Wertschätzung des Jobs

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  • Moin zusammen,


    Ich würde gerne mal von euch so hören was eure Meinung zu diesem nicht unwichtigen Baustein des Ehrenamts ist.


    Werdet ihr wertgeschätzt? Von Spielern, Eltern und Verein? Wie sieht das aus? Was wünscht ihr euch?
    Habt ihr das Gefühl dass ihr die Gegenüberliegende Seite schätzt?
    Wie wird dieses fragile Gebilde aus gegenseitiger Anerkennung bei euch gelebt?


    Ich mach mal den Anfang:
    Wertschätzung ist für mich eines der wichtigsen Elemente in der täglichen Arbeit mit den Kindern. Neben der Befriedigung meines Egos und dem Spaß an der Sache. Und diese Wertschätzung erfahre ich immer wieder von meinem Verein. Es gibt gemeinsame Events mehrmals im Jahr, an denen man Speis und Trank kostenlos bekommt. wenn ich über meine Mannschaft reden will wird zugehört und diskutiert. Wenn ich Hilfe brauche ist der JL da. Das finde ich sehr gut so und freut mich immer wieder.


    Leider ist das aber nur eine Seite der Medaille. Von Spielern und Eltern kommt in dieser Saison nix. Das ist sehr schade, da ohne diese zwischenmenschliche Beziehung keine Zusammenarbeit möglich ist. Das ist das grösste Manko und der Grund warum ich den Verein verlasse. Jedes Mal gehe ich frustriert vom Training nach Hause und jedes Mal frage ich mich warum ich mir das antue. Und mit jedem Training merke ich wie gleichgültiger mir die Mannschaft wird.


    Und ich glaube, auch im Verhältnis Verein-Spieler ist noch Nachholbedarf. Zumindest bei uns, da diese sehr wenig mit dem Verein verbunden sind.


    Wie siehts bei eich aus?

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Bei uns wird man von Seiten des Vereines auf jedenfall sehr gut geschätzt, es gibt auch hier Weihnachtsfeier, Saisonabschlußfeier etc. was ich aber noch viel besser bei uns finde, ist ein 2 h-Spiel in der Halle zwischen den Jugendtrainern und unseren Alten Herren, dass macht echt Spaß mit den Kollegen zu kicken. Das machen wir kurz vor Weihnachten und Ende März/Anfang April als Ausklang der Hallensaison.


    Von Seiten der Eltern muss man differenzieren, da gibt es welche, die hab ich noch nie gesehen(nicht mal bei unserem Elternabend) und dann gibt es wiederum andere, die haben uns sogar ein kleines Weihnachtsgeschenk gemacht.


    Was erwartest du denn für Wertschätzung von den Spielern? Für die ist das doch normal, dass die einen Trainer haben.


    Die Bindung Verein-Spieler ist bei uns nun auch nicht so groß, aber wir haben auch kaum Konkurenz um die Durchschnittskicker in der Gegend, da kommt dann natürlich auch von Vereinsseite eher wenig.

  • Was genau heißt schon Wertschätzung?
    Vom Verein bekommen wir zwei Feiern im Jahr spendiert und einen kleinen Umschlag als kleine Anerkennung.
    Des Weiteren kostenlose Ausstattung (Trainingsanzug, Stadionjacken) und hin und wieder mal ein Event (zum Beispiel Bundesligaspiel oder was ganz anderes: Sportschießen). Des Weiteren ist der Vorstand immer da, wenn Fragen bestehen. Das läuft wirkluch nahezu optimal- und mehr können wir als Dorfverein, der von Junioren bis Senioren komplett Kreisliga spielt, auch nicht erwarten.
    Die Trainingsausstattung wird nach unsren wünschen aufgefüllt und Lizenzen und Fortbildungen bezahlt.
    Turniere sind top organisiert. Viele Helfer organisieren alles


    Eltern Spenden Kuchen und Regeln den Verkauf.


    Mit den Eltern läuft es auch insgesamt sehr gut, das ist aber auch ein geben und nehmen. Wir geben Infos direkt und früh heraus, veranstalten 2-3 Besprechungen die Saison. Dafür gibt's immer nette Unterhaltungen, wo auch immer man die trifft. Meistens bei den Spielen der ersten Mannschaft.


    Von den Spielern kann man nicht viel erwarten, da ist es schon richtig klasse, wenn man merkt, dass die zufrieden sind. Man muss ja auch nicht ständig gebauchpinselt werden.



    Identität mit dem Verein ist zweifelsohne vorhanden; sicher nicht bei allen Jungs, aber bei den meisten schon. Merkt man daran, dass andere Mannschaften stark unterstützt werden, natürlich auch und vor allemdie erste Mannschaft, wo bei Heimspielen rund 3/4 unseres Kaders anzutreffen sind. Auch zu Auswärtsspielen geht es zumeist, dann fragen die Spieler sogar an, ob man sie mitnimmt.



    Diese Gemeinschaft alleine ist schon Wertschätzung genug, dass es nur Spaß machen kann


    Also ich bin im aktuellen Verein rundum zufrieden. Was heißt aktueller Verein. Ich bin mit 3 oder 4 eingetreten und werde wohl auch für immer hier bleiben.

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Bei mir ist eher andersherum. Von den Kindern und auch den Eltern erfahre ich große Wertschätzung. Vom Verein nicht ganz so umfassend, der platzwart betrachtet die kleinsten eher als notwendiges übel, der jl ist schwer zuerreichen, trainingsbedarf hab ich mir privat schon zugelegt und ständig kommt Kritik weil durch die kleinen wieder was in Unordnung geraten ist.

  • Was ich von den Spielern erwarte? Ich möchte als Person wahrgenommen werden, will nicht belogen werden, ich möchte durch vernünftiges Verhalten unterstützt werden und der Job soll mir nicht erschwert werden

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Moin moin,


    wertschätzung erfahre ich nur von den Eltern und Spielern meiner Mannschaft. Vom Verein kommt eigentlich nur eigenlob. Ich bin eigentlich garnicht scharf drauf irgendwelche Geschenke zu bekommen, jedoch ist es auch nicht schön wenn die Taten im Verein heruntergespielt werden und man es der JL sowieso nie recht machen kann.


    gruß flyer

  • Was ich von den Spielern erwarte? Ich möchte als Person wahrgenommen werden, will nicht belogen werden, ich möchte durch vernünftiges Verhalten unterstützt werden und der Job soll mir nicht erschwert werden

    Dazu fällt mir ein das man sich das Vertrauen der Jungs auch erarbeiten muss...

  • Ich betrachte Wertschätzung nicht in materiellen Dingen sondern im persönlichen Umgang miteinander. Ich denke wer im Ehrenamt tätig ist, der weiß, dass keine materiellen Dinge zu erwarten sind. Viel wichtiger ist, dass man ehrlich zueinander ist und in regelmäßigem Austausch ist.
    Das ist vor allem zwischen Trainern, Spielern und Eltern wichtig, dass man sich vertraut und bei Problemen offen aber auch ehrlich miteinander redet um das Problem aus der Welt zu schaffen. Großenteils ist das bei uns auch der Fall. Dennoch denke ich wird es vor allem bei den Eltern immer mindestens einen geben, der das Engagement das man bringt nicht zu schätzen weiß, vor allem wenn der Sohn mal ein oder zwei Spiele nicht spielen sollte.
    Wertschätzung des Vereins für seine Trainer sehe ich auch darin, dass der Verein IMMER versucht Wünsche der Trainer was das Equipment angeht zu realisieren und vor allem Anfragen nicht einfach ignoriert. Das ist bei uns leider nicht so. Der JL verspricht auf Trainersitzungen immer einiges, was dann nicht eingehalten wird. Auch darf man auf Anfragen mindestens einen Monat warten, wenn man Glück hat und überhaupt eine Antwort bekommt. Das ist pures Ignorieren und zeigt einem, dass es dem JL völlig egal ist. Das ist meiner Meinung nach Null Wertschätzung für die Arbeit die man leistet.

  • Früher auch schon, aber extrem heute...will kaum einer im Ehrenamt tätig sein. Die Leute arbeiten heute oft im Doppelverdienertum und möchten die wenige Zeit die da bleibt für sich genießen oder gemeinsam verbringen und das nicht im Verein, sondern abseits dessen. Einige sind von den kindlichen Streitigkeiten -meist um Pöstchen, Machtgehabe, versäumte Schulterklopfer und und und ... abgeschreckt. Dazu die Angst vor Leistungsdruck oder auch,...abgeschreckt von respektlosen Reaktionen der Eltern, der Verantwortlichen und auch der pöbelhaften Spieler. Das ist das, was sich rumspricht und sind die Tatsachen und verursacht einen Ruf/eine Lobby. Dazu gesellt sich übrigens auch der einzelne -aber so in aller Munde befindliche- schreiende armselig wirkende Jugendtrainer, der am Rand die Linie abläuft mit Schaum vor dem Mund....der schreckt dann ganz besonders als Aushängeschild ab!


    Dabei wird ebend nicht bedacht, was das schöne dabei ist, z.B. in dankbare Gesichter zu schauen, ...wie es ist, wenn man ein Spiel gebogen bekam....und wie man gemeinsam lachte, flaxte...sich daran zu erfreuen, wenn was rundläuft....die gegenseitige Unterstützung dort, wo man als Team von Helfern und Machern zusammenwuchs. Dieses Gefühl kennen die Leute ebend nicht, weil sie es nicht lernten und nicht taten.


    Ich werde immer wieder dazu aufgefordert, eine Mannschaft zu übernehmen. Diejenigen die das sagen, haben vielfältige Gründe es selber nicht zu tun.


    Der Verein...das sind nicht Die....und das ist auch nicht eine leuchtende wärmende Kugel über dem Vereinsheim, sondern das ist die Gesamtheit der Mitglieder und Helfer.


    Wenn Verein...das Schulterklopfen und danke sagen nicht regelt, fühlen sich oft einzelne in einer privaten Einzelaktion verantwortlich und klopfen die Schulter und alles ist gut. Brechen diese Leute durch Alter, Krankheit oder Streit weg...klopft niemand mehr. Klopft niemand mehr...lebt das auch niemand und niemand ist Vorbild für das Dankesagen und die Anerkennung.


    DESHALB kommt auch hier für mich ins Boot, dass man die Dinge regelt.


    An dieser Stelle wäre aus meiner Sicht -wiederum- der Gedanke in Sachen Einführung eines Konzeptes/resultierend aus einer Philosphie und zudem ein festgeschriebener Verhaltenskodex meine Idee, ...daran möchte ich erinnern. Ein Konzept würde z. b. auch beinhalten/regeln, wer welche Repräsentation wie (incl. einer Stellenbeschreibung für das übernommene Amt) übernimmt....usw.


    Das Ehrenamt ist mehr wert als ein feuchter Händedruck, ...so lautete irgendwo hier im Forum mal ein Thread. Einige von Euch waren damals der Ansicht, dass man keine finanziellen Dankeschön`s annehmen würde. Ich sagte, ...das verzichte halt drauf und spende...spende zu der übrigen Zeit die die, die es annehmen würden auch noch ausreichend spenden!


    Ich bin der grundsätzlichen Ansicht, dass Fußball ein für alle bezahlbarer Sport sein muß. Um hier auch in Zukunft Helfer, Trainer und Verantwortliche zu gewinnen, bedarf es einer anderen an die Zeit angepasste Kampagne die denen die im tiefsten Innern Spass dran hätten den letzten Ruck zu geben, es zu tun.


    Diejenigen die eh dabei sind und ein Dankeschön als positiven Schulterklopfer empfinden würden, könnte man so ermutigen, es auch weiter zu tun.


    Mein Chef leitet in einem Tischtennisverein die Abteilung. Dort ist es -genau aus diesen Gründen- seit Jahren...um nicht Jahrzehnte zu sagen...eine totale Normalität, dass JEDER Jugendtrainer 6 Euro die Trainingsstunde erhält! Das gleiche erklärt mir ein Handballverantwortlicher.


    DAS ist finanzierbar und zwar mindestens durch Mitgliedsbeiträge, welche zu erhöhen wären. Fußball muß nicht die lächerliche Summe von 4, 5 oder 11 Euro im Monat kosten, sondern es ist wie an der Fleischtheke....es darf gern auch etwas mehr sein. Dann ...so äusserte ich mich seit langem, kostet es -genau aus den benannten Gründen welche man den Mitgliedern auf einer Mitgliedsversammlung als Problem mitzuteilen hätte- ....dann halt 7, 11, 15 oder 18 Euro im Monat und schwups könnte man einem Ehrenamtler 100 oder 150 oder 200 Euro im Monat zahlen oder auch 6 Euro die Stunde...was in meinem Fall cirka 5 bis 6 Stunden ohne An.- und Abfahrt und ohne Vorbereitungszeiten entspräche zahlen...also entsprechend 30 Euro die Woche! Dann wäre Ehrenamt was wert. Zudem ...so sagte ich es oft woanders und nun auch hier -gähn- ... :) .....könnte man über diese Attraktivitätssteigerung auch die Trainerschaft kontrolliert an ein/das Konzept binden.


    Wer sich dann nicht dran hielte (z..B. altersgerechte Trainings/keine Bankdrücker/Rotation/kein Gebrüll/FORTBILDUNGEN)...könnte gehen und das im Wissen, dass dieser Verein vorraussichtlich kein Trainermangelproblem haben würde. Wer ehrlich ist, würde vom Nachbarverein im gefrusteten Zustand aber mit Willen und Spass am Traineramt genau dahin rüberlechsen...oder etwas nicht. DAS ist Anerkennung pur und sehr einfach einzuführen.


    Leider wird das in wenigen Vereinen so gehandhabt, Oftmals gibts kein Geld, oder sehr wenig Geld....und meistens wird es noch sehr unpünktlich ausgezahlt, was eine Schande wäre!


    Leider verzichtet man drauf. Ich glaube, dass viele Mitglieder und Zahler dafür sehr großes Verständnis hätten. Soziale Komponente wäre -so sagte ich auch- dass z.B. ab dem dritten Kind dieses "Frei" wäre...und Haertz IV-Empfänger im Rahmen der Sätze "abgearbeitet würden.


    Die Angst...Mitglieder bei einer solchen Veränderung zu verlieren...wäre für mich kalkulierbar. Sollen doch 1, 2 oder 5 Prozent gehen. Ich würde nach fünf Jahren abrechnen...und schauen...wieviele es dann sind, ...wie es sich mit den so qualifizierten Trainern....die sich an ein gutes Konzept hielten...dann mit dem Verein aussähe. Die Ente kackt halt immer am Ende. 8)

  • Top Beitrag Andre :) Danke


    Ich fürchte aber dass die Mitgliedsbeiträge wohl immer so klein bleiben.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Wertschätzung, nun ja....


    Ich habe mir abgewöhnt, mir die Illusion zu machen, von jemandem eine Wertschätzung zu erhalten. Ich bin seit 12 Jahren im Kindertraining unterwegs und habe daher bei verschiedenen Vereinen (wegen Umzugs) schon etwas erlebt.


    Bei meiner jetzigen Verein gibt es ein Mal im Jahr eine Weihnachtsfeier, bei der eine kleine Mahlzeit und ein Getränk gezahlt wird. Weitere Getränke und die Unternehmung selbst ist selbst zu bezahlen. Fortbildungen werden vom Verein gezahlt, dies aber wohl auch eher, um die finanzielle Unterstüzung seitens des Stadt zu erhalten. Geld wird hiervon nichts weiter gereicht. Auffrischungen der Scheine sind dann auch noch zu 50 % selbst zu zahlen. Engagements über das Normale hinaus, zum Beispiel ein Jugendgruppenleiter, o.ä., muss zu 100 % selbst gezahlt werden, wird aber für die Außendarstellung gerne "genommen".


    Der JL ist sehr schlecht erreichbar. Lediglich ein Mal im Monat ist eine Sitzung, bei der man dann seine Fragen/Anregungen/Probleme/Wünsche äußern kann. Oftmals laufen diese ins Leere. Ansonsten ist der JL nicht präsent und nicht greifbar.


    Vom Verein selbst kommen immer dieselben Aussagen, wie wichtig wir doch für den Verein seien. Naja, das übliche Gerede.


    Wenn ich mir so überlege, was ich für den Verein alles investiere, dann kommt ein ganz kleiner Bruchteil in Form von Wertschätzung nur zurück. Das finde ich schade.


    Von den Kindern erwarte ich hinsichtlich der Wertschätzung einen guten Umgang. Das ist bis auf absolute Ausnahmen auch der Fall. Unter anderem mache ich das auch an der fast 95 % Trainingsbeteiligung der Kids bei jedem Training fest. Dass es Ausnahmen gibt, muss ich Euch nicht erzählen.


    Von den Eltern wird mein enormes Engagement, verglichen mit anderen Trainern im Verein/Umkreis, als normal angesehen. Lediglich Eltern ,die weitere Kinder im Fußball haben, wünschen sich einen zweiten Trainer wie mich. Das ist echt schön zu hören, kommt aber sehr selten.
    50 % der Eltern, so habe ich das Gefühl, denken, dass sie mit dem Monatsbeitrag meine Tätigkeit bezahlen würden, wovon ich ja nicht einen Cent sehe.
    Ebenso erwartet der Großteil der Eltern, eigentlich alle, dass ich meine Tätigkeit und meine Entscheidungen offen für die Eltern darlege. Im Gegenzug nehmen sich einige, wenn ich ehrlich bin, fast alle Eltern, heraus, das nicht zu tun. Oft werden Dingenicht offen angesprochen und dann platzt es aus mehreren Eltern heraus und die Bombe platzt. Ich habe lange Zeit versucht dagegen zu arbeiten. Hierzu gehören aber zwei Seiten, um diese Dinge anzugehen und zu lösen. Der Verein nimmt sich da eine Auszeit.
    (Momentan ist alles chillig, aber ich merke Driftungen bei der Elternschaft. Mein Co-Trainer ist ausgestiegen und nun auf der Elternseite unterwegs. Es hat für mich den Anschein, als halte der Großteil der Eltern zu ihm und lässt mich öfter blöd darstehen. Ist aber ein anderes Thema.)


    Ich habe inzwischen aufgegeben, etwas zu erwarten, zumindest von den Erwachsenen. Ich habe leider schon oft erlebt, dass Eltern, die sehr positiv über meine Arbeit geredet haben, die größten Bolzen heraus gelassen haben, als ihnen eine Kleinigkeit nicht passte. Ich bin sehr, sehr vorsichtig geworden, was Lob und Anerkennung angeht. Der nette und gute Trainer von heute ist morgen ganz rasch der letzte Arsch, der dann für (alles) herhalten darf. Ich halte es mittlerweile so:
    Die Trainertätigkeit ist mein Hobby. Ich mache es für mich und für die Kids. Weder für den Verein und noch für die Eltern.
    Solange ich und die Kids Spaß an der Sache haben und ich nicht reingeredet bekomme, werde ich das weiter machen.


    Sehr negative Zeilen von mir, ich weiß. Dennoch macht mir mein Hobby Spaß, da ich es von Wertschätzung abgekoppelt habe. Nur leider habe ich erfahren, dass Wertschätzung und Anerkennung das beste Mittel gegen Burnout sein soll, gerade im Ehrenamt...

  • Ich halte es mittlerweile so:
    Die Trainertätigkeit ist mein Hobby. Ich mache es für mich und für die Kids. Weder für den Verein und noch für die Eltern.
    Solange ich und die Kids Spaß an der Sache haben und ich nicht reingeredet bekomme, werde ich das weiter machen.

    Sehr treffende Zeilen von dir, dass ist sicher bei manch anderem genauso

  • Ich halte es mittlerweile so:
    Die Trainertätigkeit ist mein Hobby. Ich mache es für mich und für die Kids. Weder für den Verein und noch für die Eltern.
    Solange ich und die Kids Spaß an der Sache haben und ich nicht reingeredet bekomme, werde ich das weiter machen.

    So isch on ned andersch ....-:)


    Ich seh das auch so. Alles was man macht, mach man für die Kinder und sich selbst natürlich.

  • Denkst du als Threadersteller, dass es in deiner nächsten Mannschaft so viel anders läuft?
    Brauchst du diese Schulterklopfer von anderen? Verhälst du dich deinen Lehrern in der Schule auch immer respektvoll gegenüber?

  • Zitat raicoon:

    Brauchst du diese Schulterklopfer von anderen? Verhälst du dich deinen Lehrern in der Schule auch immer respektvoll gegenüber?

    Der Vergleich mit den Lehrern hinkt, da diese ihre Wertschätzung in Form ihrer Besoldung bzw. ihres Gehaltes erhalten und dem Treadersteller gegenüber keineswegs ehrenamtlich tätig sind

  • Natürlich. Aber doch auch diese Sorte Mensch freut sich ebstimmt mal über ein gutes Wort/Wertschätzung von Schülern.
    Weil der Grundgedanke - Kindern etwas vermitteln - ist derselbe.
    Aber nun zurück. Anerkennung bekomme ich auch nur von den Kindern. Da werde ich regelmäßig gefragt, ob ich die entsprechende Jugend wieder machen könnte. Sowas find ich einfach super.

  • Bei meiner jetzigen Verein gibt es ein Mal im Jahr eine Weihnachtsfeier, bei der eine kleine Mahlzeit und ein Getränk gezahlt wird. Weitere Getränke und die Unternehmung selbst ist selbst zu bezahlen. Fortbildungen werden vom Verein gezahlt, dies aber wohl auch eher, um die finanzielle Unterstüzung seitens des Stadt zu erhalten. Geld wird hiervon nichts weiter gereicht. Auffrischungen der Scheine sind dann auch noch zu 50 % selbst zu zahlen. Engagements über das Normale hinaus, zum Beispiel ein Jugendgruppenleiter, o.ä., muss zu 100 % selbst gezahlt werden, wird aber für die Außendarstellung gerne "genommen".



    Genau das ist es doch....selber zahlen usw.! Ich soll Geld mitbringen, damit andere ihre Koten für einen Apfel und einen Brei kicken lassen können? Was ist das denn?!!!
    8):rolleyes::rolleyes:;(:thumbdown:?(8|:whistling::whistling:


    Also....ihr seit Trainer....viele von Euch sind über das eigene Kind oder...weil man nicht schnell genug weggelaufen ist.....dazu gekommen. Ja es macht irgendwo Spass....aber überlegt mal, bei diesem Grundgedanken....SELBERZAHLEN.


    Ihr gebt -so ihr sauber arbeitet und interessiert seid (ein Training vorbereitet)- bei zwei Trainings die Woche plus Spiel inclusive An.- und Abfahrtszeiten und im Durchschnitt einer Stunde für Versammlungen und Fortbildungen.....cirka 12 Stunden die Woche. Das sind 12 Std. im Durchschnitt mal 8,5 Euro Mindestlohn oder -wie an meinem Tischtennis und Handballbeispiel 6 Euro die Stunden. Dafür erhalten viele hier -wie man sieht- zwischen


    Ärger, nichts, einem feuchten Händedruck...nach oben....einen Schulterklopfer oder zu Weihnachten einen Teller Grünkohl und ein Getränk. Einige wenige erhalten...so mein Wissen und meine Erfahrung...noch ein Jäckchen gegen den Wind und bis zu 60 Euro bei 10 oder 11 Auszahlungen. Ach ja...die werden meist unpünktlich ausgezahlt. Ziehe ich mal die monatlich unpünktlichen Auszahlungen wieder ab, da es ja für die meisten von euch so nichtmal gilt...was bleibt da?


    Antwort: EINE LACHNUMMER!


    GENAU deshalb will keiner dieses scheiss Ehrenamt machen. Man wird ja schon bedauert und die Wahrheit ist auch, dass diejenigen gemäßigten die über Euch in dem Fall ablästern, dass ihr irgendwo aus ihren Gedanken heraus -sei es berechtigt oder nicht- ....scheisse macht....dabei in Ruhe gelassen, weil ...so die Sprüche die ich beim Kritisieren erhielt....sich ja noch Mühe gibt und man dennoch Respekt vor eurer Leistung habe. Auch das ...ein Witz, weil es gelogen ist. Die Wahrheit ist, dass man froh ist, einen noch dümmeren gefunden zu haben, als man selbst, weil selbst hat man seinen Grund etwas nicht zu tun...nichts von dem zurück zu geben, was man als Kind vielleicht selber in Anspruch nahm. Das ist die Mentalität in weiten Teilen unserer Gesellschaft. Dabei lächelt uns diese Mentalität freundlich ins Gesicht.


    Deshalb verweise ich nochmals auf meine erstes Posting hier. Seit doch nicht so dumm und lasst sie für ehrliche harte Arbeit auch im Ehrenamt ZAHLEN.


    Verliert doch die, die ein Geschwür am Hintern sind...die -über die manche sagen, dass sie ihr Kind nur kurz parken. Vereint doch die, die wirklich wollen, ...die, die da auch mal hineinwachsen und mitfühlen und wissen was sich gehört, statt jeden unbedingt aufnehmen zu wollen.


    VEREIN ist eine Vereinigung...wie eine Ehe (ich untertreibe, weil Ehe schlimmer ist :) ).


    Meine Kernaussage ist: Ehrenamt muß mehr wert sein, als ein feuchter Händedruck.


    Ehreamt sollte heissen, dass man ein oder zwei oder drei mal im Jahr als Gruppe so richtig was krachen lässt...ein Team...Freundschaften...eine Mannschaft!


    Wer da nicht mitmachen will, der soll doch gepflegt bleiben, wo der Pfeffer wächst.


    Ehreamt muß seine Attraktivität so erhöhen, dass viele genau dabei sein wollen, mitmachen wollen. Dazu gehört, dass man ehrt. Das macht man wie es üblich ist..nämlich durch ein Dankeschön. Dankeschön heisst ab 2015 nicht nur, dass man die Schulterklopft...was eine Selbstverständlichkeit ist...sondern es gehört die finanzielle Dankbarkeit dazu.


    Statt dass ihr euren Frauen zu Hause im Garten fehlt....bringt man noch Kohle mit und geht mit Ärger? Was ist das, wie dämlich ist das?


    Wie wäre es, wenn das geändert würde und DU gehst ab kommende Woche mit 50 Euro die Woche nach Hause. Davon brauchst du dir kein Brot kaufen, aber...du könntest dir deinen Sprit davon kaufen, deine Frau zum Pizzaessen einladen oder auf eine Fortbildung gehen, die du wichtig findest oder es für den nächsten Urlaub sparen. Daran dann dort kurz gedacht....und man kann stolz sein, weil man dir gedankt hat. Zudem...so meine Aussage, findet eine Attracktivitätssteigerung statt. UND....es bleibe Ehrenamt, weil bezahlt hat man deine Leistung nicht....dann hätte es die dreifache Summe sein müssen....man hat gedankt, und das wäre gut so!


    Da...so meine weitere Aussage...gehört eine Mitgliedsbeitragserhöhung her und die sollte nicht 0,80 Euro hoch sein, sondern 10,80 Euro zu dem was es bisher kostete.


    Ich habe erst gestern mit einem Vereinsvorsitzenden eines Vereins mit einer Fußballbabteilung von cirka 800 Menschen gesprochen. Er fand es interessant...mit Bedenken...aber interessant.


    Im weitesten Sinne würde ich sogar annehmen, dass man andere Vereine so -zunächst bis sie nachziehen würden- in den Schatten stellen würde, denn


    -Trainer müssten sich, wie im ersten Statement beschrieben-...an ein Konzept, eine Philosophie, einen Kodex halten...was die Qualität, Stimmung und das Ansehen langfristig verändern würde


    Zudem würden sich die Zahlungen rumsprechen und da würde es mich stark wundern, wenn da nicht einige willige Trainer von Ausserhalb anziehen würde...was in Sachen Trainermangel einen positiven Effekt hätte, so dass man Trainer die nicht so funktionieren...und ebend machen was sie wollen (Verein im Verein)...entgegenwikren würde. 8)

  • Ich hab jezt den Rest der Posts nicht gelesen Andre, aber zu deiner Vergütung...


    Ich bin Trainer und war vorher Spielerin im Verein. Ich bin voll zufrieden, dass mir der Verein an Weihnachten und zum Sommerabschluß ein Essen und zwei Freigetränke spendiert. Zur Grillfeier unserer Mädchenteams, wo wir einen Zuschuß vom Verein erhalten, bringe ich gerne auf meine Kosten noch einen Kuchen oder einen Salat mit. Mir macht es nichts auf auf meine Kosten die Mädchen zum Training abzuholen. Ich fahre auch gern am Sonntag früh nochmal zum Sportplatz und pfeife ein Kleinfeldspiel. Ich verwalte auch nebenher die Homepage. Stehe meinen Trainerkollegen für Anfragen im Orga-Bereich zur Verfügung. Knipse auch schnell mal das Sponsorbild für die neue Trikots der F-Jugend.


    Kriege ich dafür Geld...NEIN...will ich dafür Geld...NEIN


    Ich finde es ein wenig eindimensional (entschuldige den Ausdruck) immer nur alles an Geld zu messen. Was ist das bitte für eine Geschellschaft, in der alles immer nur mit Geld aufgewogen wird? Ich gehe in die Arbeit und verdiene mein Geld. Mehr brauche ich nicht zum Leben. Was mir der Verein gibt, was mir meine Mannschaft gibt, das ist viel mehr. Ich habe einen unglaublich großen Freundeskreis. Wenn ich mit meinem Zug 30 km von meinem Heimatort stehen bleibe, weil die Bahn nen Defekt hat, fallen mir aus dem Stegreif 10 Leute ein, die mich abholen würden, nur weil sie es gerne tun. Ich komme bei uns ans Sportheim und treffe immer jemanden mit dem ich ratschen kann. Wenn ich ne Feier mache und frage, ob mir jemand nen Salat machen kann, hab ich durch eine einzige What-App Nachricht in meiner Mannschaftgruppe 15 Leute die sich anbieten.


    Ich lasse mich nicht auf Geld runterknechten. Kein Geld dieser Welt kann Freundschaft aufwiegen. Kein Geld dieser Welt schenkt dir das Lächeln einer Mädchenmannschaft, die ich mal vor vier Jahren für ein halbes Jahr trainiert habe und die mich heute noch quer über den Platz "Hallo" zuschreien und frenetisch winken, wenn sie mich sehen.


    Ich bekomme einen viel anderen Lohn. Viel etwas wertvolleres. Lasst doch euer blödes Geld stecken. Ich will keinen Lohn für meien Tätigkeit. Und trotzdem habe ich einen Traienrschein und bilde mich kontinuierlich weiter. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Nur für die Leute, die meinen Geld wäre alles. Arme Gesellschaft...alles muss mit Geld entlohnt werden.

  • Nela:


    Wir leben in einer Gesellschaft, in der immer weniger Menschen bereit sind, ehrenhalber etwas für die Gesellschaft zu tun und immer mehr Menschen die Sozialkassen plündern, ohne je etwas eingezahlt zu haben. Die Leute, die noch etwas tun oder einzahlen, sind mittlerweile die Dummen. Wertschätzung hat man nicht zu erwarten, oder hat Dir z.B: schon einmal ein Hartz IV Empfänger dafür gedankt, dass Du jeden Tag auch für ihn arbeiten gehst ?
    Das Problem mit der Anerkennung des Ehrenamtes ist für mich ein gesellschaftliches und nicht allein auf den Fußball beschränkt. Da hier aber mittelfristig wohl keine Aussicht auf Besserung besteht, muss jeder selbst sehen, inwieweit ihm Anerkennung wirklich wichtig ist, er hier auch zukünftig entsprechende Forderungen geltend machen wird oder er alles vielleicht nur des eigenen Spaßes wegen macht, sozusagen als eigenes Hobby.


    Ich bin jedenfalls hier auf der Seite von Andre. Ein Ehrenamt, was immer weniger Bürger ausüben, weil sie (angeblich) keine Zeit dafür haben, darf auch etwas mehr kosten, als einen warmen Händedruck und ein Lächeln, von dem man nicht einmal sicher sagen kann, wie es gemeint ist. 8)

  • Nela:
    Ich stimme Dir in Deinen Ausführungen in einem sehr hohen Anteil zu, dennoch sehe ich das geldliche als eine wichtige Sache. Ich möchte Dir auch erklären, zumindestens versuchen, warum dies so in meinen Augen ist:


    Alleine die Wertschätzung kann anders erfolgen, wie Du so schön geschrieben hast. Es soll sogar empirische Tests geben, die besagen, dass eine geldliche Erhöhung nur einen kurzfristigen Anstieg der Motivation etc. habe.


    Nichtsdestotrotz sehe ich diese geldliche Wertschätzung hinsichtlich eines neu zu implementierendes (Jugend-) Konzept als eine wichtige mögliche Säule an, dass diese Philosophie auch von den Trainern getragen und umgesetzt wird. Daher wichtig, da das Zahlen des Geldes eine Wertschätzung und ein "Wollen-haben" von anderen Trainern der Region als "gut" betrachtet wird. Die Philosophie würde sich wohl besser umsetzen lassen.
    Andererseits wird es nur mit Geld auch nicht funktionieren, es ist ein Baustein.


    Wenn es in einem Verein auf einem anderen Wege möglich ist, weil sich alle einig sind, ein Ziel zu verfolgen, Wertschätzung von Herzen kommt und nicht aufgesetzt ist, dann ist dies in meinen Augen ein nahezu optimaler Verein, ein Zusammenschluss Gleichgesinnter.


    Ein Beispiel, dass ich gerne angebe ist das der Trainer:
    Der Trainer der ersten Herrenmannschaft erhält einen deutlich höheren Betrag pro Monat, zumeist sogar eine kleine Erfolgsprämie. Dies ist bei den Mannschaften des 2. & 3. Gliedes meist auch so der Fall.
    Ein Jugendtrainer kommt im besten Falle bei plus minus null heraus, obwohl die Jugendabteilung -soweit ich weiß- den Verein finanziell am Laufen hält. Die Herrenmannschaften können/konnten sich in den Vereinen, in denen ich tätig war, nie selbst wirtschaftlich tragen.
    Um die Herrenteams am Laufen zu halten, klappt der Gemeinschaftsgedanke, anders herum deutlich seltener.
    Und mit welchem Recht erhalten die Trainer, Masseure, Betreuer der Herrenmannschaften (deutlich mehr) Geld für Ihr Engagement, als die Jugend- & Kindertrainer. Konsequenterweise würde ich vorgeben, dass alle einen Betrag erhalten, der nicht sonderlich differiert, oder darauf verzichtet wird. Das Verzichten wäre aus meiner Sicht in der heutigen geldbewegten Welt utopisch, zudem wäre die Umsetzung eines Konzeptes wieder hinfällig, weil dann rasch argumentiert wird, dass man aufhören werde sein Ehrenamt auszuüben und den Verein dadurch unter Druck setzt.


    Ich bin dabei, meinen JL plus andere Entscheidungsträger dazu zu bewegen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Ich bin gaaaaaanz am Anfang und habe daher noch wenig Erfahrung in diesem Segment, lediglich habe ich viel über Konzepte und Philosophien gelesen.


    ...just my 2 cents...