Wie konnte das passieren?

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  • Ich finde das die Pressingformen und die Verteidigungsformen nicht in diesen Thread gehören. Es ist wichtig, dass sich das JEDER vergegenwärtigt und ich benenne es so für alle die, die sich hier "schlau" lesen.


    Interessant die Sichtweisen ---ja---, ...die Erklärungen hierzu auch prima und interessant, aber man muß eindeutig sagen, das dies nicht zum Problem in Verbindung mit der Altersgruppe gehört.


    Und ...betrachte ich mal die Erfahrung die man machte mit der Praxis für die hier angesprochene Altersgruppe so deckt sich das mit dem Dfb-Ausbildungskonzept und jeder wissenschaftlichen Studie!


    Du/man kann zu 99,9 Prozent seinen Verteidigern oder gar der Mannschaft sagen, dass sie so oder so Verteidigen sollen und es wird nicht angekommen. Man könnte auch mit der deutschen Eiche direkt neben dem Vereinsheim reden,...das Ergebnis wäre gleich!


    Max. ...so meine Erfahrung...kann ich bei einer Spieleröffnung anweisen (leider!!!) ...das bei gegnerischem Abschlag/gegnerischer Spieleröffnung jeder an "seinem" Mann steht. Das habe ich damals so gemacht, klappte schon. Alles was danach jedoch kam...mit allen TAKTISCHEN Vor.- und Nachteilen...waren Zufälle und im Prinzip das, was der Gegner zuließ....altersbedingt zuließ.


    Kinder dieser Altersgruppe - ganz wenige Ausnahmen bestätigen die Regel - sind einfach nicht in der Lage ein Spiel zu lesen, ...aggieren noch nicht im Raum...spielen nicht als Team, SONDERN...


    -sie spielen technisch und taktisch indiviuell...mit sich selbst. Die Gesamtheit dieser Leistungen sind die Teamleistung und bringen das Ergebnis, nicht mehr und nicht weniger.


    Deshalb verweise ich nochmals auf mein Posting 52, wo das individuelle Verteidigen...das taktische 1:1 in der Defensive anerklärt wurde. Das ist Thema der D,...und da die Grenzen fließend sind, vielleicht schon im zweiten Jahr E einzuführen.


    Wichtig dennoch dieser Thread und die Ausführungen zu den Taktiken, damit "Trainer" weiss, was das Ziel ist. Es geht aber nicht darum, das nun für die hier angesprochene Altersgruppe umzusetzen, das wäre Zeitverschwendung in dieser Altersgruppe und endet im beidseitigem Frust - g a r a n t i e r t - !

  • Zitat von "Andre"

    Es geht aber nicht darum, das nun für die hier angesprochene Altersgruppe umzusetzen, das wäre Zeitverschwendung in dieser Altersgruppe und endet im beidseitigem Frust - g a r a n t i e r t - !


    Weiß nicht, ob ich dich hier richtig verstehe. Aber ich halte es gegenüber den leistungsschwachen Kindern für nicht fair, bei Bambini und F-Jugend auf feste Positionen zu verzichten. Ich bitte zu bedenken, dass nicht jeder Verein die Möglichkeit hat, in den Jahrgängen nach Leistungsstärke zu differenzieren. Wir sind zum Beispiel so ein kleiner Dorfverein und unsere Teams sind entsprechend sehr heterogen; von Überfliegern bis Blümchenpflückern ist alles dabei.


    Ich denke auch sehr wohl, dass dieses Thema hier in diesen Thread passt. Auf seine Frage "Wie konnte das passieren?" hat der Threadersteller u.a. als Antwort herausgefunden, dass sein Team viele Konter-Tore bekommen hat.


    Zitat von "Strznievski"

    Meine Mannschaft ist es gewohnt viele Ballaktionen zu haben und "scheitert" in der Regel daran ausgekontert zu werden. In diesem Fall war uns die andere Mannschaft aber derart überlegen, dass meine Kids gar nicht dazu kamen etwas mit dem Ball zu machen. Das Verteidigen an sich ist dann sowieso unsere "Schwäche" die dann gegen diesen Gegner noch schwerer zu tragen kam.


    Kann das sein, dass du, @Strznievski, offensiv verteidigen lässt? Wie oben dargelegt, ist das keineswegs immer der Königsweg. Leider konnte ich deine Trainingsvideos nicht öffnen, so dass ich überhaupt keinen Eindruck von deinen Kindern habe und das einfach nur als Anregung stehen lassen kann.


    Und @Andre, die Anweisung überfordert 7jährige Kinder keineswegs, ob sie tief- oder hochstehend verteidigen sollen. Tatsächlich erlebe ich sowohl bei Bambini als auch F-Mannschaften beides, und natürlich ist das vom Trainer entsprechend angeleitet.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • die Anweisung überfordert 7jährige Kinder keineswegs, ob sie tief- oder hochstehend verteidigen sollen

    So absolut kann ich das nicht bestätigen. Meine Erfahrung ist, dass 7-jährige sehr schlecht die richtige Distanz einschätzen können. Wenn sie tief verteidigen sollen stehen sie oft auch bei eigenem Ballbesitz am eigenen Strafraum, hingegen wenn sie hoch stehen sollen, befinden sie sich oft auf Höhe der Mittellinie, obwohl der Gegner ein oder zwei Stürmer in der Angriffshälfte hat. Aktuell habe ich selbst in der U 10 dieses Phänomen.

  • Ich denke hier stellt sich die typische Problemstellung von taktischen Anweisungen in den jüngeren Altersstufen.
    Zu Bedenken gilt es jedoch insbesondere bei den 2-3 Verteidigern, wie diese Aufgabe von Spielern und Trainer interpretiert wird.
    Leider häufig zu beobachten. Zwei Verteidiger werden bei Spielbeginn auf der Strafraumlinie geparkt und böse gesagt bei Spielende wieder abgeholt.


    Auf der anderen Seite Stürmer die sich nicht bewegen sollte der Ball nicht in ihre 5 m Zone befinden.


    Oder der Torwart der sich nicht von der Torlinie wegbewegt.


    Die Entwicklung von der G Jugendwolke zum statischen Positionsverständnis gilt es auf jeden Fall zu vermeiden.
    Hier hilft auch eine Positionsrotation nicht.

  • Eine neutrale Taktik hat man, wenn das Toreschießen genauso wichtig ist wie das Tore verhindern. Immer vorausgesetzt, man befindet sich in der "richtigen Liga"!


    Kassiert man mehr Tore als man schießt, so ist es in den meisten Fällen zu empfehlen seine Taktik etwas defensiver auszufrichten. D.h. das Abwehrzentrum ist stets besetzt, so dass der Gegner zunächst einmal aufgehalten wird, bis Verstärkung da ist.
    Um dennoch genügend Torgefahr entwickeln zu können, kann man mit 2 zentralen Angreifern spielen und das Flügelspiel dabei etwas vernachlässigen.


    Wer die zentrale Achse des Spielfeldes durch Überzahl beherrscht, der hat es einfacher Tore zu schießen und zu verhindern, weil die Wege zum Ball kürzer sind.


    Das Problem in sehr vielen Mannschaften ist der Umschaltprozess vom eigenen Ballbesitz zum gegnerischen Ballbesitz und umgekehrt. Denn maximal in den ersten Minuten eines Spiels ist die Aufmerksamkeit groß genug. Je länger das Spiel dauert, je häufiger beobachtet man seine Spieler dabei, wie sie auf "Zuschauermodus" umgeschaltet haben und sich dann nicht aktiv am Spiel beteiligen.


    Für diesen Umschaltprozess gibt es eine Reihe von übungen und Spielformen, von denen ich nachfolgend 1 Spielform und 1 Provokationsregel fürs Abschlußspiel erläutern möchte, die man durchaus ab der E-Jugend probieren kann.


    A. Spielform
    Organisation:
    - Ein Spielfeld von 25 x 25 m (kann nach Größe der Trainingsgruppe variiert werden) mit Hütchen bilden
    - an jeder der 4 Ecken Felder von 3 x 3 m Hütchen abstecken (dabei auf Hütchenfarben pro Feld achten)
    - 2 gleichgroße Teams bilden


    Aufgaben:
    - jede Mannschaft verteidigt 2 Felder und darf auf 2 Felder angreifen
    - niemand darf sich in einem der 4 Felder aufhalten
    - ein Mannschaft erzielt einen Punkt, wenn es ihr gelingt, mit einem Paß in eines der beiden Angriffsfelder zu spielen, worin gleichzeitig ein Mitspieler hineinsprintet, um diesen Paß zu erreichen


    Aufgrund des permanenten Ballbesitzwechsels und Positonswechsels werden alle Spieler dazu animiert, sich in jeder Phase des Spiels aktiv ins Spiel einzubinden. Aber nicht nur der Ballbesitz, sondern auch das Freilaufen nach Ballbesitz kann sehr gut über eine hohe Ballkontaktquote trainiert werden.


    B. Abschlußspiel
    Organisation
    - Spielfeld nach Größe der Trainingsgruppe mit Hütchen markieren
    - auf jedes Hütchen einen Ball legen


    Aufgaben:
    - wer einen Ball ins Aus schießt oder ablenkt, muß ihn zurück holen
    - währenddessen darf sich der Gegner einen Ball von einem Hütchen in der Nähe des ins Aus geschossenen Balls holen und ihn einwerfen (je schneller er es ausführt, je länger ist die Zeit des Überzahlspiels)
    - der ins Aus geschossene Ball wird aufs leere Hütchen gelegt


    Nach den ersten Fehlpässen oder Ballabwehrversuchen ohne Anwendung von Techniken erkennen die Spieler rasch die Vorzüge eines Überzahl und die Nachteile eines Unterzahlspiels. Weil auch der Torwart einen ins Aus gelenkten Ball (den er meist auch hette festhalten können) wiederholen muß, liegt ein besonderer Reiz, ins solchen Situationen schnell durch intelligente Paßstationen zum Torerfolg zu gelangen.


    Varianten:
    Durch Vergrößerung oder Verkleinerung des Spielfelds kann der Schwierigkeitsgrad verändert werden, bzw. andere Faktoren wie enge Ballführung, Blick auf die Gegner und Mitspieler verändert werden. Durch eine andere Spielfeldaufteilung in Länge und Breite lassen sich Passoptionen (mehr in die Breite oder mehr in die Tiefe spielen) variieren.


    Viel Spaß abeim Ausprobieren!


    Kontern will gelernt sein! Denn hier geht es im Gegensatz zum Ballbesitzspiel um Raumgewinn in die Aktionsschnelligkeit. Wer hingegen Konter verhindern will, kann dies am besten durch Übungen und Spielformen mit Umschaltenprozessen trainieren. Dabei sollten immer Anreize geschaffen werden, damit die Kinder Spaß daran haben, sich im Wettbewerben zu messen.


    Kinder lernen sehr gut von Kindern. Aber sie brauchen die richtigen Impulse von ihren Trainern, wo sie allein noch keine guten Lösungen finden.


  • Weiß nicht, ob ich dich hier richtig verstehe. Aber ich halte es gegenüber den leistungsschwachen Kindern für nicht fair, bei Bambini und F-Jugend auf feste Positionen zu verzichten. Ich bitte zu bedenken, dass nicht jeder Verein die Möglichkeit hat, in den Jahrgängen nach Leistungsstärke zu differenzieren. Wir sind zum Beispiel so ein kleiner Dorfverein und unsere Teams sind entsprechend sehr heterogen; von Überfliegern bis Blümchenpflückern ist alles dabei.


    Klar, weil der Paule auf diese Art so viel lernt.....
    Ausbildung vor Erfolg.



    Beim 6+1 ist es m.E. einfacher, für solche Kinder wie Paule einen Platz im Team zu finden. Denn warum Paule da nicht hinten rein stellen?! Er ist zwar nicht der schnellste und gewandteste und er trifft auch kaum mal einen Ball vernünftig, aber man muss trotzdem als Stürmer am Paule auch erstmal vorbeikommen! Und unmittelbar vorm Tor kann sich Paule einfach orientieren, da braucht er gar nicht so viel zu überlegen (was ihm sowieso nicht besonders liegt) – Hauptsache er macht den Weg zum Tor dicht und haut die Pille dann irgendwie nach vorne. So kann er seinen Platz im Team finden, bekommt auch mal berechtigtes Lob, kann Erfolgserlebnisse sammeln, ist wichtig für sein Team.


    Bei mir muss Paule mitspielen. Keine Positionen in der F. Alle vorne alle hinten.

  • Kann das sein, dass du, @Strznievski, offensiv verteidigen lässt? Wie oben dargelegt, ist das keineswegs immer der Königsweg. Leider konnte ich deine Trainingsvideos nicht öffnen, so dass ich überhaupt keinen Eindruck von deinen Kindern habe und das einfach nur als Anregung stehen lassen kann.

    Im Grunde ja. Meine Außenverteidiger sind angehalten "mitzuspielen", und der Innenverteidiger sollte "absichern". Wobei absichern weder bedeutet stupide zehn Meter vor dem eigenen Tor zu warten, noch den gegnerischen Stürmer zu bewachen. Der IV bekommt von mir die Aufgabe sich selbstständig so zu positionieren, dass der gegnerische Angriff, entweder durch stellen des Stürmers oder abfangen des Passes unterbunden wird. Manche Spieler erfüllen diese Aufgabe sehr gut, manche weniger.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Kurzes Update zu unserem Katastrophenspiel:


    Wir haben heute gegen einen ähnlich starken Gegener (der zweite Verein in unserer Gegend, der für die gute Jugend bekannt ist) gespielt und das Spiel mit einer 4:10 Niederlage beendet. Das war eine Niederlage der Art, mit der ich getrost leben kann.
    Der Gegner war zwar besser, aber meine Kids hatten etwas vom Spiel. Viele Dribblings, Zweikämpfe und dann schlussendlich (als der gegnerische "Abwehrhüne" in den Angriff wechselte) auch einige Torchancen. Vereinzelt war dann auch schon das im Training geübte 2v1 Verhalten (mit einer wenig positiver Fantasie) zu erkennen.


    Ich bin jetzt bereit, dieses Debakel hinter mir (uns) zu lassen. Ich hoffe dass es jetzt weiter bergauf geht und sich mein (jetziger) Eindruck verstärkt, dass es sich um eine "Eintagsfliege" gehandelt hat, die eine Verkettung vieler "Umstände" war.

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  • Ich muss es einfach vorwegnehmen bzw. kundtun bevor Strznievski es macht :P


    Das Team das vor kurzem noch 26:0 verlor hat gegen dieselbe Mannschaft nun 8:7 gewonnen.


    Selbst der Gegner zollt Strznievski´s Mannschaft Respekt und erklärt sie auf seiner HP im Spielberiecht als


    verdienten Sieger.


    Da sieht man wieder wie schnell es im Kinderfußball gehen Kann und man einfach diese Momentaufnahmen nicht in die Waagschale
    legen sollte - dh. aber nicht sich keine Gedanken darüber zu machen wie du es gemacht hast


    Gratulation an dein Team und dich!


    lg
    Stone

  • Ich bin jetzt bereit, dieses Debakel hinter mir (uns) zu lassen. Ich hoffe dass es jetzt weiter bergauf geht und sich mein (jetziger) Eindruck verstärkt, dass es sich um eine "Eintagsfliege" gehandelt hat, die eine Verkettung vieler "Umstände" war.

    Sehr wichtige Erkenntnisse, aus denen man für die Zukunft viel mitnehmen kann. Gerade weil viele Trainer als "Autodidakten" unterwegs sind, gilt es die Schlüsselspiele richtig zu analysieren, damit man gestärkt daraus hervorgehen kann.


    Denn fast jeder Trainer hat irgendwann ein "Debakel" zu verarbeiten, sodass es um den Abgleich zwischen dem Ergebnis eines Spiels und einer zeitraumbezogenen Entwicklung geht. Eine Reihe von Trainer wirft jedoch bereits nach so einem Ergebnis die Flinte ins Korn, weil er entweder an der Mannschaft oder an sich zweifelt. Auch fehlt die Erfahrung, die Stärken des Gegners in einer vernünftigen Relation zur eigenen Mannschaft zu sehen.


    Aber selbst der, der einmal ein Debakel miterlebt hat, kann ein zweites mal getroffen werden. Doch dann kann er es sehr viel besser einordnen. Es ist gar nicht schlimm, einmal auf die Nase zu fallen! Schlimm ist es nur dann, wenn man nicht gleich wieder aufsteht und wieder positiv und voller Hoffnung in die Zukunft blickt. Denn je länger man sich grämt, je weiter entwickelt sich ein Bild, was fernab jeglicher Realität steht.


    Dein Team hat von den Besseren lernen können und wird sich nunmehr von Spiel zu Spiel steigern. Genau dieses Abenteuer ist es, was den Trainerjob so fanzinierend machen kann! Selbst, wenn der Weg als das Ziel beschrieben wird, möchte man hin und wieder das Gefühl haben, angekommen zu sein.

  • Das Team das vor kurzem noch 26:0 verlor hat gegen dieselbe Mannschaft nun 8:7 gewonnen.

    Ja stimmt. Ich konnte es selbst kaum glauben. Allerdings muss man unseren Sieg ein wenig relativieren. Ich möchte aber zunächst erklären, welche Anpassungen ich nach dem Debakel gemacht habe und warum:


    1. Am Training selbst habe ich bewusst nichts verändert. Lediglich bei meinem Coaching habe ich mich darauf konzentriert die Spieler noch mehr positiv zu pushen. Das ist in letzer Zeit ein wenig eingeschlafen weil ich zu vieles als selbstverständlich hingenommen habe.


    2. Von 3-3 habe ich auf 2-3-1 umgestellt. Ist zwar nicht ganz das was ich auf Dauer will. Aber dadurch haben die Spieler konkretere Aufgaben auf die sie sich konzentrieren können. Ich habe das Gefühl dass ihnen das VIEL leichter fällt.


    3. Durch diese Systemumstellung habe ich auch meinen "Blocktausch" abgeschafft. Bisher haben drei Verteidiger, drei Stürmer und drei Wechselspieler gespielt. Nach einem drittel der Halbzeit, kamen die Stürmer raus, die Verteidiger nach vorne und die Wechselspieler auf die Verteidigerposition. So wurde gewährleistet, dass alle Spieler sowohl offensiv, als auch defensiv spielten. Außerdem kamen alle Spieler auf die selbe Spielzeit. Ich habe begonnen situationsbedingt einzeln zu tauschen, was leider auch zu Lasten der "schwächeren" Spieler ging.


    4. Da bei den letzten Verbandsspielen meine schwächeren Spieler weniger zum Einsatz kamen (Es kamen aber immer alle zum Einsatz!), habe ich mehrere Freundschaftsspiele nebenbei organisiert um auch für sie genügend Spielzeit zu gewährleisten.


    5. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um im Frühjahr in einer anderen Gruppe zu spielen, damit ich die Maßnahmen 2 bis 4 wieder Rückgängig machen kann. Die jetzige Gruppe ist uns einfach zu stark.


    Warum war es uns möglich, nach nur wenigen Wochen gegen eine Mannschaft zu gewinnen, die uns zuvor mit 26 Toren weggeschossen hat?
    1. Aus oben genannten Anpassungen mit denen ich lange gehadert habe.
    2. Der beste Spieler des Gegners im Tor gespielt.
    3. Der gegnerische Trainer entgegen seinen Gepflogenheiten auch seinen "Miläufern" mehr Spielzeit ermöglicht. Gegen seine "Blümchenpflücker" spielen wir nächste Woche ein Freundschaftsspiel.
    4. Dieses Spiel war absolut ein Ausreißer nach oben. Bis auf die Chancenauswertung hat an diesem Tag alles funktioniert.


    Gratulation an dein Team und dich!

    Vielen Dank! Ich bin auch mächtig Stolz auf meine Zwerge. Allerdings so richtig freuen kann ich mich erst, wenn wir trotz Rotation und selbe Spielzeit für alle gewinnen.

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  • 5. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um im Frühjahr in einer anderen Gruppe zu spielen, damit ich die Maßnahmen 2 bis 4 wieder Rückgängig machen kann. Die jetzige Gruppe ist uns einfach zu stark.


    Erst mal Glückwunsch dazu, dass Du vor allem für Dich selbst das Dich bewegende Vorergebnis ein wenig relativieren konntest.


    Ich muss schon sagen, dass mich Dein sehr besonnener Umgang mit den Umständen beider Spiele und vor allem Deine Analyse sehr beeindruckt. Dir ist offenkundig das "Mitnehmen" aller Kinder bei allen Spielen wichtiger als das Erzielen guter Ergebnisse und die Unterteilung in gute und weniger gute Spieler. Denn seien wir ehrlich: selbst wenn man Freundschaftsspiele organisiert und damit allen Kindern Spielzeit zubilligt, findet eine leistungsmäßige Unterteilung statt. Da mag sich jeder Leser - mich eingeschlossen - fragen, ob er das genauso handhaben würde, wenn die Aussicht bestünde, "höherklassig" zu spielen. Hut ab vor so einer Einstellung, die man ja auch noch überzeugend weiter vermitteln muss!!!!!


    Irgendwie müsst Ihr zudem auch Sympathie beim Gegner geweckt haben. Wenn ich Deine Anmerkungen richtig verstehe, hat er mit einigen Maßnahmen dafür gesorgt, dass er nicht zwangsläufig gewonnen hat. Das finde ich vor allem deshalb erstaunlich, weil das Ergebnis 26:0 ja nicht gerade auf große Empathie schließen ließ.

  • Irgendwie müsst Ihr zudem auch Sympathie beim Gegner geweckt haben. Wenn ich Deine Anmerkungen richtig verstehe, hat er mit einigen Maßnahmen dafür gesorgt, dass er nicht zwangsläufig gewonnen hat. Das finde ich vor allem deshalb erstaunlich, weil das Ergebnis 26:0 ja nicht gerade auf große Empathie schließen ließ.

    Zu besagtem Traininerkollegen pflege ich eigentlich ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Wir machen uns regelmäßig Freundschaftsspiele aus und steuern dass dann auch jedesmal so, dass es für alle Beteiligten Sinn macht.

    Dir ist offenkundig das "Mitnehmen" aller Kinder bei allen Spielen wichtiger als das Erzielen guter Ergebnisse und die Unterteilung in gute und weniger gute Spieler.

    Ich habe schon einmal eine Mannschaft von U8 bis U16 begleitet. Das Problem, wenn man in erster Linie auf die Besseren schaut, ist jenes, dass dann irgendwann die Schere viel zu weit auseinandergeht. Außerdem will ich ein "Wir-Gefühl" erzeugen, dass mEn wesentlich wichtiger als ein bloßes Ergebnis ist.

    Denn seien wir ehrlich: selbst wenn man Freundschaftsspiele organisiert und damit allen Kindern Spielzeit zubilligt, findet eine leistungsmäßige Unterteilung statt.

    Genau aus dem Grund ist das maximal eine temporäre Lösung.

    Da mag sich jeder Leser - mich eingeschlossen - fragen, ob er das genauso handhaben würde, wenn die Aussicht bestünde, "höherklassig" zu spielen.

    "Höherklassig" gibt es in diesem Alter bei uns noch nicht. Die Ergebnisse werden zwar dem Verband übermittelt, aber nicht veröffentlicht. Somit gibt es auch kein Auf- bzw. Absteigen. Warum wir mit all diesen starken Mannschaften in einer Gruppe spielen weiß ich nicht. Ich würde allerdings eine "leistungsbezogene" Einteilung sehr befürworten.

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  • @Strznievski


    Ich hatte das so verstanden, dass Ihr Gruppenstärken wählen könnt und Euch dann anders einordnen könnt. Unter "höherklassig" würde ich dann auch eine "stärkere" Gruppe meinen. Bei uns gibt es im Bereich F-Jugend sogenannte Pools, die nach Stärke unterschieden werden.


    Deine Antworten bestärken den Eindruck, dass Du über einen großen Erfahrungsschatz verfügst, der Dich die Dinge sehr gut und weitsichtig einschätzen lässt. Das Bild mit der auseinandergehenden Schere (als Folge kurzfristigen Erfolgs) finde ich sehr gut und das könnte sich mancher Breitensportverein einschließlich "Wir-Gefühl" zum Leitbild machen!!!

  • Bei uns gibt es im Bereich F-Jugend sogenannte Pools, die nach Stärke unterschieden werden.

    Das finde ich eine gute Idee. Kann man sich da selbst aussuchen in welchem Pool man spielen möchte, oder wird das über die erzielten Ergebnisse gesteuert?



    Deine Antworten bestärken den Eindruck, dass Du über einen großen Erfahrungsschatz verfügst, der Dich die Dinge sehr gut und weitsichtig einschätzen lässt. Das Bild mit der auseinandergehenden Schere (als Folge kurzfristigen Erfolgs) finde ich sehr gut und das könnte sich mancher Breitensportverein einschließlich "Wir-Gefühl" zum Leitbild machen!!!

    Dankeschön. Ich versuche halt lediglich aus Fachwissen, Erfahrung und vor allem ein bisschen Vernunft das beste für die Kinder herauszuholen. So wie ich es als Kind gerne gehabt hätte.

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  • Das finde ich eine gute Idee. Kann man sich da selbst aussuchen in welchem Pool man spielen möchte, oder wird das über die erzielten Ergebnisse gesteuert?

    Zu Beginn einer Saison kann man das auswählen und nach der Hinrunde wird "nachjustiert", wobei es nach meiner Kenntnis von Verbandsseite entsprechende "Empfehlungen§ bei ersichtlich falscher Zuordnung gibt.

  • ich hole den Beitrag nochmal hoch weil ich total happy bin, dass das heute so gut funktioniert hat.


    Wir waren heute mit unseren 10ern bei einem Hallenturnier und haben dort gesehen, dass ein Team nur aus 11/12ern bestand. Alles blutige Anfänger, au weh. Gleich das zweite Spiel gegen diese Kinder...
    Also haben wir überlegt, was wir machen können und es ist voll aufgegangen.


    Unser stärkster Junge: ab ins Tor.
    A. mit starkem Zug zum Tor: du machst heute ein Tor mit links
    der mit dem heftigsten Schuss: ab in die Abwehr
    die Abwehrspieler ab in den Sturm
    und unsere Anfänger aufgefordert ein Tor zu schießen...


    Und das bei Bambinis... Ob das klappen würde? Wir waren sehr gespannt.
    Der Gegner kam vor dem Spiel zu uns und meinte relativ patzig: "wir lassen alle acht gegen euch spielen!" Na wenn er meint...


    Und es ist aufgegangen... A. hat wirklich im dritten Anlauf mit links den Ball reinbekommen und einer der Anfänger hat ein Tor gemacht. Ok, natürlich sind nicht alle immer auf ihren Positionen geblieben und man musste die Kinder ab und an erinnern. Aber da die Positionen bei den Kleinen ja eh eher Empfehlungen sind und den Vorlieben der Kurzen folgen waren wir mit der Umsetzung hoch zufrieden... Am Ende ist es 4:0 ausgegangen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • @Goodie


    bei Deiner Schilderung tun mir die Kinder der gegnerischen Mannschaft leid wie auch deren Eltern.


    Was mich bei Deiner Schilderung außerdem ein wenig skeptisch macht, ist der Umstand, dass Ihr möglicherweise schon deutlich in konkreten Positionen (Tor, Abwehr, Sturm) denkt. Wenn der Junge mit dem heftigsten Schuss auch "mal" in die Abwehr darf, scheint er es ja sonst nicht zu müssen. Wenn die "Abwehrspieler" in den Sturm gehen, scheint es ansonsten die Ausnahme zu sein. Ich hoffe für Eure Kinder, dass es da mehr Abwechslung gibt. Die Skepsis wird auch nur ein bisschen relativiert, wenn Du von "Empfehlungen" sprichst. Und dass wir uns nicht falsch verstehen: Gegen die Vorgabe/Anregung einer Grundordnung vorne-hinten vor dem Spiel ist m. E. überhaupt nichts einzuwenden, auch wenn das Fundamentalisten sogar noch kritischer sehen.

  • @holzi, fällt das jetzt unter "Haar in der Suppe suchen"?


    Die "Aufstellung" folgt wie schon gesagt den Vorlieben der Kinder. Die Kröten wollen unbedingt vorher hören, wer Stürmer ist und wer in die Abwehr geht: "Ich will diesmal Stürmer sein". "Darf ich ins Tor, darf ich ins Tor?" Und wir haben auch Kinder, die sich hinten wohler fühlen. Aber müssen muss bei uns noch keiner. Wir fragen und fertig.


    Mit den Fundis kann ich nichts anfangen. Ich bin der Meinung, dass man einfach auch seinen Kindern gerecht werden muss. Und es gibt - anders als die Publikationen glauben machen - einen Übergang von Bambinis zu F-Jugend. Lies mal nach: bei den Bambinis nur Spielstunden, dann bei der F-Jugend auf einmal "richtige" Übungen. Sorry, soooo ganz funktioniert das dann auch nicht. Unsere wollen nicht 60 Min. Feuer-Wasser-Luft o.ä. spielen. Auch mit einer "Drumherum"-Geschichte braucht man unseren Strategen nicht kommen. Wir haben viele kleine Brüder von fußballspielenden Geschwistern und die wissen ziemlich genau was Phase ist.
    Daher ist unser Training ein Mischmasch aus Bambini- und leichteren F-Jugend-Übungen, die dann ggf. vereinfacht werden. Etwa dass man statt eines kleinen Kastens einen großen nimmt, um die Trefferfläche zu vergrößern. Das heißt ja deshalb noch lange nicht, dass wir die spielerischen Element vernachlässigen. Ganz im Gegenteil!


    Positionen heißt für uns, dass sich die Kinder beim Anstoß entsprechend aufstellen und z.B. beim Abstoß des gegnerischen TW sich entsprechend verteilen. Mehr nicht. Aber die Kinder sind ja nicht doof und haben schon verstanden, dass man im Rudelhaufen den Ball nicht spielen kann weil überall Füße im Weg sind. Einige laufen sich schon frei, andere stehen etwas verloren rum. Ganz normal eben.


    Für mich ist es ein nicht auflösbarer Zirkelbezug wenn man keine Positionen vorgeben, es aber Abwechselung geben soll. Rotieren kann ich erst, wenn es auch Positionen gibt. Soweit sind wir noch nicht. Mein Sohn zum Beispiel kann man in den Sturm schicken, nach drei Minuten bleibt er wieder hinten und wehrt ab. "Mama, ich passe lieber hinten gut auf"


    Ich finde es jedenfalls spitze, wenn sich die Kinder entgegen ihrer Lieblingspositionen auf einer anderen versuchen (und somit zeitgleich der gegnersiche TW vor den harten Schüssen geschützt wird) und wenn ein Sechsjähriger absichtlich ein Tor mit dem schwachen Fuß macht und stolz wie bolle zum Trainer läuft.
    Und eins kannst du mir glauben: wir waren die einzigen, die überhaupt Rücksicht auf die ganz kleinen genommen haben.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!