Schwalbe des Jahres

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  • @@'addi73'
    Da muß ich energisch widersprechen! Denn sonst wäre es ein legitimes, taktisches Mittel für die Tabellenoberen, den Schiedsrichter durch Schwalben zu täuschen, weil der ja davon auszugehen hat, dass bei den "Niederen" nur Holzfäller am Werk sind.


    Vielleicht erinnerst du dich noch daran, als es vor einiger zeit mal Mode war, sich beim Ballverlust im gegnerischen Drittel sofort "fallen zu lassen", damit der Schiedsrichter pfeifft oder der Gegner den Ball ins Aus schießt. Hier wurde ein taktisches Mittel eingesetzt, um schnelle gegnerische Konter zu unterbinden. Man setzte sich jedoch zusammen und wies seine Spieler an, dieses taktische Mittel zukünftig im Sinne der Attraktivität des Fussballs nicht mehr zu nutzen.


    Aber man muß bei Elfer zu einvernehmlicheren Lösungen kommen, wenn denn schon die Schiedsrichter aufgrund des zunehmenden Tempos immer häufiger per Video nachweisbar zu falschen Entscheidungen gelangen.


    1. Klarere Elfmeterregel (Anpassung an Regeln anderer Länder)
    M.E. müssen wir eine bessere Regelung dafür finden, was ein elfmeterreifes Foul ist! Das kann nicht sein, dass ein kleiner Kontakt, der im normalen Zweikampf keinerlei Auswirkungen hätte, als Elfer gewertet wird. Hier sollte man die "internationale Härte" analog auf die Bundesliga anwenden. Denn irgendwo sonst wird so pingelig im Strafraum gepfiffen wie bei uns!


    2. Videobeweis im torgefährlichen Raum
    Hier müssen jedoch zunächst die Ergebnisse des Tests in den Niederlanden abgewartet werden. Denn nur dort, wo der Videobeweis eine einfache, sichere und schnelle Unterstützung für den Schiedsrichter darstellt, macht es auch Sinn. Denn es soll nicht der Charakter Des Fussballs als dynmaische Mannschaftskampfsportart nachhaltig verändert werden.


    Natürlich hindert weder Hawd-Eye noch Videobeweis die emothionale Fan-Diskussion um die zweitschönste Sache der Welt. Denn als Fan interessiert man sich nun mal weniger für Fakten, sondern hier ist der Verein und die Mannschaft einfach immer der Sieger!

  • Leider ist es immer wieder so, das diese Holzfäller aus den unteren Tabellenregionen darauf bedacht sind, die genialen Fussballer zu stoppen..um jeden Preis. Da mit meine ich nicht nur Robben und die Bayern-Spieler, sondern alle, die mit dem Ball mehr drauf haben als nur Bolzen.

    Das entspricht nicht meiner Wahrnehmung, jedenfalls nicht in der Bundesliga und auf internationaler Ebene. Geht da ein Rauhbein zu Werke, so wird er doch typischerweise ziemlich schnell ausgebremst und bekommt die gelbe oder sogar direkt die rote Karte. In den unteren Spielklassen dürfte das eher ein Problem sein.


    Heutzutage wird ja schon bei jeden Vorfall eine Kameraeinstellung gesucht, die zeigt das es kein Foul ist. 3 Zeitlupen und ne SUperzeoitlupe und dann eine Perspektive, die angeblich keinen Kontakt zeigt...

    Heute wird jede auch nur ansatzweise strittige Szene in Superzeitlupe und aus drei verschiedenen Blickwinkeln gezeigt -- zu irgendwas muss die teure Fernsehtechnik ja auch gut sein. Allerdings nehme ich es umgekehrt wahr wie du: meiner Empfindung nach wird dann eigentlich immer nach dem Kontakt gesucht und dann eben gesagt: "der Kontakt war da." Ob ein Kommentator meint, es würde zu einem Elfer reichen oder nicht, ist sehr unterschiedlich, meistens folgen sie dabei der Entscheidung des Schiedsrichters.


    oder die Aussage vom Reporter a la: ja es gab einen Kontakt, aber der war nicht so schlimm..das ist keinen Elfmeter wert.

    Damit haben sie aber oft Recht. Ich sehe es eher so wie @TW-Trainer, dass es nämlich Spieler gibt, die im Elfer bei Kontaktgraden zu Boden gehen, die sie außerhalb des Strafraums oder des torgefährlichen Bereichs einfach ignorieren würden. Und Fußball ist nun mal ein Sport, in dem es zum Kontakt kommt, das ist durchaus so vorgesehen. Allein die Berührung des Fußes oder eines Teils des Beines stellt noch kein Foul dar, es kommt da schon noch auf die Qualität an.


    In dem Tempo der Spitzenfussballer ist ein kleiner Kontakt am Fuß schon genug, um ihn aus dem Tritt zu bringen..aus dem Gleichgewicht.

    Nur befand sich Hr Robben bei fraglichem Kontakt mehr oder minder im Stand. Wenn es um den Vollsprint geht, bin ich bei dir. Aber solche Situationen stellen doch die große Ausnahme dar.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @tobn
    nternational Football Assocation Board (IFAB) wird sich Anfang März erneut mit dem Thema: "Viedowiederhoung zur Unterstützung der Spieloffiziellen" befassen. Allerdings nicht zum ersten mal. Dennoch darf man gespannt sein, ob es hier eine Regeländerung geben wird?


    Hier mal ein interessanter Kommentar dazu:


    "Zu Videowiederholungen zur Unterstützung der Spieloffiziellen: Der Schiedsrichter ist stets verdrahtet und steht mit den anderen Offiziellen auf dem Spielfeld in Verbindung. Der schottische Fussballverband hätte einen weiteren Test unterstützt, doch dafür gab es im gesamten IFAB keine Mehrheit. Es gibt grundlegende Befürchtungen: Eine schleichende Ausbreitung, also inwieweit man die Beeinflussung der Schiedsrichterentscheidungen durch die Technik zulassen will und davon ausgehend die Befürchtung, dass der Schiedsrichter zu oft auf den Mann am Monitor zurückgreift und der Spielfluss darunter leidet."



    In dieser Befürchtung ist zu erkennen, dass sie diese Verdrahtung wie eine Art von Navi sehen, bei der man nicht mehr auf die Verkehrsbeschilderung, sondern nur noch seinem Navi folgt! Aber sind vielleicht nach der Einführung der Navigationshilfe im Auto die Verkehrsunfälle gestiegen? Vermutlich ist das Gegenteil der Fall, wenn nämlich rechtzeitig gesichere Informationen zu erwarten sind.


    Warum also sollte ein Schiedsrichter sich nicht desöfteren vergewissern, ob das, was er sieht, auch tatsächlich so stattfindet? Ich sehe darin keine Untergrabung der Autorität, sondern eine Erhöhung seiner Kompetenz durch den Video-Beweis.


    Ich teile auch nicht die Befürchtung von zusätzlichen Unterbrechungen. Denn wer sowieso durch den Videobeweis "bei einer Schwalbe erwischt wird", der wird es nicht mehr darauf anlegen wollen!


    Übrigens wurde ebenfalls über die 3-fach-Bestrafung in solchen Fällen diskutiert. Die "rote Karte" sieht man nach wie vor als notwendig. Denn würde es nur "gelb" geben, so würde diese Veränderung zwangsläufig zu rüden Fouls führen. Den Automatismus einer Sperre will man jedoch unterbrechen. Hier soll anhand von Videobeweisen eine Kommission über eine Sperre entscheiden. Denn den Videobeweis als nachträgliches HIlfsmittel hat man bereits akzeptiert.


    Es stellt sich die Frage, wie die bedeutenden Fussballnationen, die längst den Videobeweis fordern, bei einer erneuten Ablehnung der IFAB reagieren werden? Denn zur Durchsetzung seiner Interessen hat sie die Macht, Länder von internationalen Wettbewerben auszuschließen. Aber welche Bedeutung hätte z.B. eine EM noch, wenn Länder wie Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland nicht daran teilnehmen, weil sie auch ohne den Segen der IFAB den Videobeweis einführen?


    Fest steht, dass gerade durch die jüngsten Ereignisse in der Bundesliga sich hier eine Diskussion in Gang gesetzt hat, die nicht vor den Toren der IFAB halt machen wird und dort ebenfalls auf Freunde treffen wird, die mehr Sicherheit in die Schiedsrichterentscheidungen wollen.

  • Ich bin ja bei euch, das nicht jeder Kontakt gepfiffen werden sollte...aber ein Kontakt, der den Stürmer nicht regelgerecht stört... da muss man pfeifen. Aber leider sind unsere Schiedsrichter auf dem absteigenden Ast... wir hatten mal die besten....jetzt gehören wir "nur " noch zu den guten. Aber wenn da nicht aufgepasst wird, begeben wir uns auf ein Niveau runter, was dann international nur zweitklassig wird. Vielleicht wäre ja ein Schiedsrichteraustausch mit den anderen grossen internationalen Ligen mal etwas, wovon unserre SR profitieren könnten

  • Ich denke mal, es sind weniger die Leistungen unserer Schiedsrichter liegt. Es ist vielmehr so, als sich das Fussballspiel im Land des amtierenden Weltmeisters und ja (weil Holland nicht dabei ist) des potenziellen Europameisters weiterentwickelt hat und es den Spielleitern immer schwieriger machen, eine sichere Entscheidung zu treffen.


    Unsere Top-Schiedsrichter pfeifen bei internationalen Partien auch anders, auch wenn sie das so offen gar nicht zugeben wollen (und dürfen)! Denn eigentlich sollten ja überall die gleichen Regeln Anwendung finden. Doch wer genauer hinschaut, der wird erkennen, dass man international nicht so schnell zum Elfmeterpunkt zeigt und auch beim Foul nicht so schnell wie bei uns die gelbe oder rote Karte gezückt wird.


    Als Sofortmaßnahme könnte man die Regeln aus der Bundesliga analog internationalem Niveau angleichen! Aber auch das wird nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein!


    Es ist m.E. nicht mehr die Frage, ob der Videobeweis kommt oder nicht, sondern wann er kommt und wie die Technik bestmöglich ins Spiel integriert werden kann! Sie ist eine Entscheidungshilfe, die für mehr Sicherheit sorgt. Die Entscheidung treffen muß nach wie vor der Schiedsrichter!

  • Wie fandet ihr die gestrige Leistung des Schiedsrichters beim Spiel: Gent ./. Wolfsburg? Sollte man so auch in der Bundesliga pfeifen?

    Ich fand den Schiedsrichter gut, weil mutig. Mutig etwa, das Auflaufen bei Dante kurz vor dem Sechzehner nicht zu pfeifen. Allerdings lag er in dieser bestimmten Situation meines Erachtens falsch - ich begrüße den Mut trotzdem, weil der Schiedsrichter anhand seiner eigenen Wahrnehmung gepfiffen hat und nicht eine Situation, die halt meistens gepfiffen wird, dann auch pfeift. Generell werden mir nämlich solche Auflaufsituationen zu viel gepfiffen, auch wenn der verteidigende Spieler eindeutig die Laufrichtung aufnimmt und halt aber noch im Weg ist. Ich hatte das Gefühl, dass der Schiedsrichter einzelne Situationen versucht zu beurteilen, statt wie viele Schiedsrichter nach dem "wird schon Foul gewesen sein, in so Situationen pfeifen ja die meisten"-Prinzip zu pfeifen.

  • @fak
    So ähnlich hab ich es auch gesehen. Ein Schiedsrichter sollte nur das pfeifen, was er oder seine Assistenten aufgrund eines direkten Blickkontakts auch einwandfrei erkennen. Nur aufgrund einer Fallrichtung und -höhe auf Strafstoß zu entscheiden, dass macht keinen Sinn. Denn allzuhäufig zeigen die Videobilder, dass es entweder gar keinen oder keinen regelwidrigen Körperkontakt gab. Die vor einigen Jahren entschiedene Regelung, mehr und kleinlicher in Richtung Offensive zu entscheiden, hat sich nicht bewährt, weil die Zahl der Schwalben zunahm. Hier bedarf es einer Korrektur.


    Man konnte schon nach der Kritik am "Robben-Elfer" in den letzten beiden Spieltagen in der 1. Bundesliga eine etwas andere Foulauslegung erkennen. In der 2. Bundesliga wurde allerdings wie gewohnt gepfiffen.


    Für völlig unnötig und übertrieben fand ich jedoch den Tribünenplatzverweis von Roger Schmidt! Darf sich ein Trainer nicht mal über ein aus seiner Sicht unnötiges Kontertor ärgern? Muß er mit regungsloser, stummer, äußerlich desinteressierter Miene am Spielfeldrand stehen? Denn ich meine Roger Schmidt hat ganz genau gewußt, dass das Foul O.K. war und man auch einen schnell ausgeführten Freistoß 5 m weiter, aber in der gegnerlichen Hälfte verteidiggen können muß!


    Was Schiedsrichter und Trainer dann für einen "Affenzirkus" aufgeführt haben, dafür haben beide eine saftige Strafe verdient! Der Schiri für den unberechtigten Tribünenplatzverweis und der Trainer, weil er gemeint hat, der Schiedsrichter müsse ihm während des Spiels seine Entscheidung erklären. Wenn der Trainer meint, der Schir hätte falsch entschieden, dann kann er das anderweitig äußern! Das geht so Beides nicht und zeigt, wie emotional der Fussball ist. Aber darüber muß gesprochen werden, wenn sie die Gemüter abgekühlt haben. So ein Unfug sollte sich nicht wiederholen!

  • Klasr darf ein Trainer sich über ein unnötiges Tor aufregen. Allerdings hat er- und hier ziehe ich die immer wieder angeführte Vorbildfunktion heran- den Weisungen des Schiedsrichters folge zu leisten! Der SR befand das Verhalten von Schmidt für so unzulässig, das er ihn auf die Tribüne verbannt.


    Das der Trainer nicht gehen wollte...stellen wir uns diese Situation in der Kreisklasse A zwischen Kleinkleckersdorf und Großmisthausen vor....keine Kameras..keine Zuschauer ... da muß der SR doch das schlimmste befürchten...


    ein NOGO...dafür gehört der Trainer Schmidt für 4 Wochen gesperrt... und zwar nicht nur am Spieltag, sondern in jeglicher Art des Coachings in dieser Zeit

  • ein NOGO...dafür gehört der Trainer Schmidt für 4 Wochen gesperrt... und zwar nicht nur am Spieltag, sondern in jeglicher Art des Coachings in dieser Zeit

    das wird er auch - mind. 4 Wochen, vielleicht sogar länger. Da wird der DFB ein Zeichen setzen - jedoch hätte der Schiedsrichter ja auch zu Schmidt hingehen können und ihm die Sache kurz erklären - er hat da auch eine Vorbildfunktion für die Schiedsrichter in den unteren Liegen... diese haben nun gesehen, dass man als Schiri kein Fingerspitzengefühl zeigen muss in solch einer Situation... man bekommt ja Recht.


    Allerdings glaube ich nicht, dass der DFB verbieten kann, dass er weiterhin das Training leitet... Thema Arbeitsrecht (und das wird nicht vom Sportgericht entschieden)...

  • @addi73


    Du meintest sicher eine 4 - wächige Sperre auf der Trainerbank und kein Trainingsverbot?


    Ich denke mal, da haben Trainer wie Schiri ihre Befugnisse ein wenig überschritten und sollten beide eine Strafe für den veranstaltenen Affenzirkus erhalten.


    Über die Vorbildfunktion der Profis wurde anderweitig schon groß und breit diskutieren. Man ist zu dem Ergebnis gelangt, dass es keine Vorbildfunktion für den Amateurbereich gibt. Das fängt an mit Schwalben bei stest "engen Spielen" an und hört bei den Proviverträgen, in denen es um sehr viel Geld geht, auf! Dort etwas für den Kinderfussball oder Breitensport übertragen zu wollen, fällt schwer, weil die Rahmenbedingungen sehr stark voneinander abweichen!


    Die Vorbildfunktion eignet sich demnach wenig bis gar nicht, um zu einer Entscheidung zwischen Profitrainer und Profischiedsrichter zu gelangen.

  • jedoch hätte der Schiedsrichter ja auch zu Schmidt hingehen können und ihm die Sache kurz erklären - er hat da auch eine Vorbildfunktion für die Schiedsrichter in den unteren Liegen... diese haben nun gesehen, dass man als Schiri kein Fingerspitzengefühl zeigen muss in solch einer Situation... man bekommt ja Recht.


    Da bin ich anderer Meinung. Was meinst Du mit "man bekommt ja Recht."? Zum Glück bekommt der Schiedsrichter immer noch recht. Und zum Glück muss sich der Schiedsrichter nicht zum Trainer zitieren lassen, nur weil der prominent ist, mehr Geld verdient, oder das Rumpelstilzchen macht, oder warum auch immer. Wofür erzählen wir unseren F-, E-, D- und C-Junioren eigentlich geduldig, dass Foul ist, wenn der Schiedsrichter pfeifft, und man dann nicht rumdiskutiert? Warum drehen sich hier viele Diskussionen im Forum um das Verhalten von Trainern?


    Fatal wäre es gewesen, wenn der Schiedsrichter sich darauf eingelassen hätte. Denn daraus könnten dann Trainer ableiten, dass Schiedsrichter ihnen jede Entscheidung noch einmal im Detail persönlich zu erläutern haben, wenn ihnen gerade danach ist. Was soll da für ein Spiel herauskommen? Schmidt hat ja später eingeräumt, dass ihm der Grund für seinen Innenraumverweis vollkommen klar war. Was hätte ihm dann der Schiedsrichter noch erläutern sollen?


    Nebenbei bemerkt: In Sachen Handlungsschnelligkeit war das mal ganz, ganz schwach von Leverkusen - Protestieren statt Rennen, Reklamieren statt Verteidigen.

  • Da bin ich anderer Meinung. Was meinst Du mit "man bekommt ja Recht."? Zum Glück bekommt der Schiedsrichter immer noch recht. Und zum Glück muss sich der Schiedsrichter nicht zum Trainer zitieren lassen, nur weil der prominent ist, mehr Geld verdient, oder das Rumpelstilzchen macht, oder warum auch immer. Wofür erzählen wir unseren F-, E-, D- und C-Junioren eigentlich geduldig, dass Foul ist, wenn der Schiedsrichter pfeifft, und man dann nicht rumdiskutiert? Warum drehen sich hier viele Diskussionen im Forum um das Verhalten von Trainern?


    Fatal wäre es gewesen, wenn der Schiedsrichter sich darauf eingelassen hätte. Denn daraus könnten dann Trainer ableiten, dass Schiedsrichter ihnen jede Entscheidung noch einmal im Detail persönlich zu erläutern haben, wenn ihnen gerade danach ist. Was soll da für ein Spiel herauskommen? Schmidt hat ja später eingeräumt, dass ihm der Grund für seinen Innenraumverweis vollkommen klar war. Was hätte ihm dann der Schiedsrichter noch erläutern sollen?


    Nebenbei bemerkt: In Sachen Handlungsschnelligkeit war das mal ganz, ganz schwach von Leverkusen - Protestieren statt Rennen, Reklamieren statt Verteidigen.

    Vielleicht war das unglücklich ausgedrückt - natürlich muss der Schiri seine Entscheidung nicht begründen und natürlich wusste Schmidt, warum er auf die Tribüne musste - vielleicht ist das richtige Wort "Deeskalierung" - ich weiß es nicht... und der Schiri musste ja auch dann spontan handeln und das hat er ja auch gema


    Und ich meine, dass in gefühlt 90% der Fälle der Schiri zum Trainer kommt und ihm mitteilt, dass er (und wahrscheinlich auch warum) den Innenraum nun verlassen muss. Selten läuft das über den Kapitän ab... zumindest in der Bundesliga.

  • Wenn Roger Schmidt eine Schiedsrichterentscheidung anders gesehen hat, kann er den 4. Schiedsrichter danach befragen. Der Hauptschiedsrichter hat das Spiel zu leiten und ist kein Interview-Partner für die Trainer während des Spiels.


    Sollte sich Roger Schmidt über das Fehlverhalten seiner Mannschaft beim schnell ausgeführten Freistoß geärgert haben, halte ich den Verweis auf die Tribüne für maßlos übertrieben. In diesem Fall sollte auch der Schiedsrichter eine Sanktion erhalten.


    Unstrittig ist wohl, dass Roger Schmidt nach der Mitteilung des Schiedsrichters über den Kapitän Kießling auf die Tribüne zu gehen hat.


    Bin mal gespannt auf die Entscheidung?

  • Hallo zusammen,


    ich denke, die Problematik lag in diesem Spiel darin, daß Roger Schmidt immer wieder von dem 4. Offizellen sowie von Schiedsrichter 1-3 zur Ruhe ermahnt wurde. Auch auf dem Weg in die Kabine wurde er nochmals dazu angehalten, nicht wie ein Rumpelstilzchen an der Seitenlinie rumzuhüpfen. Nach dem Dortmunder Tor und einem erneuten Affentanz von Schmidt, hatte Zwayer in meinen Augen einfach nur die Schnauze voll. Und ich finde es vollkommen richtig wie Herr Zwayer agiert hat. Im Prinzip bin ich froh, daß endlich mal ein Schiedsrichter wirklich konsequent ist und sich nicht von den anderen Spielteilnehmern (Trainer und Spieler) auf der Nase herumtanzen lässt. Wieviele persönliche Gespräche will den Roger Schmidt noch? Reicht es nicht, dreimal ermahnt zu werden? Mal ganz davon abgesehen, daß er von Kießling darauf hingewiesen wurde, welche Konsequenz droht, wenn er den Spielraum nicht verlässt und er auch noch einen Offiziellen von Bayer Leverkusen, der ihn zur Vernunft bringen wollte, einfach weggeschoben hat. Sorry, aber alles unter 4 Wochen wäre da in meinen Augen ein Witz. Gekrönt wurde das unsportliche Verhalten dann noch durch die Interviews von Völler und auch von Roger Schmidt. So etwas respektloses habe ich selten erlebt bzw. gehört. Geschweige denn hat er seinen Fehler eingestanden bzw. mal sowas wie Selbstkritik geübt. Weil unter dem Strich hat Roger Schmidt seiner Mannschaft das Spiel verloren. Ich bin mir ganz sicher, wenn Leverkusen in Ruhe weitergespielt hätte, hätten sie den Ausgleich erzielt. So waren die Leverkusener zwar emotional aufgeladen, aber dann in den entscheidenden Situationen zu unkonnzentriert.


    Klar regt man sich als Trainer immer wieder mal über eine Schiedsrichter-Entscheidung auf. Passiert mir auch immer wieder. Es ist halt nur die Frage, wann, wie und wo teile ich dem Schirigespann meinen Unmut mit. Vor allem das WIE und die WORTWAHL finde ich dabei wichtig. Es sollte niemals persönlich werden. Leider waren Völler und auch Roger Schmidt dazu nicht in der Lage.


    Übrigens hatten wir vor kurzem in der Trainerausbildung genau dieses Thema mit der Freistoß-Toleranz. Es gibt die Anweisung an den Schiedsrichter, diese Toleranz anzuerkennen. Je näher jedoch der Freistoß Richtung gegnerisches Tor gelangt, desto geringer wird diese Toleranz. Im Übrigen hat Leverkusen bei dem Freistoß einfach nur gepennt und ist viel zu spät in die Umschaltbewegung gekommen (wie schon so häufig in dieser Saison).


    LG BMW

  • Wie @Reddinga schrieb, geht in den meisten Fällen der Schiri zum Trainer und verweist ihn freundlich und bestimmend auf die Tribüne. Genauso holt sich wohl jeder Schiri einen Spieler ran, wenn er ein Foulspiel begann. Habe es noch nicht erlebt, dass ein Schiri eine Gelbe/Rote Karte 30m entfernt vom Sünder gab oder den Kapitän dafür hinschickte.


    Es waren einfach beide Stur und wollten schauen, wer den "längeren" hat. ...

  • Wie @Reddinga schrieb, geht in den meisten Fällen der Schiri zum Trainer und verweist ihn freundlich und bestimmend auf die Tribüne. Genauso holt sich wohl jeder Schiri einen Spieler ran, wenn er ein Foulspiel begann. Habe es noch nicht erlebt, dass ein Schiri eine Gelbe/Rote Karte 30m entfernt vom Sünder gab oder den Kapitän dafür hinschickte.


    Es waren einfach beide Stur und wollten schauen, wer den "längeren" hat. ...


    Im Prinzip schon. Ich habe auch zunächst mal gedacht, dass der Schiedsrichter sich keinen abgebrochen hätte, wenn er gerade hingegangen wäre. Andererseits war die Gestik von Schmidt so, dass er der Chef in der Situation wäre und den Schiedsrichter quasi herbeizitieren kann. Dass der Schiedsrichter darauf nicht eingeht und eben klarstellt, dass er der Chef auf dem Platz ist halte ich dann auch für angemessen.


    Übrigens fand ich das Verhalten von Schmidt zwar daneben, aber für mich noch zu entschuldigen. Während des Spiels überzogen, danach zwar ein wenig zurückgerudert, aber nicht weit genug. Mit ein oder zwei Tagen Abstand kann er es dann wahrscheinlich anders sehen. Ok, Fehlverhalten, das bestraft gehört und dann ist es auch wieder gut. Der Auftritt von Völler allerdings, der nicht direkt an der Aktion beteiligt war und dann aber im Interview nach dem Spiel ein Zeug von sich gibt, inklusive "der Schiedsrichter hat sich bei uns revanchiert"...ich halte mich gerade schon schwer zurück, um beim Thema Völler nichts Justiziables zu schreiben...sagen wir mal so: wenn solche Leute, die (und ja nicht zum ersten Mal) so unkontrolliert solches Zeug erzählen und dann auch noch bei manchen Leuten Ansehen genießen anstatt regelmäßig ausgelacht zu werden, dann wundert es mich nicht, dass ähnlich dämliches Verhalten auf anderer Ebene ebenso auftritt und von manchen noch für normal gehalten wird. Die weiter oben diskutierte Unvergleichbarkeit von Profi- und Amateurfußball mag es zwar in manchen Punkten geben; letzten Endes ist es aber derselbe Sport und das, was medial wahrgenommen wird, hat da meines Erachtens durchaus Vorbildcharakter, ob man das will oder nicht.

  • Im Prinzip schon. Ich habe auch zunächst mal gedacht, dass der Schiedsrichter sich keinen abgebrochen hätte, wenn er gerade hingegangen wäre. Andererseits war die Gestik von Schmidt so, dass er der Chef in der Situation wäre und den Schiedsrichter quasi herbeizitieren kann. Dass der Schiedsrichter darauf nicht eingeht und eben klarstellt, dass er der Chef auf dem Platz ist halte ich dann auch für angemessen.

    Genau deswegen bin ich auch auf der Seite des Schiedsrichters. Und wie boiNG auch schon geschrieben hat, der Schiedsrichter zitiert den Spieler zu sich und nicht der Spieler den Schiedsrichter. Ich denke auch, daß die Gestik von Schmidt der ausschlaggebende Punkt für Zwayers "Nicht-Erscheinen" war. Sorry, aber einen Schiedsrichter zu sich zitieren geht gar nicht. Ich habe auch schon mal einen Schiedsrichter am Spielfeldrand um ein kurzes Statement für eine Rote Karte von einem Spieler meiner Mannschaft GEBETEN. Aber da macht der Ton und die Umstände die Musik. Einen Ref zu mir herzuzitieren würde mir im Leben nie einfallen. Genauso wenig, wie einen Platzverweis eines Schiris nicht anzuerkennen. Wenn das ein Spieler gemacht hätte, dann wäre er wohl von Völler und Co. bestraft worden...
    Sorry, aber hier liegt die Schuld einzig und alleine beim Trainer Roger Schmidt und bei keinem anderen!

  • Dass auch Roger Schmidt "Bockmist" gebaut hat, indem er nicht die Schiedsrichteranweisung befolgt hat, sondern den Schiri zu sich zitieren wollte. Das wird er auch seinen Spielern, erklären müssen, damit ein Vertrauensverhältnis wieder hergestellt werden kann.


    Wenn, wie von @BigMacWilli beschrieben, dieser Situation vorher bereits massive Kritik an Schiedsrichterentscheidungen durch Roger Schmidt erfolgt sind, erklärt sich selbstverständlich die Schiedsrichtermaßnahme wie auch die Übermittlung der Anweisung auf die Tribüne zu gehen durch den Mannschaftskapitän. Die Frage ist natürlich, inwieweit der 4. Schiedsrichter zur Eskalation beitrug?


    Die Fans wollen spannende Spiele sehen, die durch das bessere Mannschaft und statt durch Fehlleistungen von Schiedsrichtern entschieden werden. Leider sind die Schiedsrichter in den vergangenen Wochen massiv in die Kritik geraten, wofür die Trainer nichts können. Ihre Schiedsrichterautorität durch Tribünenverweise an Trainer auszunutzen, zeigt leider das Maß der Hilflosigkeit vernünftig aus dieser Situation heraus zu kommen.


    Manchmal müssen sich auch die Richtenden einer begründeten Kritik stellen! Das scheint noch nicht stattgefunden zu haben. Je länger dieser Prozess sowie die Anpassungsmaßnahmen dauern, je größer wird der Frust bei den Akteuren sein, die sich benachteiligt fühlen.Ich befürchte leider, dass wir in den nächsten Wochen eine zunehmende Zahl an Gelben und Roten Karten sowie weitere Tribünenverweise sehen werden. Ob das unserer Bundesliga gut tut?


    Gern würde ich eure Meinung darüber hören, inwieweit ihr eine Mitschuld des Schiedsrichters und des Trainers seht?