Fairplayregeln - Gegner halten sich nicht dran

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Bei unseren Spielfesten fällt eine Mannschaft auf, bei der sowohl die Trainer die Kinder heiß machen wie auch die Eltern, die lautstark reinbrüllen. Wenn man nun auf die bestehenden Regeln aufmerksam macht, sieht man sich einer Phalanx von aufgebrachten Eltern gegenüber. Unschön! Wenn man dann noch die Interessen der eigenen Kinder vertritt, werden die Sprüche noch derber. "Scheiß Verlierer" ist dann noch nett.
    Die Trainer prahlen mit Sätzen wie: "mit unserem Pressing kommt ihr halt nicht klar!". <X


    Wir reden hier über Bambinis!


    Welche Möglichkeiten hat man da? Kann man das Spiel abbrechen? Oder sich beim nächsten mal weigern, gegen diese Mannschaft zu spielen? Unsere Kinder kommen mit dem Gebrüll nämlich überhaupt nicht klar.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • So etwas gibt es leider überall und ich hatte auch schon Mannschaften gegen die wir ungern antreten.


    Natürlich hast du die Möglichkeit nicht anzutreten oder abzubrechen. es kostet den verein aber Geld. Alternativ kannst du eine Meldung beim Verband machen, vielleicht kommt sich dann ein Vertreter ein Spiel dieser Mannschaft anschauen.


    Konzentriert Euch auf Eure Jungs und bildet die Kinder weiter aus. Wir haben unser "Problemgegner" mittlerweile vom Leistungspotential überholt auch wenn unsere Kinder gegen diese Mannschaften immer noch den Stift in der Hose haben. So etwas gehört leider dazu, nicht nur im Fußball und die Kids müssen sich damit auseinandersetzen und klar kommen. Stell die Jungs entsprechend ein und freut euch auf den ersten Sieg.

  • Hallo Goodie,


    also nach deiner Schilderung trifft natürlich dem Trainer der beschuldigten Mannschaft die alleinige Schuld, da er die Regel umzusetzen hat. Nach meiner Auffassung ist sogar der Trainer falsch am Platzt. Wer solche Sprüche klopf bei einer Bambinimannschaft hat nicht verstanden was er für eine Altersgruppe er leitet.


    Die Möglichkeit ist den Staffelleiter zu informieren, dass der Verein die Fair Play Regel nicht durchsetzt. Sollten sich mehrere sich beschweren wird definitiv was unternommen, aber wenn keiner was meldet bleibt es so und der Trainer meint den richtigen Weg einzuschlagen.

  • Wer ist denn bei Euch für die Spielefeste zuständig, d.h. wer setzt sie an und wer ist beim Spielefest selbst federführend? Und wo sind die Regeln, auf die du dich berufst, fest gehalten? Wenn du diese beiden Fragen beantworten kannst, dann könntet Ihr:

    • Beim Spielefest selbst zum Ausrichter (also der federführenden Partei) gehen und darauf hinweisen, dass diese Mannschaft die Regeln, die Ihr schriftlich dabei habt, verletzt, und dass Ihr darum bittet, dass sie als Ausrichter dagegen einschreiten. Wenn Eurem Ansinnen nicht gefolgt wird, könnt Ihr auch damit drohen, den Vorfall bei der ansetzenden Stelle zu melden. Besonders beliebt macht Ihr Euch damit in dem Moment aber nicht, das muss Euch klar sein.
    • Euch bei der ansetzenden Stelle beschweren. Das würde ich erst machen, wenn der andere Weg nichts bringt und es wirklich schlimm ist, denn da müsst Ihr damit rechnen, dass Ihr damit ein größeres Fass aufmachen könntet, je nachdem, wie es halt bei Euch im Kreis so läuft.. Vorher würde ich auf jeden Fall Eure Jugendleitung mit ins Boot holen, denn eine solche Beschwerde hat schnell offiziellen Charakter, so mit Einforderung schriftlicher Stellungnahmen, Nennung von Zeugen, Geldstrafe und Sportgerichtsterminen. Die wenigsten Vereine sind auf sowas scharf, schon gar nicht, wenn es unerwartet kommt.


    Ansonsten ist es leider so, dass man immer mal wieder auf solche Teams trifft. Es ist ziemlich ärgerlich, keine Frage, aber solange die Kids keinen körperlichen Schaden nehmen, würde ich der Sache nicht mehr Bedeutung beimessen als sie objektiv hat. Schüttelt einfach gemeinsam mit den anderen Teams die Köpfe und ladet sie zu keinem Eurer Turniere oder Freundschaftsspielen ein. Und erklärt Euren Kindern, wie doof Ihr dieses Verhalten findet und warum, damit sie sich selbst nie so verhalten. Versucht aber nicht, sie vor allem Übel der Welt zu beschützen, das hilft Ihnen längerfristig nicht weiter.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • zu deren Verhalten kann man nur den Kopf schütteln. Vorallem deren Trainer soll sich mal selbstkritisch hinterfragen.


    Die bambinis wollen und sollen doch einfach nur fussball spielen.


    Bleibt einfach so wie ihr seit und lebt ihnen das gute vor. Weil wenn ihr eurer Linie (weil euren Ausbildungs - und spielplan aufzugeben, wäre ein Zeichen von Panik; und Panik ist nicht Euer Plan ! ! ) treu bleibt, dann stellen sich die Erfolge bei den Spielen und die Verbesserung jedes Spielers eurer Mannschaft von alleine ein !


    In film Rush - alles für den Sieg sagt Niki Lauda zum James Hunt einen tollen Satz , den man nicht nur in der Fussball und Sportwelt anwenden kann "EIN WEISER MANN LERNT MEHR VON SEINEN FEINDEN ALS VON SEINEN FREUNDEN ! ! "

    Talent kommt von Gott, sei dankbar.
    Lob kommt vom Menschen, sei demütig.
    Einbildung kommt von dir selbst, sei vorsichtig.
    (Spruch eines amerikanischen Football Trainers)

  • Bei unseren Spielfesten fällt eine Mannschaft auf, bei der sowohl die Trainer die Kinder heiß machen wie auch die Eltern, die lautstark reinbrüllen. Wenn man nun auf die bestehenden Regeln aufmerksam macht, sieht man sich einer Phalanx von aufgebrachten Eltern gegenüber. Unschön! Wenn man dann noch die Interessen der eigenen Kinder vertritt, werden die Sprüche noch derber. "Scheiß Verlierer" ist dann noch nett.
    Die Trainer prahlen mit Sätzen wie: "mit unserem Pressing kommt ihr halt nicht klar!".


    Wir reden hier über Bambinis!


    Welche Möglichkeiten hat man da? Kann man das Spiel abbrechen? Oder sich beim nächsten mal weigern, gegen diese Mannschaft zu spielen? Unsere Kinder kommen mit dem Gebrüll nämlich überhaupt nicht klar.

    Du kannst es dem Staffelleiter melden...du kannst aber auch mit dem Papst darüber reden oder mit Eurer Hauswand!


    Das ist so, weil man keine Strafvorschrift hat....weil man die Regel nicht schützt...so meine Ansicht nach derzeitigem Wissen.


    Deshalb schrieb ich woanders, dass für mich die FPL gescheitert ist. Die die immer ruhig waren...sind es noch immer...die die immer auffällig waren...die auch...und um die Mitte gings nie!!!

    Die Möglichkeit ist den Staffelleiter zu informieren, dass der Verein die Fair Play Regel nicht durchsetzt. Sollten sich mehrere sich beschweren wird definitiv was unternommen, aber wenn keiner was meldet bleibt es so und der Trainer meint den richtigen Weg einzuschlagen

    siehe oben

  • Das ist so, weil man keine Strafvorschrift hat....weil man die Regel nicht schützt...so meine Ansicht nach derzeitigem Wissen.

    Das stimmt so nicht. Wenn die FPL-Regeln in der Ausschreibung stehen, kann man die Missachtung der Regeln auch bestrafen.

  • Follkao,


    in einem anderen Thread -"Ist die FPL gescheitert"- bezog ich bei hartem Gegenwind diese Position.


    Meine Ansicht wurde dort bestärkt und niemand kannte eine Strafvorschrift.


    Zudem habe ich -zufällig- vor zirka 4 Wochen den höchsten Schiedsrichter hier in dieser Sache gesprochen.


    Auch er wusste von keiner Strafe, bat aber darum...bei Feingefühl für das Nötige...ebend Verstöße auch zu melden!


    Was mir fehlte ist das Wissen, was der Verstoß kostet und dazu kann niemand was sagen....auch nicht mein Gesprächspartner und der müsste es eigentlich wissen.

    Kann niemand was sagen, weil die Sanktion nun fehlt oder weil niemand den Verstoß meldet?


    Kann Sanktion/Bestrafung vollzogen werden oder nicht. Den Kapitän nicht auf dem alten Spielbericht unterstreichen...kostete hier 10 Euro.


    In dieser Sache hier ist mir nichts bekannt. Sollte -wie du sagst- tatsächlich bestraft werden können, nehme ich das "Scheitern der FPL" zurück. In diesem Fall wäre die Ermutigung, Verstöße im Spielbericht zu verzeichnen/den Staffelleiter via Mail als Zuschauer mit Feingefühl (nicht jede Kleinigkeit petzen) mal zu informieren...ein neues Thema wert.


    Haben wir hier mitlesende Staffelleiter oder dem/denen nahestehende Leute die Follkao bestätigen können?

  • In dieser Sache hier ist mir nichts bekannt. Sollte -wie du sagst- tatsächlich bestraft werden können, nehme ich das "Scheitern der FPL" zurück. In diesem Fall wäre die Ermutigung, Verstöße im Spielbericht zu verzeichnen/den Staffelleiter via Mail als Zuschauer mit Feingefühl (nicht jede Kleinigkeit petzen) mal zu informieren...ein neues Thema wert.


    Haben wir hier mitlesende Staffelleiter oder dem/denen nahestehende Leute die Follkao bestätigen können?

    Das Thema scheint hier (Bayern) genau einen Wunden Punkt zu treffen.


    In unserer letzten Kleinfeldtagung von Seiten BFV wurde genau dieses Thema angesprochen. Der zuständige Spielgruppenleiter hat hierbei ausgeführt das in der Vergangenheit mehrere Vereine in seinen Beobachtungen mehrmals negativ aufgefallen sind und es hier zukünftig (nächste also laufende Spielrunde) vermehrt Beobachtungen und auch Strafen geben wird (seine Aussage). Ich kann nun 3 Spiele vor Ende der Runde sagen das unsere Spiele noch nicht beobachtet wurden und mir auch nichts bekannt ist das es Strafen gab.


    Deshalb würde ich deine Aussage zum fehlenden Strafmaas für Bayern mit "Erkannt und in Arbeit" bejahen.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @Andre
    Sobald etwas in der Ausschreibung verankert ist, kannt Du Zuwiderhandlungen auch sanktionieren. Man muss es halt auch wollen und machen.
    Bzgl. des Kinderfußballs sind Schiris die falschen Ansprechpartner. Oft genug kennen die gar nicht die Sonderregeln im KiFu. Als wir im Schiri-Lehrgang Fragen zum Kleinfeldbereich hatten, musste der Lehrgangsleiter (Oberliga-Schiri) passen. Antwort war sinngemäß "Keine Ahnung, brauche ich nicht zu wissen, kommt in der Prüfung nicht dran, interessiert mich auch nicht."
    Frag mal drei Schiris aus dem Großfeldbereich, wie der Torabstoß in der E-Jugend auszuführen ist. Vermutlich wirst Du fünf verschiedene Antworten bekommen.

  • In unserer (hessischen) Strafordnung gibt es im Abschnitt III: Strafen gegen Vereinsverantwortliche und sonstige Vereinsmitglieder den §47: unsportliches Verhalten. Strafen gegen Spieler ergeben sich u.a. aus den Tatbeständen §21: unsportliches Verhalten, §22: Bedrohung und Beleidigung, §23: Diskriminerung und Rassismus, §24: Rohes Spiel und §25: Tätlichkeit -- das sind diejenigen, die ich hier für ggf. relevant halte. Möglicherweise ließe sich argumentieren, dass Verstöße gegen die FPL-Vorschriften grundsätzlich unsportliches Verhalten sind, da Fair Play mit sportlichem Verhalten gleichgesetzt werden könnte.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • So unterschiedlich können die Erfahrungen sein: Wir sind auch im BFV. Wir hatten ein "Problemteam" in der näheren Umgebung. Der Trainer schrie laut in das Spielfeld rein, rund ums Feld waren mehrere Betreuer im Einsatz, die lauthals Anweisungen gaben. Generell war die Stimmung nicht so schön!
    Ich habe dann erfahren, dass von den ersten 4 Gegnern mind. 2 die Vorfälle im ESB (?) festgehalten haben - zumindest gemeldet haben. Darauf kam ein Beobachter - ich glaube sogar der Spielgruppenleiter - und hat ein-zwei Partien beobachtet und mit dem Verein gesprochen. Seit dem hat sich das Verhalten zu 100% verändert, alle weiteren Partien verlaufen komplett reibungslos. Wir machen inzwischen sogar miteinander Freundschaftsspiele.
    Also, Mund aufmachen lohnt sich! Muss ja nicht gleich eine Geldstrafe sein ;)

  • Danke für eure zahlreichen Antworten.


    Wir hatten am letzten Wochenende ein Turnier, bei dem ich die Turnierleitung für die Bambinis hatte. ICh habe nach der Begrüßung alle anwesenden Trainer zu mir gebeten und erläutert, dass wir die FPL-Regeln strikt einhalten wollen, insbesondere: kein Gebrüll am Platz.


    Alle Männer (ich bin ne Frau) haben brav genickt, das erste Spiel geht los und die Brüllerei auch <X
    Ich habe mich dann vor einem der Trainer aufgebaut und ihm noch ein paar Takte gesagt (u.a. freundlich auf mein Hausrecht aufmerksam gemacht) und schon gings. :whistling:


    Nachher, beim Bier waren dann aber alle mit der Turnierorganisation zufrieden.



    Was aber meine Beobachtung ist ist folgendes: Wenn die Kinder angetextet werden (in welcher Intensität sei mal außen vor gelassen) laufen sie mehr als wenn man sie in Ruhe lässt. "Erarbeitet" man sich hier einen Nachteil, wenn man das ganze sehr ruhig gestaltet? Man kann die Kinder ja auch freundlich volllabern.
    Denn eins bleibt ja festzuhalten, die anderen Kinder werden auch künftig angetrieben und heiß gemacht... X(

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Was aber meine Beobachtung ist ist folgendes: Wenn die Kinder angetextet werden (in welcher Intensität sei mal außen vor gelassen) laufen sie mehr als wenn man sie in Ruhe lässt. "Erarbeitet" man sich hier einen Nachteil, wenn man das ganze sehr ruhig gestaltet? Man kann die Kinder ja auch freundlich volllabern.

    Dazu möchte ich nach unserem gestrigen Spiel etwas beisteuern.


    Wir spielten gestern erneut gegen eine Mannschaft in welcher der Trainer mit Kommandos jeden Pass und Schuß vorgibt. Obwohl ich den Trainer vor dem Spiel darauf hingewiesen habe das wir ja FairPlay Liga spielen und die Kinder entscheiden sollen änderte sich nicht. Ich selbst war jedoch gestern (in der ersten Hälfte) am verzweifeln!
    Hintergrund: Wir hatte in der ersten Ferienwoche in unserem Verein eine Fussballschule in der meine Kinder 3 Tage von anderen trainiert wurden. Hierbei wurde Ihnen auch gezeigt das man auch gerne "nach hinten Abdrehen und zurück spielen kann"! So weit so gut, in der zweiten Woche habe ich dann aufs Training verzichtet und so kam es wie es kommen musste. Meine Kids liefen mit dem Ball bis zum ersten Gegner und drehten dann ab und spielte zurück. Ein ganze Halbzeit lang das selbe Spiel. Zum Glück hatten sie aber auch einen starken Tag in Sachen Verteidigung weshalb ich bei 0:0 keine Notwendigkeit sah einzugreifen. Auch Abwehr soll geübt werden. Zugegeben musste ich mir aber ziemlich oft auf die Zunge beißen.


    In der Halbzeit habe ich Ihnen dann erklärt das ein Zurück spielen EINE Option ist wenn man Gefahr läuft hinten den Ball zu verlieren wir aber dennoch versuchen müssen nach vorne zu spielen. In der zweiten Halbzeit haben Sie zwar immer noch nicht das gespielt was ich kenne aber immerhin waren vorher auch Ferien und Trainingsfrei. Am Ende ergab sich in der zweiten Halbzeit aber ein offenes Spiel mit Toren auf beiden Seiten und dem glücklicheren Ende für uns.


    Zusammenfassend bin ich mir sicher das ich unseren Fehler und damit den Nachteil in der ersten Hälfte mit mehr "Antreiben" meinerseits verbessern hätte können. Somit habe ich mir vielleicht hier einen Nachteil gegen den anderen Trainer eingehandelt. Soweit ich meine Kinder aber kenne glaube ich dass wir mit einem weiteren Gespräch im Training, in welchem wir dies nochmal aufarbeiten, sehr viel gelernt haben. Und (das hoffe ich zumindest ganz fest) die Nachteile in den einzelnen Spielen werden von den Lernerfolgen (welche auch nicht immer vorhanden sind) auf Dauer deutlich aufgewogen.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Was aber meine Beobachtung ist ist folgendes: Wenn die Kinder angetextet werden (in welcher Intensität sei mal außen vor gelassen) laufen sie mehr als wenn man sie in Ruhe lässt.

    Zwischen einen Coaching dem "Antexten" gibt es große Unterschiede. Während beim Coaching vereinzelt kurze, klare Hinweise erfolgen, bei der es keine Zweifel daran gibt, wer und was gemeint ist, wird beim Antexten sehr viel Hineingerufen, was entweder gar nicht als Informationen verstanden wird und/oder zu Mißverständnissen führt.


    Hier mal ein paar Beispiele für das "Antexten"
    - "zwei in die Mauer (wer sind den die 2, die in die Mauer sollen?)
    - "einr zum Ball" (welcher Einer ist denn gemeint?)
    - "Angebote" (falls nicht das Klopapier von Aldi gemeint ist, sollte ersichtlich sein, wer gemeint ist und was er tun soll)
    - "das ist zu einfach" (was soll denn wie besser gemacht werden?)


    * In den Klammern findet man jeweils die Hinweise, mit der ein Coaching möglich ist.


    Wer jedoch meint, er könne durch Coaching von seiner Mannschaft Dinge verlangen, die nicht zuvor intensiv trainiert wurden, der wird erkennen, dass es besser ist, im Spiel auf Hinweise zu verzichten, um diese Defizite ins nächste Training zu integrieren, weil es einfach noch nicht hinreichend verstanden wurde.


    Coching sollte deshalb Dinge beinhalten, die bereits traniert wurden und darüberaus Aktionen loben, die etwas Besonderes darstellen, die man im anschließenden Trainer näher erläutert.


    Das Training ist die Zeit zum Üben, dass Spiel, um das Geübte auszuprobieren.


    Dabei sollte nicht nur die Leistung der eigenen, sondern auch der des Gegners von Respekt geprägt sein.


    Brüllaffen sind davon überzeugt, dass die Kraft ihrer Worte Berge versetzen kann. Jedoch sind sie in meinen Augen allenfalls ein äußerliches Zeichen einer innerlichen Überforderung.


    Sehr viele Trainer mit dieser Überforderung werden jedoch später einsichtig und wachsen dann zu hervorragenden Trainern heran. Deshalb sollte man sie nicht in die Schublade: einmal Brüllaffe - immer Brüllaffe stecken.


    Auch der Ruf nach Sanktionen ist für mich eher ein Zeichen der Hilflsoigkeit. Denn weitaus nachhaltiger als eine Strafe, über die sich nach einem Moment der Verärgerung schon nach einiger Zeit gar nicht mehr erinnern kann, ist deshalb der Dialog, in der durch Überzeugung eine nachhaltige Verbesserung bei diesen Trainerlaien mit Führungsschwäche erzielt werden kann.

  • Auch der Ruf nach Sanktionen ist für mich eher ein Zeichen der Hilflsoigkeit. Denn weitaus nachhaltiger als eine Strafe, über die sich nach einem Moment der Verärgerung schon nach einiger Zeit gar nicht mehr erinnern kann, ist deshalb der Dialog, in der durch Überzeugung eine nachhaltige Verbesserung bei diesen Trainerlaien mit Führungsschwäche erzielt werden

    Dieser Dialog und Änderung durch Überzeugung findet manchmal statt, ...meistens aber nicht. Das hat man ja nun seit Jahren so praktiziert und es hat sich nichts geändert...nichtmal mit FPL...denn die die leise waren sind es immer noch...die die laut waren auch!


    Eine Strafmöglichkeit in Euro fördert auch den Dialog, denn der Verein zahlt diese Strafe und spätestens beim zweiten oder dritten Mal (nach Strafzahlungen) wird der Verein GARANTIERT den Dialog mit dem Adressaten führen...oder meinste nicht?


    Ferner...was macht es schon aus, wenn man die Strafe/Sanktion einführt als mögliche Variante es abarbeiten zu können (mit Fingerspitzengefühl und im Rahmen der Verhältnismäßigkeit und als Möglichkeit des letzten Mittels...wenn Dialogführen auch nichts brachte usw.)...tut es den Dialogführenden weh? Verhindert das den Dialog?


    Wenn es so ginge, wie TW meint...dann könnten wir auch alle Gesetze abschaffen.

  • Wenn es so ginge, wie TW meint...dann könnten wir auch alle Gesetze abschaffen.

    Ich sehe wenig Zusammenhang zwischen einem Freizeithobby und der Warnung vor einer Anarchie, weil sich nicht alle Leute an Gesetze halten. Obgleich dies lediglich die Abwesenheit einer Herrschaft beschreibt.


    Mein Hobby kann ich mir selbst aussuchen. Bei der Wahl meiner Eltern, Lehrer usw. wird es schon etwas schwieriger! Ohnehin sind es nur geringe Minderheiten, die als "beratungsresistent" nur ihre eigenen Vorstellungen herrschaftlich ausüben wollen. Die Masse verhält sich stets korrekt und gesetzmäßig zuverlässig.


    Warum also die Dinge an Ausnahmen angepaßt wissen, statt umgekehrt? Lohnt sich vielleicht die Mühe, nach besseren Maßnahmen zu suchen, um die Störenfriede noch geringer werden zu lassen? ist nicht auch Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit ein Grund, für die Werte einzustehen, anstatt immer nach dem Prügel zu suchen, mit dem dieser durch Dritte bestraft werden soll. Fast immer geht einer Entgleisung ein Weg voraus, bei dem meist niemand das Gespräch gesucht hat. Da sollte man nicht so tun, als würde soetwas von einen auf den anderen Tag geschehen und da sollte man auch nicht so tun, als wäre mit der Bestrafung des Einen schon der richtige Weg für einen Anderen gefunden. Es geht uns alle an. Insbesondere die, die täglich mit großem Engagement für ihr Hobby Freude erleben und neue Freunde gewinnen wollen. Feinde zu haben, ist ein Luxus, den man sich gar nicht gönnen braucht!

  • Hallo liebe Trainerkollegen,


    ich möchte nochmals zu Ausgangspost des Threaderstellers kommen und gleichzeitig outen: Ich bin kein Fussball- sondern Handballtrainer einer D-Jugend. In Ermangelung eines solchen guten Forums in meiner Sportart treibe ich mich häufig auf Euren Seiten rum, denn die Probleme, die Ihr schildert, sind identisch auch in unserer Sportart (sogar das Abwerben von Kindern!)


    Ich hatte am Wochenende mit meinen Jungs ein Turnier. Wir spielten hierbei gegen zwei Mannschaften des Ausrichters und einer Mannschaft aus der Nachbarschaft. Die 1. Mannschaft des Ausrichters spielt für ihr Alter einen super tollen Handball, da gibt es nix zu meckern und sie sind zurecht Meister geworden. Allerdings- nun komme ich zum wesentlichen - diese Mannschaft hat zu Beginn der Saison sehr fair, taktisch klug und sauber gespielt. Gegen diese Mannschaft zu verlieren war kein Manko und die Jungs freuten sich über jeden Treffer, den sie erzielen konnten. Aber mit Laufe der Saison änderte sich der Spielstil. Es wurde nur noch körper-, statt ballorientiert gespielt. Jungs, die meinen Jungs körperlich (sowohl in Größe wie auch Breite) weit überlegen sind, gehen mit Kräften in die Zweikämpfe, die meine Jungs nur schwer etwas entgegensetzen können. Angefeuert werden sie von außen durch ihren Trainer. Am Wochenende gipfelte dessen Verhalten in Kommentare und Handzeichen gegenüber der Zuschauerschaft. Nachdem wiedereinmal einer seiner Jungs einem meiner Spieler "abgeräumt" haben, regten sich die Zuschauer zu recht auf. Hierbei machte er ggü. den Zuschauern ein Handzeichen, was man als "Haltet den Mund" deuten kann. Die Schiedsrichter (Jugendschieris des Ausrichters) ließ diverse Fouls durchgehen und es schaukelte sich immer höher. Teilweise begann der gegnerische Trainer Strafwürfe zu fordern (gegen meine Mannschaft); dies hatte er schon in der ablaufenden Saison so gehandhabt. Teilweise lädiert kamen zum Schluss meine Jungs vom Spielfeld. Sie fragten mich, ob sie denn abklatschen müssen. Und, ich muss gestehen, ich konnte sie nach diesem Spiel nicht hierzu auffordern, da ich innerlich kochte. Natürlich war ich auch kein gutes Vorbild, ich klatschte mit dem gegnerischen Trainer nicht ab; ich konnte es einfach nicht. Seit einem Jahr kämpfe ich innerlich mit mir, wenn wir gegen seine Mannschaft spielen, da ich ihn wiedersehen muss. Zu meinen Jungs meinte der Trainer dann: Boh, ihr kennt ja kein Fairplay....


    Das Spiel, was der Nachbarverein gegen diese Mannschaft spielen mußte, schaute ich mir von außen an. Diese Mannschaft hatten wir vorab besiegt, allerdings hat der Trainer keinerlei Wechselspieler dabei und mußte mit einem jüngeren Kader (tw. E-Jugend) antreten. Ihr könnt Euch vorstellen, was passiert ist: die o. g. Mannschaft veranstaltete eine Art "Schaulaufen". Der Kopf der jungen Mannschaft hing immer tiefer, der Torhüter drehte sich im Spiel teilweise weg bzw. duckte sich. Ich fand, die Jungs warteten nur auf den Schlusspfiff. Die Supermannschaft und ihr Trainer bejubelten jedes Tor mit einem Freudenschrei, dass einem Angst wurde. Ich fand, es sah nach einem Vorführen der jungen Mannschaft aus. Nachdem ich aus den Zuschauerrängen Aufforderungen nach dem "Super-Abräumen" hörte, hab ich die Halle verlassen.


    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin wirklich entsetzt, wie manch ein Kindertrainer auftritt. Ich geb zu, auch ich kann sehr emotional werden, aber ich beiße mir lieber auf die Lippen (als ich noch spielte, sah das anders aus). Sollte man nicht Vorbild für die Kinder sein?

  • @Jason2012
    Ich finde du hast ziemlich richtig Reagiert. Das ich dem Trainer nicht die Hand gebe ist nachvollziehbar und in der Situation wohl einfach authentischer als alles andere. Ein gespieltes Lächeln bringt weder dir was noch glauben es die Kinder in dem alter. Dazu Kennen Sie dich wahrscheinlich auch zu gut.
    Ich hätte die Spieler im Anschluss vielleicht noch in der Kabine zusammen geholt und uns gemeinsam den Frust von der Seele geredet. In der Form "Was war richtig, was war falsch!". Gerade im D-Jugend alter habe Sie doch schon einiges an Grips und man kann solche Situationen auch mal nutzen um z.B. auch einen Spielabbruch zu Thematisieren. Haben die Kinder vielleicht innerlich bereits überlegt einfach vom Platz zu gehen, oder warum eigentlich nicht? Ein solches Gespräch kann sich dann auch in die Richtung entwickeln das die Kinder sich daran erinnern das sie den Sport aus anderen Gründen betreiben und damit wieder motivieren. Oder man kann/muss auch mal erklären welche Folgen ein Abbruch (Ausschluss aus den Turnier oder Strafen oder sonstiges) ein einfacher selbst herbei geführter Abbruch hat. Damit sind Sie in der nächsten Situation in der Lage, natürlich gemeinsam mit dir, ernsthaft über einen solchen Ausweg nachzudenken - oder eben auch nicht.



    Ich hatte gestern, wenn auch auf anderem Niveau, eine ähnliche Situation die ich mir von der Seele schreiben möchte.
    Da meine F1 gestern spielfrei hatte konnte ich meine Tochter als Spielervater zur F2 begleiten. Wir spielten auswärts und bereits während dem Warm machen konnte ich mithören wie der Gegnerische Trainer bei allen und jedem über die FairPlay Liga schimpfte. Da wir also auch unser F2 Trainer aber aufrichtige Befürworter der Regeln sind wurde denn doch auf den Einsatz eines Schiedsrichters verzichtet. Der Trainer der Heimmannschaft erklärte sich dann auch bereit den Spielleiter zu geben.


    Unsere F2 besteht auch ca. 50% jungen F Junioren (2008) und der Rest ist noch jünger. Beim Gegner spielten zwei Spieler welcher älterer F-Jahrgang plus etwa das doppelte Gewicht meiner F1 Spieler besitzen. Das möchte ich hier auch gar nicht beurteilen, als jedoch von Beginn an diese Spieler dazu aufgefordert wurden im Zweikämpfen gar nicht auszuweichen und unsere Kinder, zum Teil mit Rolle Rückwärts, einfach aus dem weg gebracht wurden forderte ich doch ein Eingreifen des Spielleiters. Hinzuzufügen ist noch das es natürlich keine gemeinsame Choaching Zone und auch keinen Zuschauer Abstand gab. Der Herr Spielleiter erklärte mir auf meinen Hinweis das er schließlich seit 24 Jahren Jugendtrainer sei und FairPlay Liga ja bedeutet das er nichts "Pfeifen" darf. "Das sollten die Kinder selbst regeln". Auf meinen Hinweis das er als Spielleiter aber doch dafür verantwortlich sein bei groben Verstößen einzuschreiten und die Kinder bei eben genau diesem "Regeln" unterstützen sollte kam erneut der Hinweis auf seine bisherigen Trainer Jahre und das er wg. FairPlay Liga eben nichts Pfeifen darf. Als ich ihn nochmals Auf die genauen FairPlay Regeln (welche ich mittlerweile immer im Auto habe) Hinweisen wollte wurde mir mitgeteilt das ich meine "Besserwisser Art" doch beenden soll da er mich sonst des Platzes verweisen lässt. Mann hab ich gekocht.


    Unser Kinder haben sich dennoch tapfer geschlagen und knapp verloren. Als allerdings mehrere Kinder nach dem Spiel weinend auf das 7 Meter schießen verzichteten war ich mir der Probleme und auch der Grenzen der FairPlay Regeln wieder sehr bewusst. Gemeinsam mit dem Trainer (wir trainieren ja oft alle zusammen, die Kinder kennen mich also als Trainer) haben wir dann noch einen Sitzkreis auf dem Spielfeld gebildet und mit mit den Kindern gesprochen. Im Verlauf des Gespräches haben die Kinder dann erzählt das eigentlich keiner Überlegt hat "zurück zu Foulen" oder "aufzuhören". Sie wollten vielmehr einfach "Tore schießen um es denen zu zeigen". Am Ende waren Sie einfach enttäuscht das die anderen mit der Art erfolgreicher waren. - Zugegeben das machte uns Trainer schon auch etwas stolz.


    Der Hals auf den Herren Spielleiter ist aber immer noch vorhanden.


    Grüße (mit rotem Kopf)
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Diese Fairplay Liga Diskussionen verfolgen mich. Ich komme zu keinem Entschluss. Auch mich hat es vergangenes Wochenende wieder getroffen.
    Kann es sein, dass der Gute Gedanke einer Fairplayliga an den Unzulänglichkeiten der Trainer scheitert und es, zum Schutze der Kinder vor solchen Idioten, anzuraten wäre, die Fairplay liga abzuschaffen? Oder zumindest eine Übergangsphase von ein paar Jahren anzusetzen wo ausgebildete Fairplay Beobachter vormachen wie es geregelt werden sollte?

    Grüße von der Ersatzbank