G-Jugend Hallenkreismeisterschaft

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  • Man könnte bei 5+1: 5+1 einfach die Mannschaften aufteilen sie würden dann jeweils auf dem halben Feld in der Halle 3:3 auf jeweils zwei Minitore spielen und zwar gleichzeitig.

  • Stimmt schon, aber ist der letzte Satz allgemeingültig und bewiesen?


    Naja, ich begleite die Mannschaft meines Sohnes (Jg. 2001) jetzt seit der G-Jugend, inzwischen sind sie in der C-Jugend. Bis zum Beginn des ersten D-Jugendjahrs war ich ihr Trainer, allerdings war das meine erste Station, so dass ich gerade zu Beginn natürlich vieles angenommen habe, was durch die Randbedingungen vorgegeben war, ich habe mich, obwohl ich immer schon sehr auf das Wohl aller Kinder bedacht war, natürlich auch an der Umgebung orientiert. Mittlerweile würde ich vieles in der G- und F-Jugend anders machen als damals, tue das auch im Rahmen meiner Möglichkeiten mit der F1, die ich mit trainiere. Wäre ich nochmals allein- oder hauptverantwortlich für eine Truppe ab der G-Jugend, so würde ich -- bei uns gehen die Trainer typischerweise mit den Spielern mit -- vermutlich das Team bis zum Ende der F-Jugend nicht zum Spielbetrieb, so wie er hier stattfindet, anmelden.


    Hmm, ich bin jetzt etwas abgekommen. Also, um deine Frage zu beantworten: Was würdest du als Beweise betrachten? Ich habe eine Vielzahl von Beobachtungen gemacht, die mich in diesem Eindruck bestärken. Ich bin auch der Meinung, dass der Satz Allgemeingültigkeit genießt. Es gibt sicherlich Spieler, die später tollen Fußball spielen und in ihrer Jugend viel oder ausschließlich 6+1 gespielt haben. Ich denke aber, sie wären noch besser und hätten rascher und/oder gründlicher gelernt, wenn sie, zumindest überwiegend, anders gespielt hätten.


    Ich persönlich bräuchte bei G-Junioren überhaupt keine Platzierungen. Aber spielen sollen sie halt.


    Wenn sie nicht danach fragen, muss man ja keine Platzierungen haben. Man kann Platzierungen auch bei jungen Kindern durchaus verwenden, aber man muss es halt richtig machen: eine gute Platzierung darf der Lohn für Anstrengungen sein, aber schlechte Platzierungen dürfen nicht tragisch sein, und sollten möglichst auch nicht oft erlebt werden müssen. Kinder wetteifern ja durchaus auch schon gerne, aber sie können die Ergebnisse halt noch nicht so gut einordnen, wie es reife Erwachsene können -- es gibt übrigens auch genügend Erwachsene, denen die Reife zum Akzeptieren und richtigen Einordnung einer Niederlage fehlt.. Da müssen wir Trainer und Eltern ihnen helfen, was wir aber gerade nicht tun, wenn wir die Erwachsenendenke anwenden.


    Ich habe ja schon mal vor Jahren teilgenommen. Ich glaube, außer mir hat da eigentlich niemand Schaden genommen ;) Scherz beiseite, ich sehe das auch äußerst kritisch. Aber wenn man alle KiFu-Prinzipien einhalten würde?


    Was dann?


    Übrigens: päpstlicher als der Papst muss man natürlich auch nicht sein. Obgleich ich mit Religion nichts am Hut habe, finde ich da den aktuellen Papst äußerst erfrischend und gar kein schlechtes Beispiel.


    Das sind exakt die zwei Alternativen, über die wir nachdenken!!


    Du kannst ja vielleicht später mal berichten, wie Ihr Euch entschieden habt und wie Ihr damit gefahren seid.


    Stimmt, ist aber eine Illusion, wenn ich den Wahnsinn jedes Wochenende quer durch alle Altersklassen bis hoch zur D-Jugend sehe.....


    Ja, aber die Erkenntnis ist ja der erste Schritt zur Besserung. Und, wie gesagt (oder gemeint): Sei nicht Teil des Problems, sondern der Lösung. =)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Man könnte bei 5+1: 5+1 einfach die Mannschaften aufteilen sie würden dann jeweils auf dem halben Feld in der Halle 3:3 auf jeweils zwei Minitore spielen und zwar gleichzeitig.


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    Hmm, leider übernimmt das Forum nicht den YouTube-Parameter zum Springen zu einer bestimmten Stelle. Also: gemeint ist 0m47s: "Genaauu" ;)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn


    Ich glaube und weiß, dass wir uns einig sind. Bei der Mannschaftsgröße bin ich zu 100 % Deiner Meinung, je kleiner in iungen Jahren, desto besser.


    Beim organisierten Spielbetrieb weiß ich einfach nicht, was richtig ist. Mein Sohn (wird demnächst 10) war schon ab 5 1/2 Jahren regelmäßig bei Spielen und Turnieren (G- und F-Jugend) dabei. Auch wenn die Teamstärke nicht optimal war, hat er "vermeintlich" von der hohen Anzahl an regelmäßigen Spielen (auch in teilweise stressigem Umfeld) profitiert, denn er ist ja ein durchaus passabler junger Fußballer. Ich weiß natürlich nicht, wie es anders gelaufen wäre.


    Ich fürchte im übrigen, dass es sehr sehr viele Kinder gibt, die sich in dem "Stressumfeld" durchaus prächtig entwickeln. Die große Mehrzahl der beteiligten Akteure hier bei uns zieht deshalb vorschnell den - falschen - Schluss, dass diese prächtige Entwicklung dann durch das Stressumfeld gefördert sein muss (einschließlich Ligaspielbetrieb, lautstarker Trainer, Brülleltern usw.). Ich sehe das anders, glaube aber, dass ich zur belächelten Minderheit gehöre......

  • Du sagst es, holzi, man weiß nicht, wie er sich unter anderen, meiner Meinung nach besseren Randbedingungen entwickelt hätte. Ich denke, er wäre jetzt nicht schlechter, sondern eher besser.


    Was die Stressresistenz betrifft, so denkst du ja vermutlich daran, dass ein Spieler auch wissen muss, mit Druck umzugehen. Da ist es sicher auch wichtig, und nicht nur aus diesem Grund, die Kinder nicht völlig in Watte zu packen. Aber man muss halt aufpassen, dass man sie nicht überfordert, und da sind Kinder höchst unterschiedlich veranlagt. In jedem Fall muss der Trainer seinen Spielern beibringen, wie sie gut und richtig mit der Drucksituation umgehen. Das macht man aber nicht, indem man sie in den sprichwörtlichen Löwenkäfig wirft und sich selbst überlässt, sondern indem man sie zwar schon immer wieder in unbekannte Situationen bringt, dabei aber darauf achtet, dass der Grad der Verunsicherung nicht zu groß wird. Beim allerersten Turnier werde ich mich als Trainer also sehr intensiv um meine Schützlinge kümmern, werde mir vielleicht noch ein oder zwei weitere Betreuungspersonen dazu holen, werde den Kindern viel erklären, usw. Das lässt dann immer mehr nach, ich verteile später dann z.B. auch Aufgaben an einzelne Spieler. Und je älter sie werden und je mehr Erfahrungen sie gemacht haben, desto mehr Selbstständigkeit und Abgeklärtheit kann ich von ihnen erwarten. Das ist letztlich ein ganz normaler Entwicklungsprozess.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • holzi, Stannis74, vielleicht könnt Ihr Euch ja für dieses Angebot begeistern.



    Danke für den Hinweis. Ich besitze das Buch von Horst Wein, ich denke aber er wendet sich von vorne herein an etwas ältere Kinder (F-Jugend ab 8?). Ich persönlich denke aber, dass wir mit unseren Bambini (mittels DFB Training online usw.) ohnehin ganz gut unterwegs sind. Das ideologische Fundament beziehen wir unter anderem auch aus diesem Forum. Und ich bin auch ganz und gar nicht der Meinung, dass 5 bis 10-jährige negativen Druck=Stress bei ihrem Hobby brauchen. Am liebsten wäre es mir, wenn alle so denken. Ich wollte damit nur sagen, dass eine Entwicklung auch in einem Stressumfeld (leider) möglich ist.


    tobn Ich finde es klasse, wie Du Deine Erfahrungswerte verteidigst und sehr klar formulierst, dass eine bessere sportliche Entwicklung ohne Stressturniere und/oder -spiele in jungen Jahren stattfindet. So klar formulieren das nämlich nicht sehr viele, sondern meistens wird argumentiert, es sei halt alters- bzw. kindgerechter ohne Stress. Für viele Eltern ist das aber komischerweise beim Sport kein Argument. Ganz viele Eltern meinen, dass es bei Sport nur um die Erhöhung der Leistungsbereitschaft gehe und dass alleine Punkte, Siege und persönliche Ehren zählen. Manche Eltern haben mir in der Vergangenheit auch ganz direkt gesagt, dass sie nichts von kind- und altersgerechter Entwicklung hören wollen, darum gehe es doch nicht im Sport. Vielleicht spielt da auch noch die Historie mit rein, weil Sport hierzulande früher noch eine andere Bedeutung hatte.


    Aber ich muss auch mal meine jetzigen Bambini-Eltern loben. Die stehen ganz und gar hinter dem, was wir machen. Ich fürchte (hoffe aber Gegenteiliges) nur, dass sich das bei manchen Eltern mit fortschreitenden ändern könnte...

  • Ich habe keine Ahnung, wie Spiele und Turniere bereits bei 5jährigen die Entwicklung beeinflussen oder auch nicht, und kann nur meine Erahrung weitergeben.


    Mit 4 jährigen eine neue Bambini-Truppe aufgebaut. Aufgrund vorher gemachter Erfahrung habe ich 2 Jahre lang an keinem geregelten Spielbetrieb teilgenommen.


    Erst nach einem Jahre an einem gezielt ausgesuchten Turnier teilgenommen . Danach noch 3 ausgesuchte Turniere.


    Erst vor der Sommerpause vor Eintritt in die F dann mehrere Turniere, aber nur ausgesuchte, absolviert.



    Zuvor hatte ich aber auch mit befreundeteten Trainern Trainingsspiele und Miniturniere abgehalten, bei der wir Spielweise, Mannschaftsstärke usw. vorher gemeinsam abstimmten.


    Bis zur D-Jugend waren wir dann als absolut kleiner Dorfverein eine der besten Mannschaften im Kreis.



    Würde diesen Weg jederzeit wieder gehen.



    Jedem, der sich beschwert, dass ihm die Rahmenbedingungen nicht passen, kann ich nur empfehlen, die passenden Rahmenbedingungen selbst zu schaffen.



    Niemand zwingt einen, in der G-Jugend an Plfcihtspielen teilzunehmen, Tuniere, die de KIFU-Gedanken widersprechen zu besuchen. Ist jeder doch selbst Schuld, wenn er das macht und brauch sich somit nicht beschweren.


    Passende Partner, mit der entsprechenden Einstellung zu finden, ist keine grösseres Problem.


    Ich habe sie gesucht, auch gefunden und konnte Spiele , dann auch mit Kleintunierformen nach meinen Vorstellunge durchziehen.



    Gehörte auch mal zu den Meckeren und Kritisierer, hatte nichst gebracht. Also habe ich selbst was geändert. Und mir hatte es dann was gebracht, zumindest eine


    sehr befriedigende G-Zeit. Gerade in der G-Zeit kann jeder die pasenden Rahmenbedinungen für sich sebst schaffen, ist doch besser als ständig Meckern und Aufregen.


    Das macht nämlich mit der Zeit amtsmüde.

  • Ich weiß, dass das hier nicht gerne gelesen wird, aber auch viele Kinder lieben die Welt der Champions-League-Turniere und Tabellen..... Ein solches Turnier bestreiten wir demnächst auch (wobei ich hoffe, dass das wegen der freundlichen Gastgeber nicht ganz so schlimm wird, auch weil bei 6 Teams jeder gegen jeden spielt).

    Damit habe ich auch immer so meine Probleme.
    Als meine damalige F-Jugend als jüngerer Jahrgang zum ersten Mal ein Turnier erlebt hat, bei dem es im Finale mit Einlaufsong auf den Platz ging, dort die Nationalhymne gespielt wurde und die Namen der Kinder vorgelesen wurde, standen die Jungs mit offenem Mund am Spielfeldrand.


    Aus meiner eigenen Jugendzeit kann ich mich auch noch gut daran entsinnen, dass gerade diese Momente immer etwas ganz besonderes waren (und meistens war ich selbst nicht aktiv dabei :D )


    Da frage ich mich immer warum man den Kindern dies eigentlich nehmen will, nur weil ein paar Erwachsene nicht in der Lage sind mit solchen Situationen kindgerecht umzugehen...

  • Ich habe keine Ahnung, wie Spiele und Turniere bereits bei 5jährigen die Entwicklung beeinflussen oder auch nicht, [...]


    Eine langfristige Untersuchung mit regelmäßigen Leistungstests, Kontrollgruppen, usw., wie man sie benötigen würde, um eine wissenschaftliche Studie zu erstellen, habe ich auch nicht durchgeführt. Ich schaue mir aber aufmerksam an, wie Spiele in kleinen Mannschaften ablaufen und sehe mir genauso intensiv welche mit größeren Teams an. Wenn man da den Blick auch mal vom Ball löst und sich ansieht, was sonst noch so auf dem Platz abgeht, wenn man mal im Kopf eine Strichliste über die Zahl der Ballkontakte und die Aktionen aller Spieler führt, so kommt man, so meine ich, recht schnell zu eindeutigen Erkenntnissen.


    und kann nur meine Erahrung weitergeben. [...]


    Und genau deine Vorgehensweise und Erfahrungen haben sehr dazu beigetragen, mich dazu zu ermutigen, meine hier obigen Thesen so deutlich zu formulieren und andere Trainer darin zu bestärken, einen eigenen, alternativen Weg einzuschlagen, wenn die Randbedingungen bei ihnen zu unpassend sind.


    Damit habe ich auch immer so meine Probleme.


    Womit denn, wenn ich fragen darf? Mit dem Turnier oder mit holzis Skepsis?


    Als meine damalige F-Jugend als jüngerer Jahrgang zum ersten Mal ein Turnier erlebt hat, bei dem es im Finale mit Einlaufsong auf den Platz ging, dort die Nationalhymne gespielt wurde und die Namen der Kinder vorgelesen wurde, standen die Jungs mit offenem Mund am Spielfeldrand. Aus meiner eigenen Jugendzeit kann ich mich auch noch gut daran entsinnen, dass gerade diese Momente immer etwas ganz besonderes waren (und meistens war ich selbst nicht aktiv dabei :D ) Da frage ich mich immer warum man den Kindern dies eigentlich nehmen will, nur weil ein paar Erwachsene nicht in der Lage sind mit solchen Situationen kindgerecht umzugehen...


    Aber ich bitte dich, wo will denn hier irgendjemand den Kindern diese Erlebnisse nehmen? Wenn das Turnier kindgerecht durchgeführt wird, wenn es wirklich "nur ein paar Erwachsene" sind, die da quer schießen und diese dann rasch ausgebremst und eingenordet oder von der Veranstaltung entfernt werden, habe ich mit Turnieren in der F überhaupt kein Problem. Gerne auch mit dem ganzen Schalala, also Champions-League-Ansagen, Light-Show, Hymne, Einlaufen, Spielernamen, musikalischer Untermalung, etc. pp. Klar macht das Laune. Aber es muss halt unbedingt der Spaß im Vordergrund stehen und nicht, zumindest für alle Erwachsenen, das Abschneiden im Turnier. Vielleicht stößt du dich daran, dass ich eine Abneigung gegenüber Turniermodi mit Finalrunden geäußert habe. Viele Leute finden diesen Modus mit Gruppenspielen, Halbfinals der jeweils zwei Bestplatzierten über Kreuz und anschließendem Finale reizvoll, weil spannend. Das kann ich vollkommen nachvollziehen. Für mich wiegt der Nachteil aber schwerer: man will unbedingt eine der beiden bestplatzierten Mannschaften sein, da sonst das Turnier typischerweise bereits nach der Gruppenphase beendet ist, allenfalls gibt es noch ein Spiel gegen eine Mannschaft aus der anderen Gruppe, die, wie man selbst, zu den Losern zählt. Dazu muss man aber eigentlich jedes Spiel gewinnen, Niederlagen kann man sich zumindest praktisch gar nicht erlauben. Also darf man kein Risiko eingehen und lässt bereits in der Gruppenphase nur die stärksten Spieler ran. In der Finalphase gibt es dann ja aber KO-Spiele, da darf man ja schon mal gar nicht verlieren. Und zum Schluss steht man im Finale, das ist dann ja nun wirklich das wichtigste Spiel, die Chance kann man den Kindern doch nicht nehmen. Tja, und am Schluss ging es eben in jedem Spiel darum, um jeden Preis zu gewinnen. Ist es denn nicht oft so? Und dieser Preis ist mir eben zu hoch. Kann man mal machen, ich könnte mir z.B. vorstellen, tatsächlich mal eine Mannschaft zusammen zu stellen, die aus den stärksten sechs oder sieben Spielern meines Kaders besteht, und mit ihnen dann zu einem solchen Turnier zu fahren. Das dürfte ganz gut hin hauen. Aber das mache ich pro Saison wohlweislich ein einziges mal, und bei allen anderen Turnieren wird es andere, d.h. gemischte Mannschaftszusammenstellungen geben.


    Vielleicht schildere ich kurz, wie es bei uns in der Hallenzeit so läuft. Es gibt da nämlich zwei unterschiedliche Formen von Turnieren: einerseits die Einladungsturniere und andererseits die Hallenrunde des Kreises. Die Einladungsturniere werden von Vereinen aus eigenem Antrieb organisiert und ausgerichtet, da gehen typischerweise Einladungen an alle Vereine des Kreises, manchmal auf der Nachbarkreise, raus. Den Turniermodus legt der Veranstalter fest, es gibt am Ende i.d.R. eine Siegerehrung und ab und an auch mal so Schalala. Die Bandbreite ist da recht groß, es gibt recht ruhige Turniere und auch Gaudiveranstaltungen, es gibt das Jeder-gegen-Jeden und auch das Champions-League-Imitat, es gibt sehr anspruchsvolle Turniere und solche mit sehr überschaubarem Niveau. Aber diesen gemein ist, dass nach dem Turnier die Geschichte abgeschlossen ist. Die vom Kreis anberaumten Turnieren unterscheiden sich recht deutlich: sie werden zwar auch von einem Verein ausgerichtet, für diesen ist es aber eine Pflichtaufgabe. Der Verein hat Einnahmen durch die Bewirtung, aber sämtliche Regulariien sind vom Kreis vorgegeben. Oft ist ein einziger Verein auch für die Durchführung aller Turniere, die an einem Tag in einer Halle stattfinden, zuständig, das sind bis zu vier, dabei nimmt seine eigene Mannschaft ja aber nur an einem dieser Turniere teil -- das wirkt sich natürlich auf das Engagement der Veranstalter aus. Bei den Hallenrundenturnieren gibt es nie Schalala, dazu gibt es gar keine Zeit, weil sie viel zu eng getaktet sind. Und eine Siegerehrung gibt es auch nicht. Der Modus ist immer Jeder-gegen-Jeden, nach seinem letzten Spiel geht man einfach wieder heim, wobei durchaus einige Trainer sich noch nicht mal bei ihren Kollegen oder dem Veranstalter verabschieden. Aber im Unterschied zu den Einladungsturnieren hat die Abschlusstabelle große Bedeutung, so erhält nämlich der Erstplatzierte 15 Punkte für die Qualifikation zur Hallenkreismeisterschaft, der Zweite 12, der Dritte 10 usw. in Zweierschritten. An der Hallenkreismeisterschaft können nur zehn Mannschaften teilnehmen, das sind dann alles Teams, die in der Hallenrunde hauptsächlich erste sowie den einen oder anderen zweiten Platz belegt haben. Einen dritten Platz kann man kaum noch kompensieren, mit zwei zweiten Plätzen muss man auch schon zittern. Das führt dazu, dass die ambitionierten Teams völlig unerbittlich und gnadenlos agieren, denn sie sind ja förmlich dazu gezwungen, den Turniersieg zu holen. Hat ein solches Team ein leichtes Turnier erwischt, so ist das für alle Beteiligten ein Glücksfall, denn der Favorit marschiert halt problemlos durch und die restlichen Mannschaften haben immerhin untereinander ihren Spaß. Finden sich aber zwei ambitionierte Mannschaften in einem Turnier wieder, so ist der Stress vorprogrammiert: je nachdem, wie die Begegnung der Favoriten verläuft, dürfen sich die übrigen Mannschaften dann auf extrem hitzige und nicht selten unschöne Spiele einstellen, denn in den Fernduellen der Favoriten geht es dann um die Tordifferenz. Widerlich...


    Naja, und dazu wird halt bei uns in der F mit meiner Meinung nach zu großen Mannschaften (5+1) gespielt, mit dem Filzball, und mit einer sonderbaren Torwartregel, die besagt, dass er den Strafraum außer zur Abwehr eines Angriffs nicht verlassen darf. Dann werden Mannschaften, die zu einem Turnier nicht antreten, ausnahmslos und ohne jede Anhörung nicht nur für den Rest der Runde gesperrt. Nein, dieser Verein wird in dem betreffenden Jahrgang auch noch für das nächste Jahr von der Teilnahme ausgeschlossen. Das trifft dann also in einer Art Sippenhaft die Nachfolger der nicht angetretenen Mannschaft. Eine gesalzene Strafe ist natürlich auch noch fällig. Alleine schon wegen dieser Regelung würde ich nicht an der Hallenrunde teilnehmen, und sei es nur, um meine Ablehnung und Empörung kund zu tun.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn


    Hast mit Deinen Ausführungen zu den "üblichen" F-Turnieren Recht. Bei G sollten diese Turniere gar keine Rolle spielen, oder?


    Ich habe jetzt mal einen Verein bei uns angemailt, ob sie mit uns einen Spielenachmittag im April durchführen wollen, wo wir die Kinder auf drei Feldern in Mannschaftsstärke 4:4 oder 1:4 gegen 1:4 zwanglos spielen lassen können. Mal schauen, was passiert.


    Wir hatten sowas im Herbst letzten Jahres auf zwei Feldern 1:5 gegen 1:5 organisiert, aber eigentlich waren die Teams zu groß und die Kinder des anderen Vereins weiter und ich denke, dass das Coaching der Trainer vielleicht ein bisschen zu viel war. Hat aber trotzdem Spaß gemacht, insbesondere als wir die Kinder untereinander tauschten und dann alle Erfolgserlebnisse hatten.

  • Hast mit Deinen Ausführungen zu den "üblichen" F-Turnieren Recht. Bei G sollten diese Turniere gar keine Rolle spielen, oder?


    Ich würde zumindest wahrscheinlich mit einer G weitgehend auf Turniere verzichten. Wenn ich an diese Zeit zurück denke, war es bei uns so, dass ein recht großer Teil der Mannschaft unseres Sohnes im Verlauf des jungen G-Jahrs den Weg in den Verein fand, viele bereits in der ersten "Saisonhälfte". Bis über die Hallenzeit hinweg wurden sie gemeinsam mit den ein Jahr älteren Spielern trainiert, bis sich ein Spielerpapa als Trainer der Jüngeren fand und ich, damals noch als sein Co-, aber eigentlich von Anfang an Mit-Trainer nicht viel später hinzu stieß. Diese Mannschaft nahm dann noch an drei Turnieren teil, unser Sohn davon an zweien, die Filme davon habe ich noch zu Hause. Das hat den Kids schon Spaß gemacht, es war auch von allen Seiten her recht zwanglos, daher hat da sicher auch niemand einen Schaden davon getragen. Da spielte dann Jeder gegen Jeden, es gab bestimmt auch eine Siegerehrung, aber damals haben sich sowieso alle Kinder darüber gefreut, dabei zu sein und das Turnier zu erleben, da war alles in Ordnung.


    Aber: Gebraucht hat es von den Kindern auch keines, und kein Kind hätte auch nur irgendeinen Nachteil gehabt, wenn es diese Erfahrung ein halbes oder auch ein ganzes Jahr später gehabt hätte. Ich meinte damals, bei durchaus einigen Spielern durch die Turnierteilnahme eine gesteigerte Motivation feststellen zu können, ihnen hat der Wettkampf mit anderen, ihnen eher unbekannten Kindern Spaß gemacht, sie waren 'angefixt'. Die Spielmodi waren hingegen nicht gut, rein sportich hat das 5+1 da keinem etwas gebracht. Unser Sohn, der bis dahin im Training eigentlich immer nur um die Spielertraube mit Ball im Zentrum herum getänzelt war, wurde als Ausputzer aufgestellt und hat da seine Sache gut gemacht, dieses Erfolgserlebnis hat ihm erkennbar Selbstsicherheit gegeben und ihn motiviert. Glücklicherweise blieb er nicht lange Ausputzer. Ebenso klare Situationen und eine weniger eindimensionale (und technisch äußerst anspruchlose) Aufgabe hätte er, wie alle seine Mitspieler, aber auch erlebt, wenn sie 3:3 auf Mini- oder Stangentore gespielt hätten, mit denselben Folgen für die Motivation. Stangentoren fehlt übrigens zwar leider das äußerst motivierende Netz, sie haben aber den Vorteil, dass man ihre Breite an den Leistungsstand der Spieler anpassen kann, sie also z.B. für die schwächeren Spieler auch mal drei Meter oder noch breiter machen kann (immer ohne Torhüter, wohlgemerkt, und zwei pro Grundlinie), damit sie auch viele Tore erzielen können.


    Ich habe jetzt mal einen Verein bei uns angemailt, ob sie mit uns einen Spielenachmittag im April durchführen wollen, wo wir die Kinder auf drei Feldern in Mannschaftsstärke 4:4 oder 1:4 gegen 1:4 zwanglos spielen lassen können. Mal schauen, was passiert.


    Kennst du funino? Ich würde vorschlagen, das ruhig mal auszuprobieren. Man könnte die Hoffenheimer Anpassung nehmen, dass Tore ab der Mittellinie erzielt werden dürfen, und nicht erst im Strafraum, aber ansonsten finde ich es eine brilliante Spielform.


    Wir hatten sowas im Herbst letzten Jahres auf zwei Feldern 1:5 gegen 1:5 organisiert, aber eigentlich waren die Teams zu groß und die Kinder des anderen Vereins weiter und ich denke, dass das Coaching der Trainer vielleicht ein bisschen zu viel war.


    Du sagst es. Kaum ein Trainer und/oder Elternteil rutscht da nicht rein, also ins Coaching, meine ich jetzt. Es wird aber bei fast allen schnell zu viel und zu konkret...


    Hat aber trotzdem Spaß gemacht, insbesondere als wir die Kinder untereinander tauschten und dann alle Erfolgserlebnisse hatten.


    So, wie Ihr drauf seid, passt das schon. Keine Sorge, so richtig falsch werdet Ihr nicht viel machen. Und das ist nicht wild, jeder macht auch mal Fehler.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • guenter
    Da machst Du Dir es aber sehr einfach und ist mir viel zu pauschal: Hat doch jeder selbst Schuld, wenn er mit Bambini am Spielbetrieb teilnimmt. Ist das so ?
    Wie sieht denn die Realität aus ? Meistens Neueinsteiger in diesem Bereich. Der Spielbetrieb draußen und drinnen wird vorgegeben. Da fragt man nicht nach. Scheint ja immer so gewesen zu sein, also nimmt man es als gegeben hin. Oder meintest Du die Vereine, die ihren Neueinsteigern ohne Vorbereitung den Spielbetrieb aufbürden ? Okay. Dann sind wir einer Meinung.


    Mir ging es genauso, obwohl ich doch schon vorher langjährige Erfahrung als Trainer in den Altersklassen D-A hatte. Und genau hier kommt schon der entscheidende Punkt: Kinderfußball ist eine ganz eigene Welt. Das kann man nicht miteinander vergleichen. Warum ist das nur für einige so schwer zu verstehen ? Mein Posting bezog sich übrigens ausschließlich auf den Eingangsthread mit "Hallenkreismeisterschaften". Bei Bambini... Der absolute Wahnsinn !


    Turniere und deren Ausgestaltung sind für mich etwas anderes. Da mache ich mir es aber einfach und verweise hinsichtlich des Unterschiedes zum durch die Kreise geregelten Wahnsinns auf die Ausführungen von tobn -). Sind exakt auch meine Erfahrungen. Ich bin mit meiner Bambinimannschaft damals bis ins Finale der Hallenkreismeisterschaft gekommen. Hört sich doch super an, oder ? Im Gegenteil. Die Erfahrungen in der Zwischen- und Endrunde waren die Schlimmsten während meiner Zeit als Kindertrainer ! Meine Spieler haben diese Zeit zum Glück unbeschadet überstanden. Bei mir hat es tiefe Spuren hinterlassen und seither bin ich vehementer Gegner vom Spielbetrieb mit Punkten und Tabellen bei G-F.


    Bekomme es mit meiner mobilen Kiste hier nicht hin, aber poste gleich mal ein Schätzchen aus dem Forumsarchiv.

  • Mit der Verteufelung von Championsleague-Turnieren und Tabellen.



    Wenn ich jetzt die Ausführungen von tobn lese, kann ich natürlich schon nachvollziehen, warum es sinnvoller sein könnte bis zu einer gewissen Altersstufe auf sogenannte "Pflichtspiele" zu verzichten. Trotzdem muss ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, dass gerade das Wettspiel gegen andere Mannschaften auf mich immer einen besonderen Reiz ausgestrahlt hat. Und das war durchaus schon in der G-Jugend so.


    Ich kann mich noch an eine Weihnachtsfeier als G-Jugendlicher erinnern, an der ich durchgängig geheult habe. Der Trainer war auf die Idee gekommen statt eines "vernünftigen Fußballspiels" einen Abenteuerparcours aufzubauen... :thumbup:


    Natürlich sind Kinder da unterschiedlich und in der G-Jugend die ich betreut habe wäre ich auch mit dem Abenteuerspielplatz gut angekommen. Trotzdem glaube ich, dass es auch für die Kleinen schon etwas Besonderes und Schönes ist mit dem Trikot auf dem Platz zu stehen und sich mit dem Gegner zu messen. Und entscheidend ist dabei ganz klar das Erlebnis, das Ergebnis ist 5 Minuten später (Gott sei Dank) schon wieder vergessen.


    Ich stimme Euch zweien aber zu, dass die Atmosphäre bei solchen Turnieren dann schon stimmen muss.
    In unserem Kreis ist es so geregelt, dass sich die G-Junioren alle ca. 3 Wochen zu einem Kreisturnier treffen. Dort wird dann meist in zwei Staffeln, nach Leistungsstärke getrennt, im Modus "Jeder gegen Jeden" gespielt. Die Leistungsstärke kann allerdings jeder Trainer selbst festlegen. Wer in Staffel 1 einen unteren Platz belegt hat kann dann beim nächsten mal in Staffel 2 spielen und umgekehrt. Eine Auf- und Abstiegsregelung gibt es hier nicht.


    Im F-Jugendbereich ist es ähnlich wie bei tobn organisiert. Es wird in Gruppen im Modus "Jeder gegen Jeden" gespielt. Die besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Kreisliga, die dann den sog. Kreismeister ermittelt. Hierbei gibt es aber auch Trainer (mich eingeschlossen), die dann versuchen nach Möglichkeit eine Platzierung zu erreichen, die es ermöglicht in der nächsten Runde auf halbwegs gleich starke Mannschaften zu treffen, anstatt in der Kreisliga möglicherweise alle Spiele recht hoch zu verlieren.


    Es gibt in unserem Kreis zwar kaum Trainer, die allen Kindern die gleiche Spielzeit zubilligen und ebenfalls kaum Trainer, die die Positionen rotieren lassen. Allerdings werden soweit mir bekannt doch immer alle Kinder eingesetzt und eine Mentalität des "Um jeden Preis gewinnen wollens" herrscht eigentlich zumindest im G-Jugendbereich auch nicht vor.
    Im F- und E-Jugendbereich war es sogar immer eine recht freundschaftliche Atmosphäre zwischen den Trainern, da man eigentlich doch immer wieder auf dieselben Mannschaften gestoßen ist. Habe dort allerdings auch mit den Mannschaften der höchsten Spielklasse weniger Erfahrung gemacht...

    Naja, und dazu wird halt bei uns in der F mit meiner Meinung nach zu großen Mannschaften (5+1) gespielt, mit dem Filzball, und mit einer sonderbaren Torwartregel, die besagt, dass er den Strafraum außer zur Abwehr eines Angriffs nicht verlassen darf

    Das ist hier genauso und ich stimme Dir zu, dass kleinere Mannschaftsgrößen idealer wären. Da jedoch der Spaß im Vordergrund steht kann ich damit leben, auch wenn bei solche Turnieren wohl nicht der maximale Lerneffekt zu erwarten ist.

  • Unsere Minis (G) haben wir von der HKM abgemeldet


    Wir führen auch nur kleine Turniere ohne Wertung durch. Leider ist da immer noch wenig Akzeptanz - bis hin zum berühmten mitführen eigener Tabellen durch Eltern und auch Trainer

  • Das ist das Schätzchen was ich meine. Es zeigt, dass dieses Forum in Sachen Kiinderfußball oft den Entwicklungen voraus ist. Leider zeigt es auch, dass in vielen Kreisen diese Einsicht noch nicht eingekehrt ist und noch viele Bretter zu bohren sind.


    hier


    August
    Schon in dem verlinkten Thread aus 2009 wird mehrfach deutlich erwähnt:
    Es geht nicht darum, keinen Wettbewerb durchführen zu wollen. Keiner behauptet ein letzter Platz bei einem Turnier hinterlässt irreparable Schäden an der Kinderseele ( Stichwort Kuschelpädagogik ). Es geht nicht darum, den Kindern das tolle Gefühl des Siegens zu verwehren.
    Macht aus Turnieren richtig geile Events. Mit Einlaufen, Mucke und allem Zipp und Zapp. Mit Stimmung auf der Tribüne und und und. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.


    Nur soll man endlich aufhören zu behaupten, Kinder benötigen geregelten Punktspielbetrieb mit Tabellen und Punkten. Mag sein das 95 % der Trainer damit umgehen können. Die anderen 5 %, die das nicht können, haben aber auch 10+X Kinder. Was ist mit denen ?


  • Genau so @Steine das schildert, ist es.


    Als ich vor drei-vier Jahren als unbeleckter Anfänger eine Kinderschar mitbetreut habe, von deren eine Hälfte F- und die andere G-Jugend war, wurde vereinsseitig angeregt, dass die G-Junioren auch an Turnieren teilnehmen sollen, weil sonst die schwierige F-Jugend-Zeit (Ligabetrieb hoch 10) unvorbereitet angegangen werden müsse. Und ich fand das auch richtig, weil der F-Jugend-Spielbetrieb Stress pur war. Die von mir als Co mitbetreute F-Jugend bezog im ersten Jahr (zum Teil mit G-Jugendlichen) überwiegend Niederlagen. Sowohl die (von mir alleine betreuten) G-Junioren wie auch die F-Junioren machten ihre Sache aber eigentlich sehr sehr gut und entwickelten sich. Ich weiß noch, wie mir der damalige Jugendleiter (!) - der im übrigen ein netter und anständiger Sportfreund war - bei einem G-Jugend-Turnier mitgegeben hat, dass man den (damals von mir alleine betreuten) G-Jugendlichen während des Spiels ganz klare Ansagen machen müsse, was sie jeweils zu tun hätten (deck die 11!!, jeder hat einen!!! vor! zurück! schieß! pass! usw. usw..). Da sei ich als Trainer viel zu ruhig, die Kinder wüssten doch ansonsten nicht, was sie machen sollten und ich würde sie mehr oder weniger alleine lassen. Das ist zumindest teilweise die Realität für Neueinsteiger!! Nur am Rande sei angemerkt, dass ja die Motivation des Jugendleiters für seine Anregung zumindest ehrenwerter Natur und gemessen am Spielbetriebswahnsinn sogar konsequent war. Egal: Die Kinder überstanden das Jahr allesamt ganz gut, weil wir viel nebenbei unternommen haben und die Stimmung (viele nette und engagierte Eltern) allgemein gut war.



    Das stressigere Jahr war dann das 2. Jahr. Die F-Jugend spielte in ihrer Klasse (logisch, die Hälfte der Mannschaft war ja jetzt älterer Jahrgang und die andere Hälfte waren schlicht gute Spieler) gut mit, überwiegend wurde gewonnen, auch bei Turnieren schnitt dieses Team überwiegend gut ab. Die G-Jugendlichen eilten bei Turnieren von Erfolg zu Erfolg mit etlichen Turniersiegen und persönlichen Auszeichnungen. Aber der Stress nahm nun zu, weil teilweise alle Beteiligten (Eltern, Trainer und auch Kinder) absolut Adrenalin-gesteuert waren. Erfolge wurde selbstverständlich, Niederlagen waren eine mittlere Katastrophe. Auswechslungen "starker" Spieler wurden kritisiert, endlose Diskussionen. Die "Ergebniseltern" wurden immer lauter, während die anderen Eltern vielleicht schlicht zu gut erzogen waren, um gegenzuhalten. Kinderfußball (Rotation, Spielzeit für alle) ist dann immer schwieriger, allenfalls teilweise und nahezu nie ohne lautstarke und zum Teil ermüdende Diskussionen umzusetzen. Ich gebe Steini recht, gerade die Zeit der "tollen" Turniere und Spiele hat auch bei mir sehr negative Eindrücke hinterlassen.


    Auch mit dem Einstieg in die Betreuertätigkeit hat Steini Recht. Wer immer auch als Betreuer anfängt, denkt doch erstmal, so wie die Realität ist, wird schon alles richtig sein. Und wenn die Realität Champions-League-Bambini-Turniere und F-Junioren-Bundesliga ist, dann wird das schon auch richtig sein und dann muss man schauen, dass man nicht immer verliert.


    Und guenter: ich persönlich mache mir nicht so viel Hoffnung, dass wir für unsere Bambini-Spieltage Vereine finden, die das so sehen wie wir. Selbst wenn wir Gäste empfangen, wird das mitunter für die oft "Testspielcharakter" für die große Aufgabe der Champions-League-Turniere haben oder eine willkommene Spielgelegenheit für die Kinder, die ansonsten niemals spielen. Aber nichtsdestotrotz ist es ja richtig, was wir machen...