Frustabbau-Thread

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  • Was ich echt erschreckt ist das Ausmaß welches ihr hier beschreibt.


    Ich möchte aber das ganze in zwei Themen zerteilen.
    Das eine ist schlagen, schubsen, spuken, hauen und alles andere. Zum Glück haben wir hier eher weniger Probleme obwohl wir generell eigentlich eine "jeder ist willkommen" Kultur betreiben. Allerdings liegt ein Grund hierfür auch in der absoluten Null Toleranz Politik welche meine Trainerkollegen und ich in diesem Bereich betreiben. Egal ob nun in der G oder der E, es gibt keinerlei Gewalt auf dem Platz. Und dazu gehört auch das allseits beliebte Rangeln und Balgen. Hier schreitet jeder Trainer in jedem Team sofort ein wenn er was sieht. So habe ich schon Mitglieder anderer Mannschaften bewusst zur Schnecke gemacht und Kollegen Mitglieder meiner Teams.
    Ich denke einfach das hier das einzige Motto nur lauten kann "Null Gewalt" und konsequente Umsetzung. Jede Grenze oder jeder Graubereich ernutigt die Kinder zum Austesten dieser.


    Das zweite sind unmotivierte Kinder im Training. Das es je nach Wetter und Belastungen in der Schule hier Schwankungen gibt ist ganz normal. Auch ein auf und ab von einzelnen Kindern über längere Zeiträume sehe ich als normal. Dennoch bin ich in diesen Fällen auch geneigt mein Training zu hinterfragen. Wenn sich andere Kinder (ggf. sogar die Mehrzahl) hiervon schnell anstecken lassen ist es durchaus denkbar das die Begeisterung der ganzen Truppe für das angebotene Training an diesem Tag nicht allzu hoch ist.
    Und ja auch Funino und Fußball sind, wenn regelmäßig eingesetzt, irgendwann keine Wunderwaffen mehr. Aber warum darf man denn auch bis zur alten E-Jugend nicht einfach mal ein Training mit Fangspielen, Tennisbälle werfen oder anderem gestalten? Wenn die Kinder in den Tagen keinen Kopf auf Fußball haben, warum müssen wir uns dann immer damit quälen es doch zu machen?
    Klar gibt es Härtefälle die nur zu uns kommen weil Papa das so will. Aber die meisten kamen doch mal aus Lust zum Fußball. Und ja es gibt immer wieder Abwanderer, aber wenn diese ein ganzes Team runter ziehen können ist doch im Team auch was schief.


    Versteht mich bitte nicht falsch. Das soll nicht der erhobene Finger sein. Aber hier ließt man in den letzten Wochen immer wieder Sätze wie "Bin froh wenn die Saison zu Ende geht." oder "In der Pause werden die Akkus wieder geladen". Andererseits bemängeln wir aber wenn die Kinder zum Ende hin nicht mehr so begeistert sind. Deshalb würde ich vorschlagen einfach eher in den "Pausenmodus" zu wechseln und zwar zu Trainieren aber eben wieder viel mehr auf Lust und Laune als auf Ausbildung zu setzten. Ich denke das kommt am Ende beiden Seiten zu Gute.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • na ja, ich glaube, man kennt ja seine Pappenheimer. Da muss man nicht direkt sein gesamtes Tun in Frage stellen.
    Wenn ein Knabe alles, immer und ständig in Frage stellt, sich an keine Anweisung ohne Kommentare und Einsprüche halten will und in der Übung dann lustlos/genervt ist, dann hat dieses Kind vielleicht auf kicken aber eben nicht auf Fußballtraining.

    • Warum spielen wir denn jetzt fangen? Das ist ja kein Fußballtraining
    • Wie auf kleine Tore? da kann man ja nicht reintreffen
    • Ich will lieber auf dem Kunstrasen spielen, Wiese ist doof
    • Ich gehe jetzt was trinken. (mitten in der Übung)
    • Wann bekomme ich das grüne Leibchen?
    • Ich will jetzt mit Otto spielen!
    • Ich will auf keinen Fall mit Paul spielen!

    Wohlgemerkt: ein sechsjähriger in einer Trainingseinheit und alles im Kommandoton.


    Geduld ist das eine, ausgenutzt werden etwas anderes. Die Grenze zu finden scheint die Aufgabe zu sein!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Natürlich gibt es diese Pappenheimer. Und ganz klar stören diese das Training und daher sollte man das Gespräch mit den Eltern suchen und ggf. andere Maßnahmen einleiten.


    Nur müssen solche Einzelfälle nicht das ganze Team mitziehen. Wenn sich ein Spieler im Training verletzt spielen die anderen (nachdem wir den Verletzten versorgen) doch auch weiter. Selbes stelle ich fest wenn einer plötzlich meint er will nicht mehr. Die anderen spielen weiter und geben ihm ggf. noch einen Spruch mit auf den Weg. Darauf habe ich meinen Text bezogen. Wenn nun einer das ganze Team mitreißen kann, und das regelmäßig und nicht nur wg. dem anstrengenden Schultag heute, sehe ich schon einen Grund das ganze mal zu hinterfragen.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Bei aller Richtigkeit Deines Beitrages, @totog, es gibt einfach Grenzen. Und durchleuchtend und hinterfragend habe ich einfach zu viele Leute hier, die woanders aus gutem Grund nicht genommen wurden. Ich kann das nicht leisten, mit der Menge an Unholden umzugehen - vor allem nicht ohne unfair gegenüber den eifrigen, braven, talentierten zu werden. Über einen meiner folgsameren und eifrigen hat kürzlich ein anderer Trainer gesagt: "Den hast du genommen? Der ist mir zu krass, ich hab ihn weggeschickt". Und damit mein Leben und Spass nicht leidet, werde ich ab Sep. mehr fordern und wer nicht nachkommt wird sanktioniert.

  • Bestimmte Kinder komplett ausschließen würde ich nur im Extremfall machen (schlagen, spucken, beleidigen). Kinder, die mit wenig Begeisterung dabei sind, müssen irgendwann halt mal spüren, dass es sich um einen Mannschaftssport handelt. Das bedeutet am Ende, dass sie weniger Einsatzzeit und auch weniger Zuwendung bekommen. Weniger Zuwendung hört sich sicher mies an, aber warum sollen die motivierten Kinder, die Freude am Sport haben darunter leiden? Ich denke, dass sich viele Probleme so irgendwann von selbst lösen.

  • Bei aller Richtigkeit Deines Beitrages, @totog, es gibt einfach Grenzen. Und durchleuchtend und hinterfragend habe ich einfach zu viele Leute hier, die woanders aus gutem Grund nicht genommen wurden. Ich kann das nicht leisten, mit der Menge an Unholden umzugehen - vor allem nicht ohne unfair gegenüber den eifrigen, braven, talentierten zu werden. Über einen meiner folgsameren und eifrigen hat kürzlich ein anderer Trainer gesagt: "Den hast du genommen? Der ist mir zu krass, ich hab ihn weggeschickt". Und damit mein Leben und Spass nicht leidet, werde ich ab Sep. mehr fordern und wer nicht nachkommt wird sanktioniert.


    @Torsten, sehr gute Beiträge von Dir, den Zeigefinger kannst Du ruhig oben lassen


    @Ersatzbank, mach das.Du hast auch Rechte! Aber Vorsicht, man kann sich mit harten Regeln schnell in eine Situation bringen, aus der man nicht mehr rauskommt.


    Problemkinder' gibt es in jedem Team, es ist SEHR wichtig nicht alle über einen Kamm zu scheren.


    In jedem Fall solltest Du zügig Elterngespräche führen!


    Es gibt verschiedenste Typen von Störern, im Endeffekt mußt Du den/die 1-2 'Gangleader' herausfiltern.


    Bei den anderen 'lustlosen' Kindern empfehle ich Dir das Training anzupassen, bzw. flexibel darauf zu reagieren. Lass die Kinder bis zur E-Jugend Kinder sein.


    Typ 1:
    Gangleader, reisst andere mit und stört absichtlich auch Kinder, die sich nicht gut wehren können, ist meist auch gewalttätig, in jedem Fall schnell aggressiv.


    Diese Jungs zerstören ein ganzes Training und dann auch das Team, sie hören Dir genau so lange zu, wie Du vor ihnen stehst und böse guckst. Spätestens zum nächsten Training geht es wieder los.
    Bei wirklichen Problemfällen bist Du als Fußballtrainer überfordert, das ist meist eine Aufgabe für Erzieher, Sozialarbeiter/Jugendamt..
    Da hilft eventuell strenges Vorgehen und das Elterngespräch, wobei das meist im Sande verläuft, da die Ursachen genau dort liegen.


    Die Lösung war bei uns am Ende der Trainingsausschluss, er macht jetzt Karate...


    Eskalationsstufen: -> Verwarnung-> Elterngespräch->Trainingspause->Jugendleitung->Tschüss
    Wenn das passiert ist und Du achtest dabei darauf, dass es alle mitbekommen, wirst Du sehen, dass viele der anderen Kinder von alleine ihr Verhalten ändern.



    Typ 2:
    Grenzenaustester, macht gerne mal Unfug und stört, versucht auch andere mitzuziehen, will aber eigentlich nur Aufmerksamkeit, ist eher nicht gewälttätig


    Diese Kinder brauchen zum einen klare Regeln und zum anderen VIEL LOB bei ihren Aktionen durch den Trainer
    (Zuckerbrot und Peitsche), ein Elterngespräch kann hier auch Wunder bewirken.
    Das ist genau ein Teil des Jobs eines Kindertrainers diese Kinder mitzunehmen.



    Typ 3:
    Der Unreife, das Kind ist sehr verspielt, verträumt, klettert am Tor hoch, pflückt Blümchen, will nur spielen etc., ist motorisch gut, aber hat scheinbar keine Lust auf 'Übungen' etc., ist auch oft mit sich selbst beschäftigt.


    Das ist auch ein Standardfall in der G- und F-Jugend!!!
    Wohin es mit diesen Kids genau geht, wird man erst in der E-Jugend sehen, aus Erfahrung kann ich sagen, dass hier einige noch explodieren und sich etwas Verständnis und die Geduld lohnt.


    Wir bauen das Training so auf, dass es mehrere Stationen gibt, über die die Kinder rotieren, davon mind. 2 als Spielformen.
    Die unreifen Kinder lassen wir, sobald wir merken, dass die Konzentration nachlässt, nur noch über die Spielformen rotieren, dort sind sie beschäftigt und können 1:1 oder 2:2 spielen.
    Elterngespräche sind hier informativ, helfen aber nicht, denn diese Kinder sind in der Schule und zu Hause auch noch so.



    Typ 4:
    Der Überforderte, das Kind macht Quatsch oder nicht richtig mit, weil es merkt, dass es die Übungen nicht schafft.


    Die Kinder sind oft auch motorisch nicht auf der Höhe und sie werden teilweise gemobbt (andere wollen nicht mit ihm im Team sein etc.). Das ist noch ein Standardfall in der G- und F-Jugend!!!
    Diese Kinder brauchen viel Lob und Geduld. Mein Tipp, hier ist zusätzliche Förderung durch die Eltern angesagt!, z.B. Judo, Turnen, Physio, Ferienfussballcamps, etc.

  • Eine Typisierung hilft mir persönlich nicht weiter...


    Ich möchte meine Aufmerksamkeit ehrlich gesagt - ähnlich wie es Ersatzbank beschrieben hat - nicht an diese Pappenheimer "verschwenden" und sie somit den motivierten, aufmerksamen vorenthalten. Denn teilen können wir uns alle nicht.


    Manchmal helfen ja Elterngespräche, etwa um die Kinder (noch) besser kennenzulernen. So hatten wir ein Kind, welches uns nie angeguckt hat. Hier half ein Elterngespräch sehr denn eigentlich war der Junge motiviert - es sah nur nie so aus...


    Was mich so gefrustet hat war, dass der angesprochene Vater die Verantwortung an mich delegieren wollte. Ich muss ein sichtlich übermüdetes Kind nur ein bisschen motivieren? Der spinnt doch.


    Ich komme mit vielen Typen Kindern klar. Aber mit diesen rotzfrechen, fordernden Kinder hab ich echt ein Problem. Ich möchte mit den Kindern Spaß haben und nicht die (dringend nötige) Erziehung übernehmen müssen. :evil:

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Und nicht zu vergessen: Das ist der Frust Abbau Thread! Ich denke im "echten" Diskussionsthread hätte ich einige Sätze weiter oben anders geschrieben und einige aussagen mehr überdacht und dann wohl verworfen! :thumbup:

  • Wenn ihr es allen recht machen wollt, werdet ihr selbst am meisten drunter leiden.
    Wenn ihr zuviele Kompromisse macht, wird das schamlos ausgenutzt.
    Wenn ihr versucht, in der kurzen Zeit die ihr mit den Kindern habt, Probleme zu lösen die ihren Ursprung in der weit überwiegenden Zeit haben, in denen ihr nicht mit ihnen zusammen seit, werdet ihr daran scheitern und an euch selbst zweifeln.
    Wenn ihr schon zu Beginn einer Saison in der Situation seit, auf jedes Kind angewiesen zu sein, nur um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können, verwendet ihr eure Kraft und Nerven hauptsächlich damit, nur ja keinem auf die Stiefel zu treten in der Befürchtung, der kommt nicht mehr und dann bekomme ich keine Mannschaft mehr fürs Spiel zusammen. Abhängigkeit wird ebenfalls schamlos ausgenutzt.
    Könnte ich endlos fortführen. Das Traurige daran ist, dass die Kinder am wenigsten dafür können. Das Problem sind zu 99,99% die Eltern.


    Eltern sind gnadenlose Opportunisten und Egoisten.

    Ist euch zu hart ? Kann man doch pauschal so nicht sagen ? Nö. Pauschal nicht. Aber in der überwiegenden Zahl schon. Und wenn man mit diesem Wissen da so ran geht, kann man auch nur positiv überrascht werden. So einfach ist das. Es ist auch euer Hobby und daher auch euer Recht, Spaß daran zu haben. Ihr seit Fußballtrainer, die Spaß am Training mit Kindern und Jugendlichen haben sollen. Wer hat euch eingetrichtert, dass ihr auch den Job des Erziehers übernehmen sollt ?


    Ich richte seit Jahren neben meinem Job als B-Trainer im Sommer ein Fußballcamp für F-D Jugend aus. Fünf Tage, bei 100 Kindern machen wir Anmeldeschluss. In den ersten beiden Jahren konnte man merken, das einige Kids offenbar von den Eltern geschickt wurden und eigentlich gar keinen Bock hatten. Die Folgen waren wie von euch oben beschrieben.
    Ich habe daraufhin für das dritte Jahr mit dem Anmeldeformular zusammen einen Infobrief verschickt. Fortsetzung folgt gleich. Mein Zug läuft ein-)

  • Und nicht zu vergessen: Das ist der Frust Abbau Thread! Ich denke im "echten" Diskussionsthread hätte ich einige Sätze weiter oben anders geschrieben und einige aussagen mehr überdacht und dann wohl verworfen! :thumbup:

    ok, du hast recht, sorry, es war auch nicht nur dein Kommentar. Der Ton einiger Kommentare hier liest sich zu sehr nach nlz für 7 jährige, was nicht in Ordnung ist, auch nicht zum Frustabbau



    @Steini Alles was du schreibst ist richtig, aber ein kommerzielles fussballcamp hat andere Aufgaben als ein breitensportverein. Wer als KinderTrainer seine Erziehungsaufgabe ignoriert und bei 1.klässlern im Alltag!!! die falschen Maßstäbe anlegt wird dem Job nicht glücklich werden.

  • In diesem Infobrief habe ich kein Blatt vor dem Mund genommen. Ich hab den leider nicht mehr, sonst würde ich ihn hier mal reinstellen. Die Reaktion meiner Mitstreiter des Camps: "Bist du wahnsinnig ? Hättest du das nicht umschreiben können ? So kommt doch keiner mehr." Ich habe ihnen gesagt, dass dadurch vielleicht tatsächlich nur noch 50 oder 60 kommen. Die aber haben dann wirklich Bock und vor allem stehen die Eltern dahinter und es ist kein Kind mehr dabei von dem man hört (Zitat) "ich wollte gar nicht, aber Mama hat mich hier angemeldet". Ich mach es kurz: Waren wir zuvor schon im Oktober oder spätestens November ausgebucht, hat es dann tatsächlich bis März/April gedauert, bis alle 100 Plätze voll waren. Die Reaktionen von nicht wenigen Eltern darauf hat mich aber selbst überrascht. Ich habe Anrufe und Mails bekommen nach dem Tenor: Diese Ansprache würd ich mir auch im Verein meines Sohnes/meiner Tochter wünschen. Da machen immer die gleichen Eltern bei Kaffeediensten usw. mit. Da sind immer die selben Kinder pünktlich bei Training und Spiel. Aber spielen dürfen trotzdem alle. Und ich darf mir das Gemotze dann zuhause anhören, warum das so ist.
    Meint ihr nicht, dass den Eltern der "Zuverlässigen" das nicht auch auf den Sack geht ? Und sind es nicht gerade die, von denen man ausschließlich auch mal Dank erfährt ? Warum ist das wohl so ? Um es abzuschließen: Auch in den Jahren danach waren wir immer ausgebucht. Und das jetzt auch wieder schon im November/Dezember. Wir müssen jetzt eher darauf achten, dass die Kinder in den TE'en nicht zu hoch fahren. Motivationsprobleme Fehlanzeige. Klar hängt mal einer durch. Kein Thema. Aber das bekommt man mit wenigen kindgerechten Motivationstricks wieder hin.


    Was ich damit sagen möchte: Gerade in den jüngeren Jahren muss man die Eltern mit im Boot haben. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Nur wenn sie wirklich hinter dem Hobby ihrer Kinder stehen, wird das was. Die Kinder sind meist nicht das Problem und mit Geduld und Verständnis entwickelt sich das im Lauf der Zeit. Man muss aber eben wissen, dass man auch von einigen schlicht als billige Kinderbetreuung ausgenutzt wird. Typische Dienstleistermentalität.
    Liegt an euch, ob ihr das Spiel mitmacht und letztendlich dabei auf der Strecke bleibt.


    Also von mir als Tipp: Beim Elternabend/Elterngespräch oder wie auch immer, kommen eh nur die Interessierten bzw. Zuverlässigen. Also vor einer Saison per Post (!!) jedem Elternteil einen Brief schicken mit euren Zielen und auch euren Vorstellungen/Regularien. Keiner kann später mehr behaupten oder sagen "hab ich nicht gewusst" oder "wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihn/sie nicht angemeldet" usw. Und wenn dann dadurch einige weg bleiben und man für den Spielbetrieb nicht zuverlässig und gesichert eine Mannschaft zusammen bekommt.. Ja und ? Who cares ? Dann löst man das mit Freundschaftsspielen oder Turnieren. Setzt euch doch da nicht unter Druck. Anderen Trainern wird es ähnlich gehen und wenn man erstmal ein Netzwerk geknüpft hat, läuft das auch.


    Es ist auch euer Hobby und euer Anspruch, alle mitnehmen zu wollen, ist aller Ehren wert ! Nicht jeder weiß das aber zu schätzen. Und wenn ihr deswegen hinschmeisst, sind die Kinder die Leidtragenden.

  • @Maca
    Ist nicht kommerziell. Der Beitrag ist sehr gering, sodass auch Kinder mitmachen können, deren Eltern eben nicht das Geld hätten, an den rein kommerziellen Camps teilnehmen zu können. Wir möchten für die auch keine Konkurrenz sein. Wir tragen dies ausschließlich durch Sponsoren und alle Kinder sind willkommen. Egal ob Verein oder nicht.

  • @Maca
    Ist nicht kommerziell. Der Beitrag ist sehr gering, sodass auch Kinder mitmachen können, deren Eltern eben nicht das Geld hätten, an den rein kommerziellen Camps teilnehmen zu können. Wir möchten für die auch keine Konkurrenz sein. Wir tragen dies ausschließlich durch Sponsoren und alle Kinder sind willkommen. Egal ob Verein oder nicht.

    das finde ich super, Gratulation zu dem Projekt. Da könnt ihr stolz drauf sein. Natürlich zieht der günstige Beitrag Eltern an, die einfach nur eine Betreuung suchen.
    Auch einige Eltern müssen erzogen werden, in dem Alter müssen die Eltern eigentlich immer offensiv eingebunden werden, das ist genau die richtige Vorgehensweise bei euch. :thumbup:

  • Eltern einbinden: Seit die Eltern bei Trainingsaufbau helfen müssen stelle ich fest, dass viel weniger da sind und auch erst sehr spät kommen!


    Ich bin bezüglich der Aussagen über Eltern 100% der selben Meinung wie @Steini - habe mir das auch seit Beginn meines Trainerdaseins immer wieder vor Augen gehalten, muss jedoch jetzt feststellen, dass das alles nichts nutzt. Egal worum man bittet, egal welches commitment man holt, egal welche Absprachen man trifft: Das Verhalten der Eltern hat sich nicht geändert. Nicht bei einem einzigen Elternteil hat sich etwas geändert. Menschen sind eben doch wie sie sind. Man kann nur durchhalten (das macht wenig Laune), aufhören, oder eben dafür sorgen, dass man selbst und der "harte Kern" wenigstens Spaß hat. Ich habe mich jetzt erst mal entschieden die nächste Saison Spaß zu haben und werde versuchen dafür zu sorgen, dass das auch klappt.

  • Mich ärgert, dass viele Menschen ohne Informationen und Hintergrundinfos urteilen:
    - ich lasse oftmals bei den 2010 einen 2012 (Geschwisterkind) sich umziehen, aber nicht spielen - das Kind freut sich über die Medaillen und die Eltern, dass es dabei sein darf => Außenstehende sagen, der lässt den nicht spielen
    - auch bei mir weinen Kinder z.B. wenn sie ausgewechselt werden und sie Angst haben das Spiel deshalb zu verlieren -> aber kann ich auf der einen Seite sagen, dass bei mir alle spielen und dann nicht so handeln?
    - Anfeindungen, man hätte einen älteren Spieler eingesetzt - leider ist der halt so gut und groß - der fällt bei 3 Jahre älteren nicht auf - muss ich ihn deshalb dort spielen lassen? Ich sage "Nein", weil für mich das Kind und nicht der Fußballer zählt - und da haben 3 Jahre ältere andere Themen

  • Letztes Wochenende habe ich etwas gehört, was ich vorher noch nie gehört habe. Es ging um ein Auswärtsspiel, bei dem plötzlich drei Spieler nicht auftauchten.
    Der eine hat kurzfristig Grippe bekommen, der andere wurde einen Tag zuvor operiert. Grippe - Ok, Operation - weiß man rechtzeitig (wenn keine Not OP).
    Der letzte Spieler fehlte aber aus einem ganz besonderen Grund. Aussage der Mutter : "Auswärtsspiel in...? So weit fahren wir nicht!"
    Es handelte sich um ca. 20km Entfernung.

  • Heute die Mitteilung bekommen, dass ein Spieler in der neuen Saison nicht mehr kommt.
    Er macht Pause! Keine Lust mehr.
    Wunderbar, wenn man eh schon knapp besetzt ist.


    Was mich fast noch mehr nervt, dass es reicht zu sagen ich habe keine Lust mehr.
    Meine Beobachtung, je älter die Spieler desto weniger Interesse von den Eltern.
    Meine Erklärung. Solange Sie klein sind, brauchen Sie Bespaßung. Je älter sie werden, umso weniger Bespaßung ist notwendig.
    Darum ist es dann auch egal, ob er aufhört....



    Schafft Ihr es, dass nicht persönlich zu nehmen? Ich nehme es mir immer vor, aber so wirklich schaffen tue ich es nicht.

  • Was mich fast noch mehr nervt, dass es reicht zu sagen ich habe keine Lust mehr.


    Das ist leider so und dies können wir auch nur in soweit beeinflussen, als dass wir durch Motivation die Begeisterung am Fußball stätig steigern und es gar nicht soweit kommen lassen.
    Äußere Einflüsse, die zum Drop-Out führen, können wir jedoch nicht abwenden sondern höchstens abmildern.
    Uns als Trainer steht es schließlich auch frei jederzeit ohne Angabe von Gründen aufzuhören. Würde wahrscheinlich keiner von den hier im Forum Beteiligten machen, da sich alle ihrer Verantwortung bewusst sind. Ich selbst habe aber mittlerweile drei Fälle mitbekommen, in denen der Trainer von heute auf morgen hingeschmissen hat.


    Meine Beobachtung, je älter die Spieler desto weniger Interesse von den Eltern.


    Meine Erklärung. Solange Sie klein sind, brauchen Sie Bespaßung. Je älter sie werden, umso weniger Bespaßung ist notwendig.

    Mir fehlen die Erfahrungswerte mit älteren Jugendspielern um deine Aussage beurteilen zu können.
    Ich würde aber das Erwachsenwerden und Erlernen von Selbstständigkeit der Kinder nicht mit einem Desinteresse der Eltern gleichsetzen.
    Die Eltern, die Desinteresse zeigen, haben dies wahrscheinlich auch bei den jüngeren schon getan.


    Schafft Ihr es, dass nicht persönlich zu nehmen? Ich nehme es mir immer vor, aber so wirklich schaffen tue ich es nicht.

    Natürlich ist man im ersten Moment enttäuscht. Das ist völlig normal. Man kann einen solchen Moment auch für eine Selbstreflexion nutzen um ggf. aus gemachten Fehlern zu lernen.
    Man sollte jedoch nicht zu viel Gedanken und Energie an den Spieler der gegangen ist verschwenden, sondern diese weiter in die verbliebenen investieren.

  • Schafft Ihr es, dass nicht persönlich zu nehmen? Ich nehme es mir immer vor, aber so wirklich schaffen tue ich es nicht.

    Naja wenn eine mir sagt sie möchte aufhören und suche das Gespräch und frage da auch direkt nach ob es was persönliches ist. Ansonsten muss man eben mit einem gewissen Drop-out rechnen.