Das Fördertraining in der Auswahl fängt schon bei den 9-Jährigen an. Die U-12 gehört bereits zur Landesauswahl, die U 14 wird bereits zu DFB-Maßnahmen eingeladen.
Zu den Motiven gehört sicherlich auch die Sicht von Teilnehmern, die sich deshalb ins Tor stellen, weil sie sonst vielleicht auf der Reservebank sitzen würden?
Ähnliches beobachtet man bei den Trainern, die darüber entscheiden, welche Team-Teilnehmer "zu gut für das Tor" sind, weil sie viele Tore schießen. An anderer Stelle hatte ich mit Jens Lehmann (durfte erst mit 16 ins Tor), Marc-Andre Ter Stegen (begann seine Karriere als Feldspieler), Manuel Neuer (wollte Angreifer und nicht Torwart werden) schon genannt.
Bezeichnend ist, dass nicht allein der Wunsch der Spieler, sondern der von Trainern die jeweilige Karriere begleitete. So stellt sich die Frage, ob auch heute noch der Wunsch der Nachwuchsspieler vom Trainer ignoriert wird, um mehr Spiele zu gewinnen, weil jeder dort spielt, wo er für den Trainer den größten Wert fürs Team hat?
Noch kurz ein Hinweis zum "Torwart im Zuschauer-Modus"! Den beobachtet man häufig im Breitensport. Man erkennt ihn daran, als dass er seine Position nicht an die Position des Balles anpasst.
Es ist aber zu unterscheiden, ob ihm der Trainer den Hinweis gibt, weiter vorzurücken, aber der Keeper gar nicht versteht, warum? Dann wird er keine gegnerischen Flanken ablaufen, sondern zum Tor zurück rennen.
Ähnlich wie bei den Feldspielern gibt es vieles, was das Kind nicht gleich von Anfang an macht, sondern eure Hilfe braucht, um situativ eine gute Entscheidung zu treffen. Wer meint, dass könne man irgendwie im Wettkampf nachholen, statt es ausgiebig zu trainieren, wird sich fragen, warum die "Kinder es immer wieder vergessen?" Sie haben es nicht vergessen, können aber noch nichts damit anfangen, weil sie es noch nicht hinreichend verstanden haben. Aber das gehört ja auch zu den spannenden Aufgaben eines Trainers.