierte Meinung?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Echt jetzt:
    Wieder das Argument des RAE?


    Haben wir doch schon oft durchgekaut und es kamen - vor allem von TW-trainer - dann keine konstruktiven Ansätze.


    Ja, den RAE gibt es. In allen Sportarten.


    Wie aber kann man dem entgegenwirken?
    Wie würdest du es machen, vangaalsnase?
    Wonach würdest du die Spieler aussuchen, wenn nicht durch irgendein Kriterium (Schnelligkeit, Techinik, ...) durch das sie sich von der Masse aufheben.
    Du hast maximal 20 Plätze pro Jahrgang zur Verfügung, in jungen Jahren deutlich weniger. Die Kinder laufen ja nicht mit den Geburtsdaten auf der Stirn rum. Und selbst wenn, nimmst du dann einen völlig unauffälligen, nur weil der Novemberkind ist und du in dem Monat niemanden besseren gefunden hast?


    Ist ein SPieler aufällig und Spätgeborener, dann wird er sogar bevorzugt, weil man um das jüngere Alter weiß. Da wird immer dazugesagt: " der ist Dezemberkind".
    In jedem NLZ, denke ich.


    Auch gibt es SPieler, die in ihrem Heimatverein einen Jahrgang höher spielen. Gar nicht so selten. Und die dort auffallen und so ins NLZ gelangen. Die mögen Januar oder Februarkinder sein, aber sie sind eben nicht wegen Vorteilen im Alter aufgefallen. Im Gegenteil, sie waren ja quasi die jüngsten, jünger als ein Oktoberkind im eigenen Jahrgang.



    Nochmal: Ja RAE gibt es. Der gleicht sich auch nie aus. Selbst im Profitum ist er existent (ich habe das hier mal anhand aller deutschen N11-Spieler des erweiterten WM-Kaders veranschaulicht), wenn auch nicht mehr so deutlich.


    Aber, es ist ein populistisches Argument - bringt viele Claqueure und Schulterklopfer- weil niemand einen kostruktiven Vorschlag bringt, der umsetzbar ist.
    Kritik sollte aber immer konstruktiv sein, oder siehst du das anders?


    DEshalb:
    Wo ist dein konstruktiver Vorschlag es anders/besser zu machen?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich denke, im Link sind einige konstruktive Vorschläge zu finden.

    Wo genau sind da Vorschläge, wie man ganz konkret die Kader anders zusammenstellen könnte, so dass der Rae nicht auftritt? Und auch so, dass man mehr output in die Profis generierten könnte.


    Ich wäre freudlich von dir, wenn du mir diese (mehrere Vorschläge) direkt aufzeigen könntest, also Seite, zeile oder so.


    Ich kann da nämlich nicht mehrere konrete Umsetzungsvorschläge finden.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Spielerbewertung
    Die Entstehung des RAE fängt nicht mit der Zusammenstellung des Kaders an sondern ist ein langfristiges und unfassbar komplexes Problem, das bereits im Kinderbereich seinen Lauf nimmt. Talent im Kinder- und Nachwuchsbereich wird leider zu selten anhand der rein spielerischen Fähigkeiten festgemacht. Stattdessen dominieren körperlich überlegene Spieler. Dafür gibt es empirische Belege (Müller, Lisa / Müller, Erich / Hildebrandt, Carolin / Kornexl, Elmar / Raschner, Christian; Influential Factors on the Relative Age Effect in Alpine Ski Racing; in: PLoS One 10 (2015) 8, e0134744. Published online 2015 Aug 7. doi: 10.1371/journal.pone.0134744). Und so zieht sich der RAE im Leistungsbereich durch sämtliche Altersklassen. Beim HSV beginnt das bspw. schon in der U11 und findet seinen Höhepunkt in der U17. Kinder werden nicht nach dem bewertet, wie sie sich mal entwickeln könnten. Sie werden nach ihrem derzeitigen Leistungsstand bewertet. Im Artikel wird beschrieben, warum das problematisch ist. Das wiederhole ich hier nicht.


    Trainingsmängel
    Der RAE ist nicht nur Ausdruck einer mangelhaften Talentebewertung sondern auch das Ergebnis eines schlechten Ausbildungskonzepts. Zum Beispiel werden zu viele Spieler durch alle Altersklassen hindurch aufgrund schlechter Trainingsmethoden falsch ausgebildet. Die Folge ist, dass früh selektierte Spieler innerhalb der Leistungsmannschaften kaum weiterentwickelt werden. Stattdessen werden sie durch Spieler ausgetauscht, die sich außerhalb der Leistungsmannschaft weiterentwickelt haben. Das bezeichnet Prof. Dr. Arne Güllich als Selektion - De-Selektion: Spieler werden nicht ausgebildet sondern ausgetauscht. Wenn das die Regel ist, kann doch irgendwas mit dem Training nicht stimmen.


    altersgerechte Spielumgebung?
    Im Kinderbereich sind die Übergänge im Hinblick auf Feldgröße und Mannschaftsstärke suboptimal. Viele Jugendliche sind selbst noch in der C-Jugend zu klein, um ein Großfeld bespielen zu können. Wer setzt sich folgerichtig also durch? Große Spieler! Es muss bereits bei der Gestaltung der Spielumgebung begonnen werden, die körperlichen Merkmale zu neutralisieren.


    spielerische Inhalte
    Ein weiterer Aspekt ist die Fokussierung auf simple Spielstile: 4-4-2 mit Flügel- und Flankenfokus, in denen natürlich große Spieler benötigt werden, die die hohen Hereingaben verwerten/abwehren können. Das ist übrigens die vorherrschende Spielweise in den Bundesligen von U17 und U19 (und natürlich darunter). Zu wenige Mannschaften versuchen, einen konstruktiven Spielstil umzusetzen, in dem technisch-taktische Fähigkeiten über das Wohl und Wehe entscheiden und nicht die körperlichen Attribute.



    Du forderst von mir simple Lösungen für ein komplexes Problem, wo sich der DFB noch nicht mal ansatzweise Gedanken gemacht hat, obwohl man seit 1985 von diesem Phänomen weiß. Ich verdiene mein Geld nicht mit Fußball und dennoch habe ich auf Grundlage wissenschaftlicher Recherchen und der Analyse der Schweizer Sportverbände ein ganzheitliches Konstrukt dargestellt, dass dem Problem beikommen könnte. Ich formuliere das bewusst im Konjunktiv, weil sich bisher weltweit noch kaum jemand an die Lösung des Problems gewagt hat. Dementsprechend gibt es auch (noch) keine validen Analysen. Die Schweizer sind mit die Ersten, die sich an einer Lösung probieren. Die haben 2010 begonnen und haben noch immer nicht genug Daten, um sagen zu können, welche Strategien wirken und warum.


    Alles in allem sehe ich die Hauptursache für den RAE in der Trainerausbildung: Der DFB schafft es nicht, valide Trainingsmethoden zu vermitteln. Auch analytische Fähigkeiten der Trainer werden nicht geschult. Dabei sind das die Grundvoraussetzungen, um Spieler bewerten und fördern zu können. Denn wenn die Mehrzahl der Trainer Talent nicht nach technisch-taktischen Maßstäben bewertet sondern nach körperlichen, kann es um die analytischen Fähigkeiten der Trainer nicht allzu gut bestellt sein. Damit steht und fällt einfach alles.


    Ich habe übrigens versucht, den Kader meiner letzten Mannschaft (U17) nach rein spielerischen Aspekten zusammenzustellen. Das Ergebnis war/ist, dass wir den körperlich kleinsten Kader hatten und nur eines von zwei Teams in der Liga waren, welche eine über die Quartale gleichmäßige Geburtenverteilung hatten.

  • Du tust ja gerade so, als ob sich bezüglich der Thematik noch nie irgendjemand Gedanken gemacht hat. Vor allem die NLZs, die - andersd als der DFB - finanziellen Nutzen daran haben, wenn sich möglichst viele Jugendspieler nachhaltig bei den Profis etablieren. Und es gibt ja mittlerweile auch mehr als genug Vereine im Oberhaus, die zu einem nicht unerheblichen Teil Jugendspieler ins Profiteam einbauen und damit auch viele, viele Spieler, die eben aus dem Profinachwuchs kommen.
    Verglichen mit anderen Ländern sind wir da Spitze und der Vergleich mit vor 10 oder gar 20 Jahren ist auch deutlich.
    Optimieren kann immer etwas.


    Deine Ausführung liest sich ja so, als käme da null Output, als wäre Deutschland und deren Vereine ein Fussballentwicklungsland und als wären da nur Stümper am Werk!!!


    Und es ist wieder nur ein: was alles schlecht ist, nicht, wie kann man es besser machen!



    Nur kurz deine Punkte, denn da ist so viel populismus drin, puhhh....


    Spielerbewertung:
    Ja, auch die körperlichen Voraussetzungen sind Teil der Bewertung von Talent. Größe und Schnelligkeit sind nicht trainierbar und vor allem mangelnde Schnelligkeit ist ein Ausschlusskriterium.
    Aber auch andere Kriterien spielen eine Rolle, sehr wohl. Wenn die Schnelligkeit passabel ist.
    Es gibt ja genügend Gegenbeispiele zu deiner These: Götze um mal adhoc ein prominentes zu nennen. Aber auch Havertz, Brandt, Öztunali und co sind und waren nie Riesen.


    Trainingsmängel
    Schon klar, die Trainer, Ausbilder und Koordinatoren beim DFB und in den Vereinen sind alle unfähig und trainieren miserabel.
    Die Trainingswissenschaft ist sehr dynamisch, ja. Aber das im DFB und den NLZs altertümlich trainiet wird, naja.
    Und das "alle in einer Schlange stehen oder Rundenlaufen und Krafttraining einer E-jugenddorfmannschaft ist up to date.


    Weg von aller Polemik, ich will mich immer verbessern. Verändere mich Jahr für Jahr. Deshalb hätte ich hier mal deutlich konkreteres gerne diskutiert. Aber da ist nicht, wirklichs nicht gekommen von dir.


    altersgerechte Spielumgebung?
    Diesen Punkt kann man auch mM kontrovers diskutieren. Von U12-U15 ist die Körpergröße, die geistige und körperliche Entwicklung so unterschiedlich, dass es da schwer ist, alle Spieler in das gleiche Spielfeld zu packen, um ihnen gerecht zu werden.
    Aber, zumindest gibt es auch in jedem NLZ kleine Spieler, die trotz dieses Handicaps in einer U14 oder U15 rausstechen. Beispiele wieder Götze, Brandt, Draxler, Ötzunali...



    spielerische Inhalte
    Ausbildungsfokus beim 4-4-2 mit Fokussierung auf das Flankenspiel?


    Also das sehe ich ja seit Jahren bei nahezu keinem NLZ Team. Da behaupte ich, dass ist Schmarrn. Rund um die Heim-WM 2006, mag das zugetroffen haben, aber aktuell oder vor 5 oder 10 Jahren?
    Also entweder Quatsch oder hoffnungslos veraltet. Denn 20 Jahre sind im SPort eine Ewigkeit.


    Ich zitiere dich nochmal:"Ein weiterer Aspekt ist die Fokussierung auf simple Spielstile: 4-4-2 mit Flügel- und Flankenfokus, in denen natürlich große Spieler benötigt werden, die die hohen Hereingaben verwerten/abwehren können. Das ist übrigens die vorherrschende Spielweise in den Bundesligen von U17 und U19 (und natürlich darunter). Zu wenige Mannschaften versuchen, einen konstruktiven Spielstil umzusetzen, in dem technisch-taktische Fähigkeiten über das Wohl und Wehe entscheiden und nicht die körperlichen Attribute."
    Welches U17 oder U19 Team spielt denn so? Ich kenne da vereinzelt Teams, aber vorherrschende Spielweise?
    Also alle Halbfinalisten der letzten Jahre in den DM SPielen des Nachwuchses haben nicht 4-4-2 gespielt. Ich wüsste jetzt nicht, welche so gespielt haben sollte.





    Und zum ABschluss nochmal:
    Ja, man kann (und sollte) kritisieren, damit sich etwas auch verbessert. Sich selbst, aber auch andere hinterfragen. Aber ergebnisoffen und konstruktiv.
    Und ui behauoten, dass sich der DFB und die Vereine dieses Problems "noch nicht mal ansatzweise Gedanken gemacht hat" ist falsch und blanker Populismus. Ganz besonders, wenn man selbst null Lösungsodeen skizzieren kann.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Und noch etwas:
    In den beiden Profiligen gibt es 36 Mannschaften mit grob je 25 SPielern. ALso 900 SPieler. Aus ca.15 Jahgängen zusammengestellt. Also 60 Spieler pro Jahrgang.


    Ich habe keine Zeit das zu recherchieren, aber im Schnitt kommt doch pro Verein pro Jahr ein jugendspieler ins Profiteam, also mindestens 36 der 60 Plätze. Eher mehr. Gerade im Oberhaus, bei vielen Zweitligisten mag es da noch Verbesserungspotential geben, weil die erstens nicht so gute NLZs haben und zweitens SPieler für dieses Neveau kostengünstiger zu erwerben sind.
    Freiburg oder Schlake wohl mehr, als andere, klar.


    Im Weltmeisterteam waren die Mehrzahl der SPieler seit Kindesbeinen an in einem NLZ, oder wenigstens NLZ-ähnlichen Amateurverein, wie RW Essen. Die überweigende Mehrzahl. Und Klose als Rausreißer stammt ja aus Zeiten vor der Nachwuchsarbeit.


    Wie groß sollte denn der Output für dich sein, damit du die Jugendarbeit nicht als katastrophal bezeichnest?
    Und, wo sollen die alle hin, es gibt ja nur 25 Plätze pro Verein.
    Selbst wenn, nur deutsche bzw. in Deutschland ausgebildete SPieler im Profiteam Platz finden dürften, würde es eng werden da mehr, als 2 pro Jahrgang hochzuziehen, wenn die Spieler nicht so stark frequentiert exportiert werden, wie deutsche Autos, oder?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Könntest du mal bitte argumentieren. Der Vorwurf des Populismus ist schon arg übertrieben. Und dass ich nichts konstruktives geschrieben habe, ist einfach lächerlich.


    Seltsam, dass u.a. Ernst Tanner (Nachwuchsleiter bei RB Salzburg) den verlinkten Artikel mit den Worten gelobt hat, dass es das Beste ist, was er je zu diesem Thema gelesen hat. Das einzige, was der DFB gemacht hat, um dem RAE zu begegnen, war die Einführung einer Quote: 1 von 3 Spielern, die die Vereine bei den Stützpunkten melden, muss in der zweiten Jahreshälfte geboren worden sein.


    Ein bisschen weniger rosa Brille gegenüber dem DFB wäre schon angebracht.

  • Wer macht denn gute Nachwuchsarbeit? Und woran mache ich das fest?
    Orientiert man sich da am Hockey? Bernhard Peters ist beim HSV nicht gerade erfolgreich und der hat sich zumindest im Hockey sehr gut ausgekannt.
    Orientiert man sich da am früheren Medaillenspiegel der DDR und deren Auswahlverfahren? Oder aufgrund der heutigen Erkenntnisse lieber nicht?


    Wie viele Elite Uni Absolventen (z.B. Harvard) sind heute Vorstand? Auch nicht jeder, oder? Oder ist das ein schlechter Vergleich?


    Eine VFB NLZ Elf, die mir so einfällt: Sven Ullreich - Ermin Bičakčić, Jeremy Toljan, Timo Baumgartl, Marvin Compper - Sebastian Rudy, Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Timo Werner - Julian Schieber, Davie Selke (Ersatzbank: Mario Gomez, Sami Khedira - wegen ihrem Alter :) ) - mit Dortmund, Bayern usw. könnte ich das auch machen (bei Augsburg würde ich mich evtl. schwer tun ;) ) => die NLZs leisten aus meiner Sicht gute Arbeit.

  • Der quantitative Output ist nicht das Problem. Kann er auch nicht sein, weil Deutschland ein derart enges Netz hat, dass es kaum jemanden gibt, der nicht durch eines der NLZ nach oben kam. Das ist nur logisch. Aber damit ist doch nicht gesagt, dass dieses System das beste ist. Die Infrastruktur ist ausgezeichnet, aber die vermittelten Inhalte sind es noch längst nicht.

  • Der quantitative Output ist nicht das Problem. Kann er auch nicht sein, weil Deutschland ein derart enges Netz hat, dass es kaum jemanden gibt, der nicht durch eines der NLZ nach oben kam. Das ist nur logisch. Aber damit ist doch nicht gesagt, dass dieses System das beste ist. Die Infrastruktur ist ausgezeichnet, aber die vermittelten Inhalte sind es noch längst nicht.

    Qualitativ schon?
    Und das, wo sich unsere Nationalelf seit 10 Jahren in der Top3 befindet, aktueller Weltmeister ist, diverse Bundesligisten mit eigenem nachwuchs agieren (vergleich das mal mit England zB).


    Verbessern kann man immer etwas, klar.
    Aber, wer macht es denn - so deutlich - besser?


    Ich meine, du wählst ja schon deutliche Worte, triffst ein fast vernichtendes Urteil über die quasi alle Personen/Vereine und Verban, die komplette Nachwuchsarbeit.
    Immerhin gucken, hospitieren (fast) alle anderen Länder aktuell nach D, um ihr Nachwuchssystem zu verbessern.


    Und das, ohne konkreten konstuktiven Ansatz und inhaltlich (mindestens teilweise) völlig unzutreffender Kritik, wie zB die SPielsysteme in den U19-Teams. - Ich habe den Punkt mal stellvertretend gewählt, weil er schnell und einfach nachpfüfbar ist.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Du hast den Artikel nicht gelesen, oder?

    Worauf willst du hinaus?



    Aber Artiekel trifft es ganz gut. Denn eine wissenschaftliche Arbeit, die hier in Mehrzahl angepriesen wurde, nach der ich gefragt habe, sieht mM nach anders aus.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill