Ausbildungskonzept

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  • aber an deinem Vorschlag, nicht den Erhalt des Vereins, sondern das Image des Vorstands als einziges und kurzfristiges Ziel auszugeben, sich schnell viel Geld vom Sponsor zu holen, der dafür Leistungen sehen will, sind schon viele Vereine kaputt gegangen.

    Das habe ich nicht geschrieben und meinte ich auch nicht mit dem kurzen Satz. Und ein Verein wird meistens nicht kurzfristig gegründet, sondern für längere Zeit.


    Ich habe sogar geschrieben, dass mir die 1. Mannschaft egal ist als G-Jugend Trainer.


    Ein Beispiel:
    Wenn im Konzept steht, in unserem Verein darf jeder aktives Mitglied werden und mitspielen, dann trage ich das auch mit, allerdings nicht wenn es zu meinen Lasten geht und ich dann 24 Kinder im Training habe. Da sage ich dann klipp und klar, sucht einen weiteren Trainer oder ich schicke die Kinder nach Hause oder sucht euch einen neuen Trainer, der es mit 24 Kindern anbietet. Ich bin mit 10 Kindern in der G-Jugend zufrieden - da mache ich keine Werbung im Kindergarten oder sonst wo und denke schon daran, was wird in 5-7 Jahren sein (bekommen wir da noch eine D- oder C-Jugendmannschaft zusammen).

  • @let1612


    Vielen Dank für deine Erläuterungen. Dann habe ich es wohl mißverstanden.


    Leider ist es auch wohl so, als das der 1. Mannschaft und deren Verantwortlichenstab im Vorstand die G-Jugend egal ist, was schließlich auch zu den Problemen führt, die du danach beschreibst.


    In einer Fabrik interessiert sich ein Fließbandmitarbeiter auch nicht dafür, was ein "Schlipsträger" den ganzen Tage über macht, weil er selbst am Ende der Fahnenstange das bekommt, was ihm die Herren mit dickem Firmenwagen noch übrig lassen.
    Wenn sich aber der Fließbandarbeiter und der Geschäftsführer nur für ihren Teil der Arbeit verantwortlich fühlen, dann gibt es keine Gesamtverantwortung und somit sind kurz-, mittel- wie auch langfristige Ziele ungewiss. Der Unterschied ist jedoch in seiner Handlungskonsequenz gravierend: Der Fließbandarbeiter nicht so schnell seiner Wege gehen, weil er immobil ist und Angst vor Veränderungen hat. Der Geschäftsführer wird sogar noch mit einer dicken Abfindung zum Wechsel gelockt.


    Ähnlich ergeht es dem G-Jugend-Trainer, der sich wenig in der Vereinsfussballwelt auskennt und dem deshalb geringe Fachkompetenzen nachgesagt werden. Die Mitgliedern der 1. Mannschaft können jedoch zum nächsten Verein weiterziehen, sobald ihnen besseres Angebot vorliegt.


    Selbst wenn es im Amateurfussball um eine Interessentensgemeindschaft zur Freizeitgestaltung geht, ist eine erfolgreiche Arbeit leichter möglich, wenn sich jeder für den gesamten Verein interesssiert, wodurch sich dann auch die Gründe für ein Geben und Nehmen erklären lassen.

  • @let1612
    Ich, als betroffener in den untersten Jugenden, kann deine Ansicht zum Thema 1. herrenmannschaft durchaus verstehen. Allerdings ist mir nicht ganz klar warum sich ein Konzept, selbst wenn es Ausbildungsvorgaben hinsichtlich der Herrenmannschaft beinhaltet, mit deinem Ansatz nicht Vertagen sollte. Ein durchdachtes und haltbares Konzept zeichnet sich ja vielmehr dadurch aus das es eben beide Seiten verbindet und einen Übergang einschließt.


    "Wir spielen in der G Jugend bereits den überfallartigen Konterfußball der herrenmannschaft!" wird wohl nur in den wenigsten Dorfvereinen ohne Selektion funktionieren. Vielmehr ist hier ein Inhalt hinsichtlich "jeder kann mitspielen, beschränkte Kadergrößen durch ausreichend Trainer, Vielseitige Ausbildung, weg von Erfolg hin zu Ausbildung für jeden" usw. für die unteren Altersklassen sehr viel näher an der Realität. Trotzdem ist es ja auch nicht ausgeschlossen das nach der Ausbildung der Grundtechniken z.B. ab der C-Jugend eine Viererkette (nur als Beispiel) als favorisiert eingetragen wird. Und selbst dann ist man immer noch abhängig von den Spielern und muss ggf. dennoch Dreierkette oder sogar mit Libero spielen, was aber nichts an der Ausrichtung ändern sollte.


    Für mich persönlich zeichnet sich ein gutes Konzept also gerade dadurch aus dass es alle Seiten der Medaille (Kinder, Jugend und ggf. sogar Herrenbereich) einschließt und verbindet. Zusätzlich, und hier kommt für mich die Krux, sollte ein Konzept auch ein Abweichen nicht generell verbieten. Allerdings ist hierzu eine funktionierend Kontrolle notwendig und das ganze sollte begründbar sein. So kann zum Beispiel die Abweichung von der angesprochenen Viererkette durch den Mangel an defensiv gut ausgebildeten Spielern begründbar sein. Das kann an Fehlern in der Ausbildung aber auch an Spieler-wechseln oder ähnlichem liegen. Hier ist allerdings auch zwingend eine Ursachenanalyse und ggf. eine Anpassung der bisherigen Trainingsinhalte und auch eine Anpassung der folgenden Trainingsinhalte erforderlich. Dies setze ich aber wieder in den Bereich Kontrolle und Anpassung des Konzeptes.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Ein Beispiel:
    Wenn im Konzept steht, in unserem Verein darf jeder aktives Mitglied werden und mitspielen, dann trage ich das auch mit, allerdings nicht wenn es zu meinen Lasten geht und ich dann 24 Kinder im Training habe. Da sage ich dann klipp und klar, sucht einen weiteren Trainer oder ich schicke die Kinder nach Hause oder sucht euch einen neuen Trainer, der es mit 24 Kindern anbietet. Ich bin mit 10 Kindern in der G-Jugend zufrieden - da mache ich keine Werbung im Kindergarten oder sonst wo und denke schon daran, was wird in 5-7 Jahren sein (bekommen wir da noch eine D- oder C-Jugendmannschaft zusammen).

    Da würde ich Dir als Verein(sverantwortlicher) erstmal sagen, Du hast die Kinder aufzunehmen. Weil Kinder, die weggeschickt werden... geht in einem Breitensportverein gar nicht. Komm hier nicht an wegen Aufsicht führen, etc... aber es ist doch wirklich so, das wenn du in deiner G-Jugend zehn Spieler hast- wie willst Du auf dem Großfeld spielen??? Grade das diese Begebenheiten geregelt werden, sehe ich ein Konzept für sehr wichtig an!


    Es ist klar, das Du alleine nicht 24 Kinder beaufsichtigen kannst- aber die sind ja auch nicht von einem Tag auf dem anderen da, sondern kommen peu a peu....!Da mußt Du als Trainer die Rückmeldung an die Funktionäre geben...es ist ein geben und nehmen. Ein Konzept kann nur funktionieren, wenn der Verein, der Trainer, die Spieler und auch die Eltern das Konzept leben. Für mich liesst sich das grade so, als wenn Du Dir das raussuchst, was Dir gefällt...und nicht das, was allgemein für gut befunden wird. Das soll jetzt keine Anmache sein...ich habe nur beim lesen diesen EIndruck gewonnen

  • @totog: ich habe nichts gegen ein Ausbildungskonzept, wenn es ein Vereinskonzept ist und kein Abteilungskonzept - zumindest im Grundlagen- und Aufbaubereich. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt, es nicht nur niedergeschrieben und wenigen bekannt ist, sondern gelebt wird (und da ist oftmals weniger mehr) und alle dahinter stehen können und es auch tun. Und warum soll ich dann Ausnahmen machen? Dann widersprechen sich vielleicht Punkte in meinem Konzept oder das was drin steht ist nicht wichtig -> dann kann ich es aber auch sein lassen (da gibt mir wahrscheinlich @Andre Recht :) )


    In der Satzung des FC Bayern München steht:
    "§ 2 Zweck und Aufgaben
    1.Der Club verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Zweck und Aufgabe des Clubs ist die Förderung des Sports. Der Club ist frei von politischen, rassischen und konfessionellen Bindungen.
    2.Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Durchführung sportlicher Übungen, Schulungen und Leistungen und die Errichtung von Sportanlagen; daneben ist die körperliche und charakterliche Bildung der jugendlichen Mitglieder ein besonderes Anliegen (hervorgehoben durch mich). Der Verein kann außer für den Fußballsport auch in anderen Sportarten Abteilungen unterhalten.
    3.Der Club ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke."


    Muss ich das hervorgehobene dann nochmals in einem Jugendkonzept konkretisieren? - Mit Punkten wie wir geben jedem die Hand, spucken nicht auf den Boden, spielen fair usw.


    Das erinnert mich an die Leitbilder in Unternehmen. Wie viele Punkte könnt ihr vom Leitbild ohne Nachzuschauen aufzählen? Oftmals wissen die Mitarbeiter gar nicht, dass es eines gibt.


    @TW-Trainer: der Fließbandarbeiter hat aber direkte Auswirkungen auf den Schlipsträger (z.B. Rückrufe in der Automobilindustrie). Wenn der Schlipsträger allerdings von Drohnen und selbstfahrenden Autos spricht, wird es den 50 jährigen Fließbandmitarbeiter nicht mehr so sehr interessieren, weil er nicht davon betroffen ist - und der 20 jährige bekommt evtl. Zukunftsängste. Der Zeithorizont ist aus meiner Sicht schon sehr entscheidend.


    Und zum Ansehen: ich genieße hohes Ansehen, weil ich in unserem Verein die höchste Lizenz habe :) - und ja, ich bin auch der, der auf Verstöße gegen die eigenen Ansprüche hinweist (z.B. jeder spielt die gleiche Zeit, es geht nicht nach Leistung, wir spielen im Jahrgang zusammen usw.)

  • Da würde ich Dir als Verein(sverantwortlicher) erstmal sagen, Du hast die Kinder aufzunehmen. Weil Kinder, die weggeschickt werden... geht in einem Breitensportverein gar nicht. Komm hier nicht an wegen Aufsicht führen, etc... aber es ist doch wirklich so, das wenn du in deiner G-Jugend zehn Spieler hast- wie willst Du auf dem Großfeld spielen??? Grade das diese Begebenheiten geregelt werden, sehe ich ein Konzept für sehr wichtig an!
    Es ist klar, das Du alleine nicht 24 Kinder beaufsichtigen kannst- aber die sind ja auch nicht von einem Tag auf dem anderen da, sondern kommen peu a peu....!Da mußt Du als Trainer die Rückmeldung an die Funktionäre geben...es ist ein geben und nehmen. Ein Konzept kann nur funktionieren, wenn der Verein, der Trainer, die Spieler und auch die Eltern das Konzept leben. Für mich liesst sich das grade so, als wenn Du Dir das raussuchst, was Dir gefällt...und nicht das, was allgemein für gut befunden wird. Das soll jetzt keine Anmache sein...ich habe nur beim lesen diesen EIndruck gewonnen

    @addi73:


    Dann würde ich dich als Vereinsverantwortlichen mal ganz locker wegtreten lassen. Mit was willst du denn den Trainer unter Druck setzen. Wenn er mitteilt, dass er nur 10 Kinder trainiert, kannst du zwar mehr Kinder aufnehmen, musst dich dann jedoch auch ab dem 11. Kind darum kümmern, wer dieses und alle weiteren trainiert. Als Trainer würde ich auch nicht die Aufsichtspflicht über eine unbegrenzte Zahl an Kindern übernehmen. Genauso gibt es Kinder, bei denen der eine oder andere Trainer aus unterschiedlichen Gründen nicht die Verantwortung übernehmen will. Solange du nicht einen Ersatz für diesen jeweiligen Trainer hast, sitzt er am längeren Hebel und du möglicherweise von jetzt auf gleich mit einer Mannschaft ohne Trainer da.
    Warum kann ein Breitensportverein keine Kinder wegschicken ?
    Ich halte es im Gegenteil für unverantwortlich, als Verein Kinder in unbegrenzter Zahl aufzunehmen ohne gleichzeitig Aufsichtspersonen in angemessener Anzahl zu stellen.

  • Karl... bei der Aufsichtspflicht bin ich bei Dir..hatte auch geschrieben, das man zb 24 Kinder nicht alleine trainieren kann....


    aber: als Trainer habe ich den direkten Einblick, wieviel Kinder dann da sind....und dann muß ich als Trainer im Verein Bescheid geben...ich kann mich dann nicht hinstellen und sagen...zehn Spieler langen MIR!


    Auch wie willst Du dann das wegschicken regeln... die ersten zehn nehm ich...die nächsten dürfen nicht kommen? Und wenn von deinem besten Kumpel der Sohn dann der elfte ist, schickst Du den weg? Oder ein anderes Kind?


    Ganz sooo einfach geht das nicht....


    Ausserdem dürfte ich die Kinder dann auch nicht in den Verein aufnhehmen und den Beitrag kassieren.... wenn ich es doch mache...wie war das mit der Gemeinnützigkeit????


    Wer legt die Anzahl der Spieler pro Team fest?


    Es verzahnt sich alles..dreht man eine Schraube in eine Richtung, passiert vielleicht drei Jahre später, das das Katzengejammer gross ist und DANN keine ausreiche Mannschaftsstärke vorhanden ist!

  • Du hast natürlich Recht damit, dass der Trainer dem Verein Bescheid geben soll, wenn sich mehr Kinder bei ihm melden, als er trainieren möchte.
    Ich würde als Trainer die betreffenden Eltern dann auch unmittelbar an die Vereinsverantwortlichen verweisen. Diese hätten dann Gelegenheit, sich um einen zusätzlichen Trainer zu kümmern und den Eltern dann den Zeitpunkt mitzuteilen, ab dem ihr Kind im Verein aufgenommen werden und trainieren kann. Trainieren lassen würde ich die überzähligen Kinder bei mir nicht.
    Gemeinnützigkeit heißt nicht, dass ich Kinder in unbegrenzter Zahl aufnehmen muss. Wenn ich die Kapazitäten nicht habe, und dazu zählen u.a. Trainer und auch genügend Trainingsplätze bzw. freie Trainingszeiten, dann müssen sie es eventuell in einem anderen Verein versuchen.

  • @addi73: Ich hatte genau den Fall. Ich hatte 8x 2010er, 3x 2011er und 2x 2012er vor den Sommerferien. Dann rufen mich 2-3 Eltern vor dem 1. Training an, ob ihre Kinder kommen können - ich sage ja und rechne mit 15-16 Kinder. Am 1. Training stehen über 20 da. Dem Vorstand teilte ich bei Übernahme des Traineramtes mit, dass ich mich um die 2010er kümmere. Ich habe einen Co-Trainer, der es aber nicht alleine machen wollte und nur als Vater mir zu Liebe eingesprungen ist. Die Kinder dürfen bei uns 2-3 Probetrainings machen - sind also noch keine Vereinsmitglieder. ich teilte dem Vorstand und Jugendleiter mit, dass wir einen weiteren Trainer brauchen. Das zog sich hin - und ja, ich sagte ihnen auch, wenn zum Zeitpunkt X kein Trainer da ist, trainiere ich nur die 2010er und schicke die 2011/12er nach Hause oder lasse sie am Rand zuschauen. Natürlich unterstützte ich den Vorstand und Jugendleiter bei der Suche und zu aller Glück erklärte sich der Co-Trainer bereit das Amt mit einem A-Jugendspieler (den besorgte der Jugendleiter) auszuüben.


    Wie ich auf dem Großfeld spielen möchte? Eine Jugend besteht aus 2 Jahrgängen und wenn der andere Jahrgang auch 10 Spieler hat, habe ich 20 Spieler für ein Team :) . Meine Tochter ist in der F-Jugend und die haben 20 Spieler. Mit 10 aus dem anderen Jahrgang stellt sich dann die Frage 1 oder 2 Mannschaften - und ob das so gut ist, stellt sich dann auch erst heraus.


    Ich habe noch ab der E-Jugend mit 11 Spielern gespielt. Heute gibt es D9 - und Herr van Basten denkt über 9 Spieler nach - Sorry, da mache ich mir heute (6 Jahre zuvor (2xF+2xE+2xD) noch keinen Kopf).

  • Ja, du musst zwingend das hervorgehobene nochmals und nochmals und nochmals konkretisieren. Immer wieder. Immer wieder.
    Zu viele Lesefaule, zu viele Unwissende, zu viele Unachtsame.


    Ich behaupte in unserem Verein gibt es maximal 5% Mitglieder die die Satzung schon mal gelesen haben! Wenn überhaupt! ... wenn überhaupt :(


    Im Unternehmen ist es mit den Leitbildern ähnlich. Erwachsene sind da komisch. Aber bei den Kindern ist das anders - da ist das Kind in der Regel in den Brunnen gefallen. Wenn der Erwachsene nicht selbst erkennt, dann hast Du keine Chance den Erwachsenen zu ändern. Und die meisten verschliessen sich diesen Thema fast als wäre es Esoterik oder sowas. Sich einfach echt an ein commitment oder einen Kodex zu halten geht bei den meisten heutzutage doch nur solange bis es unbequem zu werden droht.

  • Hallo Let1612,


    ich kann Deine Einstellung zum Teil schon verstehen, da man den Kindern ja wenigstens ein bisschen was beibringen will.
    Bei 24 Bambinis ist man als einzelner Trainer auf verlorenen Posten.


    Wo Du Dich allerdings täuschst, dass 10 Kinder pro Jahrgang bei den Kleinsten für das Großfeld später mal ausreichend ist.
    Hier meine Rechnung von 20 Kindern


    bis zur D-Jugend werden 18 Kindern daraus
    nach der D-Jugend werden es 16 Kinder
    und nach der C-Jugend noch 14 Kinder.
    Also ab B-Jugend kein geregelter Spielbetrieb möglich.


    Wie komme ich zu diesen Zahlen?
    Ich habe bei unserem Breitensportverein eine Auswertung über die letzten 9 Jahre gemacht und bin genau auf diese Werte gekommen.
    Solltet ihr ein NLZ oder ein ambinitionierter Spitzenverein sein, dann kann es vielleicht anders aussehen.

  • ich habe nichts gegen ein Ausbildungskonzept, wenn es ein Vereinskonzept ist und kein Abteilungskonzept - zumindest im Grundlagen- und Aufbaubereich. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt, es nicht nur niedergeschrieben und wenigen bekannt ist, sondern gelebt wird (und da ist oftmals weniger mehr) und alle dahinter stehen können und es auch tun. Und warum soll ich dann Ausnahmen machen? Dann widersprechen sich vielleicht Punkte in meinem Konzept oder das was drin steht ist nicht wichtig -> dann kann ich es aber auch sein lassen (da gibt mir wahrscheinlich @Andre Recht )

    Ich denke das unsere Ansichten zum Kindertraining im allgemeinen schon sehr nahe beisammen liegen. Was ich aber in deinen Ausführungen nicht ganz nachvollziehen kann ist dein Rückschluss von der allgemeinen Vereinssatzung zum sportlichen oder auch allgemeinen Trainingsansatz.


    2.Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Durchführung sportlicher Übungen, Schulungen und Leistungen und die Errichtung von Sportanlagen; daneben ist die körperliche und charakterliche Bildung der jugendlichen Mitglieder ein besonderes Anliegen (hervorgehoben durch mich). Der Verein kann außer für den Fußballsport auch in anderen Sportarten Abteilungen unterhalten.

    Zusätzlich zum in der Satzung festgehaltenen "körperliche und Charakterliche Bildung" gibt es ja auch beim großen FCB ein sportliche Ausbildungskonzept für die Ausbildungszentren in den einzelnen Sportarten.
    Die allgemeine Formulierung lässt ja schlicht auch erneut jedem Trainer absolut freie Hand was er wann und wie trainiert. Dies kann nun wie in deinem Fall absolut richtig sein, etwas überspitzt würde sich aber auch Runden laufen und Anschreien in der F damit verkaufen lassen. Je nach Auslegung. Daher bleibt für mich zu unterscheiden ob es sich nun um eine Satzung des Gesamtvereins mit mehreren Sportarten, ein sportliches Konzept für die Jugend und/oder den Herrenbereich oder aber auch ein sportliches Konzept für den Gesamtverein mit mehreren Sportarten handelt. Je nach Ausrichtung kann man weiter in Details gehen oder eben nicht. Zu sagen eine Floskel in der Satzung beschreibt ja alles und ich hebe schon den Finger wenn mir was nicht passt funktioniert zwar für den Moment (stelle ich derzeit auch bei uns fest), kann aber auch sehr schnell in die andere Richtung kippen.



    Wie ich auf dem Großfeld spielen möchte? Eine Jugend besteht aus 2 Jahrgängen und wenn der andere Jahrgang auch 10 Spieler hat, habe ich 20 Spieler für ein Team . Meine Tochter ist in der F-Jugend und die haben 20 Spieler. Mit 10 aus dem anderen Jahrgang stellt sich dann die Frage 1 oder 2 Mannschaften - und ob das so gut ist, stellt sich dann auch erst heraus.


    Zum Thema der Mannschaftsstärke habe ich an anderer Stelle bereits geschrieben das Kadergrößen wie du sie anstrebst nur funktionieren können wenn der Verein durchgängig mit Jahrgangsmannschaften spielen kann. Also ein entsprechendes Einzugsgebiet hat. Und selbst hierbei stimme ich @hoeness2 zu das 10 Kinder kritisch sein können. Bei guter Ausbildung wirst du den einen anderen an andere Vereine verlieren und bei nur einem falschen Trainer kann es ebenfalls zu Schwund kommen. Im Idealfall wirst du diese Kinder durch Zugänge kompensieren können, die Realität deutet aber meist auf Verringerung.


    Gruß
    Torsten
    Für den Dorfverein wird dies schwierig

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Hou jau, kaum ist man mal paar Tage weg... ;)


    Ohne die angeregte Diskussion ersticken zu wollen... Ich wollte mich in der Ausgangsfrage schon wirklich auf ein Konzept zur Ausbildung beschränken, das sich über alle Jugenden erstreckt und bei den Senioren endet. Bei besonders ambitionierten AHs, diese vll. auch noch einschließt :)


    Satzungen, Visionen, mittel- oder langfristige Strategien, etc. hatte ich weniger im Fokus, das überlasse ich der Vorstandsschaft. Sicherlich werden sich aber Visionen und Strategien, so vorhanden, auf das Ausbildungskonzept auswirken. Wer langfristig von der BezLi in die BuLi aufsteigen will trainiert anders, als wenn er diese Ambitionen nicht hat.


    Meine Trainerbesprechung fand noch nicht statt, deshalb kann ich noch keine Ergebnisse unseres Vereins berichten. Ich bin weiterhin gespannt, wie das Vorhaben aufgenommen wird.



    Rick

  • TW-Trainer: der Fließbandarbeiter hat aber direkte Auswirkungen auf den Schlipsträger (z.B. Rückrufe in der Automobilindustrie). Wenn der Schlipsträger allerdings von Drohnen und selbstfahrenden Autos spricht, wird es den 50 jährigen Fließbandmitarbeiter nicht mehr so sehr interessieren, weil er nicht davon betroffen ist - und der 20 jährige bekommt evtl. Zukunftsängste. Der Zeithorizont ist aus meiner Sicht schon sehr entscheidend.


    Und zum Ansehen: ich genieße hohes Ansehen, weil ich in unserem Verein die höchste Lizenz habe - und ja, ich bin auch der, der auf Verstöße gegen die eigenen Ansprüche hinweist (z.B. jeder spielt die gleiche Zeit, es geht nicht nach Leistung, wir spielen im Jahrgang zusammen usw.)


    Ja, selbstverständlich hat der Fließbandarbeiter das auszubaden, was der Schlipsträger verbockt hat. Um es auf den Verein zu übertragen: wenn der Trainer der 1. Senioren sowie Geld bekommt, dass für den Trainer der G-Jugend nichts mehr übrig bleibt, dann spürt der G-Jugend-Trainer die Auswirkungen unmittelbar.
    Normalerweise ist der Ausbildungsgrad eines Schlipsträgers etwas größer als der des Fließbandmitarbeiters, weshalb letzterer bei seinen beruflichen Erfolgsaussichten schlechtere Karten hat.


    Wenn bei euch allerdings der G-Jugend-Trainer eine bessere Ausbildung genommen hat als der Trainer der 1. Senioren und den Anderen, dann ist das aussergewöhnlich. Vielleicht wäre es dann besser die Plätze zu tauschen :) ?


    --------------------------------------------
    Eine Vereinssatzung soll die elementaren Dinge zur Bedeutung des Vereins beschreiben. Die Inhalte sind jedoch nicht als Floskeln zu verstehen und auch nicht in des Wortes Sinne, sondern es ist jeweils die Bedeutung der Satzungsteile zu hinterfragen.


    Ein Ausbildungskonzept sollte ebenfalls "allgemeine Richtlinien" beinhalten und dort, wo man sich unterscheiden möchte, so präzisieren, dass es für jedermann eindeutig nachvollziehbar ist. Durch regelmäßige Überprüfung sollte sichergestellt werden, dass die Inhalte den allgemeinen Interessen der Zeit angepaßt werden.


    Wenn der Vorsitzende die Bürger des Staates durch Steuerhinterziehung um Millionen betrogen hat, dann wird die Satzung eben geändert. Wenn ein Jugendtrainer im "erweiterten Fühungszeugnis" einen Eintrag hat, dann wird die Satzung nicht geändert. Dabei gilt für Beide, dass sie nach Verbüßung ihrer Straftat alle bürgerlichen Rechte zurück erhalten und nicht benachteiligt werden dürfen, weil unser Rechtssystem nicht auf Rache (wie z.B. in den US-Staaten mit Todesstrafe), sondern auf Integrationsmöglichkeit in die Gesellschaft beruht. Dennoch dürfen die Mitglieder selbst entscheiden, weil der Gesetzgeber die Satzungsautonomie gewünscht hat und lediglich das gemeinnütige Interesse betrachtet.


    Wenn die Generalversammlung beschließt, einen Interessenten als Mitgied aufzunehmen und einem anderen den Beitritt zu verweigern, dann kann sich der abgelehnte Bewerber nicht per Gerichtsurteil in den Verein hineinklagen. Ja, er hat nicht einmal ein Recht darauf, die Gründe seiner Ablehnung vom Verein zu erfahren.


    Ich denke mal, unter diesem Hintergrund wird einigermaßen klar, dass man eine ganze Menge in eine Satzung (und in ein Ausbildungskonzept) hinein schreiben kann, wenn die Mitglieder zustimmen.

  • @TW-Trainer
    Ich wollte mit den Ausdruck Floskel die Satzung an sich nicht herab Werten. Daher war der Ausdruck vielleicht auch schlecht gewählt.


    Vielmehr sehe ich in der Satzung das Rahmenwerk für den Gesamtverein welches, wie du ja beschriebst, sehr viel wichtiges beinhalten muss und in welches man auch noch sehr viel mehr (wichtiges) hineinschreiben kann. Aber gerade in Vereinen mit mehreren Sparten und Sportarten sehe ich die Organisation der einzelnen Teilbereiche in der Satzung als nicht zielführend. Schon alleine weil z.B. eine sportliche Zielsetzung regelmäßige Überprüfung erfordert und eine Änderung der Satzung in meinen Augen zu aufwändig ist als das es für die Korrektur der Trainingsinhalte eine D-Jugend Sinn machen würde.


    In meinen Augen sollte das Ausbildungskonzept die Detaillierung der in der Satzung festgeschriebenen Rahmenbedingungen sein. Somit sollte sich beide Dokumente nach Möglichkeit gegenseitig ergänzen.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @hoeness2: was steht im Konzept, um den Drop out zu verhindern? Wir brauchen 40 Kinder in der G-Jugend? Und was mache ich, wenn ich sie nicht habe?


    @alle: die Satzung wird schon nicht gelesen, warum soll dann ein Konzept gelesen werden? Wir haben in unserem Verein 2-3 Leitsätze - und die werden schon nicht eingehalten (egal ob vom Vorstand, Jugendleiter oder den Trainern) - warum nun ein Konzept erstellen?
    Beispiele aus unserem Verein: Schnuppertraining für Fußball und Tennis findet zur selben Zeit statt - Trainingszeiten werden nicht miteinander abgestimmt - jeder will die Kinder komplett für sich (wegen der Wettkämpfe)


    Trainingsinhalte gibt der DFB doch schon vor. Soll ich die nochmals als Konzept abschreiben?


    Vielleicht ist das heute anders, aber früher wurde das Konzept im Jugendbereich bei Bundesligisten oft angepasst, wenn es einen Trainerwechsel bei der 1. Mannschaft gab (von oben nach unten - ok, unten wurde meistens nicht mehr viel geändert :) )


    Das Thema wurde hier ja schon mal diskutiert: Nachwuchskonzept - meine Eltern und Kinder erfreuen sich an meinem Training und ich wurde noch nie auf ein Ausbildungskonzept angesprochen (auf meine Trainingsinhalte aber min. 1x monatlich).

  • Ich denke mit dieser Aussage triffst du den Nagel ziemlich gut auf dem Kopf!

  • @let1612, den Drop Out zu verhindern ist nur bedingt möglich. Da viele Gründe, warum das Fußballspielen beendet wird, nichts mit dem Fußball zu tun haben. Es gibt aber auch Dinge die wir im Fußball nur schwer ändern können.
    Hauptursache für mich, Fußball ist verbindlich. Ich muss genau am Dienstag von 18-19.30 Uhr zum Training und am Samstag ist Spiel. Da ist Anwesenheit Pflicht.
    Merkt man schon bei den Kleinen, der Geburtstag der Tante ist auf jeden Fall wichtiger wie Training.


    40 Kinder in der G-Jugend würde ich unterschreiben, damit kannst Du später mal sicher eine A-Jugend stellen.
    Hört sich hart an, ist aber laut meiner Erfahrung so.


    Das Konzepte nicht gelebt werden ist für mich der springende Punkt. Man kann immer nur reden und reden, aber wenn sich Kollegen einfach nicht dafür interessieren, dann wird es für die Vereinsantwortlichen auch schwierig. Der Trainer sitzt sehr häufig am längeren Hebel.

  • Das Thema wurde hier ja schon mal diskutiert: Nachwuchskonzept - meine Eltern und Kinder erfreuen sich an meinem Training und ich wurde noch nie auf ein Ausbildungskonzept angesprochen (auf meine Trainingsinhalte aber min. 1x monatlich).

    Ein interessantes Thread, mal aufmerksam durchgelesen und erkannt warum ich ihn nicht gefunden habe. Das Wort Ausbildungskonzept gibt es darin nicht, obwohl oft der Teilbegriff Konzept enthalten ist :)


    Meine Kunden haben mich auch noch nie nach meiner Geschäfts- und Risikostrategie gefragt. Dennoch benötige ich sie, bzw. könnte ohne sie kaum erfolgreich agieren.
    Eltern von Fußballkindern freuen sich in der Hauptsache, wenn die Kleinen Spaß gehabt haben und (zumindest halbwegs) ausgepowert nach Hause kommen. Ganz selten fragen sie nach weiteren Details, falls doch wäre das fast schon ein Kandidat für das Trainerteam.


    Jedoch hat jeder Trainer bewusst oder unbewusst ein Konzept - hoffentlich. Allerspätestens wenn er in der Halle steht, macht sich auch der unvorbereitetste Gedanken, was er den Kindern nun bietet.
    Andere, und auch die habe ich es grundsätzlich abgesehen, planen ein ganzes Jahr vor, überlegen sich Schwerpunkte und machen sich Gedanken über die Machbarkeit. Diese ist nicht nur den von @Andre genannten wissenschaftlichen Erkenntnissen unterworfen, sondern, da eine Mannschaft nicht repräsentativ ist, auch den Besonderheiten der Truppe, die man in diesem Jahr gerade hat.


    Ich möchte nun einfach, um nochmal zu erläutern, was ich unter Ausbildungskonzept verstehe, das ganze nicht nur für ein bestimmtes Jahr des Kindes konzeptionieren, sondern für seine gesamte Ausbildungszeit im Verein. Sehr wahrscheinlich wird sich dadurch der Erfolg des Kindes (der neben dem Spaß auch sehr wichtig ist, weil er maßgeblich an selbigem beteiligt ist) verbessern. Denn auch wenn jeder einzelne Trainer für sich konzeptionell vorgeht, besteht immer noch die Möglichkeit, dass er entweder von nicht vorhandenem Können ausgeht, oder genau die selben Schwerpunkte setzt, wie der Trainer davor, evtl. sogar noch dessen Vorgänger.
    Wenn aber immer nur Schranktüren hergestellt werden, aber weder Korpus noch Schublade, dann wird die Kommode nie fertig. Der Nachbarverein hat die Kommode evtl. schon geölt, gewachst, poliert und mit Dekoration versehen...


    Im anderen Thread formuliert @Zodiak die Inhalte des DFB so, wie es sich für mich ebenfalls ergibt: Als gedankliches Rahmenkonzept mit viel Raum für Individualität.



    Rick