Die Zukunf des deutschen Fußballs

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  • Hähhh,
    kannst du auch Sachargumente?


    Meine Motivation ist kind- und altersgerechter Fußball, sowohl methodisch als auch pädagogisch.
    Der Link aus Ralfs ersten Thread ist sehr interessant.
    Das Buch darfst du dir gerne durchlesen. :-))

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Und warum triffst du dann permanent Pauschale Unwerturteile über alle NLZ und deren Trainer.
    Du kennst das wenigste, die wenigsten aus der Nähe, aber alle sind katastrophal - wohlgemerkt katastrophal, nicht verbesserungswürdig.
    Von persönlichen Urteilen hier im Forum mal ganz abgesehen...


    Und warum, wenn es dir ja um deine Ideen und die m die Kinder geht willst du dann immer kräftigen finanziellen Profit schlagen?
    Stelle deine so tollen Ideen dich zum Unkostenbeitrag zur Verfügung, dann könntest du wirklich sagen, dass es dir nur um die Kinder ginge.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Hähhh,
    kannst du auch Sachargumente?

    Das ist, nunja...


    Du verlässt hier völlig ohne Not jede sachliche Ebene - bzw. kommst sofort auf persönlicher Ebene in diesen strang - und belegst mich auf persönlicher Ebene und kommst jetzt mit so einem Spruch?!?!?!?


    Das ist, nunja....merkwürdig.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Hallo zusammen,
    sorry...ich kann das alles nicht nach voll ziehen...
    Wie kann man zulassen, dass Kinder in den letzten zwei Wochen nur dreimal zur Schule gehen konnten, Freunde nur Sonntags und in den Ferien treffen und dann die Beurteilung ob dies ganze Gut oder Schlecht ist einem Kind überlassen... Da muss man doch als Erwachsener einschreiten und mal ganz klar machen, dass Fussball eben nicht das "erste Standbein" ist und auch bestimmt nicht das Zweite...sondern eben nur ein Sport.


    Das muss doch der DFB, die Eltern und auch die Politik sehen, dass sowas der falsche Weg ist...vor allem die Politik...denn DFB und Eltern sind meist Blind.
    Ganz zu schweigen von den gesundheitlichen Folgeschäden, die wir sehenden Auges den Kindern zumuten...


    Das aller schlimmste ist ja...das das ganze auch noch damit für gut geheisen wird, dass unsere Nati irgend wann Weltmeister werden muss. Warum denn eigentlich? Ist das so wichtig? Aber Hauptsache mal sämtliche sozialen Kernkompetenzen und schulisches Wissen hinten dran stellen...kann man ja nach holen...


    In unserem Verein spielen nur Profis ( Regionalliga ) und alle haben in der Jugend vom großen Geschäft geträumt...und was ist jetzt? Die, die über dreißig sind, suchen sich jetzt mal eine Alternative zum Fussball und fallen dabei regelmässig auf die Schnauze. Ich kann das sehr gut beurteilen, da ich schon einigen bei uns im Betrieb auf die Sprünge helfen wollte...Die haben eine Vorstellung vom Leben, die einfach nur traumhaft ist...
    Den fehlen sämtliche Softskills für die Arbeitswelt. Überspitzt gesagt...züchten wir uns (Bei 50NLZ´s) ca 1000 (50x20Spieler im letzten Jahrgang) zukünftige schwer vermittelbare Arbeitnehmer...und das jedes Jahr...


    Gruss
    Matthias

  • @Praios
    Super! Du hast es auf den Punkt gebracht!
    Du sprichst „vor allem die Politik“ an. Hier ist aus meiner Sicht das Grundproblem. Der Sport wird zwar gefördert, ist aber in der Ausübung autonom organisiert. Jeder Verband macht also was er will (für richtig hält/so gut er es kann). Nach meinen Recherchen (ich war persönlich in zwei Ministerien) weiß man sehr wohl, dass der ehrenamtlich organisierte Sport nicht kindgerecht gestaltet ist. Man kann aber nichts ändern, sagt man, weil der Sport nun mal autonom organisiert ist. Tut zwar weh, ist aber so!



    Was die deutsche Politik fördert und anstrebt zeigt die noch aktuelle Entwicklung. Beispiel „So ändert sich die Sportförderung in Deutschland“ Man versucht immer mehr Qualität/Effizienz in den Spitzensport zu bekommen und kümmert sich nicht um die Breite und schon gar nicht um unsere Kinder.


    Anders ist es seit einigen Jahren in der Schweiz. Dort haben das Bundesamt für Sport und der Schweizer Fußballverband (SFV) gemeinsam ein Konzept für kindgerechten Fußball erarbeitet. Dort gibt es auch qualitätsbezogen gewisse zusätzliche Zuschüsse. Außerdem hat der SFV einen eigenen Kinderfußallbeauftragten, was heißt, dass der Kifu vom Jugendfußball getrennt betrachtet wird und somit eine eigene Philosophie hat. Davon sind wir im Land des Weltmeisters noch weit entfernt.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Gibt es wirklich keine Kinderfußballbeauftragten beim DFB?? ;(?(

  • ch habe mich aus dem Kinder- u. Jugendfussball verabschiedet, weil ich mit diesem verrückten System (sorry mir fällt kein anderes Wort dazu ein)
    nicht mehr klar komme.

    Zunächst einmal kann ich in deinem Beitrag jeden Satz unterstreichen. Allerdings finde ich es schade, dass du letzendlich aufgegeben hast. Denn gerade der Kinderfussball braucht Veränderer, weil es hier nicht so sehr um Geld sondern um die Leidenschaft für den Sport und das große Herz für die Kinder geht.


    Wenn man aber große Ziele nicht erreichen kann, dann kann man sie in kleinere Abschnitte aufteilen. So dauert es vielliecht länger, aber dafür verstehen die Menschen es besser, als wenn sie zu etwas gezwungen werden.


    Ich habe im Gegensatz zu dir bei ihm feststellen können, dass er nach anfänglicher Ignoranz durchaus kritische Worte für das System, in dem er arbeitet, gefunden hat. Allerdings scheint er im Kern zu anderen Erkenntnissen zu gelangen.


    Diese Einsichten erfolgen meist über ein gut funktionierendes soziales Netzwerk (Familie, Freunde), in denen man überwiegend Freude finden kann. Die Zeit, die man zur persönlichen Entwicklung benötigt mag zwar individuell unterschiedlich groß sein, aber sie läßt sich letzendlich nicht willkürlich reduzieren. Sei es, um Profi oder gar Weltmeister zu werden. Über diese Einsichten verfügen Kinder noch nicht und leider so manche Eltern ebenfalls nicht.


    Umsosehr freut es mich, dass in den vergangenen Jahren manches in Bewegung geraten ist.


    1. RAE-Effekt: wird zumindest beim DFB anerkannt, allerdings noch zu wenig kontrolliert
    2. Eckpunkte bei der Zertifizierung der NLZ (z.B. Kadersgröße)
    3. Torwarttrainer-Ausbildung (nächtes Jahr Reform geplant)
    3.a. Nachwuchstorwart-Ausbildungskonzept (als 2. Reformstufe)


    Jedoch wird man keine Ziele erreichen können, wenn sie nicht hinreichend verstanden werden.


    Das mit der sachlichen, objektiven Diskussion ist immer so eine Sache. Denn wenn sie zu anderen Schlüssen kommt, mag man nur allzuleicht in seiner Ehre verletzt sein. Bis auf ein paar "Naturgesetze" gibts ja eigentlich nichts, was wissenschaftlich erwiesen wäre und worum es sich nicht zu streiten lohnt?


    Allerdings gehört dazu eine Streitkultur, die keinen Teilnehmer an die Wand drängt oder zu Boden wirft, sondern wählen läßt. Das sollte für jedermann gelten. Also auch für Sir Alex und all den anderen, die zu anderen Meinungen gelangt sind.


    Eigentlich sollte man meinen, das Vereine die beweglicheren Steuerungselemente hätten als verbandsorganisierte Unternehmen. Allerdings hat der DFB durchaus erkannt, dass er einerseits ein Unternehmen mit Gewinnmaximierung repräsentiert und andererseits ein gemeinnütziger Dachverband ist. Dies geschah jedoch sicher nicht freiwillig.


    Bei einem Vereinsskandal wird Personal ausgetauscht. Der Sponsor entscheidet fast immer selbst, ob und in wieweit er Steueraufkommen gewinnbringend in Werbung umwandelt und sich darüber hinaus ein Spielzeug fürs persönliche Image beschafft.


    Der Mitgliedereinfluß in den Vereinen ist jedoch immer geringer geworden, weil sie einem Kapitalinteresse gefolgt ist. Die Brandrede eines Uli Höneß (kurz vor seiner Selbstanzeige), in der er die Fans bestimpft, die zu wenig Stimmung für die Bonzen in der VIP-Lounge machen mag hierfür beispielhaft sein. Momentan diskutiert man darüber, ob jetzt das Aspirin von Bayer, das Hähnchen von Werder oder Red Bull von Leibzig die bessere Garantie für eine gute Vereinstradition wären? Da ist niemand (bis auf ein paar Kabaretisten), der dieses "Kirchturmdenken" ad adsurdum führt. Denn gerade dieses Kirchturmdenken in den Vereinen führt zu einer immer schneller und fester werdenden Verschraubung von Vereinssystemen, bei der es schließlich nur noch gilt: Vogel friss oder stirb!


    Ja, ich habe die gleichen Erfahrungen mit den Vereinen gemacht wie Dirk! Allerdings nicht mit dem Faxit einer Enttäuschung, sondern mit dem Ende einer Täuschung. Denn wenn ich den nächsten Schritt bereits kenne, wer sollte diese Taktik besser verstehen und wie sollte man sich besser in ihr wohlfühlen können, wenn man ihre Schwächen für sich nutzen kann? Wenn nicht mit einem, so doch mit mehreren Schritten.


    Lieber Ralf, ich verstehe schon, dass man nicht immer die Zeit hat, hier im Forum auf Diskussionen einzugehen. Allerdings muß auch ich erkennen, dass die Fairplayliga keine Insel sein darf, um danach ab der E-Jugend wieder ins Haifischbecken des Kinderfussballs einzutauschen. Lass uns doch gemeinsam darüber überlegen, wie es in der E-Jugend vernünftig weitergehen kann, damit nichts von den wertvollen Schätzen verloren geht.

  • Gibt es wirklich keine Kinderfußballbeauftragten beim DFB?? ;(?(


    Nein! Es gibt nur den DFB-Jugendausschuss. Kinderfußball ist dort ein untergeordnetes Thema. Dort geht es vorwiegend um Leistungsfußball.


    Auch bei den Landesverbänden spielt der Kinderfußball eine untergeordnete Rolle. Man muss dazu wissen, dass der Fußball in Deutschland föderal organisiert ist. Das heißt, dass der DFB maximal Empfehlungen ausspricht. Auch die Landesverbände tun sich mit verbindlichen Regelungen (Ansagen) in ihre Fußballkreise sehr schwer. Das heißt nichts anderes, als dass die Verantwortung über den Kinderfußball bei dir im Kreis, bei deinem Fußballkreis im Jugendausschuss liegt. Und das bei so einem elementaren Thema.


    Was der DFB gut macht, ist dass er auf seiner Internetseite einiges an Wissen und gute Trainingsinhalte für Kinderfußball bereitstellt.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • und ob ein Kind "empfohlen" wird ,(Stützpunkt, LZ) ist nicht abhängig vom Können, sondern auch vom Vitamin B. Wenn der, der entscheidet, dich oder dein Kind nicht leiden kann, ist es egal, wie gut das Kind ist, es hat keine Chance auf weitere Förderung. In Zeiten, in denen nur der Kluengel entscheidet, kann einem das eigene Kind nur leid tun...

  • @TW-Trainer


    Zitat TW-Trainer
    Lieber Ralf, ich verstehe schon, dass man nicht immer die Zeit hat, hier im Forum auf Diskussionen einzugehen. Allerdings muß auch ich erkennen, dass die Fairplayliga keine Insel sein darf, um danach ab der E-Jugend wieder ins Haifischbecken des Kinderfussballs einzutauschen. Lass uns doch gemeinsam darüber überlegen, wie es in der E-Jugend vernünftig weitergehen kann, damit nichts von den wertvollen Schätzen verloren geht.


    Ich kann es nicht versprechen, gebe mir aber Mühe!


    In der E-Jugend muss es nätürlich weiter gehen wie in der F-Jugend. In der DFB-Jugendordnung erkennt man an der Stelle aber schon das halbherzige Umsetzen. Wenn man dann noch denkt, dass es damit getan ist, ist das natürlich weltfremd! Lest selbst: Auszug aus der DFB-Jugendordnung. Es kann nur besser werden, wenn der DFB Flagge zeigen würde und in der Umsetzung des Kifu vorran geht.


    Stichwort: Kinderfußballbeauftragter mit eigenem Ausschuß und Handlungsfreiheit.


    Auch für die Weiterführung in die D-Jugend gibt es leicht umsetzbare Ideen. Solange es aber noch nicht in der E-Jugend gefordert und gelebt werden kann und es keine verbindlichen Anforderungsprofile für Kindertrainer gibt, wird sich der Prozess nur langsam weiterentwickeln.


    Ich bin dennoch guter Hoffnung, weil es immer wieder positive Rückmeldungen gibt, sogar solche, dass Trainer in der E-Jugend weiter FPL spielen, obwohl sie es "nicht müssen". Es gibt allerdings auch schon Kreise, da ist die FPL in der E-Jugend normal.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • @Praios
    Super! Du hast es auf den Punkt gebracht!
    Du sprichst „vor allem die Politik“ an. Hier ist aus meiner Sicht das Grundproblem. Der Sport wird zwar gefördert, ist aber in der Ausübung autonom organisiert. Jeder Verband macht also was er will (für richtig hält/so gut er es kann). Nach meinen Recherchen (ich war persönlich in zwei Ministerien) weiß man sehr wohl, dass der ehrenamtlich organisierte Sport nicht kindgerecht gestaltet ist. Man kann aber nichts ändern, sagt man, weil der Sport nun mal autonom organisiert ist. Tut zwar weh, ist aber so!



    Was die deutsche Politik fördert und anstrebt zeigt die noch aktuelle Entwicklung. Beispiel „So ändert sich die Sportförderung in Deutschland“ Man versucht immer mehr Qualität/Effizienz in den Spitzensport zu bekommen und kümmert sich nicht um die Breite und schon gar nicht um unsere Kinder.


    Kann es sein, dass du dich hier, vor allem bzgl. des Breitensports, etwas verrannt hast? Ich bin Trainer einer U10 und wenn ich mir den Umgang der großen Mehrzahl der Trainer mit den Kindern anschaue, bin ich sehr zufrieden (und die Kinder sind es offensichtlich auch). Ich habe keineswegs den Eindruck, dass die Kinder nicht vernünftig ausgebildet und gefördert werden. Da läuft unter uns "Hobbytrainern" sicher einiges nicht optimal, aber trotzdem gut. Und KInder, die Potential haben, finden meist problemlos ihren Weg zu den "guten" Vereinen und Leistungszentren.


    Auf der anderen Seite solltest auch du mal die Scheuklappen abnehmen und bzgl. der vielgepriesenen Fairplay-Liga die mittlerweile objektiv vorliegenden Fehlentwicklungen korrigieren helfen. Das Spiel ohne Schiedsrichter funktioniert mehr schlecht als recht, weil der Wettbewerbsgedanke halt nicht auszumerzen, sondern inherenter Bestandteil des Fußball ist und (leider) eine signifikante Zahl der Trainer ihre Mannschaften darauf trimmen, das Fehlen der Schiedsrichter zu ihrem Vorteil zu nutzen. Zur Meinung der Trainer in meinem Umfeld hatte ich mich ja bereits im Sommer geäußert: Fairplayliga,wie ist euer Fazit?


    Zum Thema NLZ: Ich habe zwar auch mal Landesliga gespielt (lang, lang ist's her), kenne aber nicht die Nachwuchsausbildung in NLZs des DFB. Ich weiß allerdings, wie Nachwuchsförderung z.B. im Schach läuft. Das ist ein hartes Brot für Kinder, die es hier bis nach oben schaffen wollen. Viel Training, wenig Zeit, viel Wettkampf. Ich sehe den Punkt, dass die pädagogische Ausbildung der Trainer stark verbesserungsfähig ist (wie übrigens auch in anderen Sportarten). Die Härte der Ausbildung, auch der Wettkampf, ist aber eine der Grundlagen der Förderung hin zum Spitzensport. Das wissen die Eltern hoffentlich, wenn sie ihre Kinder in NLZ des DFB oder in Förderzentren anderer Sportarten schicken. Ich würde das meinen Kindern nicht antun, was aber mit der Grundproblematik des Leistungssports zusammenhängt und nicht auflösbar ist.

  • Ich finde das Thema zu interessant und zu wertvoll, als dass es jetzt eine persönliche Fehde werden soll, lasst uns doch lieber ein paar Themen ansehen.


    @Dirk Coerverfan: Woran machst Du fest, dass Spieler verbrannt werden? Bisher kommt hier immer das Argument, dass so wenige oben ankommen. Die Zahl derjenigen ist aber mehr oder weniger fix und durch Anzahl der Vereine und Ligen begrenzt. Würden alle NLZ fantastische Arbeit machen, kommen mittelfristig gleich viele an, als wenn alle NLZ grausige Arbeit machen.
    Beim drop-out ist das Thema ähnlich: wer bestimmt, was eine "gute", "normale" oder "hinnehmbare" Drop-out Quote ist? Gründe würden schon mehrfach aufgeführt: Viele Sportarten nehmen erst auf, wenn die Kinder 8, 10, oder 12 sind, während ich beim Fussball noch auf die Einführung der "AA-Liga" warte.... sicherlich im Fair-Play Modus. Als ich jung war, hatte unser (Stadt-)verein teilweise nicht einmal eine D-Jugend. Ist wohl klar, dass Wechsel zu anderen Sportarten vorkommen. Warum soll das schlimm sein?


    Wo wir schon bei anderen Sportarten sind - ich bin begeisterter Anhänger vieler Sportarten, darunter Fussball, Leichtathletik, Floorball (Unihockey), Eishockey, viel Wintersport, Tennis ... ; aus verschiedenen Gründen habe ich mich auch viel mit eingen Ausbildungssytemen in Deutschland und der Schweiz befasst; betrachtet man es global, lässt sich in DEN WENIGSTEN Sportarten so viel Geld wie im Fussball verdienen, und sicher nirgendwo so viel Geld mit so wenig relativer Leistung (im Fussball bekommen Kreisligapsieler teilweise mehr als in manchen Sportarten die erweiterte Weltspitze ...). Dort, wo das grosse Geld zu winken scheint, ist der Selektionsdruck sehr hoch; im Eishockey empfinde ich es teilweise noch extremer als im Fussball, wohl auch, weil es ein Kampf um sehr wenige Talente ist und andererseits die Profiplätze sehr begehrt sind. Im strukturell eigentlich ähnlichen Unihockey geht es bis ca. U14 deutlich entspannter zu...


    Gleichzeitig muss ich auch sagen: im Fussball hat man VERGLEICHSWEISE VIEL Geld (ist ja auch vorhanden) in die Verbesserung der Ausbildung gesteckt; als Leichtathleten haben wir früher über das Fussballtraining gelacht; heute ist es schon (teilweise) so, dass andere Sportarten schauen, wie im Fussball Dinge gemacht werden (und zum Glück auch umgekehrt). Die pädagogische wie auch die fachliche Eignung vieler Auwahltrainer in anderen Sportarten ist oft sehr dünn, auch, weil oft gar kein Geld hierfür zur Verfügung steht und es nur eine sehr begrenzte Zahl an wirklichen Fachleuten gibt (die dann oft keine sehr begabten Pädagogen sind).


    Am Ende glaube ich schon, dass ein impliziter gesellschaftlicher Kompromiss dahintersteht: die Gesellschaft möchte, dass die Nationalmannschaft um den WM-Titel spielt, dafür nimmt man "gewisse Auswüchse" in Kauf. Wie schlimm diese "Auswüchse" empfunden werden, ist offenbar sehr subjektiv; @Ralf K. und @Dirk Coerverfan finden sie sehr schlimm, aber konkrete Zahlen und Studien dazu kennen wir nicht, bzw. die Zahlen sind nicht eindeutig zu deuten.


    Dass es viele unangenehme Begleiterscheinungen gibt, ist im Forum gut dokumentiert ... Würde es auch anders gehen? Wenn ich ehrlich bin, weiss ich es nicht; teilweise wohl schon, aber ich denke eher, das Wichtigste ist, Aufklärungsarbeit zu betreiben und den Eltern wie Kindern klarzumachen, dass die Aufnahme ins NLZ nicht gleichbedeutend mit der späteren Nationalmannschaftskarriere ist; übrigens, auch hier gilt, dass es viel, viel mehr NLZ-Plätze im Fussball gibt, als Kaderplätze in irgendwelchen andernen Sportarten zur Verfügung stehen (natürlich auch quantitativ viel mehr Konkurrenz); auch deswegen meine Schlussfolgerung - das ist schon so gewollt (lieber 99 fördern, die hinterher nicht gut genug sind oder die Lust verlieren, als einen nicht fördern, der es dann schafft).


    Ich war eigentlich nur darauf gekommen, weil ich das Buch anders gelesen hatte als @Ralf K.. Für mich ist genau das die Schlussfolgerung des Buchs: So ist die Lage, findet es gut oder schlecht, aber es wird sich nichts ändern, solange es um so viel Geld geht und wir wollen, dass Deutschland Weltmeister werden kann.

  • Auf der anderen Seite solltest auch du mal die Scheuklappen abnehmen und bzgl. der vielgepriesenen Fairplay-Liga die mittlerweile objektiv vorliegenden Fehlentwicklungen korrigieren helfen. Das Spiel ohne Schiedsrichter funktioniert mehr schlecht als recht, weil der Wettbewerbsgedanke halt nicht auszumerzen, sondern inherenter Bestandteil des Fußball ist und (leider) eine signifikante Zahl der Trainer ihre Mannschaften darauf trimmen, das Fehlen der Schiedsrichter zu ihrem Vorteil zu nutzen. Zur Meinung der Trainer in meinem Umfeld hatte ich mich ja bereits im Sommer geäußert: Fairplayliga,wie ist euer Fazit?

    Ich habe keine Scheuklappen auf, davon war ich schon immer, und bin es noch heute, weit entfernt.


    Das fehlen des Schiedsrichters ist nur dort ein Problem, wo Trainer den Wettkampfgedanken nicht loslassen können. Der Wettkampf im Kinderfußball gehört den Kindern und sonst niemanden. Dass Kinder den Wettkampf lieben und jedes Spiel gewinnen wollen, steht dabei außer Frage. Sie sollen es nur fair tun und darauf muss ein Kindertrainer achten.


    Dass die FPL Kritik ausgesetzt ist, ist ganz normal. Es ist aber nicht so, dass bei der FPL etwas schief läuft. Es läuft etwas schief, bei den Menschen (Trainer, Eltern, Vereinsverantwortliche) die für den Kinderfußball verantwortlich sind.


    Ich habe vor Jahren mal versucht meine Sichtweise zum Thema in einem Brief zusammen zu fassen. Sichtweise Ralf Klohr

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)


  • Ich habe keine Scheuklappen auf, davon war ich schon immer, und bin es noch heute, weit entfernt.
    Das fehlen des Schiedsrichters ist nur dort ein Problem, wo Trainer den Wettkampfgedanken nicht loslassen können. Der Wettkampf im Kinderfußball gehört den Kindern und sonst niemanden. Dass Kinder den Wettkampf lieben und jedes Spiel gewinnen wollen, steht dabei außer Frage. Sie sollen es nur fair tun und darauf muss ein Kindertrainer achten.


    Dass die FPL Kritik ausgesetzt ist, ist ganz normal. Es ist aber nicht so, dass bei der FPL etwas schief läuft. Es läuft etwas schief, bei den Menschen (Trainer, Eltern, Vereinsverantwortliche) die für den Kinderfußball verantwortlich sind.


    Ich habe vor Jahren mal versucht meine Sichtweise zum Thema in einem Brief zusammen zu fassen. Sichtweise Ralf Klohr


    Ich kenne und meine Trainerkollegen kennen deinen Brief und haben das auch schon einige Male drüber diskutiert.


    Für uns ist nicht nachvollziehbar, warum kindgerechter Fußball den fairen Wettbewerb um Platzierungen, der das Herz jeden Fußballspiels ist, ausschließen soll. Kinder messen sich in der Schule ("Der Peter hat heute eine 3 bekommen, ich eine 2."), im Sport (Beispiel: Gürtelprüfungen im Karate) und im Spiel. Und gerade im Fußball wollen wir das unterbinden? Was für ein Unsinn! Und ja, auch die Kinder mögen spannende Wettkämpfe um Platzierungen, weil dies das Salz in der Suppe beim Fußball ist. Wie oft fragen mich die Kinder im Turnier: "Können wir noch Erster werden?"


    Halten wir also fest: Der Wettbewerbsgedanke ist bei den Kindern wie bei den Eltern verankert. Und das ist nichts Schlechtes, SO LANGE DIE KINDER ALS KINDER BEHANDELT WERDEN! Das beinhaltet auch, dass der Trainer Wert darauf legt, dass alle Kinder ihre Einsatzzeiten bekommen und dass Kinder nach Niederlagen wieder aufgebaut werden. Dabei hilft z.B. schon das obligatorische 8m-Schießen nach dem Spiel, weil da ein Treffer die Niederlage schon wieder ein wenig vergessen macht.


    Ich sehe selbst um mich herum, dass primär leistungsorientiert arbeitende Vereine anders mit den Kindern umgehen. Das ist aus meiner Sicht immer noch kindgerecht, aber halt ergebnisorientierter. Und genau da sind wir beim Thema Schiedsrichter. Es mag ein blöder Vergleich sein, aber wenn alle Menschen nett wären, bräuchten wir auch keine Polizei. Sind sie aber nicht. Und wenn die Jungs dann im Training gesagt bekommen: "Lass dich ruhig mal vorm Tor fallen. Du guckst doch auch Bundesliga.", dann wird es eng mit dem Spiel ohne Schiri, weil die außerhalb des Platzes stehenden Trainer auch nicht genau gesehen haben, ob es nun ein 8m war oder nicht.


    70% der Fairplay-Ligaspiele liefen komplett entspannt ab, weil wir "Dorfmannschaften" zwar auch gern gewinnen, sich aber die Trainer untereinander kennen und wir alles ruhig geregelt bekommen. 30% der Spiele waren anstrengend bis grenzwertig, besonders wenn es gegen ambitionierte Vereine ging, weil die Kinder einer der beiden Mannschaften sich von der anderen betrogen fühlten. Und dann wurde es teils richtig ruppig auf dem Platz.


    Mein früherer Trainerkollege hat es im vorigen Jahr kopfschüttelnd auf den Punkt gebracht: "In der Fairplay-Liga lernen Kinder, dass der Stärkere und Lautere gewinnt." Jetzt kannst du natürlich wieder dagegenhalten: Das müssen die Trainer unterbinden. Tun aber nicht alle und teils bekommen die Kinder nach dem Spiel noch vom Vater erklärt, dass der komische Typ doch nie hätte vorbeikommen dürfen. Den grätscht man um ...


    Wir können uns alle die heile Welt wünschen, Realität wird sie deshalb trotzdem nicht. Und deshalb werden wir weiter Schiris und Polizisten brauchen, ersteres auch im Kinderfußball.

  • Worin unterscheidet sich das Konzept der Schweiz (ca. 8,3 Mio. Einwohner) von dem von Baden-Württemberg (ca. 10,8 Mio. Einwohner) - siehe WFV? Für mich sind die sehr ähnlich - zumindest in der G-Jugend.
    Was ist denn das Beste für die Kinder? Darüber streiten sich nicht nur Fußballtrainer, sondern auch Pädagogen - da gibt es keine einheitliche Meinung! Genauso wenig, wie in der Schulausbildung (das einzige ist die Schulpflicht, die in allen Bundesländern gilt - im Gegensatz zu anderen Ländern - ob das gut ist, darüber kann man auch streiten ;) ).
    Ist es verboten einen Kinderfußballverband zu gründen? Ist es verboten eine private Runde ins Leben zu rufen?
    Mir fehlen auch die wirklich revolutionären Veränderungen. Ich fange mal ein Brainstorming an:
    - Kinder spielen nach Können und nicht nach Jahrgang (-> der RAL wird ausgeglichen)
    - Kinder spielen nicht nach Vereinszugehörigkeit (-> Trainer fördern die Individuen)
    - Kinder spielen und trainieren ohne Erwachsene (nach ihren eigenen Regeln)
    Weil was uns die Zukunft bringen wird, weiß keiner :)

  • @Das_Huhn
    Also ich bin es fast schon müde deinen Standpunkten immer wieder gegenzuhalten und habe große Angst das sog. 'Loud voices' wie du, die immer und immer wieder gebetsmühlenartig ihr unverständnis zeigen, letztlich die Oberhand über die Vernunft gewinnen.
    Eigentlich sollte man nicht mit dir diskutieren, denn es ist Zeitverschwendung. Du wirst es nie verstehen wollen und deswegen auch nie verstehen. Du wirst es leider auch nicht svhaffen deine fehl leitenden kausalitäten zu verlassen. Aber ich will mich einfach dagegenstemmen.
    Und warum? Weil fair play geht! Und weil die fpl es wert ist! Und weil es schön ist fair zu spielen und mit einem anderen coach zusammen ein spiel zu leiten und den kindern dabei die Regeln des fussballs zu vermitteln. Das ist die Verantwortung die wir am Spielfeldrand haben: den jungs das spiel beibringen. Nicht: sie zum sieg mogeln. Du kannst diese Verantwortung gerne abstreiten und auf einen schiri abwälzen um diskussionen mit deinem "checker"-umfeld zu entgehen - fie fpl wirst du hoffentlich nicht aufhalten!

  • @Das_Huhn
    Also ich bin es fast schon müde deinen Standpunkten immer wieder gegenzuhalten und habe große Angst das sog. 'Loud voices' wie du, die immer und immer wieder gebetsmühlenartig ihr unverständnis zeigen, letztlich die Oberhand über die Vernunft gewinnen.


    Leute wie ich gewinnen nicht am Ende die Oberhand, weil wir "Loud Voices" sind, sondern weil wir Dinge verstehen und die richtigen Schlüsse ziehen.


  • Leute wie ich gewinnen nicht am Ende die Oberhand, weil wir "Loud Voices" sind, sondern weil wir Dinge verstehen und die richtigen Schlüsse ziehen.


    Und deswegen machst du als Trainer nicht weiter...oder hat sich daran was geändert ?
    Immerhin warst du dir mit den anderen Eltern einig über deinen/euren Weg...




    Und hier wurde DEIN Problem bereits deutlich.




    Die meisten Eltern ticken hier relativ einfach: Das Kind muss Spaß beim Fußball haben und wenn die Mannschaft ständig verliert, ist der Spaß schnell weg. Ich habe das Thema gestern Abend erst mit den Eltern diskutiert. Die meisten würden einen Verein bevorzugen, in dem ihr Kind leistungsbedingt nur 20 Minuten pro Spiel eingesetzt wird, gegenüber einem Verein, wo das Kind durchspielt aber keine Erfolgserlebnisse hat.


    Vereinsinterner Spielerwechsel

  • Leute wie ich gewinnen nicht am Ende die Oberhand, weil wir "Loud Voices" sind, sondern weil wir Dinge verstehen und die richtigen Schlüsse ziehen.

    Ich dachte, du wolltest jetzt in den Vorstand eures Angelvereins wechseln, weil du die Nase vom Kinderfussball voll hast? Oder bist du nicht gewählt worden und steigst jetzt wieder in den Kinderfussball ein?
    Also ich würde hier auf die Leute hören, die dir davon abraten, wieder damit anzufangen.