Werdegang und Erfahrungsbericht Ausbildung DFB-Elite-Jugend-Lizenz (frühere B-Lizenz)

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  • Heute möchte ich über meinen Werdegang und vor allem meine Erfahrungen bei der Elite-Jugend-Lizenz des DFB berichten. Sollten interessierte Leser vor der Frage stehen, Zeit und Geld in diese Lizenz zu investieren, kann mein Bericht vielleicht eine Hilfestellung geben. Und wenn nicht, ist er vielleicht trotzdem interessant.


    Motivation


    Meine Laufbahn dürfte eine relativ klassische hier im Forum sein. Irgendwie bin ich als recht junger Bursche mit 16 Jahren in einen Trainer“job“ in der F-Jugend des Vereins gerutscht. Aus den Anfängen erwuchs Begeisterung und Leidenschaft und über die Jahre habe ich von den Bambinis über die E5-Junioren bis zur A1-Jugend und D-Mädchen alles trainiert, was möglich war. Nebenher war ich noch 10 Jahre Jugendleiter des Vereins.


    Lange Jahre habe ich mich nicht um Weiterbildung geschert. Heute schäme ich mich dafür, früher Spieler mit Sprüchen wie „du verfolgst ihn bis aufs Klo“ versorgt zu haben. Aber ich kannte es leider nicht anders. Als ich plötzlich mit meiner Mannschaft gegen ein Team verlor, das nicht besser war, aber taktisch einfach deutlich weiter, begann ich nachzudenken und mich zunächst über das Internet schlau zu machen. Recht bald wuchs dann der Wunsch, beim Fußballverband mein Wissen in einen Schein umzusetzen sowie weiteres Wissen zu erwerben.


    C-Lizenzen


    Zunächst habe ich die „C-Lizenz Breitenfußball, Profil Jugend“ erworben. Hier ging es hauptsächlich um Trainingsgrundsätze, sehr einfache taktische Grundlagen, technische Grundlagen, etc. Dieser Schein war kein Problem, aber den bekommt auch jeder, der geradeaus denken kann.


    Drei Jahre später schließlich habe ich mich für die Eignungsprüfung des „Trainer C Leistungsfußball“ angemeldet. Dies mit Bauchschmerzen – denn im Alter von 16 Jahren hatte ich das aktive Fußballspielen eingestellt. Einen Pass über 10 Meter bekomme ich noch hin – aber ein Chipball mit links meinerseits ist eine Gesundheitsgefährdung aller Mit- und Gegenspieler. Lange Rede, kurzer Sinn – bei 35 Grad in einer Halle kam mir wohl eine wiedergewonnene Ausdauer zugute und ich schaffte die Eignungsprüfung wohl knapp. Die darauffolgende C-Lizenz-Ausbildung, absolviert in Württemberg, ist mir in sehr guter Erinnerung. Ich lernte sehr viel, vor allem Grundlagenwissen in Bereichen, die man in der täglichen Arbeit nicht von selber lernt. Jeder Ausbildungsinhalt wurde immer eingeordnet in die Bausteine Technik, Taktik, Kondition und Koordination; alles wurde methodisch aufbereitet, man bekam ein sehr gutes Skript, und so weiter.


    Vor der Prüfung hatte ich Angst, weil umgerechnet das eigene Fußballkönnen 20% der Note ausmacht und mir früh klar war, dass ich weitermachen wollte, d.h. mindestens 10 von 15 Punkten zu erreichen hatte. Mit nur wenig Punkten im Fußballkönnen musste ich von vornherein in allen anderen Bereich gut bis sehr gut abschneiden. Gott sei Dank gelang das und die Lizenz und die Qualifikation zur nächsthöheren Stufe wurde erreicht.


    DFB-Elite-Jugend-Lizenz


    Bald nach der C-Lizenz habe ich mich um die Anmeldevoraussetzungen gekümmert und die zwingende Hospitation beim DFB-Stützpunkt absolviert.


    Ich absolvierte die Lizenz dann im Oktober und November 2015 an der Sportschule Edenkoben in der Pfalz. Frohen Mutes fuhr ich dorthin, die Motivation war hoch; und erfreulicherweise war ein Kamerad aus meinem Verein ebenfalls mit dabei und belegte mit mir das Doppelzimmer. So konnte man sich immer austauschen.
    Dann war aber bereits die Begrüßung ein Schock. Der Lehrgangsleiter hatte vier Anweisungen auf ein Flipchart geschrieben. Nr. 4 war: „Lebenslauf abgeben“. Keiner hatte sich so recht getraut, aufzustehen, deswegen lagen alle Bögen eben noch am Platz. Wir durften uns dann erstmal anhören, wie wir denn den Kurs bestehen wollten, wenn wir schon so einfache Anweisungen nicht umsetzen könnten... Der Kerl war wohl auf einem Seminar in „künstlicher Autorität“. Es kam heraus, dass er den Lehrgang gar nicht hätte halten sollen, aber der eigentlich vorgesehene Referent kurzfristig ausgefallen war. Er hatte wohl schlicht keine Lust.


    Fußballerisch war unser Kurs „krass“. Ein ehemaliger Nationalspieler, ein ehemaliger Champions-League-Spieler, ein ehemaliger Bundesliga- und aktueller Drittligaprofi, mehrere ehemalige Zweitligaprofis – und mittendrin ich Holzfuß.


    Nach einem eher uninspirierten kurzen Methodikvortrag, der in Breite und Tiefe deutlich hinter dem in der C-Lizenz gelernten zurückblieb, ging es dann ans Verteilen der Gruppenarbeiten für die Woche. Für mich erstaunlicher- und erschreckenderweise war dies von Montag bis Donnerstagmittag das einzige Vorhaben. Jeweils fünf Trainer wurden in Gruppen eingeteilt und mussten dann im Laufe der Woche bis Donnerstagmorgen aufeinander aufbauende Trainingseinheiten zu den zugeteilten Themen (darunter z.B. „Kreise“ (!) (=Rondos), „Ballbesitzspiel“, etc. ) halten. Eine Theorie-Lerneinheit oder Vermittlung von Stoff seitens des Referenten zu diesen Themen fand nicht statt. Dies ist wohl das Konzept der Ausbildung – die Trainer sollen voneinander lernen. Nur: In der Kürze der Zeit geht das gar nicht in der entsprechenden Tiefe. Das Konzept der C-Lizenz, zu einem Thema zunächst theoretische Grundlagen zu legen und dann praktische Beispiele auf dem Platz zu geben, fand ich viel viel besser.


    So etwas wie ein Skript oder ein roter Faden der Ausbildung war den ganzen Lizenzlehrgang über nicht erkennbar. Vorträge mussten wir uns selber auf Stick vom Vortragenden besorgen und dann untereinander per E-Mail austauschen.


    Bereits am Montagabend waren mein Kamerad und ich mehr als entsetzt, wir überlegten abzureisen. Man investiert hier 1500 € und drei Wochen Urlaub, und dann so etwas... Letztlich entschieden wir uns aber die Sache durchzuziehen.


    Zur Umsetzung der Übungen standen uns die ganze 12 Hütchen (!) für den Übungsaufbau zur Verfügung. Mehr war wohl nicht organisierbar. In meiner zu leitenden Trainingsübung habe ich aus lauter Verzweiflung noch Eckfahnen und Leibchen zu Hütchen umfunktioniert. Fast wie ganz früher im Dorfverein...


    Der Ton des Referenten blieb die ganze Woche über mehr als fragwürdig.


    Am Donnerstagmittag verabschiedete sich der Referent, die verbleibende Zeit bis Freitagmittag wurde durch externe Referenten zu Themen wie „Psychologie“ gefüllt. Das war gut und interessant.


    Die zweite Woche war dann der ursprünglich geplante Referent da. Er war menschlich deutlich angenehmer und auf dem Platz auch zugänglicher. Leider blieb das pädagogische Lehrkonzept gleich. Bis Mittwoch wurden wieder Themen zugeteilt und Gruppen gebildet, die dann Trainings halten mussten.


    Wenigstens gab es nun auch genug Trainingsmaterialien.


    Am Mittwoch und Donnerstag wurde die Lehrprobe simuliert. Hierzu reisten auch zwei DFB-Lehrwarte an, die auch in der Prüfungswoche dabei sein sollten. Beide waren menschlich sehr, sehr, sehr fragwürdig. Einer davon, „Mister B-Lizenz“ (ich nenne keine Namen, aber manche werden wissen von wem ich rede), war dermaßen katastrophal, ich war wirklich sprachlos. Ein Selbstdarsteller, wie er im Buche steht, vollkommen egomanisch, keinen Widerspruch duldend (einer aus dem Kurs hatte fachliche Widerworte gewagt – oh je...). Wieder war die Entscheidung zu bleiben eine sehr schwierige, aber ich traf sie trotzdem.


    Der Donnerstagmittag und Freitag wurde wieder mit interessanten Gastvorträgen gefüllt.


    Dann begann die Prüfungswoche. Die ging bei mir ziemlich in die Hose. Bereits halb krank angereist, wurde es vor Ort nicht besser.
    Die schriftliche Prüfung war noch gut (11 Punkte wurden es dann), aber bereits die mündliche Prüfung war ein Schock. Hier sollte ich ein Video analysieren, hatte auch den wohl anzusprechenden Fehler im defensiven Doppeln erkannt, hielt dann aber das Video früher an, um eine aus meiner Sicht dort nicht optimale Aufstellung zu thematisieren. Daran wurde dann so lange herumdiskutiert (wobei „diskutiert“ hier hieß, ich durfte keinen Satz ausreden, sondern mir wurde ständig ins Wort gefallen), dass wir bis zu den eigentlichen Thema zeitlich gar nicht mehr kamen.
    Die Lehrprobe war auch mehr schlecht als recht. Dies aber aus eigenem Verschulden. Gewisse taktische Themen konnte ich einbringen, aber die Aufstellung meiner Spieler war zu „unspielgemäß“. Dies wurde in meiner Nachbesprechung auch zurecht kritisiert.
    Beim Aufwärmen zum Abschlussspiel zog ich mir dann eine Zerrung in der Wade zu. Da Nichtmitspielen = Nochmalantanzen heißt, biss ich auf die Zähne und spielte 2 x 20 Minuten mit Zerrung. Die folgende Woche war dann sehr sehr lustig...


    Schlussendlich schaffte ich die Lizenz – aber nicht mit Qualifikation zur A-Lizenz.
    Das war mir aber mehr als egal – denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir längst geschworen, ganz gewiss keine 2000 € und dreieinhalb Wochen nochmal bei einem derartigen Saftladen zu investieren.


    Das ist – leider – auch mein Fazit des DFB-Elite-Jugend-Lizenzlehrgangs. Die Zeit ist hochintensiv: Man trainiert körperlich ca. fünf Stunden am Tag, sitzt bis spät am Abend an den Gruppenarbeiten und hat dazu – zumindest war es bei mir so – Motivationsprobleme, weil man den Sinn hinter dieser Art von Menschenführung und pädagogischer Leitlinie nicht erkennt.


    Ich hoffe, ich halte ehrgeizige Trainer durch meinen Bericht nicht von der Lizenz ab. Den es gilt wie immer: Das ist nur ein Schein. Wichtig ist, was ihr draus macht.


    Über Berichte, Zustimmung, Widerspruch, Diskussion würde ich mich freuen.

  • Deckt sich kaum bis gar nicht mit meinen Erfahrungen.
    Aber liegt wohl daran, dass ich einen anderen Lehrgangsleiter hatte - und da es nur zwei gibt, die normalerweise die Elite Jugend Lizenz ausbilden und der Ruf bekannt ist - nenne ich gerne mal Namen und sage, bei dir war der Ausbilder Michael M. - ich hingegegen war bei Ralf P.


    Die Art des Lehrens bei Ralf ist überragend und macht unheimlichen Spaß aus meiner Sicht. Das sich ein Lehrgang die Unterlagen selbst von den ständig wechselnden Referenten organisieren erachte ich nicht als wild, da sie in den wenigsten Fällen relevant für die Prüfung sind. Wie bei allen Vorträgen gab es bei uns auch mehr und weniger interessante Vorträge und Vortragende.


    Zu wenig Trainingsmaterial an einer Sportschule finde ich irgendwie komisch - wir konnten uns mit Material totwerfen und mussten nur sagen was wir haben wollen und konnten es dann abholen - sogar mit der Ankündigung, gibt euch der Sportwart die Sachen nicht, bestellt ihm schöne Grüße von mir.


    Wer dann angereist ist kann ich mir lebhaft vorstellen - ich hatte auch einen Kandidaten sowohl bei der ELJ als auch bei der A-Lizenz Eignungsprüfung, bei letzterer habe ich dann meine Zulassung erhalten. Beim ersten Versuch in der EJL war meine Lehrprobe leider einfach richtig mies.


    Gemauschelt wurde bei uns in der ELJ nicht allzu viel, ich fand die Bewertungen bis auf ein oder zwei Ausnahmen in Ordnung. Sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.


    Fachlich fand ich diese Lizenz weitaus interessanter als alle vorherigen (habe 3 Wochen C-Breitensport, 3 Wochen C- Leistungssport - also neue C und B Lizenz komplett) was ich in großen Stücken an Ralf P. fest mache.
    Da Ralf einziger Ausbilder der A-Lizenz ist, freue ich mich enorm auf die 3 Wochen und kann nur dazu raten das zu überdenken.


    Die Lizenzen sind in Deutschland ein Mittel zum Zweck und machen nur bedingt zu einem besseren Trainer, den die wenigen Tage und Wochen der Ausbildung sind weniger Wert als die jahrelange Praxis auf dem Platz.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Danke für eure Berichte.


    Wenn der Ruf der Trainer bekannt ist, wieso schreitet der DFB nicht ein? Auf mich wirken die Erzählungen von Willi wie "Selektion über Frustresistenz". Irgendwie alte Schule und irgendwie so gar nicht passend zum relativ modernen Image der DFB nach der Jahrtausendwende.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Bei mir war es ähnlich, wie bei Zodiak und ich war ebenfalls sehr angetan, wie R.P. über Fußball spricht und wie er sich auf dem Platz gibt. Wichtig ist natürlich auch, dass man sich darauf einlässt. Bei uns wurde niemand so krass bloß gestellt oder auseinander genommen, aber wenn dir einer vom DFB sagt, dass das, was du gemacht hast, nicht so toll war und du dann anfängst zu diskutieren, ist es klar, dass dir dies dann auch in einer etwas schärferen Form nochmal erläutert wird. Und ich muss sagen, wenn die jemanden gesagt haben, dass etwas mies war, dann war es auch mies. Ich kann jedem nur raten, dort alles mitzunehmen, was geht und auch alles auf sich wirken zu lassen. Wenn man mit einer negativen Grundeinstellung dort reingeht, kann man, wie bei allen anderen Sachen auch, über alles und jeden meckern.


    Am Ende muss man sich auch vor Augen führen, dass dies die dritthöchste Lizenz ist, die man in Deutschland erwerben kann. Da ist es verständlich, dass zum einen Trainer dort an ihre Grenzen stoßen und die Lehrgangsleiter auch nicht alle zur A- Lizenzeignung durchwinken. Die Lizenz gibt dir das bessere Handwerkszeug. Entscheidend ist, was jeder daraus macht.


    @Zodiak
    R.P. leitet ca. 90% der A-Lizenzlehrgänge, es gibt aber auch andere Referenten. Wenn ich meine A-Lizenz mache, würde ich mich über ihn als Referenten aber sicher auch so freuen, wie du.

  • Der Herr M. war der Egomane in der zweiten Woche.


    Davor war es ein anderer. Will hier in einem öffentlichen Forum aber nicht wirklich zu viele Namen nennen.


    Nochmal, und ich hoffe man konnte es herauslesen:
    Die Bewertungen am Schluss waren in Ordnung. Meine schlechte Note hatte ich mir selbst zuzuschreiben.


    Aber ich habe schlicht gar nichts neues gelernt. Und das hatte ich anders erwartet.
    (Kann aber auch dran liegen, dass schon meine C-Lizenz sehr gut war...)

  • Aber ich habe schlicht gar nichts neues gelernt. Und das hatte ich anders erwartet.
    (Kann aber auch dran liegen, dass schon meine C-Lizenz sehr gut war...)

    Wenn das der Maßstab ist, gab es für mich auch nichts neues - liegt aber wohl daran das ich mich mehr als andere mit Fußball beschäftige.
    Meine Erwartung war jedoch auch nicht so groß wie deine.


    @TW-Trainer
    Deine letzte Aussage verstehe ich nicht ganz.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • @Björn


    Besondere Leistungen als Refernet (Ralf Peter) darf man doch ruhig loben oder? Inhaltlich kann man auch immer kritiisieren (siehe Willi) aber mit namenlicher Kritik sollte man sich in einem öffentlichen Forum zurück halten.

  • Schönes Thema- ich habe nie viel von den Lizenzen gehalten und glaube auch heute das es ein Wisch ist der einen nicht zum besseren Trainer macht.
    Trotzdem habe ich in der letzten Saison die B- Lizenz gemacht um meinem Verein die Strafen für die fehlende Lizenz zu ersparen. Die Lehrgangsleiter hier in Brandenburg waren zwei ehemalige Profis die einen genau den Scheiß verkaufen wollten, den sie damals selbst gespielt haben. Vom modernen Fußball weit entfernt. Zur Videoanalyse während des Lehrgangs wurden Spiele unserer Landesauswahlmannschaften gezeigt. Diese werden auch vom Hauptlehrgangsleiter "trainiert". Bei der Besetzung muss ich mich nicht mehr wundern dass das Land Brandenburg immer ganz weit unten steht. Nach dem Motto "Hoch und Weit bringt Sicherheit" wird dort trainiert und gespielt.
    Ich brauch den Mist nicht mehr und hab eigentlich keinen Bock bei denen meine Stunden zur Verlängerung zu machen, aber was tut man nicht alles für den Verein. Hoffnung gibt es aber auch, ein Gast- Lehrwart der für zwei Tage kam, konnte mit Kompetenz überzeugen. Leider darf er nur Zeit nur C Lizenz Trainer ausbilden.


    gruß flyer

  • Ich finde das Thema auch sehr interessant. Vor allem weil ich gerade am am ueberlegen bin, die Notenverbesserung fuer die Zulassung der DFB-Elite Lizenz zu machen und ich dafuer eine weite und kostspielige Anreise haette.


    Ich habe vor ca. 2 Jahren die neue B-Lizenz gemacht und habe in dieser Zeit sehr viel gelernt und mitgenommen, das lag aber auch z.T. an den Dozenten, die didaktisch und paedagogisch sehr gut waren (Berlin). Das hat mich gereizt mehr zu lernen und weiterzugeben. Denn gerade im Maedchenfussball haben die Trainer gar keine Ausbildung und dementsprechend trainieren.
    Ich selbst habe anfang 2000 in der Regionalliga gespielt, selbst da haben wir noch mit Libero, Manndecker, Vorstopper...gespielt. Also ich habe mit der Trainerausbildung sehr viel gelernt.


    Auf der anderen Seite hatten wir eine Trainerin mit A-Lizenz, die dann mit uns C/D-Jugendtraining absolviert hat...aber von Taktik, Spielaufbau, Ballbesitz haben wir nie etwas gehoert. DA fragt man sich auch, warum der grosse Aufwand fuer die Lizenz.


    Ich glaube, es liegt dann auch immer an einem selbst,ob man den Trainerschein nur zum praesentieren hat/macht oder ob man sich mit dem Kursinhalt intensiver auseinandersetzt. 3 Wochen Kurs sind ja relativ kurz im Verhaeltnis zum Inhalt, finde ich.

    „Wenn die Kunst versagt, kommt Roberto Carlos und lädt durch!“


    – Wolff-Christoph Fuss

  • Vielen dank für Eure vielfältigen Einblicke, wirklich sehr interessant.
    Da ich selber in Erwägung ziehe früher oder später den Weg über die höheren Lizenzen zu gehen würde mich noch interessieren, worauf man sich besonders vorbereiten sollte, wenn man die EJ-Lizenz gut bestehen möchte. Vor allem: Was sollte man an fußballerischem Können mitbringen? Wenn das Thema schon mal besprochen wurde, würde ich mich über einen Link freuen. Vielen dank im voraus .


    Zur Diskussion:
    In Deutschland ist es ja grundsätzlich so, dass man nur das kann was man auf einem (offiziellen) Papier zu stehen hat. Man braucht einen Schein halt um bessere Teams zu trainieren und mit besseren Leuten zusammen zu arbeiten, von denen man vielleicht noch was lernen kann. So ist zumindest die Theorie und wahrscheinlich will der DFB dass ich das glaube. In Wirklichkeit läuft es oft umgekehrt und der Trainerschein wird mittel zum Zweck, wie @flyer s Anekdote es beschreibt. Ein guter Trainer kommt in die Verlegenheit eine Mannschaft zu trainieren für die eine gewisse Lizenzstufe erforderlich ist, also wird diese absolviert.
    vielen d

  • Oh Weia ..... da hast du ja scheinbar einen kleinen Drachen als Ausbilder.
    Also ich muss sagen, meine Ausbilder waren alle TOP und ich hatte Gott sei dank
    sollche Erfahrungen nicht machen müssen.


    Aber am Ende hast du ja dein Ziel erreicht und dann muss man einfach einen Haken dran machen.

  • Das ist wohl die Gretchenfrage hier:
    Warum macht jemand den Lehrgang?
    Wenn man das Stück Papier für die Außenwirkung benötigt, oder weil es dort wo man sich bewerben möchte vorgeschrieben ist, wird einem wohl das Lernumfeld relativ egal sein.


    Ist man vor allem da, um Neues zu lernen, reagiert man sehr sensibel auf "lustige" Zustände wie bei meinem Lehrgang.


    Nebenbemerkung:
    Ich finde es für die ehemaligen Profis sehr von Nachteil, nicht zuerst die B-Lizenz machen zu müssen, sondern bei Erfüllen von bestimmten Voraussetzungen gleich mit der Elite-Jugend-Lizenz anfangen zu dürfen.
    Da fehlen unendlich viele wichtige Grundlagen. Und die hat man als Profi nicht automatisch gelernt.

  • Nebenbemerkung:
    Ich finde es für die ehemaligen Profis sehr von Nachteil, nicht zuerst die B-Lizenz machen zu müssen, sondern bei Erfüllen von bestimmten Voraussetzungen gleich mit der Elite-Jugend-Lizenz anfangen zu dürfen.
    Da fehlen unendlich viele wichtige Grundlagen. Und die hat man als Profi nicht automatisch gelernt.

    das stimmt, weil nur wenn man Schokolade isst , dann kommt man ja nicht automatisch in den Aufsichtsrat von Nestlé. ....


    Bei den Trainer Lizenzen sollte man gerecht und vernüftig beurteilt werden. Aber es gibt leider viele gute Trainer die nie höher Klassik gespielt haben und dann an der Eignungsprüfung scheitern bzw nicht zugelassen werden.

    Talent kommt von Gott, sei dankbar.
    Lob kommt vom Menschen, sei demütig.
    Einbildung kommt von dir selbst, sei vorsichtig.
    (Spruch eines amerikanischen Football Trainers)

  • das stimmt, weil nur wenn man Schokolade isst , dann kommt man ja nicht automatisch in den Aufsichtsrat von Nestlé. ....
    Bei den Trainer Lizenzen sollte man gerecht und vernüftig beurteilt werden. Aber es gibt leider viele gute Trainer die nie höher Klassik gespielt haben und dann an der Eignungsprüfung scheitern bzw nicht zugelassen werden.

    Völlig fern von der Realität.
    Die Inhalte der C und B Lizenz wiederholen sich auch in der Elite Jugend Lizenz in großen Teilen.


    Die wenigsten Ex-Profis steigen in sensiblen Altersstufen/an der Basis, sondern beginnen in der U15 aufwärts und arbeiten dort in einem Leistungszentrum auf einem anderen Niveau als der Vater vom dicken Paule.
    Hinzu kommt, die Erfahrung aus der jahrelangen Arbeit mit unterschiedlichen Trainern und Typen.


    Sie gehen also mit einem breiteren Wissen (fachlich) in den Sport als wir alle.
    Social Skills, Psychologische Kompetenzen werden leider viel zu wenig vermittelt und sind oft bei allen Trainer (egal ob Profi oder nicht) das was am ehesten fehlt.


    Es ist schon richtig, das Profis nicht ganz unten anfangen müssen.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Völlig fern von der Realität.Die Inhalte der C und B Lizenz wiederholen sich auch in der Elite Jugend Lizenz in großen Teilen.

    Das kann ich nicht bestätigen. C und B Lizenz sind Sache der Landesverbände. Bei mir bauten die Inhalte zwar aufeinander auf, wiederholten sich aber nicht. Die EJ bzw. alte B war ne ganz andere Hausnummer. Dort wurden die Inhalte von C und B vorausgesetzt, aber keinesfalls wiederholt.
    Was die Ex-Profis betrifft, sehe ich es differenziert. Es gibt Ex-Profis mit genug Intellekt, um die Zusammenhänge zu erkennen. Hier halte ich den Einstieg mit der EJ auch für vollkommen gerechtfertigt. Es gibt aber auch andere Kollegen. ;)

  • @Zodiak


    Sorry Björn,
    deine obige Aussage ist völliger Schwachsinn.
    So denken leider auch die Seilschaften beim DFB und in anderen Ländern der Welt.
    Deshalb ist der Fußball ja auch so extrem konservativ.
    Fehler die die ehemaligen Profis von ihren Trainern gelernt haben (weil die es ebenfalls von ihren Trainer übernommen haben) werden wieder und wieder gemacht.
    Hier wird der Berufsstand des Fußballers, ähnlich wie im Mittelalter die Zünfte, geschützt.


    Woher weiß ein ehemaliger Profi, wie man pädagogisch arbeitet?
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, wie man methodisch arbeitet?
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, wie man psychologisch/mental mit idividuen richtig arbeitet?
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, wie man mit Gruppen richtig arbeitet.
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, warum einige Spieler schneller lernen als andere?
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, das es verschiedene Lerntypen gibt?
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, dass lernen durch Druck die schlechteste Methode ist?
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, etwas über erwachsenen Pädagogik?
    Wie kann sich eine ehemaliger Profi in einen Spieler hineinversetzten, der beim Lernen einer neuen Technik oder Taktik probleme hat.
    Woher weiß eine ehemaliger Profi, etwas über "PECH"
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, welche Einflüssse auf einen jungen Spieler einwirken?
    Woher weiß ein ehemaliger Profi, wie er diese Einflüsse für eine gute Entwicklung der Spieler nutzen kann?
    usw. usw.
    Hier kann ich noch ganz viele Fragen aufzählen, die in der C- und B-Lizenz gelehrt werden (solten).


    Sein breites fachliches Basiswissen ist doch extrem speziell auf das "Spielerdasein" reduziert.


    Meine Meinung:
    Trainer muss man aber von der Pike auf lernen und zwar jeder.
    Es darf keine Ausnahme geben.


    Es sei den für Sportwissenschaftler und Sportpädagogen und ähnliche Berufsgruppen

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden