E Jugend Probleme

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  • Hallo zusammen,


    ich trainiere momentan eine E-Jugend. Vom Kader her sind es ca. 16 Jungs. Die Jungs hatte ich bereits in der F-Jugend betreut aber ohne Ahnung einfach trainiert mit anderen Vätern, das war vor ca. 1 1/2 Jahren. Immer mit einem Vater der sich als Trainer ausprobiert hat und dann nach kurzer Zeit wieder hingeworfen hat, habe ich mich durchgekämpft war immer da und habe letzlich dann auch die Spiele gemanagt. Daraufhin wurde ich von einem anderen Trainer angesprochen, ob ich nicht den Basislehrgang machen wolle.


    Dies habe ich auch getan und auch den Teamleiter gemacht. Soviel zu meiner Person.


    Nun hatte ich wieder einen Trainer mit Lizenz seit Herbst, der mir letzte Woche mitgeteilt hat, mal wieder, dass er demnächst ca. 2 Wochen aufhört wird. Ihm sei dass alles zuviel und er hat teilweile auch die Jungs angeschrien, so dass ich öfters auch was sagen musste.


    Nun muss ich das Training also wieder alleine bestreiten. Eltern können nicht helfen, bzw. ist auch nicht sinnvoll, da wir wie gesagt schon mehrere Versuche hatten und jedes Mal haben die Jungs sich neu einstellen müssen und jeder hatte andere Regeln. Es sei denn sie helfen mir, dann ja aber das muss ich jetzt aktuell erst mal herausfinden mit einem Elternabend.


    Im großen und Ganzen läuft es auch, aber es gibt Tage, da denke ich was mache ich falsch.


    Die Jungs zicken wirlich Mädchen, nicht ein Spiel zum Aufwärmen zb. Treffball noch sonstige Übungen wie passen ist machbar. Die Jungs zicken sich selbst an, streiten sich auf dem Spielfeld oder probieren alles aus, nur eben nicht Fussball.


    Nun ich gehe schon her und setze den ein oder anderen dann raus, aber sobald dann mal zwei draussen sitzen machen diese auch wieder Quatsch. Allein ist das echt schwer.


    Selbst wenn sie ein Fussball Spiel machen, ist keine Ruhe in der Mannschaft, sei es wegen der Aufstellung oder wer ist im Tor. Ich roliere, lasse jeden jede Position spielen. Aber es kann doch nicht angehen, dass ich auch noch die Mannschaftsaufstellung im Training machen muss. Habe ich auch nie, es sei denn es gab vorher 2 Gruppen wegen Übungen, dann war diese eben schon eingeteilt.


    Dazu kommt, dass die Mannschaft mittlerweile meint, Di ist kein Training machbar, es würde nur Quatsch gemacht.


    Jetzt überlege ich mir ernsthaft wie ich es durchbringe mein Training zu machen. Welche Regeln es geben könnte. Heimschicken kommt natürlich wegen Haftungsgründen nicht in Frage. Optionen, dass ich die Eltern anrufe und das Kind eben an diesem Tag abholen lasse und es sollte es weitermachen, auch mal nicht mittrainieren lasse, gehen mir durch den Kopf. Was meint ihr? Wie setzt ihr es um?


    Wer hat hier Ideen und kann mir Tips geben.


    Gruß Trainermama

  • Ich bin beim Lesen Irgendwie Durcheinander gekommen.


    Um wieviele Störenfriede handelt es sich denn ? Oder ist es die ganze Mannschaft die sich daneben benimmt ?


    Wie sieht dein Training denn generell aus ?

  • Sind meistens 3-4 Kinder die stören.


    Mein Training baue ich so auf, dass ich erstmal Aufwärmen in Form eines Spieles oder Balanicierübungen mit etwas Sprintübungen mache, dann einen Hauptteil mit verschiedenen Elementen (Passübungen, Ballan- und mitnahme und/oder Torschuss) und meistens am Schluss ein Abschlussspiel.


    Gestern z.B. habe ich Treffball als Aufwärmspiel erklärt, aber selbst das hat nicht geklappt. Das Spiel haben sie verstanden gehabt. Einer meinte, das ist langweilig, dass spielen wir immer in der Schule, der nächste hat sich nicht bewegt, 2 Kinder haben im Sand gespielt....und ohne Aufmunterungen und klare Ansagen ging gar nichts.

  • Kurz zusammengefasst: Die Bengels tanzen Dir auf der Nase rum.


    Das kann die verschiedensten Ursachen haben:
    a. Dein Training ist langweilig
    b. Du bist nicht konsequent in den Regeln (aufstellen und einhalten)
    c. Deine Spieler sind aus der Familie / Umfeld eine andere Gangart gewöhnt
    d. Du hast einzelne problematische Kinder, die eine Sonderbehandlung benötigen


    an a) kannst Du selber arbeiten, schöne interessante Spielformen, zum Beispiel den Torbellino von Schimanski aus einem Parallelthread, ein guter Trainingsplan, ein straffes Programm, keine Schlangenbildung und so weiter


    an b) kannst Du auch selber arbeiten, ist aber schwierig, wenn der Karren schon im Dreck sitzt. Hat die Mannschaft die Regeln selber erarbeitet, ändern diese sich? sind die Regeln allen bekannt? welche Folgen ergeben sich, sind die Folgen bekannt? Gibt es nur Strafen, oder auch Belohnungen?


    bei c) ists in schwierigem häuslichen Umfeld vielleicht nicht einfach, denn Du must u.U. in 90 Minuten 1x pro Woche das ausbaden, was zu Hause an 24 h 7 x pro Woche schief läuft.


    bei d) hilft eventuell die Einbeziehung der Erziehungsberechtigten, Teilnahme nur in Begleitung der Eltern usw.

  • Hallo,


    erstmal toll, dass du so engagiert bist!


    Nur durch das Geschriebene die Situation zu beurteilen, ist natürlich schwierig.
    Zuallererst, denke ich, dass durch das (ständige) Wechseln der verantwortlichen Personen die Kids vermutlich auch keine klare Linie erkennen und sich diese "Unordnung" dann irgendwo auch in ihrem Verhalten widerspiegelt.


    Zitat

    Aber es kann doch nicht angehen, dass ich auch noch die Mannschaftsaufstellung im Training machen muss. Habe ich auch nie, es sei denn es gab vorher 2 Gruppen wegen Übungen, dann war diese eben schon eingeteilt.


    Diesen Teil verstehe ich nicht ganz. Wie gehst du zum Ende des Trainings vor? Sagst du den 16 Kids, dass sie selbstständig Mannschaften machen sollen zum freien Spiel?

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • a) Ich denke nicht dass es an mir liegt. Viele Vätter haben es schon versucht und sind alle gescheitert. Ich versuche auch interessante Sachen zu machen, übe auch Ecken im Spiel sowie auch Sachen die sich die Jungs wünschen. Lange Wartezeit weiß ich vom Teamleiter her ist auch nicht gut, deswegen mache ich 3-4 Gruppen und da ist jeder schneller dran.


    b) Regeln. Da könnte es bischen besser laufen. Allerdings habe ich mir alle Regeln selbst überlegt und ausgeführt und nicht alle sind wirklich zweckdienlich. Deswegen dachte ich vielleicht hat der eine oder andere Regeln die ich noch nicht kenne:


    Rechtzeitiges Erscheinen (aber hier fällt mir nicht wirklich ein, wie ich das hinbekomme und wie ihr das regelt)


    Meine Regeln:


    Ohne Schienbeinschoner kein Training
    Trinken nur Wasser oder Saftschorle
    Abmelden vor dem Training wird auch meistens gemacht, ansonsten kein Spieleberechtigung beim Turnier oder Punktespiel
    Keine Beleidigungen in der Mannschaft ansonsten wird von draussen ein paar Minuten zugeschaut
    Bei Streitereien setze ich beide Beteiligten raus und wenn sie es geklärt haben, können sie wieder mitmachen.


    c) Ein Kind ist dabei, wenn es nicht im Training funktioniert bekommt er 2 Wochen mindestens Fernseh und Süßigkeitenverbot.Finde ich nicht gut, aber die Eltern wolle es so.


    d) Ja habe einige dabei die eine Sonderbehandlung brauchen. Einer meint immer reinreden zu müssen, denn muss ich echt zurechtweisen.


    Thomekz


    Wenn ich schon 2 Gruppen für eine Passübungen oder sonstige Übung mit Laibchen eingeteilt habe, dann lasse ich die Mannschaft so. Manchmal verteile ich sporadisch die Laibchen um Mannschaften zu bilden, oder ich lasse von zwei Jungs die Mannschaften wählen, alles immer wieder im Wechsel.

  • Zitat

    a) Ich denke nicht dass es an mir liegt. Viele Vätter haben es schon versucht und sind alle gescheitert. Ich versuche auch interessante Sachen zu machen, übe auch Ecken im Spiel sowie auch Sachen die sich die Jungs wünschen. Lange Wartezeit weiß ich vom Teamleiter her ist auch nicht gut, deswegen mache ich 3-4 Gruppen und da ist jeder schneller dran.


    "Ecken üben" hat nichts im E-Jugendtraining verloren. Das mal vorneweg. Inwiefern dein Training an der Situation Schuld ist, kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Aber es ist leider eine häufige Ursache...


    Zitat

    b) Regeln. Da könnte es bischen besser laufen. Allerdings habe ich mir alle Regeln selbst überlegt und ausgeführt und nicht alle sind wirklich zweckdienlich. Deswegen dachte ich vielleicht hat der eine oder andere Regeln die ich noch nicht kenne:


    Rechtzeitiges Erscheinen (aber hier fällt mir nicht wirklich ein, wie ich das hinbekomme und wie ihr das regelt)


    Kinder versuchen immer die Regeln zu brechen. Komplette Disziplin ist so gut wie gar nicht möglich.
    Was pünktliches Erscheinen angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Terminplan, auf dem Treffpunkte und Trainingsbeginn stehen, dafür sorgen, dass die Termine auch ernst genommen werden. Ansonsten würde ich im E-Jugendalter dafür sorgen, dass die Eltern verstehen, dass Pünktlichkeit ein absolutes Muss ist.
    Ansonsten gibt es bei mir die klare Ansage, dass man 5-10 Minuten vor Trainingsbeginn am PLatz zu sein hat. Ist dies nicht möglich, möchte ich vorher telefonisch informiert werden

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • 16 Kinder allein zu betreuen ist schon eine Herausforderung an sich. Im Altersbereich der E kommt hinzu, dass viele Veränderungen auf die Kinder einströmen (Schule, Freundeskreis etc.). Da finde ich es relativ normal, dass ein Training auch mal nicht so funktioniert wie geplant. Sollte es allerdings zur Regel werden das Übungen nicht laufen, wird dies vermutlich Gründe im Zusammenhang mit dem Training haben. Wie du schreibst, gab es in den letzten 1,5 Jahren eine hohe Trainerfluktuation. Wurde diese Situation mit den Kindern schon einmal besprochen? Kinder loten ständig ihre Grenzen aus und bei häufig wechselnden Verantwortlichen kann das zu unangenehmen Entwicklungen führen. Den Umstand, dass dein Trainerkollege aufhört, würde ich zu einem Neustart nutzen, den Kindern nochmal deine Regeln klipp und klar erläutern. Einen Elternabend hast du anscheinend schon geplant. Hier kannst du auch die Eltern der Störenfriede ansprechen (unter 4 bzw. 6 Augen). Mit 16 Kindern ist der Kader auch groß genug, um den einen oder anderen auch mal eine Auszeit zu verordnen.
    Zum Training an sich: Langeweile und im Anschluss Blödsinn kommt meistens dann auf, wenn die Kinder nicht ausreichend gefordert werden (Standzeiten, Unterforderung) oder vollkommen überfordert sind und resignieren (Motto: das bekomme ich eh nicht hin). Ich arbeite gern im Stationsbetrieb. Kleine Gruppen und wechselnde Aufgaben zum Trainingsschwerpunkt. Gerade wenn du "nur" 3-4 Störenfriede hast, bietet diese Vorgehensweise einige Vorteile. Sie schmeißen dir nicht das ganze Training, sondern höchstens die Gruppe, in der sie sind. Sind sie unterfordert, erhöhst du für sie einfach die Anforderungen, die anderen machen ihre "normalen" Übungen weiter. Sind sie überfordert, vereinfachst du die Aufgaben und schaffst ihnen Erfolgserlebnisse. Falls gar nichts mehr hilft, steckst du alle Störenfriede in eine Gruppe und lässt sie machen. Dann kannst du dich auf die Kinder konzentrieren, die etwas lernen wollen. Im Anschluss würde ich dann das Gespräch mit den Eltern suchen und eine Auszeit empfehlen.

  • Du solltet vlt. mal deine Aufwärmübung Überdenken...


    Wenn die Kids da schon sagen das es Langweilig ist , ist das komplette Training kaputt egal wie gut die Übungen danach sind.
    Versuchs einfach mal zum Aufwärmen das Jeder einen Ball bekommt und 5-10 min machen kann mit dem Ball was er möchte ( ausser aufs tor schiessen )
    Gib Ihnen nach und nach kleine anweisung beim Aufwärmen wie zb. Übersteiger , richtungs wechsel , Ball mit der Sohle führen usw.


    Oder fang dein Training mit einer kleinen Sitzung ein in der du den Kids erklärst wie das Training ablaufen soll und sage aber auch direkt dabei das es nur von den Jungs abhängt wie Lange das Spiel am ende dauert.
    Wenn alle gut mitziehn und es keine Störungen gibt haben die Jungs mehr zeit fürs abschlussspiel ( das abschlussspiel interessiert die am meisten )
    und wenn es Störungen gibt und die Übungen immer und immer wieder unterbrochen und wiederholt werden müssen , findet das Abschlussspiel eventuell nicht statt.


    Meistens Reagieren die Jungs darauf so das sie das Training ordentlich mitmachen da sie am ende " Pöhlen" wollen


    ;)

  • Kurzer Nachtrag: Ecken mache ich auch nur aus Spass weil die Jungs das gern möchten......nicht als Training an sich....


    Ok vielen Dank für die Anregungen. Stimmt vielleicht sollte ich das Abschlusspiel als Konsequenz einsetzen, dass es funktioniert.


    Ich werde morgen mal berichten, wie es gelaufen ist.


    P.S. Die Jungs waren vielleicht auch irritiert, da der Trainer gestern da war, der aufhören möchte und kamen gleich zu mir und meinten warum ist er da ? Ich erklärte ihnen dass er ja noch 2 Wochen da wäre, aber der Trainer steht nur noch passiv rum, macht nichts mehr und die Jungs hat das echt gestört.

  • 1) Der wichtigste Punkt scheint mir, dass hier klare Verhältnisse her müssen. Die Kinder müssen wissen, wer das Sagen hat. Wenn ich das richtig verstehe bist du seit langer Zeit immer dabei, aber jeweils als Co. Der andere Trainer wechselte immer mal wieder. Damit kommen dann andere Verhaltensweisen des Trainers, andere Ansprüche, immer wieder was anderes, an dem sie sich orientieren müssen. Das ist schwierig in dem Alter. Es ist auch schwierig für sie, dann deine Position einzuschätzen, vermute ich. Irgendwie bist du immer da, das werden sie im Prinzip zu schätzen wissen, aber ob du nun Ahnung hast (die anderen sind ja immer Chef) und was zu sagen hast, das wird ihnen nicht so klar sein. Ich finde am jetzigen Punkt musst du dich dahingehend entscheiden: willst du Chefin von dem liebenswerten Haufen werden, oder willst du das nicht? Anhand der Tatsache, wie du dich engagierst und fortbildest würde ich davon ausgehen, dass du es willst. Und auch kannst, da würde ich mal keine so großen Bedenken haben. Mir scheint es sinnvoll, dass du hier die Cheftrainerin wirst, denn auf dich scheint Verlass zu sein, auf andere, die schon mal dazu kamen, ja wohl nicht. Und wenn sie da waren, hatten sie Vorgehensweisen, die dir nicht angemessen schienen (daraus spricht, dass du auch klare Vorstellungen hast im Grunde). Du musst das aber für dich klar haben: will ich das übernehmen, oder nicht? Und wenn du das willst, dann bist du aber auch die Chefin von jetzt an.


    2) 16 Spieler in der E-Jugend alleine betreuen ist grenzwertig. Es ist wirklich schwierig, da alles in einem vernünftigen Rahmen ablaufen zu lassen. Dinge wie Stationentraining und möglichst geringe Standzeiten wurden hier schon genannt (insbesondere letzteres würde ich immer wieder hinterfragen, ob das im letzten Training hingehauen hat; Standzeiten sind gerade in der Altersklasse der Aufmerksamkeitskiller schlechthin). Wenn irgendwie möglich, versuch dir jemanden als Co zu verpflichten. Aber wirklich derjenige/diejenige dann als Co, nicht du wieder. Das kann ein engagierter Vater, eine engagierte Mutter sein, aber vielleicht auch ein älterer Jugendspieler, dem du das charakterlich zutraust (ab B-, besser A-Jugend - wenn du die nicht kennst vielleicht mal deren Trainer dazu fragen, ob da jemand infrage kommt). Mit dem- oder derjenigen kannst du dann absprechen, wie ihr das Training gemeinsam gestaltet und etwa zwei Gruppen machen; 8 Kinder sind dann zum Beispiel eine sehr gute Gruppengröße.


    3) Nimm deine Regeln ernst. Egal wie sie zustande gekommen sind. Es gibt ja auch immer wieder die Empfehlung, die mit Spielern zusammen zu erarbeiten. Habe ich noch nie gemacht und kann daher wenig dazu sagen. Aber egal ob Regeln so zustande kommen oder von dir stammen, nimm sie ernst. D.h. versehe sie mit entsprechenden Konsequenzen. Nimm den Trainingsbeginn als Zeit, zu der das Training beginnt, nicht als Zeitpunkt, zu dem erst die Spieler eintreffen. Und dann folgen Konsequenzen, wenn das nicht eingehalten wird. Wer ohne vorherige Absprache zu spät kommt läuft erstmal zwei Runden. Wer sehr viel oder wiederholt zu spät kommt trainiert nicht mit. Du hast jetzt nicht so viele Details geschildert, dass es sicher zu beurteilen wäre, aber ich glaube, du musst dich mehr Konflikte trauen. Es wird immer Kinder und Eltern geben, die bestimmte Regeln nicht sinnvoll finden oder es einfach unangenehm finden, sich an etwas halten zu müssen. Aber wenn die Regeln für dich für einen sinnvollen Ablauf hilfreich sind, dann beharre darauf. Auch innerhalb des Trainings würde ich versuchen, konsequenter in der Hinsicht zu sein. Klare Signale geben; was bei mir in der Altersklasse immer gut geklappt hat, wenn ich was erklären wollte, ist laut von 3 runter zählen (oder von 5), dann müssen alle da sein und ruhig sein. Wer sich nicht dran hält, macht drei Liegestütze. Wer dann nochmal auffällt (oder dabei Quatsch macht) sitzt mal draußen. Und wer in einem Training draußen saß, der spielt am Wochenende mal wenig oder auch gar nicht. Versuch, deutliche Grenzen zu setzen. Wenn du selbst letztlich verantwortlich bist, im Training wie im Spiel, lässt sich das gut umsetzen, weil du nicht erst noch mit jemandem alles abstimmen musst oder die Kompetenzen überhaupt nicht geklärt sind. Und bei 16 Spielern wird auch kein Spiel ausfallen müssen, nur weil mal einer oder zwei von dir aus ein Wochenende pausieren müssen. Die, die pausieren müssen, werden sich es aber hinterher besser überlegen, wie sie sich im Training verhalten.

  • Das kann die verschiedensten Ursachen haben:
    a. Dein Training ist langweilig
    b. Du bist nicht konsequent in den Regeln (aufstellen und einhalten)
    c. Deine Spieler sind aus der Familie / Umfeld eine andere Gangart gewöhnt
    d. Du hast einzelne problematische Kinder, die eine Sonderbehandlung benötigen

    Trainer E Jugend und Manndecker:
    Es ist schon angeklungen, aber ich möchte noch einmal betonen, dass vielleicht auch die vielen Trainerwechsel mittlerweile eine "Mitursache" sind.
    Entsprechend solltest Du Trainer E Jugend sozusagen erstmal durchatmen und Dir sagen, dass es jetzt einfach einige Zeit dauert (sicher noch bis zum Saisonende), bis auch bei den Jungs eine verlässliches Gefühl dafür entsteht, was geht und was nicht.


    Und dafür ist das richtige Rezept nicht nur: Welche Regeln/Strafen/Übungen helfen mir Ruhe in die Truppe zu bekommen? Zusätzlich brauchst Du die innere Gelassenheit und Geduld, Deine Linie zwischen Disziplin und Verständnis zu finden. Dafür kannst Du z.B. versuchen, die Anzahl der Situationen, in der Du regelnd eingreifst, zu reduzieren.


    Hier direkt ein Beispiel: "Die Übung ist langweilig" heißt nicht, die Übung ist langweilig, sondern erstmal nur, dass 1 von 16 Spielern die Übung langweilig findet, 15 sehen sie neutral oder freuen sich drauf.


    Es kann aber auch heißen:
    1. "Die haben wir in der Schule gemacht, da ist mir ein Ball an den Kopf geflogen, jetzt kann ich die Übung nicht leiden" (schlechte Erfahrung)
    oder
    2. "Die machen wir immer in der schule, ich bin aber nicht so geschickt darin und meine Mannschaft verliert meistens" (Überforderung)
    oder
    3. "Kenn ich, bin ich Experte, ist total einfach" (Stolz)
    4. "Kenn ich, finde ich tatsächlich langweilig, aber vielleicht überrascht mich der Trainer mit einer neuen Regel, die das Spiel spannender macht" (Neugier)
    oder oder . . .


    Solange nicht ein Großteil der Truppe die Übung ablehnt, ist es doch o.k. Allen wirst Du es vermutlich mit keiner Übung recht machen können.
    Und wenn jemand im Sand spielt, lässt Du ihn eben, änderst eventuell die Mannschaftsaufteilung und weiter gehts. Wenn die anderen Kinder deutlich Spaß haben, kommt der andere nach kurzer Zeit auch wieder - spätestens zur nächsten Übung.



    P.S. sehe gerade @faks Post. "Du musst Dich mehr Konflikte trauen" scheint ein echter Widerspruch zu meinem Statement zu sein. Ist es nicht unbedingt: Definiere die Dinge die nicht "verhandelbar" sind und sei da konsequent, aber lass einige Konfliktherde dafür vielleicht weg.



  • Super danke für die Aufmunterung.


    Ich will auf jeden Fall weitermachen. Deswegen die vielen Gedanken. Kurz zum Hintergrund. Ich habe alles organisiert wer mitgeht, wer kommt regelmäßig, wer wäscht etc. Der andere Trainer kam nur zum Training und zum Spiel. Hat aber nichts mit mir abgesprochen und einfach gemacht. Aber die Jungs kamen immer zu mir und fragten mich.Ich natürlich ratlos, weil ich nicht wusste was der Trainer nun als Aufstellung bekannt gegeben habe. Dies werde ich einfach nicht mehr machen. Wenn mir einer hilft, dann so wie ich es möchte und ich hab das Hauptsagen, schon allein weil ich alles organisiere usw.


    Vieles Rumstehen vermeide ich auch und das Spiel Treffball bezieht alle ein. Keiner muss warten, alle können mitmachen.


    Bei den Passübungen mache ich meistens Paare oder ein Viereck mit 2 Gruppen von je 6-8 Kinder. Das funktioniert auch.


    Werde es morgen mal angehen mit 2 Runden laufen, wenn sie zu spät kommen. Dann wird das schon werden. Werde auf jeden Fall weiter berichten.


    Viele Grüße Trainermama


  • P.S. sehe gerade @faks Post. "Du musst Dich mehr Konflikte trauen" scheint ein echter Widerspruch zu meinem Statement zu sein. Ist es nicht unbedingt: Definiere die Dinge die nicht "verhandelbar" sind und sei da konsequent, aber lass einige Konfliktherde dafür vielleicht weg.


    Ich sehe das auch nicht als Widerspruch an und finde deine Hinweise sehr wertvoll und wahrscheinlich noch wichtiger als meine. Man verliert das manchmal aus den Augen, dass eine einzelne Äußerung nicht unbedingt etwas über die ganze Gruppe aussagt. Und ein gewisses Maß an Gelassenheit ist so generell unerlässlich, sonst stresst das Ganze nur. Und was bei mir ja denke ich auch schon anklang, ist, dass wenn man "im Großen" konsequent ist, man "im Kleinen" möglicherweise weniger häufig eingreifen muss; das deckt sich dementsprechend auch wieder mit deinen Aussagen.

  • Lange Wartezeit weiß ich vom Teamleiter her ist auch nicht gut, deswegen mache ich 3-4 Gruppen und da ist jeder schneller dran.


    Hallo Trainermama.
    Ich bin auch ein Fan davon in Gruppen zu trainieren. Allerdings, so wie du deine Truppe beschreibst, kann ich mir nicht vorstellen, dass es so wie du schreibst funktionieren kann. Selbst bei einer motivierten, zuverlässigen Truppe kannst du davon ausgehen, dass mindestens immer eine Gruppe, die gerade keine Aufmerksamkeit bekommt, anfängt Quatsch zu machen.
    Meiner Meinung nach kannst du höchstens 2 Gruppen gleichzeitig coachen. Bei 3 oder 4 Gruppen hast du keine Chance, zumindest solange sie alle das Gleiche machen.


    Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall darauf drängen, dass du einen Co-Trainer bekommst. Und hierbei ruhig klar machen, dass du die Truppe alleine nicht weiter machen wirst (auch wenn es vielleicht nicht stimmt ;) ). Ich habe selbst auch oft alleine Trainingseinheiten gemacht und kann Dir versichern, dass der Spaß und Lerneffekt um einiges höher ist, wenn Ihr zumindest zu Zweit seid.
    Solange du noch alleine bist würde ich versuchen möglichst Übungen zu wählen bei denen du alle Kinder im Blick hast. Wenn es unbedingt Training in Gruppen sein muss, lass 2 Gruppen auf dem Minifeld Fußball spielen und mache mit der anderen / den anderen Beiden die entsprechende Übung.


    PS: Mache auf der Elternversammlung deutlich, dass Ihr Störenfriede wenn es gar nicht mehr geht auch aus der Mannschaft ausschließen würdet. Manchmal hilft es schon, dies vorher deutlich anzudrohen. Sollten tatsächlich 2 oder 3 Kids wiederholt nicht in der Lage sein sich an den entsprechenden Regeln zu halten, solltest du sie konsequenterweise und zum Schutz der übrigen Kinder tatsächlich aus der Mannschaft entfernen. Ihr seid mit 16 Kindern zumindest in der komfortablen Situation, dass es für den Spielbetrieb eher vorteilhafter ist, wenn sich die Anzahl ein wenig reduziert.

  • Trainer E Jugend
    Der Kollege Michamittelfeld und auch die Anderen haben schon viele nützliche Hinweise gegeben.


    Die E-Jugend ist ein Alter, wo die Kinder besonders gut für spielerische Formen empfänglich sind. Allerdings wird ihnen auch schnell langweilig, bzw. die Konzentration ist noch nicht so hoch, als dass sie sich länger mit einer Übung oder Spielform beschäftigen könnten.


    Besonders wichtig ist hier ein altersgerechtes und ganz besonders ein abwechselungsreiches Training.


    Erzähle vor einer Übung/Spielform in max. 1 Minute, worum es geht. Danach lass sie es ausprobieren. Greife nur dann ein, wenn sie gar nicht weiterkommen! Mache dir einen Zeitplan als roten Faden. Mach eine kurze Regenerationspause, wenn du erkennst, dass die Erfolgserlebnisse abnehmen. (das ist kurz vor dem Moment, wo einer sagt, dass es langweilig wird)


    Organisationshilfe: Benenne pro Training 2 Spieler zu Trainngskapitänen
    Diese beiden Spieler haben die Aufgabe dir als Assistenten zur Seite zu stehen. D.h. sie helfen mit, Hütchen abzubauen und sie wählen neue Teams, während du schon wieder die Hütchen für eine neue Übung/Spielform aufbaust!

  • Trainer E Jugend
    Auch von mir ein paar Tipps. Vielleicht ist was für Dich dabei, dann such Dir die für Dich passenden raus.
    Ich bin kein Freund von Mannschaften oder Gruppen wählen lassen. Das ist wieder Leerlauf, es kommt Unruhe rein und Kinder sind beim Wählen gnadenlos und nehmen zunächst nur die Besten. Wie geht es da wohl den zuletzt gewählten ? Halte ich nichts von.


    Insbesondere der Trainingsanfang sollte in klaren, wiederkehrenden Strukturen ablaufen. Für die Kinder ist dies sehr wichtig. Mein Ablauf damals von Bambini bis einschließlich E: Jeder holt sich einen Ball. Mit vier Hütchen ist ein Quadrat abgesteckt, wo die Bälle zu Anfang, während der Trainingseinheit wenn nicht alle Bälle benötigt werden und zum Ende vor dem Abschlussspiel abgelegt werden. Fehlt ein Ball, haben alle das Problem und es wird im Team danach gesucht. An dieser Stelle kurz zu Deinen ständig verspäteten Schützlingen. Nach meinen Erfahrungen können die Kinder am Wenigsten dafür. Mama oder Papa hatten vorher noch was ganz wichtiges zu tun und konnten daher nicht eher los. Seltsamerweise bei fast jedem Training und immer die gleichen Kandidaten. Bevor Du also jemand zum Runden Laufen schickst, frag doch mal die Kinder im lockeren Gespräch woran es liegt. Ich hatte damals eine Mutter, die immer mindestens 10 Minuten zu spät kam. Da es eine Fahrgemeinschaft war, kamen so gleich drei Jungs später. Hier gibt es nur eins: Vier-Augen Gespräch. Kurz ergründen ob dies triftige Gründe hat. Im vorliegenden Fall wusste ich von den anderen beiden Müttern, dass dies nicht so war und sie ebenfalls genervt waren. Die Mutter hat eine klare und unmissverständliche Ansage von mir bekommen. Danach war der Junge immer pünktlich da. Also erst ergründen ob das Kind da überhaupt was dafür kann. Wahlweise kannst Du ja die Mutter oder den Vater Runden laufen lassen -).


    Zum Trainingsanfang zurück. Ich hatte immer ein kleines abgestecktes Feld mit Minitoren aufgebaut. Beim ersten Eintrudeln noch Leibchen verteilt, den Rest der Leibchen an den Spielfeldrand gelegt. Die haben sich die Nachzügler genommen. Klappte immer, selbst in der Bambini. Du hast währenddessen genug Zeit vielleicht noch am Aufbau der TE zu feilen. Auch gleich an dieser Stelle: "Meine" Eltern wussten immer, dass ich vor und während der TE nur für die Kinder ansprechbar bin. Elternsprechzeit war nach dem Training. Kein Thema und ich habe mir dafür alle Zeit der Welt genommen. Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn ich "überhektische" Eltern vor mir habe. Ich selbst nehme mir die Zeit und kümmere mich um ihr Kind, aber sie haben ja schließlich noch tausend andere Sachen zu tun und da hat der Trainer auch vor Trainingsbeginn gefälligst zuzuhören. War mit mir nicht zu machen und auch Du solltest da Zeichen setzen. Wenn Du es also nicht schon ohnehin so machst, solltest Du unbedingt so verfahren. Teamwork ist wichtig, ist aber auch keine Einbahnstraße und auch Eltern brauchen klare Grenzen !


    Zu den Spieltagen: Ich habe die Macke, mir immer alles aufschreiben zu müssen. Notierte mir nach dem Training zuhause, wer da war, was mir am einzelnen Spieler so aufgefallen ist usw. Auch am Spieltag habe ich aufgeschrieben, wer zu Anfang wo gespielt hat. Schon aus Gründen der sicheren Rotation und der Anfangsformationen, sprich das jedes Kind mal anfängt bzw. erst auf der Bank sitzt. Bei 16 Spielern kann ich Dir da auch nur zu raten.
    Zusätzlich habe ich die Eltern gebeten, sich um Cafeteria selbst zu kümmern. Und ganz wichtig, hier auch gleich einen "Platzdienst" einzuteilen. Ich hab's nicht eingesehen, auch noch Tore, Fahnen usw. aufzustellen. Da gibt es genug Väter, die gern eine Minute vor Spielbeginn mit den Händen in den Taschen auf dem Gelände erschienen. Zumindest von Trainerkollegen so gehört, die davon äußerst genervt und gestresst waren. Meine Elternschaft kann ich da nur lobend erwähnen. Das mögen alles Kleinigkeiten sein, ergeben aber in der Gesamtheit ein Konstrukt, dass möglichst stressfrei sein sollte. Du hast genug mit den Kindern zu tun und auch das Recht, Hilfe von anderen einzufordern.

  • So einige Tage sind vergangen. Am Donnerstag letzte Woche waren exakt 6 Kinder da von mittlerweile 14. 2 Kinder haben die Mannschaft gewechselt. Es hat alles geklappt ohne Probleme. Einmal musste ich ein Kind ermahnen und 2 Runden laufen lassen, aber danach war Ruhe.


    Zu den Zuspätkommenden es sind türkische Kinder die gerade 3 MInuten Fussmarsch zum Training haben. Es liegt auch nicht an den Eltern sondern die Kinder sind langsam beim laufen .....ich werde das jetzt mal beobachten und sie darauf ansprechen.


    Orga zum Spieltag und Training: Ich notiere immer wer wann da war und wann wer krank. Auch wer wo gespielt hat und wie ich gewechselt habe. Bin mal gespannt wie es heute läuft, wenn mehr Kinder da sind, werde berichten.....danke für Eure Anregungen !

  • statt der runden würde ich eselsprünge empfehlen.
    sind kurz und recht peinlich und du kannst nach 10 sekunden weiter machen.
    die runden dauern sonst schoma 5 minuten... ;)