E-Jugend Spielfeldgröße

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Ich trainiere eine E2-Jugend Mannschaft in Südbaden. Laut Sudbadischer Fussballverband ist eine Spielfeldgröße von 55 m x 35 m "wünschenswert." http://www.sbfv.de/sites/defau…s/AB13_Juniorenspiele.pdf
    Die Skizze auf Seite 13 sieht aber anders aus.


    Gestern haben wir auf eine Spielfeldgröße von 70x45m gespielt. Unser Jugendleiter meinte, dass er sich nicht erinnern kann jemals ein E-Jugend Spiel gesehen zu haben bei dem das Feld auf 55 x 35 m abgegrenzt war. Ist das wirklich so? Wie sieht es bei Euch aus?


    In der F-Jugend haben wir auf 40x25m Spielfelder gespielt (5+1) und nun mit nur einem Spieler mehr (6+1) ist das Spielfeld fast doppel so groß und meine Meinung nach, ganz schlecht für Kinderfussball.


    Hier: http://www.erkan-yilmaz.de/spfeld.html habe ich andere Infos gefunden. Gibt es DFB Regelung bzw. neue Empfehlungen?


    Ich weiß, dass die Verbände unterschiedliche Regelung für viele Dinge haben. Hat jemand eine idee?

  • Wobei man noch als Nachtrag erwähnen sollte, das die D-Jugend (zumindest bei uns) auf ein 9er Feld spielt, was heit, das die D-Jugend quer über 1 Hälfte spielt, also ist diese Angabe wie auf dem Bild zu sehen ist, nicht mehr richtig ist.

  • Ich trainiere eine E2-Jugend Mannschaft in Südbaden. Laut Sudbadischer Fussballverband ist eine Spielfeldgröße von 55 m x 35 m "wünschenswert.

    So ist das in Hessen auch. Bei uns im Kreis wird diese Empfehlung des Landesverbandes, die sich mit der des DFB deckt, ignoriert. Da in der E-Jugend der Spielbetrieb aber noch ausschließlich auf Kreisebene stattfindet und in den Händen der Kreisjugendausschüsse liegt, dürfen sie das auch.


    Gestern haben wir auf eine Spielfeldgröße von 70x45m gespielt. Unser Jugendleiter meinte, dass er sich nicht erinnern kann jemals ein E-Jugend Spiel gesehen zu haben bei dem das Feld auf 55 x 35 m abgegrenzt war. Ist das wirklich so? Wie sieht es bei Euch aus?

    Bei uns wird quer über die volle Breite des Platzes gespielt, man hat also eine Feldlänge von ca. 68 m. Typischerweise wird in der Breite von 5er bis kurz vor die Mittellinie gespielt, das sind dann ca. 45 m. Es ist also ähnlich wie bei Euch. Und meiner Meinung nach für junge E-Junioren viel zu groß.


    In der F-Jugend haben wir auf 40x25m Spielfelder gespielt (5+1) und nun mit nur einem Spieler mehr (6+1) ist das Spielfeld fast doppel so groß und meine Meinung nach, ganz schlecht für Kinderfussball.

    Es ist nicht doppelt, sondern drei mal so groß: 40 m x 25 m = 1000 m^2, 70 m x 45 m = 3150 m^2.


    Gibt es DFB Regelung bzw. neue Empfehlungen?

    Vom DFB gibt es die selbe Empfehlung wie die Eures Verbandes. Ich vermute aber, dass bei Euch auch auf Kreisebene den Kreisjugendausschüssen weitestgehend freie Hand gelassen wird.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Im Laufe der Jahre habe ich reichlich unterschiedliche Feldgrößen in der E-Jugend kennengelernt:

    • 5+1 auf Viertelfeld - NFV-Sparkassencup
    • 7+1 auf Halbfeld - so haben wir bislang gespielt
    • 6+1 auf Halbfeld - NL
    • 6+1 auf Halbfeld mit jeweils 5,50m-Einrückung an beiden Seiten (wie bei @tobn) - Turniere in einem Nachbarkreis
    • 6+1 auf 55x35 (aufgebaut wie bei @Reddinga) - so spielen wir aktuell

    Nach meiner Erfahrung kommt ein Fußballspiel am ehesten beim Halbfeld mit Einrückung zustande.
    Kommt also diesem sehr nahe:

    Bei uns wird quer über die volle Breite des Platzes gespielt, man hat also eine Feldlänge von ca. 68 m. Typischerweise wird in der Breite von 5er bis kurz vor die Mittellinie gespielt

    Ein Ziel der kleinen Felder ist es ja, viele 1:1-Situationen zu schaffen. Das ist auch ganz in Ordnung. Zu kleine Felder machen es für viele Kinder (und leider auch Trainer) allerdings attraktiv, die Distanz mit einem einzigen langen Ball zu überbrücken. 1:1-Situationen hat man dann nur noch kurz vor dem Tor.
    Wenn der Platz etwas länger ist, wird das automatisch korrigiert. Mit der Platzlänge haben Kinder ohnehin selten Probleme - an beiden Enden stehen schließlich Tore, um die es bekanntlich geht. Viel wichtiger ist es einen Blick auf die Breite zu haben. Mir geht es in der E-Jugend darum, Lösungskompetenz für unterschiedliche Spielsituationen zu entwickeln. Dabei soll auch die Breite des Platzes entdeckt und Ideen entwickelt werden, was man mit der Breite anfangen kann. Der Bereich von 16er bis Mittellinie ist auf vielen Plätzen dafür zu eng.

  • Im Laufe der Jahre habe ich reichlich unterschiedliche Feldgrößen in der E-Jugend kennengelernt:
    [...]
    Nach meiner Erfahrung kommt ein Fußballspiel am ehesten beim Halbfeld mit Einrückung zustande.

    Hmm.. Für unsere jungen E-Junioren ist das Feld in dieser Form noch sehr lang, der Weg vom eigenen Strafraum zum gegnerischen Tor sehr weit. Wenn die Mannschaft bereits in der Lage dazu ist, den Raum geschickt durch mehrere Pässe zu überbrücken, wenn sie schnell auffächern und sich in der Tiefe staffeln, und dazu noch die Pässe ankommen und gut verarbeitet werden können, dann ist es OK. Sind die Spieler weniger spielstark oder umsichtig, oder klinken sich zwei Spieler eher aus der Laufarbeit aus, so pumpen sie bzw. die anderen Spieler ziemlich schnell.. Mein Mittrainer meinte, ihm gefalle das große Spielfeld gar nicht schlecht, da kämen auch Spieler wie XY besser zurecht. Dieser ist ein unheimlicher Sprinter, der allerdings in der Ballbehandlung deutliche Defizite hat. Noch ist es bei uns so, dass das große Feld solchen Spielern entgegen kommt: sie können die von mir selbst als Kind (bin und war auch ein Sprinter) bevorzugte Angriffstaktik anwenden: sich selbst den Ball in den freien Raum spielen und dann so schnell hinterher rennen, dass kein anderer mitkommt. Spielerisch ist das allerdings äußerst dürftig..


    Ein Ziel der kleinen Felder ist es ja, viele 1:1-Situationen zu schaffen.

    Ja, wahrscheinlich, indem der Raum durch die abwehrende Mannschaft besser abgedeckt werden kann. Das ist aber für mich nicht der entscheidende Punkt. Ich finde vielmehr, dass die pro Spieler vorhandene Fläche sich mit dem Alter der Kinder ähnlich allmählich steigern sollte, wie es ihre körperlichen Maße tun. Wenn 18-Jährige mit einem Feld von 105 m x 68 m zurecht kommen, dann sind das pro Spieler (einer Mannschaft) ca. 650 m^2 (mit Torhüter, ohne ihn 714 m^2). Ein Erwachsenenfeld für eine Siebenermannschaft müsste, wenn man einfach die Großfeldmaße mit 7/11 multipliziert, ca. 67 m x 43 m groß sein. So groß ist das Feld für E-Junioren ungefähr bei uns.. Aber diese sind teilweise noch neun Jahre alt... Das passt meiner Meinung nach nicht. Ein Feld von 55 m x 35 m ist ziemlich genau zwei Drittel so groß wie das herunter gerechnete Erwachsenensiebenerfeld. Das erscheint mir, rein von den Zahlen her, deutlich vernünftiger für E-Junioren. Es passt auch eher in die Folge der Steigerungen der Fläche pro Spieler in den verschiedenen Altersklassen, siehe dazu beigefügtes Bild, welches die Empfehlungen des DFB darstellt:


    Spielt man stattdessen in der E auf 67 m x 43 m , so wird das Feld beim Sprung von F- zur E-Jugend pro Spieler um 106% bis 182% größer, beim Übergang von der E- zur D-Jugend hingegen schrumpft es um 6%. Das erkläre mir mal einer. Siehe die folgende Tabelle:


    Man beachte, so ganz nebenbei, aber auch den deutlichen Sprung von der G- zur F-Jugend..


    Zu kleine Felder machen es für viele Kinder (und leider auch Trainer) allerdings attraktiv, die Distanz mit einem einzigen langen Ball zu überbrücken. 1:1-Situationen hat man dann nur noch kurz vor dem Tor.

    Das stimmt, und diese Befürchtung gab es bei uns, als beim Wechsel von der ersten zur zweiten F-Jugendsaison das Feld im Zuge der Einführung der Fair-Play-Liga von ca. 55 m x 43 m auf ca. 40 m x 35 m verkleinert wurde, speziell auch, weil die Torhüter bei uns in der F den Ball grundsätzlich aus der Hand abschlagen dürfen. So sehr schlimm scheint es aber nicht gekommen zu sein.


    Umgekehrt gilt das aber übrigens genauso: zwar reicht auf dem großen Feld vielleicht nicht ein einziger Pass, um vom eigenen zum gegnerischen Strafraum zu kommen, aber einige Torhüter schaffen das durchaus. Und mit zwei "Pässen" schafft man es durchaus, den vorne wartenden Stürmer zu erreichen, der von keinem der aufgerückten Abwehrspieler mehr eingeholt werden kann.


    Mit der Platzlänge haben Kinder ohnehin selten Probleme - an beiden Enden stehen schließlich Tore, um die es bekanntlich geht.

    Hmm, naja, das kommt halt darauf an, was man als Probleme definiert. Meiner Beobachtung gibt es bei dem großen Feld recht häufig Situationen, in denen sich die Teams mehr oder weniger in Abwehr- und Angriffsfraktion aufteilen, das Mittelfeld große Lücken aufweist und der Ball in rascher Folge zwischen diesen Bereichen wechselt, während das für die Spieler in nur viel geringerem Maß gilt. In meinen Augen spricht das dafür, dass das Feld zu lang ist.


    Viel wichtiger ist es einen Blick auf die Breite zu haben. Mir geht es in der E-Jugend darum, Lösungskompetenz für unterschiedliche Spielsituationen zu entwickeln. Dabei soll auch die Breite des Platzes entdeckt und Ideen entwickelt werden, was man mit der Breite anfangen kann. Der Bereich von 16er bis Mittellinie ist auf vielen Plätzen dafür zu eng.

    Ich stimme deiner Intention unbedingt zu. Aber der Platz darf auch nicht zu breit werden, denn sonst ist der Umweg über die Außenbahn erstens unattraktiv, weil zu groß, und zweitens nimmt der freie Raum im Zentrum bei zu großer Breite zu sehr zu, wenn die Außenspieler sich weit nach außen bewegen, so dass die in der Mitte verbleibenden Spieler dazu animiert werden, eben durchs Zentrum anzugreifen..


    Ich müsste aber mal beide Felder ausprobieren, sowohl das eingerückte Halbfeld als auch das vom DFB empfohlene von ca. 55 m x 35 m.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Spielt man stattdessen in der E auf 67 m x 43 m , so wird das Feld beim Sprung von F- zur E-Jugend pro Spieler um 106% bis 182% größer, beim Übergang von der E- zur D-Jugend hingegen schrumpft es um 6%.

    Das ist genau das Problem bei mir. Der Sprung von F bis E Jugend ist einfach zu groß - und ich habe fast nur der jungerer Jahrgang.


    Im Moment dürfen wir als Heimmannschaft das Feld 55x35m machen. Wenn wir Auswärts spielen, darf der Heimverein machen was er will. Eine Änderung kommt angeblich in Südbaden ab Saison 2016-17. Wie groß das Spielfeld sein soll wird klarer definiert.