Konflikt mit einem Elternteil

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  • Hallo ,


    beim letzten Training unserer Mädchen, habe ich Vater kennen gelernt . Der Vater hat mir erzählt das seine Frau nichts mit den Ambitionen ihrer Tochter 11 Jahre anfangen kann. Soweit kenne ich das von meiner Frau auch.


    Aber dieser Vater hat mir erzählt , das seine Frau die Ehe infrage stellt , wenn Ihre Tochter weiter trainiert. Es geht dabei nicht um das normale Training am Heimatort, sondern Kreisauswahl und eventuell auch Landesauswahl. Er erzählte mir das er alles probiert hat um Sie zu überzeugen.
    ?(?(?(

  • Wie so oft: Unmöglich, aus der Ferne die Situation umfassend beurteilen zu können.



    Meine Eingebung: Wenn sogar bereits die Ehe auf der Kippe steht, dann wird wohl in der Beziehung etwas ganz Anderes im Argen liegen. Ich behaupte einfach mal, dass zwei erwachsene Menschen das Hobby ihres Kindes deutlich entspannter voreinander bekommen sollten ;)

  • wenn Papa noch arbeiten geht und das bisschen freue Zeit, was Papa bleibt dann in den "Leistungssport" der Tochter investiert wird (zu Spielen fahren etc) dann kann das natürlich die Ehe gefährden, wenn einer der beiden E lternteile das nicht mit trägt.
    Schade für die Tochter, aber dafür als Scheidungskind zu enden, ist wohl alternativlos

  • Es ist gut, wenn man weiss wie die Verhältnisse sind. Schade für die Familie, dass dort solche Probleme existieren.

  • Ich kenne einen Fall, wo die Ehe wg. des Fußballhobbys des extrem talentierten Sohnes zu Bruch gegangen ist. Ich kann das gut verstehen, denn es ist sehr viel der sehr kostbaren Freizeit die da aufgebracht werden muss – die Ehefrau ist in der Zeit allein oder muss die Geschwisterkinder in der Zeit bespaßen, hat womöglich kein Auto, weil Vater und Tochter das in Beschlag nehmen, vermisst die Gesellschaft ihres Mannes , kann ihren Freizeitinteressen nicht nachkommen etc.


    Ich denke, wenn von Verbandsseite ein Interesse daran besteht, das Mädchen zu fördern, dann muss der Verband da Lösungen suchen, etwa in Form einer Mitfahrgelegenheit. Zumindest der Vater und vlt. auch das Mädchen werden da Prioritäten setzen müssen und für mich wäre das ganz klar – Ich würde das wie @Trainero sehen.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Ich kenne einen Fall, wo die Ehe wg. des Fußballhobbys des extrem talentierten Sohnes zu Bruch gegangen ist. Ich kann das gut verstehen, denn es ist sehr viel der sehr kostbaren Freizeit die da aufgebracht werden muss – die Ehefrau ist in der Zeit allein oder muss die Geschwisterkinder in der Zeit bespaßen, hat womöglich kein Auto, weil Vater und Tochter das in Beschlag nehmen, vermisst die Gesellschaft ihres Mannes , kann ihren Freizeitinteressen nicht nachkommen etc.



    Ich denke, wenn von Verbandsseite ein Interesse daran besteht, das Mädchen zu fördern, dann muss der Verband da Lösungen suchen, etwa in Form einer Mitfahrgelegenheit. Zumindest der Vater und vlt. auch das Mädchen werden da Prioritäten setzen müssen und für mich wäre das ganz klar – Ich würde das wie @Trainero sehen.

    Der Verband steht hier nicht in der Verantwortung, Lösungen zu finden. Es gibt genug andere vermeintliche Talente. Warum sollen fremde Leute das Mädchen zum Training transportieren und damit eine hohe Verantwortung übernehmen, während die Eltern des Kindes ihren Freizeitinteressen nachgehen ? Ich würde mir in einem solchen Fall auch kein fremdes Kind ins Auto setzen und die Verantwortung dafür übernehmen wollen.
    Es wäre auf jeden Fall alleinige Sache der Eltern, sich zu kümmern, ob und wie ihr Kind zum Training kommt. Wenn Eltern nicht hinter dem Hobby ihrer Tochter stehen, bringt es auch nichts, das Kind zusätzlich zu fördern. Zeit und Mühe investiert man dann besser in ein anderes Talent.


    Ansonsten sehe ich es so wie @Revilo. Es wird dort auch nicht das letzte Mal sein, wo der eine Ehepartner den anderen zu erpressen versucht.

  • Die Eltern müssen die Hobbys der Kinder unterstützen, sonst wird es nicht funktionieren. Und je höher die Spielklasse, desto höher auch der Aufwand, ganz klar. Es gibt Vereine, die Fahrdienste anbieten, das habe ich selbst auf dem Dorf gemacht, wo ich als Trainer einen Jungen mit eingesammelt habe, weil die Eltern es nicht gebacken gekriegt haben. Aber das ist kein Modell für alle und jeden.


    Grüße
    Oliver

  • zwischen erpressen und auf die Notwendigkeit der Kompromisfindung aufmerksam zumachen, ist schon noch ein Unterschied.
    Nicht jeder ist so verrückt wie wir und nicht jeder möchte sein Leben auf dem Fusballplatz verbringen.
    Ich sehe viele Papas von talentierten Kindern, die das über alles in den Fokus Rücken.
    Ehefrauen und Geschwister müssen es dann ausbaden. Wenn man es dann nicht schafft alle und Boot zu holen, knallt es halt

  • Denke mal, es ist zunächst nichts aussergewöhnliches, wenn Eltern unterschiedliche Pläne mit ihren Kindern vorhaben. Die Mutter wünscht sich vielleicht, dass ihr Kind ein Musikinstrument spielen lernt und der Vater freut sich, wenn das Kind Fussball spielt. Dass sich Eltern über ihre Kinder streiten, das kommt wohl in jeder noch so guten Ehe vor. Aber in diesem Fall scheint das Hobby des Kindes das Faß zum Überlaufen zu bringen.


    Ich würde mit der Tochter eine Pause besprechen, bis die Eltern einen guten Kompromiß gefunden haben. Denn mit 11 Jahren versäumt sie noch nicht so viel, was sie nicht auch nachholen könnte. Auch ist gar nicht gesagt, ob sie mit 12 oder 13 Jahren überhaupt noch Fussball spielt oder einem anderen Hobby nachgeht. Da sollte die Ehe als gutes Dach für die Weiterentwicklung des Kindes wichtiger sein, als ein Hobby. Selbst dann, wenn hierfür Talentanlagen festgestellt wurden.


    Irgendwann wird das Kind seine eigenen Entscheidungen treffen und die Eltern nicht mehr danach fragen (müssen)! Doch solange tragen die Eltern Verantwortung, die beide Partner gleichermaßen wahrnehmen müssen.

  • @Trainero:


    So wie es der Treadersteller schreibt, ist es für mich eine Drohung und kein Hinweis auf Notwendigkeit einer Kompromissfindung. Laut seiner Aussage möchte die Mutter dem Kind grundsätzlich das Training untersagen, wohl entgegen dem Willen der Tochter und des Vaters.

  • Du hast wohl Recht.
    Grundsätzlich meine ich aber auch, wenn man deshalb gleich eine Ehe in Frage stellt, liegen da wohl noch andere Dinge im Argen bzw. die Interessen gehen weit auseinander.

  • Ich denke auch, das die Problemlage eine noch ganz andere ist...möchte aber den Thread nutzen, um daran zu erinnern, was abläuft....und das besonders im Frauenfußball. Damit wird man...also die allermeisten nicht viel Geld oder eine solche Menge Geld nur verdienen können, das selbst BL Spielerinnen davon nicht ihr Leben nach dem Fußball finanziell meistern werden.


    Dabei habe ich den Kosten/Nutzenfaktor im Auge. Weite Fahrten, reichlich Termine und ständiger riesen Druck zum Schulstress....WOFÜR liebe Eltern.


    Hätte ich eine Tochter die gut spielt und würde ungünstig für MEHR wohnen, würde ich dafür sorgen, das die Liebe im Heimatverein viel Spaß und Freudschaften pflegt, statt wie so oft mit versnoppten unerfahrenen Eltern die derzeit nicht wissen, was sie sich und Töchterchen da antun ...durch die Lande reisen. Dabei ist mir auch die Frage nach dem Warum ein Dorn im Auge.


    Wer ist denn da Initiator...frage ich mich manchmal? Manchmal denke ich, das dort gute Trainer am Werk sind, die aber oftmals im Herrenfussball nicht gelandet sind, sorry. Ferner denke ich an die Lobbyisten dort, die über eine Mädchenjugend die höher spielt,...MEINEN...ihren Verein und damit ihren dollen Namen zum glänzen bringen zu können. Ja, man gewinnt da stellenweise diesen Eindruck. Und schaut man dann beim Punktspiel stehen da in den Stadien mit einem Fassungsvermögen für mehrere tausend Zuschauer 80 oder 120 Mitgereiste und da reden wir von der Regionalliga.


    Ich will damit ausdrücken, das man sich den Sinn auch mal vor Augen führen sollte.


    Ich persönlich bereue als ehemaliger Kreisligatrainer und Vater viele Stunden,.... die ich eben nicht zu meiner Teichanlage zum Entspannen mit der gesamten Familie fuhr, stattdessen den Vertrag für dieses Hobby mangels Zeit ...investiert für den Fußball...uwiderruflich kündigte. Und auch die Kanufahrten,....das Laufen, Freundschaften, Radtouren und verlängerte Wochenenden.... alles für den Fussball aufgegeben und nicht gemacht.... unwiederbringlich nicht gemacht für diesen undankbaren...stellenweise dummen und manchmal widerlichen Fussball. Und letztlich ....bis auf einige Kindergesichter nur Ärger, Kosten und Stress habt, sowohl als Vater, als auch als Trainer.


    Man sollte den scheiss Fußball nicht so wichtig nehmen und immer dran denken, worum es überhaupt geht. Es sind oft die "Befriedigungsfelder" anderer die man da erfüllt/bedient/ausgenutzt wird....für WAS?


    Hätte iich nur die Hälfte mitgemacht, ...investiert....würden meine Söhne immer noch genau dort spielen, wo sie heute auch sind...was ein wenig zeigt, wie überbewertet das alles stellenweise war...ist...und bleibt!

  • Lieber Andre,


    vielen Dank, für deine Erfahrungswerte und Ansichten. Natürlich muss man sich als Elternteil bewusst sein oder sich zumindest innerhalb der ersten Fussballjahre bewusst werden, wie weit man auch selber als Elternteil gehen möchte. Als sehr wichtig empfinde ich, dass die Kinder und Jugendlichen mit ganz viel Spaß und intrinsischer Motivation zum Fussball gehen und dann ist alles gut. Ob es leistungsmäßig dann sinnvoll ist in eine Leistungsmannschaft zu gehen, weil das Kind dort zumindest leistungsmäßig unter seines Gleichen spielen kann, ist individuell zu betrachten. Der Leistungsbereich fängt meiner Meinung nach erst ab der C- oder B-Jugend an, womit die Kinder von G- bis zur D-/C-Jugend noch in ihren Heimatvereinen bleiben sollten, wenn das Kind halt noch Spaß am und mit dem Ball hat. Kommen hier noch fehlende Trainerqualität, oder Unlust des eigenen Kindes auf Grund des niedrigen oder zu hohen Leistungsniveaus hinzu, dann ist es ohnehin wieder komplexer und noch spezieller zu betrachten. Grundsätzlich denke ich aber, dass wir als Eltern und als Trainer immer das Wohl des Kindes und des Jugendlichen im Auge haben müssen und nicht nur die sportliche sondern besonders auch die persönliche Entwicklung extrem wichtig ist. Meine Arbeit innerhalb einer C-Junioren Leistungsmannschaft sehe ich zu 55% im persönlichen und somit im sozialen Bereich (Kontakt zu den Spielern pflegen, Einzelgespräche führen, individuell auf diese eingehen und nicht nur über den Fussball reden, sondern auch über andere Dinge) und zu 45% im fachlichen Bereich. Dies kann man nicht immer genau aufteilen, aber die soziale Komponente ist gerade in diesem Alter sehr sehr wichtig. Nur wenn ich weiß, wie das Mädchen und der Junge tickt, dann kann ich auch viel besser Veränderungsprozesse sowohl im sportlichen Bereich, aber auch innerhalb der Persönlichkeitsentwicklung erzeugen. Bei guten Trainern, bekommen bereits die Kleinsten sehr viele wichtige Werte für sich mit. Der Fussball bietet mit seinen Möglichkeiten den Kindern sehr viele Chancen sich zu entwickeln und im Sozialverhalten im Umgang mit Mitspielern, Gegenspielern, Schiedsrichtern usw. die für die Zukunft wichtigen Werte vermittelt zu bekommen. Und das alles spielerisch!


    Natürlich muss man immer schauen und als Eltern sehen, was der Schritt in den Leistungsbereich mit sich bringt. Dafür sind wir eben Eltern und haben bereits gewisse Erfahrungswerte in unserem Leben machen dürfen. Und dennoch sind die Erfahrungen, welche wir gemacht haben nicht auch immer passend für unsere Kinder, oft müssen diese ihren eigenen Weg finden und gehen. Erfahrung ist immer subjektiv und nicht zu 100% adaptierbar. Auf der anderen Seite ist der Fussball jedoch auch so komplex, dass es schwierig erscheinen kann, die für das eigene Kind nachhaltig richtige Entscheidung zu treffen. Jeder Erwachsene trifft seine Entscheidungen und muss mit den Konsequenzen daraus leben. Ob eine Entscheidung nun für einen richtig war oder nicht richtig war, ist dann eh abzuwarten. Wichtig ist, dass man das für sich bestmögliche aus jeglichen Situationen herausholt und Gas gibt. Wir sind heute zum Beispiel zu einem Vorbereitungsspiel gegen eine Mannschaft die eine Klasse höher spielt als wir 60 Minuten hin und wieder zurück gefahren. Mit einem Kader von 11/25 Jungs ging es los - alle Anderen sind im Urlaub - und haben zeitweise mit 10 oder mit 9 gegen die andere Mannchaft gespielt, welche dennoch mit 11 Spielern weitergespielt hat. In der Halbzeit setzten wir uns dann in einen Kreis zusammen und ich hörte schon die jammernden Rufe meiner Jungs... ..."das ist unfair!" usw. Ich habe die Jungs daraufhin gefragt, warum sie Fussballspielen - ich kürze es mal ab... ..."weil es Spaß macht!"... ...warum spielen wir heute gegen diesen Gegner?... ...weil wir uns weiterentwickeln wollen! Ich habe den Jungs daraufhin erklärt, dass man sich nur dann weiterentwickeln kann, wenn man voll dabei ist und auch individuell alles reinhaut was geht. Die Bedingungen, welche wir heute hier haben sind sicherlich nicht die Besten und sau schwer, aber alles Andere wäre ja auch zu einfach... ...wir stehen genau jetzt am Scheitelweg und müssen uns entscheiden. Kämpfen wir weiter und machen uns dadurch zu den 30% der Fussballer in der Welt, die Fussball noch wirklich aus Leidenschaft, aus Bock das Runde Ding zu treten spielen, oder gehören wir zu den anderen 70% der Fussballer, die unentschlossen sind? Es folgten noch weitere motivierende Worte und danach brannten die Jungs ein Feuerwerk ab, das war echt schön anzusehen. Mit 9 Jungs ging es in der zweiten Hälfte gegen 11 Jungs und eine Spielklasse höher gleichwertig zu. Natürlich ließ dann in den letzten 10 Minuten die Konzentration nach, aber jeder tat sein möglichstes und sprang voll in die Präsche. Diese Motivation heute zu sehen und zu sehen, wie stark man mit wenigen sein kann und was die Jungs in der Lage sind umzusetzen hat mich wieder davon überzeugt, dass man durch den Fussball eine ganz große Möglichkeit und Chance hat die KInder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu stärken und zu unterstützen. Einige Eltern kamen letzte Saison auf mich zu und sagten mir, dass sich die Leistung der Kinder in der Schule verbessert haben, sie angefangen haben zu lernen usw. und dies erst der Fall ist, seit dem ich die Mannschaft übernommen habe. Unabhängig von mir, haben die Jungs innerhalb der Saison so große Fortschritte gemacht, dass sie für sich erkannt haben, dass, wenn sie an sich arbeiten und üben, dass sie sich verbessern. Das haben sie auf die Schule adaptiert, mehr gelernt und ihre Hausaufgaben gemacht... ...oder auch in der Persönlichkeitsentwicklung ... ...ich habe mir für diese Saison drei Torhüter in meinen Kader geholt, einen von einem NLZ, einen aus einer höher spielenden Mannschaft und einen aus meiner alten Mannschaft. Alle drei entwickeln sich gerade so bombenstark, dass ich im Grundegenommen von der Leistungsfähigkeit drei Torhüter habe, die auf Landesauswahl-Niveau spielen... ...und das zum Großteil daraus resultierend, dass ich die Jungs verstehe, oft mit ihnen arbeite und ihnen gewisse Freiräume gebe, weil ich sie alle sehr gut einschätzen kann. Nun bin ich zwar auch Torwarttrainer in einem NLZ in Niedersachsen, allerdings hat die enorme Leistungssteigerung vorallem damit zu tun, dass sie bei mir angekommen sind und sich die Jungs entfallten können. Sowohl fussballspezifisch, als auch mental. Einer der Torhüter ist bei seinem alten Mannschaftstrainer eingegangen, fachlich für Feldspieler eine Koryphäe, war aber nicht in der Lage sich im Sozialverhalten so gut einzubringen, was viele Gründe hat - trotzdem ist er für mich ein genialer Typ.


    Mit diesen Beispielen möchte ich lediglich aufzeigen, was für Möglichkeiten im, mit und durch den Fussball entstehen, wenn man es richtig angeht. Mir hat der Fussball in meiner Kindheit und somit in meiner Persönlichkeitsentwicklung unheimlich weitergeholfen. Im Nachhinein getroffene Fehlentscheidungen gibt es immer, die darf man dann aber auf sich beziehen und nicht veralgemeinern! :)


    Noch einmal abschließend zum Threadersteller: Natürlich ist es belastend, wenn es Streitigkeiten innerhalb einer Familie gibt, besonders dann, wenn man sieht, dass das Kind darunter leidet. Allerdings ist es in keiner Weise deine Aufgabe als Trainer, dich derer Probleme anzunehmen und diese versuchen wollen zu lösen. Was Du machen kannst und vielleicht auch solltest ist, dass du regelmäßig ins Einzelgespräch mit der betreffenden Spielerin gehst, eine gute Zuhöratmosphäre schaffst in welcher du voll für das Kind da bist und dich rein losgelöst vom Fussball mit ihr unterhälst. Du wirst sicherlich schnell ein Gefühl dafür entwickeln können und erkennen wie sie drauf ist, ob sie etwas belastet und auch sie wird irgendwann dann von alleine anfangen zu reden. Ich mache das derzeit mit einem Spieler, welchen ich in die 2.C gegeben habe, weil er selber sehr viele eigene Probleme hat und dem Druck in der 1.C nicht aushalten würde. Es würde ihm mit großer Sicherheit die Freude am Fussball nehmen, auch, wenn er fussballerisch voll in die 1.C gehören würde. Mit ihm rede ich alle 14 Tage in einem Einzelgespräch und gebe ihm das Gefühl, dass er über alles mit mir reden kann. Anfangs saßen wir mehr oder weniger nur da und mittlerweile erzählt er mir Dinge, die er selbst Zuhause nicht erzählt, welche ich aber auch bis zu einem gewissen Grad für mich behalte oder ihn dann frage, ob ich es seinen Eltern erzählen darf soll, gemeinsam oder alleine usw. Die Eltern merken seit dem einen erheblichen Unterschied in seinem Wirken, seinem Auftreten usw. und das bestätigt mich bereits alleine in dem was und wie ich es tue. Also... ...ich hole wieder zu weit aus :P ...wenn wir als Trainer eine Möglichkeit er Einwirkung haben, dann ist dies am ehesten im Bereich der Kinder. Zwar habe ich auch Eltern schon mehrmals zum Umdenken bewegen können, das ist aber eher seltener der Fall. Kümmere dich um das Mädchen und versuche den Eltern das Wohl des Kindes näherzubringen... ...mehr bedeutet mehr Zeit zu investieren und auch Kraft, welche du vielleicht nicht honoriert bekommst. Du bist am Besten in der Lage die Situation einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Wenn Du noch Unterstützung benötigst, dann melde dich gerne bei mir über PN!



    Viel gutes Gelingen!!

  • Ich denke auch, das die Problemlage eine noch ganz andere ist...möchte aber den Thread nutzen, um daran zu erinnern, was abläuft....und das besonders im Frauenfußball. Damit wird man...also die allermeisten nicht viel Geld oder eine solche Menge Geld nur verdienen können, das selbst BL Spielerinnen davon nicht ihr Leben nach dem Fußball finanziell meistern werden.


    Dabei habe ich den Kosten/Nutzenfaktor im Auge. Weite Fahrten, reichlich Termine und ständiger riesen Druck zum Schulstress....WOFÜR liebe Eltern.

    Das ist richtig. Aber spielt das irgendeine Rolle?
    Schau mal nach Rio. Da siehst Du reichlich Weltklassesportler, die von ihrem Sport nicht leben können.
    Die wollen einfach ihren Sport auf höchstmöglichem Niveau ausüben. Der Aufwand, den ein Weltklassekanute, -judoka oder -ruderer betreibt ist sicherlich nicht geringerer als beim Fußball. Sie machen's trotzdem. Hier geht´s einfach darum, ob Eltern ihre in einer Sportart talentierten Kinder unterstützen oder nicht.

  • @Follkao


    Du nimmst mir die Worte bereits aus dem Mund! Denn würde man dieser oberflächlichen Betrachtung folgen, so sollten doch alle junge Menschen nur solche Berufe wählen, bei denen man das meiste Geld verdienen kann, statt sich unnütze Gedanken darüber zu machen, was evl. Spaß machen könnte!


    Also, lieber Andre, die Diskussion, ob Mädchen auch Spaß am Fussball haben dürfen, sollte besser im Fussballstammtisch verbleiben. Denn da kann sich am nächsten Tag meist sowieso niemand mehr an etwas erinnern.


    M.E. gehts hier jedoch gar nicht darum, ob das Mädchen und ihr Vater Spaß am Fussball haben, sondern darum, dass die Mutter ganz einfach mehr Zeit mit der Familie verbringen möchte und deshalb die zusätzlichen Aktivitäten in der Auswahl nicht möchte. Wenn man hierbei nüchtern betrachtet, dass das Mädchen nicht von einem auf den anderen Tag "schlecht" im Fussball wird, sondern noch genügend Zeit hat, sich in ihrem Hobby weiterzuentwickeln, dann wäre m.E. eine Pause zur Klärung sehr viel dringender Eheproblem nötig, soll die Ehe nicht scheitern. Dass dieser Kompromiß "auf dem Rücken des Kindes" ausgetragen wird, ist traurig. Aber er wäre den vielleicht letzten Strohhalm einer Ehe wert, wenn noch nicht alles an Porzellan zerschlagen wurde. Die Tochter würde es ihnen eines Tages sicher danken. Denn es läßt sich denken, dass bei einer Ehekrise das Kind ihre Ersatzfamilie auf dem Fussballplatz sucht, weil sie nur dort einige harmonische Stunden erleben darf.


    Der Hinweis, dass gute Traienr stets auch gute Kümmerer für die Kinder sein sollen, ihnen manchmal die Schulter zum Ausheulen bietn, der war sehr wichtig! Andre, was glaubst du wohl, was man da im Laufe der Jahre so alles zu hören bekommt? Da ist dann ein Kind das dir sagt, dass es in den nächsten Wochen nicht zum Trainng kommen kann. Und als du nach dem Grund fragst, da sagt es dir: "Weil mein Papa nur noch eine kurze Zeit zu leben hat. Er hat Krebs .. und wir wollen jeden Tag bei ihm sein. " Was sagst du dann ...? Nichts, denn du kannst nichts mehr als ein guter Zuhörer sein, wenn die Welt wegzuhren scheint, weil sie über Reichtümer und sich über 99,9 % unnützgen Kram Gedanken macht! Denn die Blindesten sind die, die gar nicht Hinschauen wollen! Wenn du dann Rotz und Wasser geheult hast, dann verstehst du, dass Fussball mehr als nur ein 1 : 0 ist!

  • Irgendwie übersetzt Ihr da aus meinem Statement die Frage, ob Mädchen Spass am Fussball haben dürfen. Wie kommt Ihr da hin? Da müsst Ihr nochmal genau lesen. Meine Kernaussage ist,...das es in gefühlt 99,9 Prozent aller Fälle, ...egal wie talentiert..besser wäre einfach im alten Verein zu bleiben, statt dem unnützen Traum anderer Leute...die Geld verdienen und/oder sich präsentieren wollen auf den Leim zu gehen, .....so sehe ich das heute. Ganz besonders gilt das für den Mädchenfussball...as nähere Warum hatte ich erklärt....das ist/war meine Aussage.

  • Meine Kernaussage ist,...das es in gefühlt 99,9 Prozent aller Fälle, ...egal wie talentiert..besser wäre einfach im alten Verein zu bleiben, statt dem unnützen Traum anderer Leute...

    Aber selbst diese Hypotheke erscheint mir äußererst fragwürdig, denn:
    - wieviel % bleiben nach der Ausbildung in selben Betrieb
    - wieviel % bleiben ein Leben lang mit ihre/n erste/n Freundin/Freund zusammen


    Warum sollte nicht auch die Bindung an einen Verein regelmäßig überprüft werden? "...drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Besseres findet ..." M.E. ist es durchaus von Vorteil, einmal über den Tellerrand zu schauen. Aber du hast vollkommen recht, dass man dies erst nach einer gründlichen Prüfung tun sollte. Aber selbst dann können sich im späteren Verlauf Faktoren ändern, die beim Wechsel noch gar nicht erkennbar waren und einen weiteren Wechsel sinnvoller erscheinen lassen.


    Nach meiner Erfahrung ist jedoch der %-Anteil des Vereinswechsel bei den Mädchen/Frauen deutlich geringer als bei den Jungen/Männer. Dies mag teilweise sicher daran liegen, als dass bei den Mädchen/Frauen das Geld keine Rolle spielt, weil es nichts oder nicht viel durch einen Vereinswechsel zu verdienen gibt? Dennoch darf es m.E. bei der Talentförderung schon wegen der Chancengleichheit keinen Unterschied zwischen Mädchen und Jungen geben.

  • @Andre Hmmm... Deine Aussage ist schon ganz klar: Lohnt sich nicht, weil man damit kein Geld verdienen kann.

    Ich denke auch, das die Problemlage eine noch ganz andere ist...möchte aber den Thread nutzen, um daran zu erinnern, was abläuft....und das besonders im Frauenfußball. Damit wird man...also die allermeisten nicht viel Geld oder eine solche Menge Geld nur verdienen können, das selbst BL Spielerinnen davon nicht ihr Leben nach dem Fußball finanziell meistern werden.

    Ein Sportler möchte doch ersteinmal seinen Sport auf dem - zu seinen persönlichen Möglichkeiten passenden - höchstmöglichen Niveau ausüben. Bei der Frage, ob ein 11-Jähriges Mädchen zur Auswahl gehen soll oder nicht, kann die Antwort doch nicht heißen "Damit verdienst Du ohnehin kein Geld. Lass es sein."


    Dabei habe ich den Kosten/Nutzenfaktor im Auge. Weite Fahrten, reichlich Termine und ständiger riesen Druck zum Schulstress....WOFÜR liebe Eltern.

    Vielleicht weil dieses Kind Spaß daran hat, sich mit Gleichaltrigen auf dem richtigen Niveau zu messen?


    Ich stimme zu, dass es gerade bei Mädchen neben der Auswahl auch noch andere Möglichkeiten der Förderung gibt. Vermutlich wird ein Mädchen in der Jungen-Bezirksliga nicht weniger gefordert als in der Mädchen-Bundesliga. In dieser Hinsicht gibt es also evtl. die Möglichkeit, einen einfacheren Weg z gehen.

  • Ich kenne locker vier Hände voll Fussballkreisligakicker...die wollten nie weg. Die fünf die weg gingen....sind alle gefrustet zurück. Die nicht weggingen, waren teilweise besser als die die gingen. Keiner hatte es je bereut. In Pokalspielen schlug man U 19 Mannschaften z. B. von Bochum....und das mit zwei Trainings die Woche. Diese Jungs sind LEBENSLANG fette Freunde und die gehen zusammen feiern...teilweise die Eltern auch. Das ist es, was gerade Fußball ausmacht.