1 gegen 1 auf vier Tore mit Umschalten

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  • Hallo zusammen,


    hier noch eine schöne Übung, die viele Facetten schult und ordentlich Speed beinhaltet:



    Das Spielfeld ist etwa 15m x 15 m groß. Auf zwei nebeneinanderliegenden Seiten stehen je zwei Mini-Tore. Etwa 12m mittig davor je zwei Hütchen, zwischen denen sich die Spieler - aufgeteilt in zwei Teams - anstellen. Alle mit Ball am Fuß!
    Ziel ist es ein gewisse Anzahl an Toren, beispielsweise 10, zu erzielen. Nach zehn Toren beginnt dann eine neue Runde. Die Mannschaften beginnen immer abwechselnd. Beispielsweise fängt rot in der ersten Runde an. In der nächsten Runde dann blau.


    Der erste Spieler hat es leicht. Er dribbelt ohne Gegnerdruck auf die zwei ihm gegenüberliegenden Tore und versucht ein Tor zu machen (was ihm in 99% der Fälle auch gelingen wird). Und dann geht die Post ab. Unmittelbar nachdem der Ball im Tor (oder im Aus) ist, startet der Spieler der blauen Mannschaft und versucht auf die anderen beiden Tore zu treffen. Der rote Spieler wird zu diesem Moment zum Verteidiger, schaltet blitzschnell um und versucht den Torerfolg von blau zu verhindern. Das 1 gegen 1 dauert solange bis der Ball im Tor oder im Aus ist (meist nur ein paar Sekunden). Danach startet sofort wieder ein neuer roter Spieler mit Ball ins Feld. Der "alte" rote Spieler scheidet aus, holt seinen Ball und stellt sich wieder hinten an. Der blaue Spieler, der eben noch Angreifer war, wird zum Verteidiger und spielt gegen den "neuen" roten Spieler. Und so geht es immer weiter.


    Es ensteht ein Kreislauf an 1 gegen 1-Duellen, die wirklich viele Dinge parallel schulen: Zuallerst natürlich das 1 gegen 1 offensiv und defensiv in allen möglichen Varianten (seitlich, diagonal, frontal, im Sprint, aus dem Stand, mit Vorsprung, verfolgend, etc.) Das kommt daher, weil der verteidigende Spieler aufgrund des vorigen Duelles immer aus verschiedenen Richtungen und Positionen kommt und nicht nur die Winkel, sondern auch die Abstände ständig variieren. Kein Duell ist wie das andere. Genau wie im Spiel ;) Zudem hat der Angreifer zwei Tore/Ziele, was die Anwendung von Finten, Körpertäuschungen und Richtungswechsel provoziert. Man sieht da als Trainer wirklich eine Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten.


    Aber es werden noch andere Aspekte geschult: Handlungsschnelligkeit, Umschalten, Antritt, Dribbling/Ballführung, Passspiel/Abschluss, Entscheidungsfindung (der Spieler kann auch das 1:1 meiden und sofort versuchen abzuschließen), Orientierung im Raum. Alles ständig unter spielnahem Gegnerdruck, mit Entscheidungsoptionen, unter höchstem Speed und in Wettkampfform.


    Ggf. muss man am Anfang als Trainer die Spieler daran erinnern a) zu starten und b) umzuschalten. Aber die Jungs haben das schnell raus. Schließlich wollen sie (für ihr Team) gewinnen und jede Chance nutzen. Idealerweise feuern sie sich noch gegenseitig an. Dann ist richtig Zug drin :thumbup:


    Noch was zur Spielerzahl: Acht Spieler finde ich ideal. Bei weniger kann es zeitlich kritisch werden mit dem Ball holen und sich neu anstellen. Bei mehr Spielern sinken natürlich die durchschnittlichen Aktionszeiten pro Spieler. Aber die Duelle sind intensiv und kurzweilig, so dass selbst 12, 13 oder 14 Spieler sich nicht groß langweilen.


    Alterklasse ab der F-Jugend bis zu den alten Herren. Aber selbst fussballgeile Bambini wird man damit nicht überfordern...im Gegenteil...Umschalten und 1 gegen 1 kann man nicht früh genug üben.


    Viel Spaß!


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Spitzenübung!


    Eine der wenigen die tatsächlich von Bambinis bis Senioren angewendet werden kann!

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Habe die Übung bereits im Training angewendet und bin vollauf begeistert. Gehört für mich ab sofort zu meinen absoluten Lieblingsübungen.


    Im Training Vollgas gegeben, da sind die Jungs ordentlich platt .


    Ich hab sie auch als Vorberteiung vor einem Spiel gemacht, funktioniert auch sehr gut da die Jungs hellwach sind.


    Der Nachteil vor dem Spiel ist das man nur auch Hütchen spielen kann, macht nicht ganz so Spass wie auf Minitore im Training.


    Kleine Abänderung wie ich sie mache:


    Ich weiß nicht ob ich es übelesen habe aber wenn der Verteidiger den Ball gewinnt kann er natürlich auch ein Tor machen. Ich denke das ist aber


    sowieso selbstredend)


    Und der erste Spieler muss nicht aufs Tor spielen sondern ist gleich Verteidiger, denn alleine aufs Tor laufen mach nicht so


    viel Sinn.( (die Jungs haben sich gewundert "Alleine auf´s Tor ohne Gegner?" )


    @ Schimanski danke für die tolle Übung.


    lg
    Stone

  • Ich sage auch danke.
    Die Übung kam sehr gut an.


    Und der erste Spieler muss nicht aufs Tor spielen sondern ist gleich Verteidiger, denn alleine aufs Tor laufen mach nicht so



    viel Sinn.( (die Jungs haben sich gewundert "Alleine auf´s Tor ohne Gegner?" )

    Bei mir haben sie auch erst mal dumm geguckt. Die ersten Male sind sie dann direkt vor das Tor gedribbelt und haben sich gewundert, warum sie als Verteidiger gar nicht mehr in den Zweikampf kamen. Sie haben dann relativ schnelle allein kapiert, dass die Schussposition nach dem Umschalten maßgebend für den Zweikampf ist.

  • Kam bei den A Junioren hervorragend an. Feldgröße natürlich angepasst.


    Auch in der Variation 2 gegen 2 gespielt auf jeweils 3 Mini-Tore.


    Dort ist dann der Spieler "ausgeschieden, der am längsten von beiden im Feld war.

  • Kribbelt schon. Werde ich morgen einsetzen. Ich spiele mit dem Gedanken, die Tore durch Passtore, also ohne Netz, zu ersetzen und einen blauen und roten hinter den Toren zu platzieren. Punkt gibt es, wenn der Pass korrekt angenommen wird.

  • Lob für diese Übung auch von mir.


    Mag sein, dass zu Beginn zu früh der Torabschluß gesucht wird. Doch Kinder lernen schnell, weshalb man noch nicht nach den ersten Versuchen den Zielbereich für den Torabshluß markieren muß.


    Ferner bietet diese Übung Varianten nach Alter und Leistungslevel


    Wer eine größere Trainingsgruppe hat, kann zwecks Vermeidung längerer Wartezeit das Spielfeld 2 x aufbauen. Man kann als Ersatz für Tore Pylonen nehmen, weil es mehr auf Präzsision statt Schußhärte ankommt.


    Altervnativ kann man nach ausreichender Übung im finalen Dribbling, finaler Torverhinderung auch 2-er Gruppen starten lassen, um außer Dribbling, Finten, Anbieten und Passen zu trainieren.


    Man kann auch mit einer Gruppe in diese Übung starten, während die andere Gruppe eine Spielform mit ähnlichen Schwerpunkten macht und dann jeweils wechseln.

  • Super Übung, habe diese heute mit 10 Spielern gemacht.


    Es war unheimlich Feuer drin, den Jungs hat es (m. M. nach) sehr viel Spass gemacht.


    Meine Eindrücke, mal kurz geschildert:


    - es hat immer die Mannschaft gewonnen, die die Übung gestartet hat
    - es war viel Tempo drin, deswegen waren die 10 Spieler, eine gute Anzahl
    - einige Spieler (meist dieselben) haben sich zu sehr über das Tor gefreut oder über die vergebene Torchance geärgert und dabei das Umschalten auf die defensive verpennt. Dadurch vielen leider auch einige 1:1 Duelle aus.


    Die Übung wird auf jedenfall wiederholt wo ich jetzt schon vermute, dass das umschalten von offensive auf devensive, mit jedem mal besser werden wird.


    Danke für die Übung, gerne mehr solcher Übungen.

  • Reflexion


    Eine wirkliche tolle Intensive Übung. Auch wenn schon vieles geschrieben wurde hier auch noch mein Feedback. Meinen Kids (F-Jugend // 10 Kids) hat die Übung so gefesselt das wir sogar unser kurzes, sonst übliches, Abschlussspiel auf 4 Tore einfach weggelassen haben.


    Ich konnte zumindest beobachten das sehr oft die jeweils äußeren Tore gesucht wurden. Ansonsten eine wirklich sehr sehr gute Übung. Danke dafür.


    p.s.: So eine Rubrik könnte gerne Eingeführt werden. Übung vorstellen, Nachmachen, Feedback.

  • So, habe sie mit einer U16 durchgeführt. Sehr intensiv, man sieht sehr schön, wer umschaltet und wer eine Schrecksekunde braucht.


    Das Manöver mit dem Anspieler hinter den Toren ist recht interessant, dazu einen 5m tiefen Raum hinter den Passtoren markieren. Ein Punkt wird erzielt, wenn der Spieler hinter den Toren den Ball in diesem Raum annehmen kann. Diesen Spieler habe ich fest bestimmt, noch einer Zeit X dann gezielt getauscht, da sonst zuviel Kuddel Muddel entsteht. Dadurch kann der Verteidiger auch Erfolg haben durch "Passweg zustellen", zudem muss er beachten, was hinter Ihm passiert.


    Eine gute Übung für bis zu 16 Spieler, denke ich. Durch Variation der Torpositionen und der Startpositionen der Ballführenden kann der Schwerpunkt gut beeinflusst werden.

  • Eine super Übung :thumbup:


    Wird morgen nochmal ausprobiert, wenn die restlichen von den Leistungsstärkeren da sind. Evtl. mit Option, dass der Passempfänger den Ball hinter den Hütchentoren annehmen muss. Mein Schwerpunkt lag in den letzten Wochen ohnehin überwiegend auf Körpertäuschungen und Richtungswechseln.


    Ich bin noch auf der Suche nach ein, zwei Übungsformen, um die Spieler auch ein wenig beim "1:1 defensiv" zu schulen. Dass sich die Abwehrspieler seitlich zum Gegenspieler bewegen und ihn vom eigenen Tor weghalten. Habt ihr für mich ein paar Tipps?


    Meine Spieler neigen noch dazu, bei den Spielen in vollem Lauf dem Gegenspieler entgegen zu laufen anstatt den richtigen Moment für eine mögliche Balleroberung abzuwarten ;)

  • Ich bin noch auf der Suche nach ein, zwei Übungsformen, um die Spieler auch ein wenig beim "1:1 defensiv" zu schulen. Dass sich die Abwehrspieler seitlich zum Gegenspieler bewegen und ihn vom eigenen Tor weghalten. Habt ihr für mich ein paar Tipps?



    Aufgrund der Rahmenbedingungen (Feld und Tore) muss der Verteidiger das Passtor schließen und den Gegener auf das Dribbeltor lenken. Während dieses Dribblings kann er Körperkontakt aufbauen und den Ball erobern. Der Angreifer versucht durch geschickte Täuschungen (Finten!) doch auf das Passtor abschließen zu können oder Tempo aufzubauen, um einen Punkt im Dribbling zu erreichen.

    Der Übungsaufbau ist aber in der Hinsicht zu überdenken, dass Pass- und Dribbeltor auch mal anders herum aufgebaut werden, um das Anlaufen in die andere Richtung zu üben.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Hi,


    habe die erste Übung bei unseren Bambinis (Jahrgang 10-12) gemacht und kam super an.
    Ich hatte Sie am Anfang erst einmal auf die Tore schießen lassen und danach erst den Ablauf gemacht.


    War echt Super.



  • Der Übungsaufbau ist aber in der Hinsicht zu überdenken, dass Pass- und Dirbbeltor auch mal anders herum aufgebaut werden, um das Anlaufen in die andere Richtung zu üben.


    Sind die Pass- und Dribbeltore unterschiedlich zu bewerten? Und hat der Verteidiger auch die Möglichkeit, auf die anderen Tore zu kontern? Und steht hinter dem Passtor immer ein Anspieler zur Annahme des Balls bereit? Meine 1:1-Übungen, die ich bisher durchgeführt habe, sind meistens darauf aufgebaut, dass der Verteidiger kontern kann, um v.a. nebenei auch das Umschaltverhalten weiter zu fördern.