Lampenfieber vor Turnieren

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  • Hat jemand von Erfahrungen wenn Kinder vor großen Veranstaltungen extrem Angespannt sind.


    Nachdem es bei unserer Tochter nun zum 3. Mal vorgekommen ist,das sie sich im Vorfeld von großen Veranstaltungen übergeben musste. Sind wir uns sicher das es eine art Lampenfieber ist. Erfahrene Sportler haben mir zwar gesagt ,das es normal ist und das extra Adrenalin zu besseren Leistungen führt.


    Für ein Kind ist das aber kein Zustand.


    Als das Turnier angefangen hat war alles wieder gut und sie hat eine super Leistung abgeliefert.

  • Große Veranstaltung bei F-Junioren? Mmh...
    Meiner Erfahrung nach sind es wohl eher für die Eltern/Trainer große Veranstaltungen. Für die Kinder in dem Alter sind alle Turniere/Spiele gleich wichtig.
    Deshalb meine Empfehlung: anstatt über die Wichtigkeit zu sprechen, einfach sagen am Wochenende steht ein Turnier/Spiel an und mehr nicht dazu sagen. Wenn vorher Spannung aufgebaut wird, wie z.B. zum Turnier kommen NLZ A, B und C oder "wenn ihr erster werdet zieht ihr in die Endrunde ein", dann muss man sich nicht wundern, wenn die Kinder übernervös reagieren. Ein Grundmaß an Nervosität ist sicher normal und auch gut für die Leistung (insofern passt das Statement erfahrener Sportler), aber durch "künstlich" erzeugten Druck wird man eher schaden.
    Vor einer Arbeit in der Schule sagt man seinem Kind auch nicht: du musst eine 1 bekommen, sondern lern fleißig, damit du eine gute Note bekommst.

  • @Spieler-papa
    Lampenfieber, Nervösität, Ängste vor einer als besnders wichtig wahrgenommenen Veranstaltung sind normal. Im Regelfall sind sich innerhalb der ersten Minuten nach Beginn und/oder nach dem ersten Ballkontakt in einem Fussballspiel verschwunden.


    Dauern diese Phasen jedoch länger und behindern, dann lassen sie sich meistens normalisieren, indem man sich kurz zuvor in eine "innere Meisterstimmung" versetzt. D.h. man erinnert sich an eine schwierige Situation, die man besonders gut gemeistert hat. Man denkt sich: wenn das schon so gut geklappt hat, das wird das heute nur eine Kleinigkeit.


    Intensive Versagensängste sind jedoch etwas ganz anderes, weil sie sehr viel tiefer liegende Ursachen haben. Sie können jede normale Aufgabe zur Tortur werden lassen, weil hier kaum noch klare Gedanken gefasst werden können.


    Deiner Tochter wurden bereits sehr früh (und so wie ihr es nach einer Auswahlmaßnahme gemerkt habt, zu früh) unter besonderen Leistungsdruck gesetzt. Denn aufgrund ihres Altes kann sich kaum unterscheiden, ob sie für ihre Mannschaft oder für ihre Auswahl besonders Großes leisten soll? Diese übersteigerte Form des selbstauferlebten Leistungsdrucks kann Krämpfen und Übelkeit führen.


    Mein Rat wäre: lass sie zum Training, denn dabei verspürt sie keinen Druck. Schaut euch gemeinsam Wettkämpfe an, aber lass sie zunächst nicht mitspielen. Sobald sie ein ausgeglichenes, normales Verhalten zeigt, kann sie für einige Minuten im Wettkampf mitwirken. Danach können die Phasen gesteigert werden, bis sie ganz normal am Wettkampfbetrieb teilnehmen kann.


    Sie soll zunächst wieder den Spaß am Fussball finden, anstatt einzig darin den Leistungsanspruch (z.B. die Beste zu sein oder das Spiel gewinnen zu müssen) darin zu sehen. So wird sie die Lust auf eine neue Herausforderung wieder gewinnen können und ihr könnt ihr dabei helfen. Denn sie ist noch zu jung, um es selbst hinreichend zu verstehen. Sie wird euch rechtzeitig Signale senden, wann sie wieder Lust auf mehr Fussball hat! Aber ihr müßt genau hinhören und sie in den Mittelpunkt des Interesses stellen.


    O.K.?

  • Bei Punkt oder Pokalspielen gab es nie Anzeichen von Übelkeit. Nur beim Letzten Turnier in Berlin hat sie Vorher darüber geklagt . Sowie bei 2 Veranstaltungen vom Landesverband.



    Meine Tochter spielt nach wie vor super gerne Fußball . Es ist noch nie der Satz gekommen ich möchte nicht zum Training oder ähnliche Äußerungen. Wir oder der Trainer haben nie in Irgendeiner Form Druck gemacht das Leistungen erwartet werden. Wie gesagt Sie ist 10 und irgendwie sind wir in die Förderung gerutscht ohne genau zu wissen welche Konsequenzen das hat. Von unserer Seite haben wir Ihr immer gesagt wenn du das nicht möchtest oder es Dir zuviel ist ,kannst du sofort aussteigen.


    Deshalb habe ich sie auch aus den Maßnahmen des Landesverbandes raus genommen.


    Ich muss natürlich auch sagen , das Sie sich als einziges Mädchen in der Mannschaft selber unter Druck setzt. Wie ich ihr diesen Druck nehmen kann , weiß ich nicht.


    Ich werde die nächste Zeit erst einmal Beobachten wie es weiter geht. Turniere
    sind ja nur alle 4 Wochen geplant. Da die Übelkeit meist bei Maßnahmen des Landesverbandes aufgetreten ist , normalisiert sich das jetzt vielleicht auch wieder.

  • das Sie sich (als einziges Mädchen in der Mannschaft) selber unter Druck setzt

    Das ist auch der Grund ihrer gelegentlich auftretenden Übelkeit!


    Sie kann das selbst nicht steuern, weshalb ihr darauf achten müßt, ihr den selbstauferlebten Leistungsdruck zu nehmen.


    Denn Übelkeit oder auch Kopfschmerzen kommen in diesem Zusammenhang leider häufiger vor, wenn sich der Körper in besonderen Streßsituationen wehrt.


    Eine erste Maßnahme könnte sein, dass sie zunächst einmal nicht an Wettkämpfen teilnimmt, um eine mentale Distanz aufzubauen. Sie kann andere dabei beobachten, wie sie Spaß dabei erleben und sieht im Spaß und nicht mehr in ihrer Leistung die eigentliche Motivation.


    Wenn ihr einfach nur wartet, weil ihr glaubt es wäre keine Steigerung mehr möglich, kann es dennoch zu einer Verschlimmerung kommen. Das Kind kann dann die Nacht vor einem Wettkampf nicht mehr schlafen und ist schon fix und fertig, wenn ihr zum Treffpunkt kommt. Wenn es ihr auch früher Spaß gemacht hat mit den Jungen zu kicken, werden hier nun aber die Gesprächspartner fehlen, mit denen sie sich austauschen kann. Deshalb wird sie sich zunehmend von der Mannschaft abkapseln. Geschieht dann immer noch nichts, wird sie euch vor vollendete Tatsachen stellen, in dem sie euch sagt, dass sie keine Lust mehr auf Fussball hat. Sie wird mit den Achseln zucken, wenn ihr sie fragt, warum sie keinen Bock mehr hat. Denn sie glaubt, ihr versteht es eh nicht, weil ihr es vorher auch nicht verstanden habt.


    Ich denke mal, deine Tochter ist dir das wichtigste, weshalb man auch stolz sein kann, wenn sie nicht überall die Beste ist. Mit diesem Gedanken vertraut zu sein, macht es für dich wie für deine Tochter leichter. Wenn sie wieder mehr Fussball möchte, dein ist es gut, aber wenn sie etwas anderes möchte, dann ist es genauso gut!

  • Wir hatten jetzt einige Turniere nur zugeschaut und es gab keine Übelkeit .


    Aber !! Letztens war wieder das selbe vor dem Heimturnier. Unsere Tochter war nur Ersatzspieler , war nicht fest eingeplant und trotzdem war ihr Übel. Sie wollte dann aber doch spielen und da war alles wieder gut.


    Ich habe mit einem Sportpsychologen vom DFB geredet. Der meinte , das der Druck vielleicht daher kommt , das sie eigentlich gar nicht Fußball spielen möchte. Sonder nur mir zum gefallen spielt !
    Das war nur eine Idee von Ihm ohne mit unserer Tochter gesprochen zu haben.


    Dieser Gedanke lässt mich aber nicht mehr los. Ich persönlich habe nie gespielt und auch kein Interesse am Fußball . Selbs verständlich bin ich begieistert wenn Sie spielt und ich unterstütze auch alles was Sie selber will. Bei jeder Aktion frage ich erst ob Sie es wirklich möchte.


    Das erste und letzte am Tag ist der Ball und sie ist sauer wenn ich nicht mit ihr auf den Platz gehe. Anderer Seitz Fragt Sie nicht wie ihre Mannschaft gespielt hat, wenn sie mal nicht dabei war.


    Soll ich Sie jetzt konkret darauf ansprechen ? Kann eine 10 jährige das überhaupt beantworten ?


    Ich möchte nicht das sie sich Quält Sie soll einfach Spaß am Sport haben.

  • Ich würde dir zuallererst dazu raten, dir keine Sorgen zu machen. Wenn du übermäßig besorgt bist, sehe ich die Gefahr, dass du zu viel machst oder dir und deiner Tochter zu viel abverlangst, und so unter Umständen Probleme schaffst, die es so (zumindest noch) gar nicht gibt.


    Es klingt schon sehr danach, als sei ihre Übelkeit auf Nervosität zurück zu führen. Ein Stück weit ist das ja auch ganz normal, Lampenfieber eben. Wenn der Druck für sie momentan zu groß ist, dann ist es zunächst sinnvoll, ihr zu vermitteln, dass sie sich keinen Druck machen muss, dass man nicht mehr von ihr erwartet als sie zu leisten imstande ist. Ist sie mit sich selbst unzufrieden, dann kann es hilfreich sein, auf ein paar konkrete Situationen hinzuweisen, in denen sie richtig gut war. Und man kann auch auf Szenen anderer Spieler, wenn möglich der besten Spieler, hinweisen, in denen diese Fehler gemacht haben. Nicht, um diese anderen Spieler zu kritisieren, sondern um zu verdeutlichen, dass auch diese Fehler machen oder nicht alles perfekt machen. Und nicht nur im Fußball ist es ja auch so, dass es häufig nicht nur eine Lösung für ein Problem oder eine Spielsituation gibt. Sie sollte nicht denken, dass jeder Ballverlust oder jede missratene Situation, die sie erlebt, ein Fehler und damit ihr Versagen ist. Vielmehr muss sie Dinge ausprobieren, um Erfahrungen zu sammeln und mit der Zeit Situationen immer besser einschätzen zu können.


    Wenn das in der aktuellen Lage nicht möglich ist, weil sie sich zu sehr unter Druck setzt oder zu sehr unter Druck gesetzt fühlt, was sie übrigens vermutlich nicht wird unterscheiden können, dann ist es sinnvoll, einen Gang zurück zu schalten. Ihr habt das ja auch schon gemacht, indem sie bei ein paar Turnieren nur zugesehen hat. Ich weiß nicht, welche Turniere Ihr Team so spielt und wie hoch der Ehrgeiz des gesamten Teams ist, es könnte nämlich auch eine Alternative sein, bei ein paar etwas schwächer besetzten Turnieren mit zu spielen, oder mit einer Mannschaft, die nicht um den Turniersieg mitspielt, um ein bisschen Druck raus zu nehmen. Oder man lädt sich ein oder zwei Teams mal ins Hallentraining ein und macht ein kleines Freundschaftsturnier. Aber zurück zu deiner Tochter. Dass sie in dem letzten Turnier spielen wollte und das gut lief, würde ich als positives Zeichen sehen. Nervosität und Aufgeregtheit ist nichts Schlimmes, es ist eher ein Charakterzug, der übrigens durchaus auch positive Seiten hat, denn Spieler mit Lampenfieber sind typischerweise auch sehr fokussiert.


    Die Äußerung des DFB-Psychologen würde ich ernst nehmen, aber nicht überbewerten. Tatsächlich ist das Phänomen der Helikoptereltern heute ja weit verbreitet, und es ist für heutige Eltern nicht immer leicht, das richtige Maß zwischen sinnvoller Unterstützung ihrer Kinder einserseits und überzogener Anschieberei und Überversorgung und -behütung auf der anderen Seite zu finden. Es klingt so, als reiche ihre eigene Begeisterung für den Fußball aus, um sie zu motivieren, du könntest also vielleicht versuchen, mit deiner eigenen Begeisterung, die ich dir überhaupt nicht absprechen möchte, ein kleines bisschen mehr hinterm Berg zu halten. Kinder wollen ihren Eltern gefallen, sie suchen ihre Bestätigung. Diese sollten wir Eltern ihnen auch geben, aber nicht im absoluten Übermaß und nicht wegen jedes Furzes. Es ist für Kinder durchaus auch gut, wenn man sie nicht nur lobt, sondern auch konstruktive Kritik übt und eventuelle Fehleinschätzungen ihrerseits korrigiert oder eine andere Perspektive bietet.


    Ich habe den Eindruck, dass du von ihr mehr Reife und Selbsterkenntnis erwartest oder erhoffst, als sie in ihrem Alter bieten kann. Sie ist halt erst zehn und noch nicht vierzehn Jahre alt.


    Allerdings ist das natürlich nur eine Einschätzung aus sehr großer Ferne, ohne Euch zu kennen. Ich kann auch komplett daneben liegen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Meine Tochter (11) , spielt in einem Jungen Team , im Teilbereich und jetzt zusätzlich in einem Mädchenteam. Sie liebt Fußball , oder liebt sie Fußball weil ich Fußball liebe ...?... Seit sie Fußball spielt hat sie noch kein Spiel/Training verpasst... ich frage mich auch oft ob sie spielt weil ich es so toll finde. Und ich weiß nicht ob sie es so weit geschafft hätte wenn ich nicht 100% dahinterstehen würde...Was wäre gewesen wenn sie gerne getanzt hätte...
    Wenn Du Dir diese Frage beantworten möchtest dann nimm Dich als Vater mal komplett raus...


    Und/Oder nutze für Deine Tochter mal das Zweitspielrecht und lasse Sie mal in einem Mädchenteam spielen..

  • Ich habe mit einem Sportpsychologen vom DFB geredet. Der meinte , das der Druck vielleicht daher kommt , das sie eigentlich gar nicht Fußball spielen möchte. Sonder nur mir zum gefallen spielt !

    Ach ja... Dazu vielleicht noch etwas...
    Ich hatte mal einen Spieler in der E-Jugend, dem vor Spielen gegen starke Gegner auch oft schlecht wurde. Übergeben, Bauchschmerzen - das volle Prgramm halt. Der Junge ist jetzt in der B-Jugend und spielt immer noch Fußball.
    Der Junge war durchaus talentiert. Technisch gut, hatte Biss. Aber - und das war im Nachhineien betrachtet der große Unterschied - Fußball war ihm nicht so wichtig wie seinen Mannschaftskameraden. Er könnte den Ehrgeiz seiner Mannschaftskameraden also als Druck empfunden haben. Heute spielen einige seiner damaligen Mannschaftskameraden 4 Klassen höher als er.

  • @'Follkao


    Beim Landesverband ist das " Lampenfieber " zuerst aufgetreten . Daraufhin habe ich Sie beim Landesverband U12 Mädchen raus genommen. Ich hatte die Hoffnung das es sich dann normalisiert.
    Leider will meine Tochter mehr sein , als das Mädchen was bei Jungs mitspielen darf . Bisher dachte ich ....daran legt es. Das sie einfach zu viel will.

  • Hier den Hobbypsychologen aus der Ferne zu betreiben verbietet sich eigentlich, ich versuche es trotzdem.
    Das betreffende 10 jährige Mädchen war in den letzten Monaten im permanenten Ausnahmezustand.
    Entweder die Jüngste oder das einzige Mädchen, oder das einzige Mitglied der Mannschaft in einer DFB Maßnahme. Die wenigsten Kinder fühlen sich, insbesondere in dem betreffenden Alter, in einer solchen Rolle wohl.
    Wichtig erscheint mir dem Hobby des Kindes wieder einen normalen Stellenwert zuzuordnen.
    Dies gilt insbesondere auch für die Eltern. Denn scheinbar.nimmt auch in der Familie das Hobby des Kindes viel zu viel Raum ein. Bin sicherlich der letzte der hier den ersten Stein werfen sollte.
    Aber wichtig ist, dass das Mädchen den Spaß am Spiel nicht verliert oder wiederfindet.
    Was bei einem Hallenturnier der jüngeren Jahrgängen nicht eingeplante Ersatzspieler sind, möchte ich glaube gar nicht wissen!

  • Selbst bei wesentlich geringeren Dingen wage ich meinen Kunden nicht ohne Details irgendeinen Tipp zu geben, wenn ich die Sachlage nicht kenne. Wenn ein Psychologe so etwas spekulatoves ausspuckt dann würde ich zuerst mal an seiner Fachkenntnis zweifeln. Bei unseren Kindern eindach mal so drauf los zu labern ist ja wohl fahrlässig!

  • Ich muss den Sportpsychologien in Schutz nehmen. Ihr werdet sicher alle bestätigen , das es eine schwierige Situation für das Kind ist. Keiner den ich gefragt habe konnte mir sagen was ich machen soll. Vom Trainer kam nur abwarten und das wird schon wieder. Aber es wurde nicht besser und meine Tochter leidet darunter das sie spielen will aber nicht kann. Der Hausarzt hat ihr Magentropfen verschrieben eine andere Idee hatte er nicht.


    Wie das heute so ist , sucht mann Hilfe im Internet. Beim suchen bin ich auf den Sportpsychologen gestoßen . Er wollte mir keinen Rat geben und hat darauf bestanden erst mit unserer Tochter zu sprechen. Der Termin ist in einem halben Jahr . Also habe ich in Gebeten. mir irgendeinen Rat zu geben , welche Ursachen das haben könnte.


    Ohne mein Beharrlichkeit hätte er sich sicher nicht dazu hinreißen lassen.

  • Ich muss den Sportpsychologien in Schutz nehmen. Ihr werdet sicher alle bestätigen , das es eine schwierige Situation für das Kind ist. Keiner den ich gefragt habe konnte mir sagen was ich machen soll. Vom Trainer kam nur abwarten und das wird schon wieder. Aber es wurde nicht besser und meine Tochter leidet darunter das sie spielen will aber nicht kann. Der Hausarzt hat ihr Magentropfen verschrieben eine andere Idee hatte er nicht.


    Wie das heute so ist , sucht mann Hilfe im Internet. Beim suchen bin ich auf den Sportpsychologen gestoßen . Er wollte mir keinen Rat geben und hat darauf bestanden erst mit unserer Tochter zu sprechen. Der Termin ist in einem halben Jahr . Also habe ich in Gebeten. mir irgendeinen Rat zu geben , welche Ursachen das haben könnte.


    Ohne mein Beharrlichkeit hätte er sich sicher nicht dazu hinreißen lassen.

    OK. Ob es das besser macht sein dahingestellt, aber immerhin. Dann ist es jetzt an Dir den Ball flach zuhalten. Es ist bestimmt nicht verkehrt, wenn du dich selbst dahingehend reflektierst.

  • @Spieler-papa


    Wenn du deiner Tochter helfen willst, dann nimm ihre Signale ernst, bevor ihr weitere nicht mehr so leicht zu korrigierende Schäden, die ihr späteres Leben beeinträchtigen können, entstehen. Nimm sie bis zum Sommer aus dem Spielbetrieb und lass sie lediglich am Training teilnehmen.


    Die Beschreibung für deine Tochter tritt leider sehr viel häufiger auf. Während man in Schulen weitaus sorgfältiger mit einer Bewertung über besondere Fähigkeiten umgeht und das Überspringen einer Klasse sehr selten zugestimmt wird, glauben Eltern und leider manchmal auch Trainer daran, dass man beim Fussball ruhig an Wunder glauben kann. Deine Tochter braucht jetzt einfach eine Pause, um die Dinge aus jüngster Vergangenheit vernünftig verarbeiten zu können. Denn wie du sagst, kann sie derzeit gar nicht das, was sie bewegt beschreiben.


    Wichtig ist bei der Besprechung mit deiner Tochter ist, dass versteht, dass es niemals ein "Alles oder Nichts" gibt, sondern sehr vieles dazwischen großen Spaß machen kann. Jederzeit diese Wahl zu haben bedeutet eine Herausforderung zu genießen, anstatt sie als eine notwendige Qual wahrzunehmen, die es zu bestehen gilt.


    Ich denke, dass deine Tochter mit dem notwendigen Abstand selbst erkennen kann, welche Möglichkeiten (die ihr bislang immer von den Erwachsenen vorgegeben wurden) sie hat, wieder mehr Freude bei Wettkämpfen zu erleben.

  • Zwischenbericht


    Der Sportpsychologe hat uns geraten die Schwierigen Situationen nicht zu vermeiden , sonder gezielt zu suchen. Also sind wir die letzten 5 Wochen jedes Wochenende zu einem der zwei Turnier aufgebrochen ohne das unsere Tochter wusste ob überhabt ein Turnier stattfindet. So waren wir 4 mal unterwegs zu einer fiktiven Veranstaltung und 3 mal als Zuschauer bei fremden Turnieren.


    Zum Glück hatte unsere Mannschaft kein Spiel die letzten Wochen.


    Unser gesamtes Umfeld und auch wir Eltern stand diesen Aktionen sehr kritisch gegenüber. Unsere Tochter hat ein Ritual entwickelt , das Sie vor einer Veranstaltung nichts isst. Aber es ging ihr ansonsten gut und sie war entspannt und gut gelaunt.


    Letztes Wochenende nun das erste richtige Turnier der eigenen Mannschaft. Sie hatte viel Spaß beim spielen ohne Anzeichen von Übelkeit.


    Das einzige Problem aus meiner Sicht , sie wurde wiedermal zum besten Spieler gewählt. Mir wäre lieber gewesen, das kein bester Spieler gewählt wird. Weil es wieder Druck und Neid erzeugt.


    Ich bin der Überzeugung ,das solche Auszeichnungen für unsere Tochter im Moment nicht gut sind . Unsere Tochter war natürlich sehr stolz, das sie diese Anerkennung bekommen hat.


    Vielleicht sind wir auf einem guten Weg mit der Aufregung umzugehen. Trotzdem werde ich alle Veranstaltungen meiden die außerhalb der eigenen Mannschaft stattfinden.

  • Der Sportpsychologe hat uns geraten die Schwierigen Situationen nicht zu vermeiden , sonder gezielt zu suchen.

    Damit gehe ich konform, weil man Probleme nicht dadurch löst, indem man vor ihnen wegrennt. Allerdings sollte man gerade bei Kindern die "Rosskur" vermeiden, sondern Schritt für Schritt die Ängste lösen, sodass sie ihren Fussball wieder in vollen Zügen genießen kann.


    Deine Tochter ist leider viel zu schnell die Karriereleiter emphor gestiegen und hat jetzt davor Angst abzustürzen. Deshalb kann sie sich jeweils nur sehr kurz über Auszeichnungen freuen, weil danach schon wieder Ängste in ihr hochkochen, ob ihre Leistungen von anderen akzeptiert werden und sie sich in diesem Tempo weiterentwickeln kann. Sie ist ein stückweit übers Ziel hinaus geschossen, ohne das ihr es wirklich bemerkt habt und muß jetzt dort wieder eingefangen werden, wo ihre Hilflosigkeit mit der Situation richtig umgehen zu können, zur Abschottung gegenüber der Außenwelt begonnen hat.


    Leider verstehen viele Trainer nicht, dass sie nicht nur den Körper eines Spielers, sondern auch seine Seele bekommen. Gerade die Zerbrechlichkeit eines sehr unvollständigen Selbstbewußtseins gilt es in einer angstfreien Umgebung die nötige Harmonie zu verleihen, damit daraus "starke" Kinder werden können. Weil aber Eltern die wesentliche Rolle in der Entwicklungsunterstützung zukommt, müssen auch sie versuchen ihr Kind nicht allein aufgrund besonderer Merkmale zu beurteilen, sondern gemeinsam mit ihr aus den Schwächen viele Stärken entwickeln.


    Eltern wie Trainern eilt leider manchmal der Ruf voraus anhand von Stichtagsanalysen voreilige Prognosen zu erstellen, die entweder Euphorie oder Frust als Ergebnis haben, anstatt in einer genaueren Bewertung die bereits vorhandenen Fähigkeit sowie die Unsicherheitsfaktoren in einer breiteren Range zu sehen.


    Es ist keine einfache Aufgabe für euch - aber gemeinsam ist es zu schaffen. Ich drücke euch die Daumen das es klappt!

  • Auch hierzu ein kurzes Update : seit wir zum Sportpsychologe gehen ist die Nervosität vor dem Spiel nur einmal aufgetreten und da auch nur sehr leicht. Es ist nicht mehr vorgekommen das unserer Tochter so Übel wurde das Sie abbrechen musste. Der entscheidende Test kommt aber erst im September wenn es wieder zur Landesauswahl geht .